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Produktion der 100-GByte-Discs angelaufen

Sonopress produziert für Bertelsmann die 4K-Ultra-HD-Blu-ray-Disc.



Video on Demand (VoD) wird bei der jüngeren Generation immer beliebter. Immer seltener werden statt dessen DVDs oder Blu-ray Discs gekauft. Allerdings hat das Online-Streaming noch einen entscheidenden Nachteil. Die Qualität kommt nicht an die Blu-ray Disc heran und 4K ist bei den aktuellen Bandbreiten im Telefonnetz vorerst kaum zu erreichen. Auch die Kabelanbieter senden wohl in absehbarer Zeit noch kein 4K-Stream, da der Nachfolgerstandard von DVB-C, die DVB-C2-Übertragung, noch nicht verabschiedet ist.

Das Satellitensignal ist diesbezüglich technisch ausgereifter und bereits mit diversen 4K-Testsendungen empfangbar. Da mittlerweile die Kabelanbieter auch Telekommunikationsdienste wie das Internet über das Fernsehkabel mit Glasfaserleitungen in deutlich höherer Übertragungsgeschwindigkeiten anbieten, als die Deutsche Telekom über Kupferdraht, könnte hier eine ernsthafte Alternative für das Ultra-HD-Angebot entstehen. Dabei ist das Interesse auch an Ultra-HD-Discs durchaus vorhanden. Die Ultra-HD-Flachbildschirme sind im Handel gefragt. Entsprechenden Content gibt es aber so gut wie nicht zu kaufen.

Bei einer durchschnittlichen Haltbarkeit der TV-Geräte von 8-10 Jahren lässt sich die Industrie offensichtlich viel Zeit, ihre Klientel auch mit hochauflösenden Spielfilmen zu versorgen. Bisher haben nur Panasonic und Samsung je einen Ultra-HD-Blu-ray-Player im Angebot, welche die zukünftigen 4K-Medien auch nativ in UHD-Qualität abspielen können. Sony stellt zwar bereits einige ältere, neu abgemischte Filme zum Verkauf bereit, eigene Player sind aber vor der IFA wohl kaum noch zu erwarten.

Tatsächlich gab es vor Kurzem noch Probleme entsprechende Medien in 4K unkomprimiert zu produzieren. Ohne künstliches Hochscalieren einer konventionellen Blu-ray auf den Ultra-HD-Standard konnte 4K bisher nicht dargestellt werden. Jetzt hat aber endlich die Bertelsmann-Tochter Sonopress von der Blu-ray Disc Association (BDA) die Zertifizierung für das Pressen von dreilagigen Blu-ray-Discs erhalten, die als 4K-Ultra-HD-Blu-ray-Disc verkauft werden. Die ersten Filme auf den neuen 100-GByte-Discs befinden sich bereits in der Produktion. Normale Blu-ray-Discs fassen nur bis zu 25-GByte mit Spielfilmen in einfacher HD-Auflösung.

Bisher sorgte der Mangel dieser 100-GByte-Discs dafür, dass auf der Ultra-HD-Blu-ray-Disc viele Filme nicht mit der maximalen Auflösung produziert wurden. Laut Sonopress brauchte die Verbesserung der Produktionsprozesse mehrere Monate, bevor die Blu-ray Disc Association den Prozess abnehmen konnte. Weitere Details gab das Unternehmen jedoch nicht bekannt.

Backlight Master Drive - Sonys Fernseher steuert LEDs einzeln an.

Während es um ULTRA-HD bei Sony wegen Ermangelung passenden Contents derzeit recht still geworden ist und offensichtlich auch die leuchtstarken und besonders farbkräftigen OLED-TVs in nächster Zeit vorwiegend von LG und Panasonic in größerer Stückzahl zu erwarten sind, versuchen Anbieter wie Sony und Samsung den Focus auf die HDR-Wiedergabetechnik mit anderen Mitteln zu legen. HDR-Bilder entstehen durch das Übereinanderlegen mehrerer Belichtungsreihen. Eine intelligente Softwarelösung zaubert daraus Bilder mit extremen Kontrasten von sehr hellen, oder pastellartigen, bis zu ultra dunklen Farbtönen, in denen aber immer noch erkennbare Zeichnung vorhanden ist.

Auch im Filmbereich hat die Branche HDR entdeckt. Insbesondere die Laser-Projektion in den IMAX-Kinos vermag die hohen Kontraste hervorragend wiedergeben. Herkömmliche Flachbild Fernseher vermochten kaum ein Ultra-schwarz darzustellen. Das notwendige Backlighting der LCD oder LED Panels verursacht anstelle von tiefschwarzen Szenen immer mehr oder weniger flaue Grautöne. Selbstleuchtende OLDS bieten dagegen hohe Kontraste bis zu einem tiefen Schwarz, da es bei dieser Technik keine Hintergrundbeleuchtung gibt.

Um mit dieser noch relativ teuren OLED-Technik zukünftig auch in preiswerteren Segmenten mithalten zu können, setzten Sony und Samsung auf die individuelle Ansteuerung einzelner LEDs. Solange andere benachbarte LEDs nicht durch eine flächenwirksame Hintergrundbeleuchtung angesteuert werden, sondern komplett dunkel bleiben können, steigt dies den Kontrast auch bei herkömmlicher LED-Technik. Andere Bildstellen bleiben einfach dunkel, womit an diesen Stellen ein tiefes Schwarz dargestellt werden kann.

Deshalb wird bei Sonys neuer 4K-Fernseher der Z-Serie - Ultra HD gar nicht mehr erwähnt - vielmehr wird die HDR-Technik als besonderes Highlight herausgestellt, durch eine besondere Ansteuerung der Lichteinheiten. Statt kleiner Beleuchtungszonen, die immer einen grauen Lichthof verursachten, werden für HDR-Material die LEDs einzeln angesteuert. Die Möglichkeit Ultra-HD-Bilder darzustellen, bieten die Geräte dennoch.

Sonys neuer Fernseher der Z-Serie, genauer der ZD9, verzichtet auf sogenanntes zonenbasiertes Local Dimming. Stattdessen wird mit der Backlight Master Drive genannten Technik jede LED einzeln angesteuert. Das hat in der Theorie den Vorteil, dass beispielsweise in einem Sternenhimmel trotz High-Dynamic-Range-Daten vom Zuspieler (HDR) auch ein kleiner Stern sehr hell leuchten kann, ohne dass die Schwarzwerte zu Grauwerten werden. Zudem will Sony dank guter Optik auch die Streuung von Licht im Panel besser vermeiden. Material, dass diese Eigenschaft gut nutzen kann ist aber nicht das Regelprogramm im Fernsehen. Besonders zur Geltung kommen dürfte die LED-Steuerung bei Science-Fiction-Filmen oder Astronomie-Dokumentationen. Derartiges in HDR vorliegendes Material ist allerdings noch selten. Für Liebhaber solcher Programme, dürfte aber die oben erwähnte Ultra-HD-Blu-ray Disc das geeignete Medium werden.

Die Geräte der Z-Serie sind Sonys neue High-End-Fernseher, von denen zunächst drei Modelle erscheinen: mit 65, 75 und 100 Zoll Bildschirmdiagonale. Kompakte Geräte mit der Ausstattung gibt es nicht. Nicht nur HDR und präzise Ansteuerung gehören zur Ausstattung, sondern auch eine 4K-Auflösung. Eigentlich ist es ein Ultra-HD-Fernseher. Sony verzichtet in seiner Ankündigung auf die Nennung von Ultra HD oder gar Ultra HD Premium, obwohl das Unternehmen Teil der Logoförderung ist. Die Auflösung liegt also bei den zu erwartenden 3.840 x 2.160 Pixeln. Sony gibt als Maximum 4K/60p an. Helligkeitswerte gibt Sony nicht an. Die HDR-Fähigkeit geht aber auf das Stromkostenbudget. Die Leistungsaufnahme gibt Sony mit 210 Watt im Heimbetrieb an (PDF- Datenblatt, 65 Zoll). In Geschäften wird der Fernseher aus Demonstrationsgründen noch mehr Leistung aufnehmen, nämlich 347 Watt. Beim 75-Zoll-Modell (PDF- Datenblatt, 75 Zoll ) steigen die Werte auf 259 beziehungsweise 453 Watt. Das 100-Zoll-Modell liegt bei 413 und 792 Watt (PDF- Datenblatt, 100 Zoll ).

Alle Fernseher-Modelle bieten vier HDMI-2.0a-Anschlüsse mit HDCP 2.2 an. Einer der Anschlüsse unterstützt den Audio Return Channel des HDMI-Standards. Zudem besitzen die Geräte unter anderem auch noch eine Scart-Buchse sowie drei USB-Anschlüsse und einen Subwoofer-Ausgang. Zudem sind die Geräte mit rund 8 bis 10 cm je nach Modell vergleichsweise dick, was allerdings an der direkten Hintergrund-Beleuchtung liegt und bei LED-HDR-Fernsehern nicht ungewöhnlich ist. WLAN und Ethernet ist integriert. Es fehlen aber Detailangaben.

Als Betriebssystem wird Android TV eingesetzt. Google Cast ist ebenfalls möglich. Zudem ist ein DVB-T2-Empfänger verbaut, über den Full-HD-Programme empfangen werden können, die der Fernseher entsprechend auf die Panel-Auflösung hochskaliert.

Die ZD9-Serie gehört noch zu den teureren Fernsehern. Das 65-Zoll-Modell wird rund 5.000 Euro kosten. Für 8.000 Euro gibt es 10 Zoll mehr. Beide Geräte sollen zur Ifa 2016 in Berlin im September ausgeliefert werden. Richtig teuer wird das 100-Zoll-Modell. Der Preis liegt bei stolzen 70.000 Euro. Das Gerät kann zudem erst ab November geliefert werden.

OLED TV's werden preisgünstiger.

Allerdings werden auch Fernseher auf Basis der bisher so teuren OLED-Chassis jetzt deutlich preiswerter. Die Firma Loewe, die schon immer im teuren Premiumsegment vertreten war, wird viel preisgünstigere OLED-TVs als bisher zur IFA vorstellen. Sogar die bisher sehr bieder und äußerst konservativ aufgestellte Firma Metz bedient sich bei preiswerten chinesischen Zulieferern und wird ebenfalls nur noch mit OLED und 4K-TV am Markt vertreten sein.

Vorteil der Modelle ist die deutlich bessere Blickwinkeleigenschaft der OLED TV's. Im Gegensatz zu LCD und LED TV's bleibt das Bild auch bei seitlicher Betrachtung immer gleich hell und kontrastreich. Darin ähneln sich die OLED TV's den inzwischen nicht mehr hergestellten Plasma-Geräten. Ihr Kontrastumfang ist allerdings noch wesentlich größer.

Quelle: Golem

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