Skip to content

Gewinner der BAFTA Awards 2020

Das Anti-Kriegsepos "1917" ist großer Gewinner der britischen BAFTA Awards 2020.



Mit insgesamt sieben Auszeichnungen, darunter bester Film und beste Regie, ist das Anti-Kriegsepos "1917" von Sam Mendes der große Abräumer bei den diesjährigen britischen Filmpreisen, den BAFTA Awards, die am letzten Wochenende, den 2. Februar 2020 in London vergeben wurden.

Es sei auch ein Film über Heimat und Familie, so Regisseur Sam Mendes. Er sei zutiefst gerührt, diese Auszeichnung erstmals in seiner Heimatstadt überreicht zu bekommen.


Der Film wurde bereits bei den Golden Globes mit den höchsten Preisen bedacht und gilt als einer der großen Oscar-Kandidaten bei der Verleihung am kommenden Wochenende.

Die komplette Zeremonie kann hier auf YouTube angesehen werden.



Ein weiterer heißer Oscar-Anwärter, der Südkoreaner Bong Joon Ho, erhielt in London für seinen bereits mit der Goldenen Palme von Cannes prämierten Streifen "Parasite" die Preise für die beste Regie und den besten fremdsprachigen Film.

Insgesamt stand die Preisverleihung allerdings wegen mangelnder Diversität der Kritik. US-Schauspieler Joaquin Phoenix, der in dem viel gelobten Comic-Thriller "Joker" von Todd Phillips für 11 Oscars nominiert ist, wurde mit dem BAFTA für den besten Darsteller ausgezeichnet. In seiner Dankesrede nutzte er das Rampenlicht für einen flammenden Appell gegen Rassismus in der Filmindustrie und bezog sich in seiner Rede darauf, dass in diesem Jahr alle zehn nominierten Schauspielerinnen und Schauspieler weiß waren. Die British Academy of Film and Television Arts war deshalb in die Kritik geraten.

Den BAFTA für die beste Hauptdarstellerin erhielt Renée Zellweger für ihre Darstellung in dem Judy Garland-Biopic "Judy", Laura Dern ("Marriage Story") und Brad Pitt ("Once Upon A Time ... In Hollywood") wurden für die besten Nebenrollen ausgezeichnet.

Der mit dem Newcomer Preis der Baftas, dem Rising Star Award, ausgezeichnete schwarze Schauspieler Michael Ward, der in Andrew Onwubolus Drama "Blue Story" über rivalisierende Vorstadt-Gangs des Londoner Untergrunds eine Hauptrolle spielt, fand dennoch aufmunternde Worte:

"An alle Menschen, die mir da draußen zuschauen: Das Leben muss nicht so sein, man muss die Möglichkeiten sehen und eine Vision haben. Und ehrlich, vielen Dank!"


Der Film, der erst am 25. Juni 2020 in die deutschen Kinos kommt, war am 22. November 2019 in Großbritannien gestartet und wurde bereits vier Tage später - nach einem bewaffneten Streit während einer Vorstellung - von zwei großen Kinoketten in mehr als 110 Kinos wieder abgesetzt. Eine teilweise mit Macheten bewaffnete Jugendbande hatte eine Massenschlägerei in einem Kino-Komplex von Birmingham angezettelt und sieben Polizeibeamte verletzt.

Hier der Trailer zu "Blue Story".



"Blue Story" erzählt die Geschichte zweier Freunde aus London, die sich auf den entgegengesetzten Seiten in einem Bandenkrieg wiederfinden. Der Autor und Regisseur des Films, Andrew Onwubolu alias Rapman, verurteilte die Gewalt in Birmingham. "Es ist wirklich bedauernswert, dass eine kleine Gruppe von Leuten in der Lage ist, die Sache für alle zu ruinieren", erklärte Onwubolu im Online-Dienst Instagram. In seinem Film gehe es "um Liebe, nicht um Gewalt".


Über die Verteilung der Preise entschieden die 6500 Mitglieder der British Academy of Film and Television Arts. Sie werden seit 1948 alljährlich im Februar in London verliehen und gelten als britische Gegenstücke zu den US-amerikanischen Oscars. Zum Ende der glamourösen Preisverleihung sprach auch BAFTA-Präsident Prinz William das Thema an.

"Schon wieder sprechen wir darüber, dass wir mehr tun müssen, um in diesem Sektor und bei der Preisvergabe Diversität zu gewährleisten", sagte er. "Das kann heutzutage einfach nicht mehr richtig sein."


Kultregisseur Martin Scorsese, der für seine Netflix-Produktion "The Irishman" nominiert war, ging ebenso leer aus wie Quentin Tarantino für "Once Upon A Time ... In Hollywood".

Alle Preise in der Übersicht:

Bester Film: "1917" von Sam Mendes
Bestes außergewöhnliches Werk: "1917" von Sam Mendes
Bestes außergewöhnliches Debüt: "Bait" von Mark Jenkin
Bester nicht englischsprachiger Film: "Parasite" von Bong Joon Ho
Bester Dokumentarfilm: "For Sama" von Waad al-Kateab & Edward Watts
Bester Animierter Film: "Klaus" von Sergio Pablos & Jinko Gotoh
Bester Regisseur: Sam Mendes für "1917"
Bestes Original Drehbuch: Han Jin Won & Bong Joon Ho für "Parasite"
Bestes adaptiertes Drehbuch: Taika Waititi für "Jo Jo Rabbit"
Beste Schauspielerin: Reneé Zellweger für "Judy" von Rupert Goold
Bester Schauspieler: Joaquin Phoenix für "Joker" von Todd Phillips
Beste Nebendarstellerin: Laura Dern für "Marriage Story" von Noah Baumbach
Bester Nebendarsteller: Brat Pitt für "Once Upon a Time”¦ in Hollywood" von Quentin Tarantino
Beste Filmmusik: Hildur Guí°nadóttir für "Joker" von Todd Phillips
Bestes Casting: Shayna Markowitz für "Joker" von Todd Phillips
Beste Kamera: Roger Deakins für "1917" von Sam Mendes
Bester Schnitt: Andrew Buckland & Michael McCusker für "Le Mans ’66"
Bestes Szenenbild: Dennis Gassner & Lee Sandales für "1917" von Sam Mendes
Bestes Kostüm Design: Jacqueline Durran für "Little Women" von Greta Gerwig
Bestes Makeup: Vivian Baker, Kazu Hiro, Anne Morgan für "Bombshell" von Jay Roach
Bester Sound: Scott Millan, Oliver Tarney, Rachael Tate, Mark Taylor, Stuart Wilson für "1917" von Sam Mendes
Beste visuelle Effekte: Greg Butler, Guillaume Rocheron, Dominic Tuohy für "1917" von Sam Mendes
Bester animierter Kurzfilm: "Grandad Was A Romantic" von Maryam Mohajer
Bester Kurzfilm: "Learning To Skateboard In A Warzone (If You’re A Girl)" von Carol Dysinger & Elena Andreicheva
Bester Nachwuchs Star: Micheal Ward für "Blue Story" von Andrew Onwubolu alias Rapman

Link: www.bafta.org
Quellen: Euronews | ARD | T-Online | BAFTA Awards

Anzeige