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Photokina 2020 zum zweiten Mal abgesagt - IFA Berlin soll aber als B2B Messe stattfinden

Die vom 27. bis 30. Mai 2020 geplante Photokina wurde erneut abgesagt und findet erst wieder 2022 statt.



Nach intensiver Beratung hat sich die Koelnmesse GmbH in Anbetracht der aktuellen Situation dazu entschlossen, die ursprünglich vom 27. bis 30. Mai 2020 geplante photokina 2020 abzusagen. Die internationale Leitmesse für Foto, Video und Imaging findet das nächste Mal vom 18. bis 21. Mai 2022 statt. Auch die Imaging Innovation Conference feiert nicht wie geplant 2020 Premiere.

Generell hat die Geschäftsführung der Koelnmesse entschieden, bis Ende Juni 2020 keine Eigenveranstaltungen in Köln durchzuführen, was explizit die generelle Schließung von Messen und Ausstellungen beinhaltet. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Länderregierungen vom 16.03.2020 zu gemeinsamen Leitlinien im Umgang mit der Corona-Epidemie.

Die Entscheidung, die nächste photokina erst im Mai 2022 zu veranstalten, gibt allen Beteiligten genügend Zeit, die nächste photokina nach den Bedürfnissen des Marktes und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sowie Ausstellern und Besuchern zu gestalten.

Schon 2019 zog die Koelnmesse, Veranstalter der Photokina, nach der kompletten Absage der CeBIT, deren Relaunch keinen Erfolg gebracht hatte, die Notbremse und hatte die Messe für 2019 abgesagt. Dennoch sollte die Photokina zukünftig nicht mehr zweijährlich im Herbst stattfinden, sondern jährlich im Frühjahr, denn die Photokina soll sich wandeln.

Der Spätsommer-Termin der Photokina war seit Jahrzehnten zwar bestens etabliert, doch er überschnitt sich mit der IFA in Berlin, die im Zeichen der Digitalisierung auch den etablierten Fotogeräten-Herstellern Messestände bereitstellte, denn alles wächst zusammen. Auch die IFA - ehemals Funkausstellung - jetzt Messe für Consumer Electronics und Home Appliances, findet im jährlichen Turnus statt, denn die Produktlebenszyklen werden immer kürzer.

Mit der Corona-Krise kommt aber alles anders als geplant. Die Photokina fällt erneut aus und soll erst in zwei Jahren, also erst 2022 wieder stattfinden.



Auch die IFA Berlin wird nicht als Publikumsmesse stattfinden, sondern Anfang September nur als B2B-Messe für maximal 1000 Journalisten und Fachbesucher pro Tag vom 3. - 5. September 2020 geöffnet sein.

Einige Hallen können gar nicht belegt werden, weil die Messe darin ein Lazarett mit Notunterkünften für an COVID-19 Erkrankte eingerichtet hat. Auch wenn derzeit noch keine Bedarf dafür vorhanden ist, so sind bereits Ärzte dort für den Notfall in Bereitschaft. Im Übrigen muss ein ausreichender Sicherheitsabstand zum restlichen Areal gewahrt werden.

Die Messe Berlin wird deshalb nur in zwei Hallen Produkt-Neuvorstellungen auf einer Bühne im stündlichen Wechsel von den Herstellern präsentieren lassen. Einzelgespräche für den Fachhandel, die Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft ordern müssen, können nur abseits in kleinen Händlerzentren auf dem restlichen Messegelände erfolgen. Das erfordert allerdings längere Fußwege und benötigt mehr Zeit für Hygieneabstände, obwohl die Messe nur an drei Tagen geöffnet sein wird.

Gänzlich absagen wollte man die aber IFA nicht. Das Berliner Publikum ist jedoch gänzlich ausgeschlossen und kann sich nur über Fachzeitschriften oder Videoclips über Neuheiten auf der Messe informieren. Ein wenig erinnert dies an das Desaster mit der CeBIT in Hannover, deren Neu-Ausrichtung auf eine B2B-Messe, die ausschließlich Fachbesucher zuließ, keinen Erfolg brachte.

Die Photokina ist in dieser Hinsicht zurückhaltender, denn ein jährlicher Rhythmus kann sich auch als nachteilig erweisen. Anfänglich scheuten auch bei der IFA einige namhafte Hersteller die hohen Kosten für die Standmieten, wenn sie jährlich anfallen. Andere Aussteller waren zwar mit kleinen Ständen präsent, trieben aber keinen großen Marketing-Auftritt mit opulentem Hallendesign mehr, sondern präsentierten sich alljährlich im nahezu immer gleichen Standdesign.

Leider kann dies dazu führen, dass Messen schnell an Bedeutung verlieren und eher als nationale, denn als internationale Messe mit global Playern wahrgenommen werden.

Wir erinnern uns an Zeiten auf der Photokina, als nicht nur die Fotobranche, sondern auch die Filmbranche mit fast sämtlichen Kamera- und Beleuchtungsherstellern vertreten war. Sogar Kinoausstatter, die heutzutage auf der cinec – Int. Trade Fair for Cine Technologies in München vertreten sind, buhlten einst mit bequemen Kinosesseln um Aufmerksamkeit in Köln.

Nachdem die photokina 2018 mit bahnbrechenden Neuheiten und 180.000 Besuchern aus 127 Ländern jede optimistische Erwartung deutlich übertroffen hatte, galt sie als unschlagbare Leitmesse der Foto- und Imaging-Branche.

Zuletzt hatte sie sich sehr erfolgreich mit einem neuen Konzept präsentiert, zu dem die verstärkte Einbindung neuer Aussteller aus innovativen Bereichen wie Mobile, Imaging Analytics, digitaler Workflow und Bewegtbild sowie eine stärkere Erlebnisorientierung für die Besucher gehörten.

Diese Verbindung von Erlebnis und Produktpräsentation wurde insbesondere von jüngeren Zielgruppen sehr gut angenommen und sorgte für volle Hallen, überfüllte Workshops und spektakuläre Präsentationen auf den Eventflächen, vor denen sich immer wieder große Menschentrauben bildeten. Das führte dazu, dass die Messe nicht nur in den klassischen Medien, sondern auch in digitalen und sozialen Kanälen wie Instagram, YouTube, Facebook oder Twitter stärker wahrgenommen wurde als in den Vorjahren.

Auch das neugeschaffene Imaging Lab, in dem Start-ups, Investoren und Wissenschaftler neue Imaging Anwendungen präsentierten und diskutierten, erwies sich als Impulsgeber für die gesamte Branche.

Allerdings hätte Photokina 2020 ohne Leica, Nikon und Olympus stattgefunden, die von einer jährlichen Produktshow mit einem besonders aufwändigen Standlayout diesmal Abstand nehmen wollten. Nur Zeiss wäre als einer der bedeutenden Herstellern von Cine-Prime-Objektiven erstmals wieder dabei gewesen. Die Carl Zeiss AG hätte zudem die Gunst der Stunde genutzt, um während der Photokina 2020 seine Vollformat-Premium-Kompaktkamera Zeiss ZX1 anzukündigen.

Olympus dagegen war bereits auf der letzten Photokina (2018) schon nicht mehr mit einem regulären Messestand vertreten, sondern hatte die Halle 1 mit seinem Perspective Playground belegt, einem Erlebnis-Format, mit dem der Hersteller viele junge Besucher anzog.

Als weitere konkrete Anmeldungen waren jedoch Canon, Cewe, GoPro, Sony, Panasonic, Kodak Alaris (keine Kameras, sondern Bilder-Print-Dienstleistungen), Sigma, Tamron, Hasselblad, Hahnemühle, Arri, Rode Mikrophones, DJI und Insta360 genannt worden. Offen bzw. unklar waren dagegen noch Fujifilm und Ricoh/Pentax unter den Kameraherstellern.

Auch wenn heutzutage täglich mehr Fotos - vor allem mit Handys (Smartphones) - geschossen werden, als früher in ganzen Jahrzehnten, ist die Photokina aus der Gefahrenzone noch ganz und gar nicht heraus!

Link: www.photokina.de

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