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Die Gewinner des 39. Sundance Festival + 44 Max Ophüls Preis 2023

Am Samstagabend, den 29. Januar 2023, wurden sowohl beim US-amerikanisches SUNDANCE Filmfestival in Park City, als auch beim Max Ophüls Preis in Saarbrücken, die Preisträger*innen bekannt gegeben.



"20 Tage in Mariupol" ausgezeichnet.

Der Dokumentarfilm "20 Tage in Mariupol" hat beim Sundance Film Festival (19.-29.01.2023) den Publikumspreis gewonnen. Der Film des Videojournalisten Mstyslav Chernov von der Nachrichtenagentur AP erzählt von den ersten 20 Tagen des russischen Überfalls auf die südostukrainische Hafenstadt.

Er und zwei Kollegen waren die letzten westlichen Journalisten, die sich damals in der belagerten Stadt aufgehalten und Einblicke in das dramatische Geschehen übermittelt hatten. Die Doku war ein gemeinsames Projekt der AP und der Sendung "Frontline" des US-Senders PBS.

Das Festival überraschte zudem mit zahlreichen weiteren Filmperlen schrieb vor Ort Bernhard Karl, Festivalleiter beim Berliner Film Festival »Around the World in 14 Films«.

AUDIENCE AWARDS

U.S. Documentary Award geht an "Beyond Utopia"
U.S. Dramatic Award geht an "The Persian Version"
World Cinema Dramatic Award geht an "Shayda"
World Cinema Documentary Award geht an "20 Days in Mariupol"
NEXT Award geht an "KOKOMO CITY"

GRAND JURY PRIZES

U.S. Grand Jury Prize Dramatic geht an "A Thousand and One"
U.S. Grand Jury Prize Documentary geht an "Going to Mars: The Nikki Giovanni Project"
World Cinema Grand Jury Prize Dramatic geht an Charlotte Regan für "Scrapper"
World Cinema Grand Jury Prize Documentary geht an Maite Alberdi für "The Eternal Memory"

Der Dokumentarfilm Regiepreis geht an Luke Lorentzen für "A Still Small Voice"
Der Spielfilm Regiepreis geht an Sing J. Lee für "The Accidental Getaway Driver"
Der World Cinema Dokumentarfilm Regiepreis geht an Anna Hints für "Smoke Sauna Sisterhood"
Der World Cinema Spielfilm Regiepreis geht an Marija Kavtaradze für "Slow"

Die komplette Liste aller Gewinner einschließlich Drehbuch, Schnitt und Special Jury Awards kann hier nachgelesen werden.

Links: festival.sundance.org | www.sundance.org

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Am Samstagabend wurden auch die 18 Gewinner*innen der 44. Festivalausgabe des Saarbrücker Max Ophüls Preis zum ersten Mal seit 2020 wieder vor Ort in einer feierlichen Preisverleihung bekanntgegeben.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SPIELFILM 2023
geht an den Film "ALASKA" von Max Gleschinski.

Begründung:
Auf verzweigten Gewässern schicken uns die Figuren auf eine Reise voller unvorhersehbarer Wendungen. Das Zusammenspiel des herausragenden Ensembles, die poetische Kameraarbeit, die vielschichtige und genaue Inszenierung führen zu einem unverwechselbaren, magischen Kinoerlebnis.


Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTE REGIE
geht an Lukas Nathrath für "LETZTER ABEND".

Begründung:
Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen: mit meisterhafter Dramaturgie, beiläufiger Leichtigkeit und großer Liebe zu seinen Figuren wirft uns dieser Film in einen dramatischen Abend voller emotionaler Berg- und Talfahrten. Mit einfachsten filmischen Mitteln und einem genauen Blick auf zwischenmenschliche Konflikte meldet sich hier eine neue Stimme im deutschen Gegenwartskino.


Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTES DREHBUCH und
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER JUGENDJURY
geht an Clara Stern für "BREAKING THE ICE".

Begründung:
Das ausgezeichnete Drehbuch besticht durch seine elegante Dramaturgie und erzählerische Perfektion. Es entspinnt sich ein mitreißendes Drama um eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Rolle: als Tochter, Enkelin, Schwester, Geliebte und Kapitänin. Es gibt die Welt auf dem Eis mit ihren festen Regeln, und es gibt die Welt „da draußen“, wo alles im Fluss ist, und nichts sicher scheint. Souverän arbeitet die Autorin mit Bildern und Motiven und beschenkt uns gleichzeitig mit großen Kinomomenten. Wir fiebern mit, wir feiern mit, wir lachen und wir weinen.


Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS 2023 wurde zweimal vergeben.
1.) an Augustin Groz in "WER WIR EINMAL SEIN WOLLTEN" (von Özgür Anil).

Begründung:
Er ist in Not. Er irrt durch sein seelisches Ungleichgewicht. Er sucht nach einer Lösung. Seine Not und sein Leid sind nie oberflächlich, sie ziehen uns als Zuschauende nie runter, sondern lassen uns hoffen und mitfiebern, dass er seinen Ausweg findet. Ob er laut lärmend von der Polizei umstellt in der elterlichen Wohnung hockt oder ob er still sitzend im Zuschauerraum realisiert, dass er wohl nie zu einer Künstlerfamilie dazugehören wird – stets sucht er in seinem Spiel hoffnungsvoll nach Auswegen.


2.) an Alina Stiegler in "SPRICH MIT MIR" (von Janin Halisch).

Begründung:
Trotzig, beherzt, voller kindlicher Komik – tief berührend. Mit einem überwältigenden Spielfarbenspektrum nimmt uns die Schauspielerin mit auf eine Reise von der Wut in die Zärtlichkeit. Vom zögerlichen Anfang bis zum entschlossenen Ende: Sie umschifft alle Klippen der Klischees und trägt so den Film in jeder Sekunde.


Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS SPIELFILM und
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER SPIELFILM
geht an den Film "EISMAYER" von David Wagner.

Begründung:
Manchmal meint man, schon von der zweizeiligen Beschreibung eines Films zu wissen, worum es geht. Und dann kommt es doch ganz anders als es den Anschein hat. Eine streng regulierte Welt, bestimmt von Härte, Drill, Brutalität und einem falschen Verständnis von Männlichkeit, wird glaubhaft unterminiert und aufgebrochen. Das System Militär ist in jedem Land mehr oder weniger gleich strukturiert. Es herrscht ein bestimmter Ton, eine strenge Hierarchie und eine unerbittliche Disziplin. Für Liebe ist an diesem Ort kein Platz. Durch das überzeugende Spiel von Gerhard Liebmann, der den Vizeleutnant Eismayer verkörpert, und Luka Dimić als Rekrut Mario Falak bekommt der Kasernenhofton eine zärtliche Note. Aus einem „Ich bring Sie um!“ wird ein: „Es ist alles so schön mit dir“. Macho-Tyrann Eismayer outet sich. Die Liebe zwischen diesen beiden Männern hat es im österreichischen Bundesheer tatsächlich gegeben. Es ist nicht immer eine Erfolgsgarantie, auf eine wahre Begebenheit zurückzugreifen. Hier ist es wunderbar nachvollziehbar und filmisch präzise umgesetzt worden.


Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY
geht an "FRANKY FIVE STAR" von Birgit Möller.

Begründung:
Was bedeutet es, man selbst zu sein? Darf man auch Viele sein? Im Kopf der jungen Franky wohnen eine ganze Reihe schräger Vögel, wie die strenge Concierge, das verführerische Zimmermädchen und ein kauziger Liftboy. Kaum glaubt Franky, ihr reales Leben auf die Reihe zu bekommen, mischt sich das Hotelpersonal ein und bringt alles durcheinander. Die Realität und Frankys fantastisches Kopfhotel sind durch einen Aufzug miteinander verbunden – bis dieser kaputtgeht.


Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER DOKUMENTARFILM
geht an "GOOD LIFE DEAL" von Samira Ghahremani.

Begründung:
Der Preis für den Besten Dokumentarfilm geht an einen Film, der uns auf eine wendungsreiche Reise mitnimmt – eine Reise von Österreich nach Thailand, und noch viel mehr auf eine Reise der vorschnellen Urteile und Zuschreibungen. Denn der GOOD LIFE DEAL entpuppt sich im Laufe des Filmes als Betrug, in dem Vertrauen verletzt und Bankkonten geplündert wurden, wo ein gutes Herz dem Wunsch nach einem schnellen Mercedes weichen muss. Aus der dokumentarischen Beobachtung entwickelt sich ein Krimi, bei dem die Regisseurin Samira Ghahremani gekonnt auch mit dem Wissen und der Empathie des Publikums spielt. Sie vertraut dabei ebenso auf die Kraft der Bilder und ihrer Geschichte wie den Zuschauer*innen. Sie bleibt unaufgeregt an ihren Protagonist*innen und lässt deren Erlebnisse für sich sprechen.


Der PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM
geht an "INDEPENDENCE" von Felix Meyer-Christian.

Begründung:
Wenn es sich ein Dokumentarfilm zur Aufgabe macht, einen abstrakten Begriff mit Leben zu füllen, dann ist das eine fast unlösbare Herausforderung. Eine junge afrodeutsche Frau aus Berlin begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Dabei wird nicht nur die wechselvolle Beziehung zwischen der DDR und Mosambik verdeutlicht, sondern vor allem die Frage nach Identität, Zugehörigkeit und Unabhängigkeit gestellt. Ausgehend von dieser persönlichen Geschichte geht der gelungene Essay-Film weiteren Unabhängigkeitsbewegungen nach, lässt Menschen aus dem Süd-Sudan zu Wort kommen, aus Katalonien, Großbritannien und auch aus Bayern. Das Ringen um Unabhängigkeit, sei es beim Brexit oder der nationalen Bayernpartei, wird dabei aber weder bewertet noch lächerlich gemacht, sondern ernst genommen. Indem er Unabhängigkeit auf drei Ebenen, der persönlichen, der politischen und der symbolischen auf der Theaterbühne durchspielt, entwickelt der Film einen ungeheuren Sog und wirkt dadurch unangestrengt und unmittelbar. Nur wenn die Frage der Zugehörigkeit geklärt ist, kann man wirklich unabhängig sein.


Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM
geht an "FÜR IMMER SONNTAG" von Steven Vit.

Weitere Preise für Kurz- und Mittellange Filme gibt es hier.

Link: ffmop

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