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Ernsthafte Folgen durch verschobene Kinostarts - Hollywood zittert vor dem Virus

Cineworld, eine der größten Kinoketten in den USA und Großbritannien, schließt wegen der Corona-Pandemie vorübergehend wieder seine Pforten.



Auch wenn wir als Cineasten eher die kleinen, feinen Arthouse-Filme mögen, so kann die Filmindustrie allein davon nicht existieren. Filme wie „Niemals selten manchmal immer“, den wir am Sonntag, 4. Oktober 2020, besprochen hatten, konnte am letzten Wochenende nicht einmal 7.000 Zuschauer verzeichnen.

Christopher Nolens "TENET" dagegen, der am 26. August 2020 gestartet war und nicht einmal eindeutig zu den Blockbustern zählt, sondern durchaus zur experimentellen Filmkunst zuzurechnen ist, kann in den zurückliegenden sechs Wochen Laufzeit immerhin 1,37 Millionen Besucher verzeichnen.

Im Vergleich zu Walt Disneys "Star Wars" Filmen, die im gleichen Zeitraum zum Teil mehr als 5,0 Millionen Zuschauer allein in Deutschland erreichen konnten, nimmt sich dies zwar relativ bescheiden aus, ist aber immer noch ein Vielfaches von einigen Arthouse-Stücken, die manchmal auf kaum 500 Besucher kommen.

Berücksichtigen muss man allerdings, dass die Kinos wegen des Corona-Hygiene-Abstandes derzeit meist nur über ein Drittel der Sitzplätze verfügen können, wodurch ein direkter Vergleich der Umsatzzahlen nahezu unmöglich wird, denn durch die geringere Kapazität in den Filmtheatern werden die absoluten Ergebnisse stark verfälscht.

In einigen Ländern und vor allem in Großstädten wie New York, sind sogar immer noch alle Kinos wegen der Corona-Pandemie gänzlich geschlossen. Da sich somit insgesamt in den USA kein nennenswerter Umsatz erzielen lässt, verschieben immer mehr Hollywood-Verleiher ihre geplanten Blockbuster ins nächste Jahr. So z.B. geschehen mit dem 25. Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" (Originaltitel: "No Time To Die"), der erst im April 2021 in die Kinos kommen soll, wie wir am letzten Sonntag, 4. Oktober 2020, ebenfalls schrieben.

Hier der Trailer:



Warner Bros. hat den Start von Denis Villeneuves "Dune" mit dem jungen Superstar Timothée Chalamet ("Call me by Your Name") in den USA sogar fast um ein Jahr verschoben, nämlich von 18. Dezember 2020 auf den 1. Oktober 2021.

Hier der Trailer:



Matt Reeves' ebenfalls ursprünglich für diesen Termin geplanter "Batman" startet sogar nun erst im März 2022.

Cineworld, die größte britische Kinokette, zu der auch die deutsche Cineplex Gruppe gehört, zog nun sogar die Reißleine und schließt am 8. Oktober 2020 vorübergehend seine sämtlichen Filmtheater in Großbritannien und den USA um Personalkosten zu sparen, da die Einkünfte wegen fehlender neuer Blockbuster nicht mehr kalkulierbar sind.

In Deutschland können wir uns glücklich schätzen, dass es wenigstens ein paar innovative Filmkunsttheater sowie diverse Filmfestivals gibt, die noch nicht ganz aufgegeben haben und sich immer noch trauen, Werke ins Kino zu bringen, die bei uns noch nicht gezeigt worden sind.

Auch der Verleih Tobis gehört dazu und plant noch in diesem Jahr, Filme ins Kino zu bringen, die in den USA dem Streaming vorbehalten bleiben. Dazu gehört der Katastrophenthriller "Greenland", dessen Trailer wir hier eingefügt haben:



Darüber hinaus wird Tobis die Fantasykomödie "The Witches" von Robert Zemeckis, die in den USA nur exklusiv auf HBO zu sehen ist, in die deutschen Kinos bringen.

Hier der Trailer:



Dagegen wurde die seit langem geplante Fortsetzung der DC-Comic-Verfilmung "Shazam" mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle als Bösewicht "Black Adam", deren Dreharbeiten noch nicht einmal Warner Bros. begonnen hat, vorsorglich vom geplanten Starttermin am 22. Dezember 2021 auf unbestimmte Zeit verschoben.

Verschoben wurde auch von Walt Disney aus dem Marvel Cinematic Universe der Science-Fiction-Action-Abenteuerfilm „Black Widow“ der Regisseurin Cate Shortland um gut ein halbes Jahr in den Mai 2021.

Hier der Trailer:



Und auch auch die Produktion „The King’s Man – The Beginning“ der 20th Century Studios, ein britischer Spionage-Action-Film mit Ralph Fiennes unter Matthew Vaughns Regie, wird Disney nicht vor Mitte Februar 2021 - und somit erst genau zur nächsten Berlinale - in die Kinos bringen.

Hier der Trailer:


Quellen: Spiegel | Blickpunkt:Film | Filmstarts

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