Skip to content

Expertengespräch zum deutschen Filmerbe

Expertengespräch zur Sicherung und Digitalisierung des Filmerbes.



Mit der Film- und Veranstaltungsreihe Filmspotting im Kino Arsenal gewährt die Deutsche Kinemathek seit März anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums einen Blick in ihre Archive. Die ausgewählten Filme erzählen etwas über die Geschichte dieser Institution sowie über die nicht immer einfache Überlieferung von Filmgeschichte, sie zeigen aber auch, wie das Archiv weiter lebt und wächst. Nicht zuletzt werden unbekannte Werke, Dokumente, Gebrauchsfilme und andere Fundstücke aus dem archivarischen Schattendasein geholt und neu entdeckt.

Am 11. März 2013 startete Filmspotting mit einer Veranstaltung über die Anfänge der Filmarchivierung und –wissenschaft in Deutschland. Filmsammlern wie Walter Jerven und Ferdinand Althoff ist es zu verdanken, dass Filme aus der Frühzeit des Kinos erhalten blieben und Jahrzehnte später, mit erzählerischen, artistischen, technischen und musikalischen Eingriffen eigenwillig arrangiert, in Kinos präsentiert wurden. Die Veranstaltung Kino der Attraktionen stellt Filme dieser beiden Sammler vor. Rolf Aurich beleuchtet Entstehung und Intention solcher Sammlungen, die zugleich Aufschluss geben über erste Konzepte von Filmgeschichtsvermittlung.

In Kooperation mit dem Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) veranstaltet die Deutsche Filmakademie außerdem am 18. März 2013 im Filmhaus der Deutsche Kinemathek am Potsdamer Platz in Berlin ab 18:30 Uhr einen Informationsabend zum Thema Sicherung und Digitalisierung des Filmerbes.

Ansprechpartner und Anmeldung:
Anke Hahn
Tel.: 030-30090331, Mail: ahahn@deutsche-kinemathek.de
und Katja Hevemeyer von der Deutschen Filmakademie
Tel.: 030-257587924
Mail: hevemeyer@deutsche-filmakademie.de

Umgehende und umfangreiche Maßnahmen sind erforderlich, um die Archive zu bewahren und zugänglich zu machen und künftige Produktionen zu sichern. Trotz einiger in jüngster Zeit unternommener Schritte der Politik und der Branche besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf für die Sicherung und Digitalisierung des Filmerbes.

Für die Sicherung und Langzeitarchivierung von aktuellen Produktionen sollten - solange vorhanden - Negative hinterlegt werden. Als digitales Sicherungsstück wird das DCDM empfohlen, als Benutzungsstück zusätzlich das DCP. Die Daten müssen mehrfach qualifiziert gesichert sowie dauerhaft regelmäßig geprüft und migriert werden. Migrationsfreie digitale Sicherungsmethoden für Film gibt es nicht.

Die Filmbestände müssen digitalisiert werden, zum einen um sie in digitalen Kinos und über digitale Vertriebswege zugänglich zu machen und zum anderen, um sie vor dem Zerfall zu retten. Für die Archive und Rechtinhaber sind stetig öffentliche Mittel erforderlich. Außerdem sollten mindestens 5% des FFA-Budgets pro Jahr für die Digitalisierung der Filmbestände bereit gestellt werden.

Die Archivdigitalisierung muss umgehend in größerem Umfang gestartet werden bevor die erforderliche technische Infrastruktur und die Kompetenzen rund um die Filmbearbeitung komplett abgebaut sind. Das Konzept für ein Digitalisierungsprogramm sollte von einem Bündnis der betroffenen kulturpolitischen und Brancheninstitutionen entwickelt werden.

Die DeutscheFilmversicherungsGemeinschaft (DFG) und der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) haben Guidelines für die Sicherheit digital aufgezeichneter Produktionen heraus gegeben.

Download: 121122VorschlägeFilmerbe.pdf [PDF, 0.3MB]

Darüber hinaus kommen mit der Verbreitung digitaler Aufzeichnung neue Herausforderungen auf die Produktionen und die Teams bei den Dreharbeiten sowie in der Vorbereitung und Nachbearbeitung zu. Eine davon ist die Sicherung der Daten am Set und in der Postproduktion sowie die Gewährleistung der Workflows und der jeweiligen Qualitätsanforderungen.

Download: Guidelines Sichertheit Digitale Produktion [PDF, 0.3MB]

Link: www.vtff.de/filmerbe/

Anzeige