Über uns
Im Jahre 1974 haben sich die unabhängigen Filmemacher West-Berlins zum Filmverband BERLINER ARBEITSKREIS FILM e.V. zusammengeschlossen. Es war an der Zeit, dass man die vielfältigen Interessen branchenunabhängig für die Stadtpolitik formulieren und gemeinsam vortragen musste.
Seit dieser Zeit ist des Kürzel "BAF" ein Synonym für kulturell orientierte Filmpolitik in Berlin geworden. Gemeinsam haben wir viel versucht, einiges erreicht und manches verpasst. Wesentlich blieb aber, dass der BAF präsent geblieben ist. So wurde der Verein zum Gesprächspartner für die Kulturverwaltung, Gewerkschaften und Verbände. In allen Fragen der Filmpolitik leistete der BAF seinen Beitrag, in der kulturellen Entwicklung blieb er ein stetiger Faktor. Über die von ihm mitbegründeten BUNDESVEREINIGUNG DES DEUTSCHEN FILMS (BUFI) nahm er bis zur Auflösung der BUFI lange Zeit Einfluss auf die deutsche Filmpolitik. Er steht jedoch weiterhin als Anlaufstelle in Berlin für deutsche und ausländische Filmemacher zur Verfügung, gibt Auskunft und leistet Hilfestellung aller Art.
Der BAF vertritt die Interessen Berliner Filmschaffender. Das Arbeitsgebiet ist somit die Kulturlandschaft des Landes Berlin. Da in der Bundesrepublik die Kulturhoheit bei den Ländern liegt, haben sich auf dieser Ebene eine Reihe von regionalen Organisationen, Filmbüros etc. gegründet, die sich in jeweils ihren Bundesland um die Belange der Filmemacher kümmern und sich auf dieser Basis möglichst gemeinsam für bundesweite Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden einsetzen. Es hat sich gezeigt, dass dieses System einer föderalistischen Selbstorganisation effektiver arbeiten kann als bundesweite Gesamtverbände.
Da unabhängige Filmemacher naturgemäß in wechselnden Funktionen in der Branche arbeiten, hat sich der BAF immer als spartenübergreifende Organisation verstanden. Kinomacher, Regisseure, Autoren, Cutter, Kameraleute, Verleiher usw. aus allen Bereichen, Spielfilm, Dokumentarfilm, Video oder Trickfilm, sind in diesem Verein organisiert. Alle tragen ihren Teil zu einer lebendigen Filmkultur bei, sind in der Berliner Filmindustrie tätig und somit von den Entwicklungen der Kulturpolitik abhängig. Im Gegensatz zu den Gewerkschaften unterscheidet der BAF auch nicht zwischen Arbeitgebern (Produzenten, Verleihern), Arbeitnehmern (Cuttern, Regisseuren) und Selbstständigen (Autoren).
Außerdem fördert der BAF die Kommunikation zwischen den Filmschaffenden der Stadt. Mitgliederversammlungen sind immer auch ein Ort des gemeinsamen Gesprächs über allgemeine Themen, Probleme, Fragen. Diskussionen über die politische Arbeit gehören genauso dahin wie der Austausch künstlerischer Anschauungen. In unregelmäßigen Abständen veranstaltet der BAF informelle Treffen, die auch Nicht-Mitgliedern offenstehen.
Der BAF ist demokratisch organisiert. Er strebt zwar die Gemeinnützigkeit an, ist aber von Hause aus ein berufsständischer Verband für Filmschaffende. Nach den rechtlichen Vorgaben des Vereinsrechts wählt die Mitgliederversammlung zweijährlich einen dreiköpfigen Vorstand, der gemeinsam die Geschäfte führt. Alle wichtigen Fragen werden auf der Mitgliederversammlung diskutiert und entschieden.
Mit dem Bau des Sony-Centers am Potsdamer Platz und dem dortigen Einzug des neuen Kino "Arsenal" mit dem ehemaligen befreundeten Verein der "Freunde der deutschen Kinemathek", aus dem das jetzige Institut für Film- und Videokunst hervorgegangen ist, wurde auch der vom BAF lang gehegte Wunsch nach einem Filmhaus in Berlin zum Teil realisiert. Mit den "Internationalen Filmfestspielen", der "Berlinale" und den Veranstaltungen des Forum des Jungen Films am ehemaligen Hotel Esplanade ist im Sony Center ein lebendiger Ort der Begegnung aller Filmschaffender aus Ost und West entstanden. Der Mietvertag läuft dort zwar demnächst aus, doch ein eigener Bau indem auch die Deutsche Filmakademie Unterschlupf finden soll, ist bereits neben dem Martin-Gropius-Bau in Planung.
Der BAF e.V. arbeitete bis 2007 mit der Low-Budget-Initiative Berlin/Brandenburg für die gemeinsamen Ziele zusammen. Ab 2008 hat die Medienboard Berlin Brandenburg GmbH nochmals die Mittel für die Projektförderungen aufgestockt, sodass von nun an auch der künstlerische Low Budgetfilm intensiver gefördert werden konnte. Die Low Budget Initiative hat damit ein Teil ihrer gesteckten Ziele erreicht und wurde aufgelöst.
Im Jahre 2009 traten Studierende der Humboldt-Universität und der Universität der Künste unserem Verband bei, um das eigenes Filmfestival "Kiezkieken" mit unserer Unterstützung veranstalten zu können. Nach erfolgreicher Durchführung trennten sich unsere Wege allerdings wieder, da die Studentinnen und Studenten einen eigenen gemeinnützigen Kiezkieken-Verein anstrebten.
Unsere Bemühungen den BAF e.V. zu erhalten, konzentrieren sich seitdem auf Ausbau unseres Bekanntheitsgrades durch Intensivierung der Internetpräsenz mit dem BAF-Blog, denn auch die 2010 angestrebte Fusion mit dem Berliner Film- und Fernsehverband e.V. (BFFV), der seinen Ursprung im ehemaligen Ost-Berlin noch zu Zeiten der DDR hat, scheiterte nach zweijähriger erfolgreicher Zusammenarbeit offensichtlich an unüberbrückbaren, politischen Hindernissen. Auf Wunsch des langjährigen Geschäftsführers des Berliner-FFV wurden deshalb weitere gemeinsame Projekte ausgesetzt.
Aktuelle Aktivitäten des BAF können auch unter der Rubrik Termine abgerufen werden.