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Gewinner beim Achtung Berlin Filmfestival sowie beim tiff in Toronto und bei den Emmys in L.A.

Nach dem Hauptpreis von Venedig, gewinnt das Drama NOMADLAND auch in Toronto.



Wie wir am 14. September 2020 ausführlich berichteten, gewann das Roadtrip-Drama "Nomadland" von Regisseurin Chloe Zhao den Hauptpreis der Mostra von Venedig.

Nun begeisterte der US-Film mit Frances McDormand in der Hauptrolle auch das Publikum in der kanadischen Metropole Toronto und wurde am Sonntagabend, den 20. September 2020 von den Zuschauern zum Siegerfilm beim 45. Toronto International Film Festival (TIFF) gekürt. Anstelle einer Jury wählt das Publikum traditionell den Gewinner.

Hier statt eines Trailers diesmal eine etwas längere Featurette vom Telluride Filmfestival mit der Hauptdarstellerin:



"Nomadland" erzählt die Geschichte einer Frau, die nach dem wirtschaftlichen Kollaps einer Kleinstadt wie eine Nomadin allein in ihrem Van durch den amerikanischen Westen reist.


Der zweite Platz ging an Regina Kings Regiedebüt "One Night in Miami", das auf einem Theaterstück von 2013 basiert.

Hier der Trailer:



Die Story spielt in der Nacht des 25. Februar 1964, als Cassius Clay (der sich erst später Muhammad Ali nennt) im Miami Beach Convention Center zum neuen Box-Weltmeister im Schwergewicht ernannt wird, weil er Sonny Liston besiegt hat und damit die ganze Sportwelt schockierte. Während die Massen in Miami Beach ausschwärmen, um das Spiel zu feiern, verbringt Clay - der aufgrund der Rassentrennungsgesetze der Jim-Crow-Ära nicht im Zentrum von Miami bleiben kann - stattdessen die Nacht im Hampton House Motel verbringt, einem der historisch schwarzen Viertel Miamis, wo er mit drei seiner engsten Freunde feiert: dem Aktivisten Malcolm X, dem Sänger Sam Cooke und dem Fußballstar Jim Brown. Am nächsten Morgen tauchen die vier Männer entschlossen auf, eine neue Welt für sich und ihr Volk zu definieren.


Link: www.tiff.net

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Drei Preise für "SAG DU ES MIR" von Michael Fetter Nathans.

Die feierliche Preisverleihung des 16. »achtung berlin – new berlin film award« fand am Sonntagabend, den 20. September 2020, im Kino Babylon Berlin statt.

Die Preise wurden in den einzelnen Kategorien wie folgt vergeben:

Bester Spielfilm, dotiert mit 2.000 Euro
"GIRAFFE" von Anna Sofie Hartmann

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die Regisseurin erzählt in dem fiktionalen Drama vielfältige Geschichten von Migration und Ortlosigkeit, anhand einer Ethnologin, die auf der dänischen Insel Lolland die Geschichten jener Orte und Existenzen dokumentiert, die einem bevorstehenden Tunnelbau nach Deutschland weichen müssen.

Begründung der Jury:
Eingefangen in sehr präzisen und zugleich poetischen Bildern von Kamerafrau Jenny Lou Ziegel reflektiert der Film GIRAFFE über die Themen Vergänglichkeit, Erinnerung, Fortschritt und Veränderung. Hier Stimmen Form und Inhalt, Rhythmus und Atmosphäre perfekt zusammen. Die Aufgabe der Protagonistin wird zur Aufgabe des Films, Vergehendes festzuhalten und zu interpretieren. Und wie die Protagonistin traut sich auch der Film über die Beobachtung hinauszugehen, Emotionen zuzulassen. Gekonnt verbindet Regisseurin Anna Sofie Hartmann die Formen Dokumentation, Essay und Fiktion zu einem besonderen und berührenden Film, der lange nachhallt.


Bester Dokumentarfilm, dotiert mit 1.000 €
"YU GONG" von Daniel Kötter

Hier der Trailer:



Begründung der Jury:
Dieser vielschichtige Film bringt auf mehreren Ebenen etwas zum Schwingen in uns. In einer perfekt rhythmisierenden Essay-Form werden Themen des menschlichen Miteinanders, des Strebens nach gesellschaftlicher Vervollkommnung und langfristigen Überlebens verhandelt.

China war lange Zeit die am höchsten entwickelte Kultur der Welt. In Daniel Kötters Film bekommen wir eine Ahnung davon, wie der stille Pragmatismus und die zielgerichtete Entschlossenheit, mit der sich die Volksrepublik heute Rohstoffe und Märkte in Afrika sichert, dazu beitragen, diese herausgehobene globale Stellung schon bald wiederherzustellen.

Die vielfältig lesbare Parabel erzählt von der Kraft des WIR und vom Zurücktreten vom ICH. Ein kraftvoller und kluger Film.


Eine Lobende Erwähnung erhält:
"BECOMING BLACK" von Ines Johnson-Spain

Begründung der Jury Dokumentarfilm:
Die Kamera ruht auf den Gesichtern in den Momenten dazwischen. Gesprächspausen, Anspannung, Schmerz. Das Publikum muss es genauso aushalten wie die Protagonist*innen.

Als schwarzes Kind ist die Regisseurin in der DDR der 60er Jahren in einer weissen Familie aufgewachsen. Eine Erklärung blieben ihre Eltern ihr schuldig. In ihrem autobiografischen Film geht sie auf die Suche nach Erklärungen und nach ihrer eigenen Identität. Sie sucht nach Antworten sowohl im deutschen Familienumfeld als auch im togolesischen Teil der Familie.


Beste Regie, dotiert mit 3.000 €:
"JIYAN" von Süheyla Schwenk

Begründung der Jury Spielfilm:
Ein türkisches Ehepaar gibt der hochschwangeren syrischen Kurdin Hayat und ihrem türkischen Mann Harun, die sich illegal in Deutschland aufhalten, in ihrer Wohnung Obdach. In dieser Wohnung, die der Film kaum verlässt, erzählt Regisseurin Süheyla Schwenk in einem klar konstruierten Kammerspiel in nur 70 Minuten ein ergreifendes Drama über Flucht und Vorurteil. Die Regisseurin beweist einen sehr genauen, detaillierten Blick für das Wesentliche, kein Bild und kein Wort sind zu viel. So entsteht ein dichter, berührender Film, der von einem tragischen Schicksal erzählt, das uns als Zuschauer ins Mark trifft.


Beste Kamera (Spielfilm), dotiert mit 3.000 Euro:
"1986" von Lothar Herzog
Kamera: Philipp Baben der Erde

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die junge Belarussin Lena kämpft mit mehreren Problemen: Ihr Freund Viktor geht fremd, der Vater sitzt im Knast, das Studium hängt. Kurzerhand übernimmt sie das Business ihres Vaters – mit dem 18-Tonner aus Sowjetarmeebeständen Altmetall aus der „Zone“ um Tschernobyl holen und an dubiose Schrotthändler weiterverscherbeln. Doch die Mafia hat ihre eigenen Gesetze.

Begründung der Jury Spielfilm
Die Kameraarbeit des Films „1986“ ist einfach, klar, im besten Sinne elegant und folgt ohne Schnörkel der Narration. Dabei sind Philipp Baben der Erdes Bilder aber auch sorgsam arrangierte Gemälde, in denen sich der Zuschauer verlieren kann; narrative Tableaus, in denen das Schauspiel sich auch ohne viele Schnitte entfalten kann. Die homogenen Farben und haptischen Texturen unterstützen die sinnliche Reise des Films, sie schmeicheln dem Auge, ohne dabei auf prätentiöse Weise zu ästhetisieren. Die Lichtsetzung ist hyperrealistisch, sie inszeniert Menschen und Räume und wirkt dabei trotzdem nie künstlich.


Beste Kamera (Dokumentarfilm), dotiert mit 1.500 €:
"GLITZER & STAUB" von Anna Koch & Julia Lemke
Kamera: Julia Lemke

Begründung der Jury:
Ein Film von großer visueller Kraft. Eine Kamera, die sich traut, die Schönheit des ländlichen Amerika zu zeigen, die Weite und Leere von Landschaften und Siedlungen. Darin vier Mädchen, die sich bei der wilden Welt des Rodeos in der Männerdomäne des Bullenreitens zu behaupten versuchen. Glitzer und Staub taucht ein in ihre Welt, zeigt sie mit ihren Familien, beim Training, und in Wettbewerben. Kamerafrau Julia Lemke nähert sich ihren Protagonist*innen mit vorurteilsloser Neugier und einer großen Offenheit. Sie ist immer auf Augenhöhe, und in konstanter Verbindung mit ihrem Gegenüber. Sie findet poetische Bilder, ohne zu romantisieren, und verleiht durch ihre Bild- und Lichtgestaltung Räumen wie auch Figuren eine große Authentizität.


Beste Produktion, Bestes Drehbuch, Bestes Schauspiel-Ensemble insgesamt dotiert mit 8.000 €:
"SAG DU ES MIR" von Michael Fetter Nathansky

Hier der Trailer:



Synopsis:
In drei verschiedenen Episoden wird aus drei Perspektiven von Menschen erzählt, die wieder zu sich selbst finden müssen. Und von einem Unfall in der Neustädter Havelbucht, einem rätselhaften Geschehen, das Wahrheit und Täuschung zugleich ist. Die Geschichte von dem verlorenen Kind entpuppt sich in einem vielschichtigen Geflecht aus herrlich trockenen, humorvollen Dialogen, die immer aufs Neue verwundern und verblüffen.

Begründung der Jurys:
„Sag du es mir“ ist die gelungene Fortsetzung einer ungewöhnlichen studentischen Zusammenarbeit der Medienwissenschaftlerinnen Anna-Sophie Philippi und Virginia Martin, die während ihres Studiums an der Filmuniversität Babelsberg zusammen mit dem Regisseur Michael Fetter Nathansky ein Produktionskollektiv formen. Das Ergebnis ist eine großartige Situationskomödie, die den Geist dieser Teamarbeit widerspiegelt. In einer Branche der Einzelkämpfer soll mit diesem Preis Vertrauen und echte Kollaboration ausgezeichnet werden. Der Plot des Buches ordnet sich dabei immer der Charakterzeichnung unter. Die Figuren aller drei Protagonisten sind Figuren, die ohne Selbstmitleid handeln, nur getragen von ihrer Situation und Ihren Wünschen. Mit ihren Hintergründen, Ängsten und Hoffnungen und ihrem Dialekt bestimmen sie die Szenen und das gibt dem Film eine Tiefe, die das Herz zum Lachen bringt.


Weitere Preise gab es beim mittellangem Film und beim Kurzfilm. Mehr dazu auf der Webseite des Festivals.

Link: achtungberlin.de

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Emmy der Television Academy für Maria Schrader

Als erste deutsche Regisseurin hat Maria Schrader den begehrten Emmy Award für die beste Regie in der Miniserie "Unorthodox" im jüdischen Umfeld gewonnen.

Maria Schrader erzählt in ihrer Serie die Geschichte der ultra-orthodoxen Jüdin Esther, die vor ihrem Ehemann von New York nach Berlin flüchtet. Für den Vierteiler, ausgestrahlt über den Streaminganbieter Netflix, bekam die deutsche Regisseurin Maria Schrader den Emmy Award, den bedeutendsten Fernsehpreis der Vereinigten Staaten.

Die drei großen Abräumer am Sonntagabend waren das Drama „Succession“ um die kaputte Familie eines Medienmoguls, die freundliche Toleranz-Comedy „Schitt's Creek“ und die auf einem realen Massaker an Schwarzen im US-Süden beruhende Comicverfilmung „Watchmen“.

Link: www.emmys.com
Quellen: RP online | DW Deutsche Welle | ARD Text | Achtung Berlin

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