53. Nordische Filmtage Lübeck
Die Nordischen Filmtage Lübeck finden vom 2. bis 6. November 2011 zum 53. Mal statt.
Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm „Lübeck Meetings“ für Filmverleiher, Einkäufer und Produzenten bauen die Nordischen Filmtage Lübeck ihre Position als Treffpunkt für die internationale Medienbranche weiter aus. Leider gibt es in diesem Jahr eine starke zeitliche Überschneidung mit dem Filmfestival Cottbus, dem internationalen Filmfestival des osteuropäischen Films, das für diverse Einkäufer und Beobachter der aktuellen Filmszene nicht minder wichtig ist.
Cottbus startet bereits morgen, nur einen Tag vor Beginn der Lübecker Nordischen Filmtage. Zudem gibt es inhaltliche Überschneidungen. Beide Festivals sind u.a. stark an baltischen Filmen interessiert, da deren Werke vermehrt für den deutschen Kino- und DVD-Markt entdeckt werden. Das liegt an der besonderen Qualität und Vielfalt des Filmschaffens im Nord-Osten Europas, wo eine junge Generation von Filmemachern beweist, dass baltische und nordische Filme alles andere als düster und schwermütig sind.
Mit der skurrilen schwedischen Kinderfilmkomödie „Simple Simon“ („Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ dt. Titel) und dem finnischen Roadmovie „Lappland Odyssee“ („Helden des Polarkreises“ dt. Titel) haben immerhin zwei Highlights der Nordischen Filmtage Lübeck aus dem vergangenen Jahr den Weg in den deutschen Filmmarkt gefunden und werden vom Arsenal Filmverleih vertrieben. Darüber hinaus startet im Dezember der letztjährige Eröffnungsfilm „Sound of Noise“ aus Schweden sowie der schwedische Gewinner des NDR Spielfilmpreises „Bessere Zeiten“ von Pernilla August in den deutschen Kinos. Auch heuer präsentieren die Nordischen Filmtage Lübeck wieder zwölf Spielfilme in der Sektion „Filme für junge Zuschauer“, von denen allein neun deutsche Erstaufführungen sind.
Neben einem Filmmarkt für skandinavische Produktionen, die in Deutschland noch keine Auswertung erfahren haben, umfasst „Lübeck Meetings“ eine Konferenz deutscher und skandinavischer Produzenten zur Förderung internationaler Koproduktionen, einen Workshop mit Drehbuchautoren aus Skandinavien und Deutschland sowie ein medienpädagogisches Begleitseminar.
Ein- und Verkäufer für Kino-, TV- und DVD-Rechte erhalten die Möglichkeit, gezielt Filme zu sichten und Verkaufsverhandlungen zu führen. Als Markt für rein skandinavische Filme ist dieses Angebot der Nordischen Filmtage Lübeck an die Filmbranche einzigartig in Deutschland. Und im Rahmen des „Deutsch-Norwegischen Koproduktionstreffens“ informieren sich Produzenten und Filmverleiher aus beiden Ländern über die Besonderheiten des deutschen und des norwegischen Filmmarktes, lernen Modelle der Finanzierung kennen und besprechen gemeinsame Projekte. Ziel der Veranstaltung ist es, die Koproduktionen und einen verstärkten Austausch von Filmen zwischen den Filmländern Deutschland und Norwegen anzuregen und zu fördern. Partner des deutsch-norwegischen Produzententreffens sind das Norwegische Filminstitut und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Media Desk Germany und Media Desk Norway.
Auch der diesjährige „Drehbuch-Talk“ bietet ein Norwegen-Special. Norwegische Drehbuchautoren, darunter Ragnhild Tronvoll, die für ihr Script zum Film „Happy, Happy“ in Brüssel ausgezeichnet wurde, und Sveinbjörn Baldvinsson, Drehbuch-Dozent an der Norwegischen Filmhochschule in Lillehammer und Vizepräsident der Europäischen Drehbuchvereinigung, lesen aus ihren Drehbüchern und diskutieren über die Besonderheiten, Arbeitsweisen sowie den Stellenwert ihres Metiers. Die Moderation übernimmt der Drehbuchautor Arne Sommer aus Neumünster.
Großes Kinderfilmprogramm mit medienpädagogischem Begleitseminar.
Die skandinavischen Länder haben eine große Tradition in der Produktion von herausragenden Kinderfilmen. Das liegt vor allem an den besseren Förderbedingungen für Kinder- und Jugendfilme. Deren Anteil liegt am Gesamtbudget bei ca. 30 Prozent, im Gegensatz zu Deutschland, wo der Anteil bei unter 10 Prozent liegt, wie wir bereits am 9. Oktober 2011 anlässlich des "Schlingel" Kinderfilmfestivals in Chemnitz schrieben. Deshalb wird alljährlich der mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für den «Besten Kinderfilm» bei den Nordischen Filmtagen Lübeck von den Einkäufern besondere Beachtung geschenkt. Eine Kinderjury mit vier Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren wird wieder den Preis ausloben. Die prämierten Filme werden anschließend häufig für eine Kino- oder DVD-Auswertung in Deutschland aufgekauft.
Außerdem bietet ein medienpädagogisches Begleitseminar die Möglichkeit, ausgewählte Kinder- und Jugendfilme aus Skandinavien und aus dem Baltikum im Kreis von Fachleuten der Medienpädagogik gemeinsam zu sichten und zu diskutieren. Darüber hinaus finden Gespräche mit Filmschaffenden sowie mit Kindern und Jugendlichen über die einzelnen Produktionen statt. Vorträge und Workshops widmen sich ausgewählten Themen des nordischen Kinder- und Jugendfilmschaffens. Zum Ende des Festivals sprechen die Teilnehmer des medienpädagogischen Begleitseminars regelmäßig Empfehlungen aus, die bei deutschen Verleihern und Medienpädagogen seit über 30 Jahren eine hohe Wertschätzung erfahren und damit entscheidenden Einfluss auf die Rezeption skandinavischer und baltischer Kinder- und Jugendfilme in Deutschland haben.
Vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb.
Das Filmfestival präsentiert in diesem Jahr 170 Vorstellungen an fünf Tagen auf acht Leinwänden. Unter den 147 Produktionen aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland sind vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb. Eröffnungsfilm ist die norwegische Tragikomödie „Happy, Happy“, das Debüt der Regisseurin Anne Sewitsky. Die vier Hauptdarsteller des Ensemblestücks über den Zerfall einer Ehe in der norwegischen Provinz werden den Film gemeinsam mit Produzentin Synní¸ve Hí¸rsdal, Regisseurin Anne Sewitsky und Drehbuchautorin Ragnhild Tronvoll persönlich in Lübeck präsentieren.
Im Spielfilmwettbewerb der 53. Nordischen Filmtage Lübeck konkurrieren unter anderem die jüngsten Regiearbeiten des Norwegers Marius Holst („King of Devil’s Island“), der die Geschichte einer Häftlingsrebellion auf einer Gefängnisinsel vor Oslo erzählt und des Dänen Ole Christian Madsen („Superclásico“). Zu sehen sind auch die neusten Filme des Finnen Aleksi Mäkelä („Der Haussegen“), des Schweden Kjell-í…ke Andersson („Irgendwo in Schweden”) und „Küss mich“ von Alexandra-Therese Keining sowie der Beitrag aus Estland von Katrin Laur („Die Tochter des Friedhofwärters“), bei der das Familienleben der neun Jahre alten Lucia von wirtschaftlicher Not und ihren fatalen Folgen beherrscht wird. Besonders stark ist diesmal Island vertreten, unter anderem mit írni Ólafur ísgeirssons „Brim – Die Strömung“ über das harte Leben und Arbeiten auf einem Fischtrawler sowie mit Rúnar Rúnarssons „Volcano“, in dem sich ein verschlossener Mann mit der plötzlichen Pflegebedürftigkeit seiner Frau arrangieren muss.
Die Retrospektive widmet sich Lappland.
Unter dem Titel „Filme unter der Mitternachtssonne“ widmet sich die Retrospektive der 53. Nordischen Filmtage Lübeck der Filmregion Lappland und dem vielfältigen Schaffen samischer Regisseure. Das im Samischen als „Sapmi“ bezeichnete Lappland erstreckt sich im Norden über die drei skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Anders als zum Beispiel in Grönland, wo die einheimische Filmherstellung noch am Anfang steht, gibt es hier eine beeindruckende – vom Sami Film Centre in Kautokeino geförderte – Kurz- und Dokumentarfilmproduktion, die weltweit auf Festivals auf reges Interesse stößt.
Neben internationalen Publikumserfolgen wie „Pathfinder“ (1987), der 1988 für sein Spielfilmdebüt für den Oscar nominiert wurde, sind Genre-Klassiker wie „Space Invasion of Lapland“ (USA/S 1958) und dokumentarische Road Movies wie „Sami Daughter Joik“ (2007) im Programm zu sehen. Auch der schwedische Dokumentarfilmer Stefan Jarl wird in Lübeck zu Gast sein, um seine Dokumentation „Hotet – Die Bedrohung“ vorzustellen, in der er 1987 die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe auf Nordschweden darstellte. Eine Stummfilm-Gala präsentiert George Schnéevoigts Romanverfilmung „Laila, die Tochter des Nordens“ aus dem Jahr 1929 mit Musikbegleitung durch die Musikhochschule Lübeck. Das epische Liebesdrama des Regisseurs George Schnéevoigt basiert auf dem gleichnamigen Lappland-Roman von Jens Andreas Friis. Eröffnet wird die Retrospektive am 2. November mit dem samischen Road Movie „Bázo“ von Lars Göran Pettersson, in dem ein Sami eine Odyssee durch Norwegen, Finnland und Schweden erlebt.
Schwerpunkt im Filmforum bilden Dokumentationen.
Mit der deutsch-finnischen Koproduktion „Das Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten eröffnet in diesem Jahr das Filmforum die norddeutsche Sektion der Nordischen Filmtage Lübeck. In der Hauptrolle erlebt Nina Hoss eine große Liebe im sommerlichen Finnland. Auffallend viele Beiträge des diesjährigen Filmforums zeigen Individuen, die sich fremd in fremden Kulturen fühlen.
Offizielle Party im „Filmschuppen“ am Freitag.
Am 4. November bietet der „Filmschuppen“, die offizielle Party der Nordischen Filmtage Lübeck, allen Film-Fans in Feierlaune die einmalige Gelegenheit, mit Schauspielern, Regisseuren und anderen Festivalgästen aus dem hohen Norden gemeinsam zu feiern. Der „Filmschuppen“ startet am Freitag, den 4. November, ab 22 Uhr im Schuppen 6, An der Untertrave / Ecke Marienbrücke. Film-Clips aus den Highlights des diesjährigen Programms, skandinavische Club-Sounds sowie Getränke und Snacks aus dem Norden machen die Party zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Karten gibt es kostenlos ab Mittwoch, den 2. November, 16 Uhr am Infostand der Nordischen Filmtage Lübeck im Cinestar Filmpalast Stadthalle – aber nur solange der Vorrat reicht!
Das komplette Programm der Nordischen Filmtage Lübeck ist mit allen Neuvorstellungen des Wettbewerbs seit dem 20. Oktober online auf der Festivalseite einzusehen.
Nordische Filmtage Lübeck
02. bis 06. November 2011
Link: www.filmtage.luebeck.de
PS (Post Scriptum)
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Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm „Lübeck Meetings“ für Filmverleiher, Einkäufer und Produzenten bauen die Nordischen Filmtage Lübeck ihre Position als Treffpunkt für die internationale Medienbranche weiter aus. Leider gibt es in diesem Jahr eine starke zeitliche Überschneidung mit dem Filmfestival Cottbus, dem internationalen Filmfestival des osteuropäischen Films, das für diverse Einkäufer und Beobachter der aktuellen Filmszene nicht minder wichtig ist.
Cottbus startet bereits morgen, nur einen Tag vor Beginn der Lübecker Nordischen Filmtage. Zudem gibt es inhaltliche Überschneidungen. Beide Festivals sind u.a. stark an baltischen Filmen interessiert, da deren Werke vermehrt für den deutschen Kino- und DVD-Markt entdeckt werden. Das liegt an der besonderen Qualität und Vielfalt des Filmschaffens im Nord-Osten Europas, wo eine junge Generation von Filmemachern beweist, dass baltische und nordische Filme alles andere als düster und schwermütig sind.
Mit der skurrilen schwedischen Kinderfilmkomödie „Simple Simon“ („Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ dt. Titel) und dem finnischen Roadmovie „Lappland Odyssee“ („Helden des Polarkreises“ dt. Titel) haben immerhin zwei Highlights der Nordischen Filmtage Lübeck aus dem vergangenen Jahr den Weg in den deutschen Filmmarkt gefunden und werden vom Arsenal Filmverleih vertrieben. Darüber hinaus startet im Dezember der letztjährige Eröffnungsfilm „Sound of Noise“ aus Schweden sowie der schwedische Gewinner des NDR Spielfilmpreises „Bessere Zeiten“ von Pernilla August in den deutschen Kinos. Auch heuer präsentieren die Nordischen Filmtage Lübeck wieder zwölf Spielfilme in der Sektion „Filme für junge Zuschauer“, von denen allein neun deutsche Erstaufführungen sind.
Neben einem Filmmarkt für skandinavische Produktionen, die in Deutschland noch keine Auswertung erfahren haben, umfasst „Lübeck Meetings“ eine Konferenz deutscher und skandinavischer Produzenten zur Förderung internationaler Koproduktionen, einen Workshop mit Drehbuchautoren aus Skandinavien und Deutschland sowie ein medienpädagogisches Begleitseminar.
„Unser Angebot für die Filmbranche ist in diesem Jahr so groß wie nie zuvor“, sagt Festival Manager Christian Modersbach, der erstmals für die „Lübeck Meetings“ verantwortlich zeichnet. „Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass die Nordischen Filmtage Lübeck im internationalen Filmgeschäft hoch geschätzt werden. Diese Position bauen wir mit Lübeck Meetings weiter aus.“
Ein- und Verkäufer für Kino-, TV- und DVD-Rechte erhalten die Möglichkeit, gezielt Filme zu sichten und Verkaufsverhandlungen zu führen. Als Markt für rein skandinavische Filme ist dieses Angebot der Nordischen Filmtage Lübeck an die Filmbranche einzigartig in Deutschland. Und im Rahmen des „Deutsch-Norwegischen Koproduktionstreffens“ informieren sich Produzenten und Filmverleiher aus beiden Ländern über die Besonderheiten des deutschen und des norwegischen Filmmarktes, lernen Modelle der Finanzierung kennen und besprechen gemeinsame Projekte. Ziel der Veranstaltung ist es, die Koproduktionen und einen verstärkten Austausch von Filmen zwischen den Filmländern Deutschland und Norwegen anzuregen und zu fördern. Partner des deutsch-norwegischen Produzententreffens sind das Norwegische Filminstitut und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Media Desk Germany und Media Desk Norway.
Auch der diesjährige „Drehbuch-Talk“ bietet ein Norwegen-Special. Norwegische Drehbuchautoren, darunter Ragnhild Tronvoll, die für ihr Script zum Film „Happy, Happy“ in Brüssel ausgezeichnet wurde, und Sveinbjörn Baldvinsson, Drehbuch-Dozent an der Norwegischen Filmhochschule in Lillehammer und Vizepräsident der Europäischen Drehbuchvereinigung, lesen aus ihren Drehbüchern und diskutieren über die Besonderheiten, Arbeitsweisen sowie den Stellenwert ihres Metiers. Die Moderation übernimmt der Drehbuchautor Arne Sommer aus Neumünster.
Großes Kinderfilmprogramm mit medienpädagogischem Begleitseminar.
Die skandinavischen Länder haben eine große Tradition in der Produktion von herausragenden Kinderfilmen. Das liegt vor allem an den besseren Förderbedingungen für Kinder- und Jugendfilme. Deren Anteil liegt am Gesamtbudget bei ca. 30 Prozent, im Gegensatz zu Deutschland, wo der Anteil bei unter 10 Prozent liegt, wie wir bereits am 9. Oktober 2011 anlässlich des "Schlingel" Kinderfilmfestivals in Chemnitz schrieben. Deshalb wird alljährlich der mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für den «Besten Kinderfilm» bei den Nordischen Filmtagen Lübeck von den Einkäufern besondere Beachtung geschenkt. Eine Kinderjury mit vier Kindern im Alter zwischen 10 und 13 Jahren wird wieder den Preis ausloben. Die prämierten Filme werden anschließend häufig für eine Kino- oder DVD-Auswertung in Deutschland aufgekauft.
Außerdem bietet ein medienpädagogisches Begleitseminar die Möglichkeit, ausgewählte Kinder- und Jugendfilme aus Skandinavien und aus dem Baltikum im Kreis von Fachleuten der Medienpädagogik gemeinsam zu sichten und zu diskutieren. Darüber hinaus finden Gespräche mit Filmschaffenden sowie mit Kindern und Jugendlichen über die einzelnen Produktionen statt. Vorträge und Workshops widmen sich ausgewählten Themen des nordischen Kinder- und Jugendfilmschaffens. Zum Ende des Festivals sprechen die Teilnehmer des medienpädagogischen Begleitseminars regelmäßig Empfehlungen aus, die bei deutschen Verleihern und Medienpädagogen seit über 30 Jahren eine hohe Wertschätzung erfahren und damit entscheidenden Einfluss auf die Rezeption skandinavischer und baltischer Kinder- und Jugendfilme in Deutschland haben.
Vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb.
Das Filmfestival präsentiert in diesem Jahr 170 Vorstellungen an fünf Tagen auf acht Leinwänden. Unter den 147 Produktionen aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland sind vier internationale und acht deutsche Premieren im Spielfilm-Wettbewerb. Eröffnungsfilm ist die norwegische Tragikomödie „Happy, Happy“, das Debüt der Regisseurin Anne Sewitsky. Die vier Hauptdarsteller des Ensemblestücks über den Zerfall einer Ehe in der norwegischen Provinz werden den Film gemeinsam mit Produzentin Synní¸ve Hí¸rsdal, Regisseurin Anne Sewitsky und Drehbuchautorin Ragnhild Tronvoll persönlich in Lübeck präsentieren.
Im Spielfilmwettbewerb der 53. Nordischen Filmtage Lübeck konkurrieren unter anderem die jüngsten Regiearbeiten des Norwegers Marius Holst („King of Devil’s Island“), der die Geschichte einer Häftlingsrebellion auf einer Gefängnisinsel vor Oslo erzählt und des Dänen Ole Christian Madsen („Superclásico“). Zu sehen sind auch die neusten Filme des Finnen Aleksi Mäkelä („Der Haussegen“), des Schweden Kjell-í…ke Andersson („Irgendwo in Schweden”) und „Küss mich“ von Alexandra-Therese Keining sowie der Beitrag aus Estland von Katrin Laur („Die Tochter des Friedhofwärters“), bei der das Familienleben der neun Jahre alten Lucia von wirtschaftlicher Not und ihren fatalen Folgen beherrscht wird. Besonders stark ist diesmal Island vertreten, unter anderem mit írni Ólafur ísgeirssons „Brim – Die Strömung“ über das harte Leben und Arbeiten auf einem Fischtrawler sowie mit Rúnar Rúnarssons „Volcano“, in dem sich ein verschlossener Mann mit der plötzlichen Pflegebedürftigkeit seiner Frau arrangieren muss.
Die Retrospektive widmet sich Lappland.
Unter dem Titel „Filme unter der Mitternachtssonne“ widmet sich die Retrospektive der 53. Nordischen Filmtage Lübeck der Filmregion Lappland und dem vielfältigen Schaffen samischer Regisseure. Das im Samischen als „Sapmi“ bezeichnete Lappland erstreckt sich im Norden über die drei skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Anders als zum Beispiel in Grönland, wo die einheimische Filmherstellung noch am Anfang steht, gibt es hier eine beeindruckende – vom Sami Film Centre in Kautokeino geförderte – Kurz- und Dokumentarfilmproduktion, die weltweit auf Festivals auf reges Interesse stößt.
Neben internationalen Publikumserfolgen wie „Pathfinder“ (1987), der 1988 für sein Spielfilmdebüt für den Oscar nominiert wurde, sind Genre-Klassiker wie „Space Invasion of Lapland“ (USA/S 1958) und dokumentarische Road Movies wie „Sami Daughter Joik“ (2007) im Programm zu sehen. Auch der schwedische Dokumentarfilmer Stefan Jarl wird in Lübeck zu Gast sein, um seine Dokumentation „Hotet – Die Bedrohung“ vorzustellen, in der er 1987 die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe auf Nordschweden darstellte. Eine Stummfilm-Gala präsentiert George Schnéevoigts Romanverfilmung „Laila, die Tochter des Nordens“ aus dem Jahr 1929 mit Musikbegleitung durch die Musikhochschule Lübeck. Das epische Liebesdrama des Regisseurs George Schnéevoigt basiert auf dem gleichnamigen Lappland-Roman von Jens Andreas Friis. Eröffnet wird die Retrospektive am 2. November mit dem samischen Road Movie „Bázo“ von Lars Göran Pettersson, in dem ein Sami eine Odyssee durch Norwegen, Finnland und Schweden erlebt.
Schwerpunkt im Filmforum bilden Dokumentationen.
Mit der deutsch-finnischen Koproduktion „Das Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten eröffnet in diesem Jahr das Filmforum die norddeutsche Sektion der Nordischen Filmtage Lübeck. In der Hauptrolle erlebt Nina Hoss eine große Liebe im sommerlichen Finnland. Auffallend viele Beiträge des diesjährigen Filmforums zeigen Individuen, die sich fremd in fremden Kulturen fühlen.
Offizielle Party im „Filmschuppen“ am Freitag.
Am 4. November bietet der „Filmschuppen“, die offizielle Party der Nordischen Filmtage Lübeck, allen Film-Fans in Feierlaune die einmalige Gelegenheit, mit Schauspielern, Regisseuren und anderen Festivalgästen aus dem hohen Norden gemeinsam zu feiern. Der „Filmschuppen“ startet am Freitag, den 4. November, ab 22 Uhr im Schuppen 6, An der Untertrave / Ecke Marienbrücke. Film-Clips aus den Highlights des diesjährigen Programms, skandinavische Club-Sounds sowie Getränke und Snacks aus dem Norden machen die Party zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Karten gibt es kostenlos ab Mittwoch, den 2. November, 16 Uhr am Infostand der Nordischen Filmtage Lübeck im Cinestar Filmpalast Stadthalle – aber nur solange der Vorrat reicht!
Das komplette Programm der Nordischen Filmtage Lübeck ist mit allen Neuvorstellungen des Wettbewerbs seit dem 20. Oktober online auf der Festivalseite einzusehen.
Nordische Filmtage Lübeck
02. bis 06. November 2011
Link: www.filmtage.luebeck.de
PS (Post Scriptum)
Wer die Nordischen Filmtage leider nicht besuchen kann, hat gleich im Anschluss an das Festival Gelegenheit, insgesamt neun herausragende Spielfilme aus Skandinavien im NDR-TV zu sehen. In der Zeit vom 6. bis 22. November 2011 präsentiert das NDR-Fernsehen spannende Romanverfilmungen schwedischer und norwegischer Kriminalautoren, Dramen zur nordischen Zeitgeschichte sowie skurrile Roadmovies und Jugendfilme aus dem hohen Norden. So sind am Samstag, den 19. November, unter anderem das dänische Widerstandsdrama „Tage des Zorns“ und die norwegische 68er-Groteske „Genosse Pedersen“ zu sehen. Der isländische Thriller „Der Tote aus Nordermoor“ läuft am Samstag, den 12. November. Aus den beliebten Reihen „Mankells Wallander“ und „Hí¥kan Nessers Inspektor Barbarotti“ zeigen die „Skandinavischen Filmnächte“ insgesamt drei Beiträge. Die strategische Partnerschaft des NDR mit den Nordischen Filmtage Lübeck hat eins gemeinsam, dass sie ihren Zuschauern «Das Beste am Norden zeigen».
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