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Im Gedenken an die Verstorbenen 2012

Nachruf zum Totensonntag 2012



Seit drei Jahren gedenken wir immer am Totensonntag den Verstorbenen aus der Schauspiel-, Film- und Fernsehbranche. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurde aber nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und umfasst in diesem Jahr mehr als 70 Personen aus der Film-, Fernsehen- und Medienbranche.

Ältere Einträge finden Sie unter dem 21. November 2010 sowie unter dem
20. November 2011.


Bingham Ray 23. Januar 2012
Vadim Glowna 24. Januar 2012
Theo Angelopoulos 24. Januar 2012
Ian Abercrombie 26. Januar 2012
Hans-Werner Renneke 28. Januar 2012
Alfred Schantz 1. Februar 2012
Ruth Hausmeister 1. Februar 2012
Ben Gazzara 3. Februar 2012
Wolfgang Längsfeld 13. Februar 2012
Thomas Langhoff 14. Februar 2012
Erland Josephson 25. Februar 2012
Ralph McQuarrie 3. März 2012
Michael Dorn 10. März 2012
Tonino Guerra 21. März 2012
Claude Miller 4. April 2012
Ivan Nagel 9. April 2012
Helmut Dziuba 19. April 2012
Günther Kaufmann 10. Mai 2012
Carlos Fuentes 15. Mai 2012
Kurt Felix 16. Mai 2012
Volker Stollberg 20. Mai 2012
Kaneto Shindo 29. Mai 2012
Heinz Eckner 30. Mai 2012
Ray Bradbury 5. Juni 2012
DorisSchade 25. Juni 2012
Nora Ephron 26. Juni 2012
Katrin Seybold 27. Juni 2012
Lilli Tyc-Holm 30. Juni 2012
Andy Griffith 3. Juli 2012
Ica Souvignier 7. Juli 2012
Ernest Borgnine 8. Juli 2012
Ica Souvignier 8. Juli 2012
Sage Moonblood Stallone 13. Juli 2012
Richard Zanuck 13. Juli 2012
Celeste Holm 15. Juli 2012
Birger Heymann 18. Juli 2012
Eberhard Itzenplitz 21. Juli 2012
Daan Müller 22. Juli 2012
Frank Pierson 23. Juli 2012
Susanne Lothar 25. Juli 2012
Petra Tschörtner 25. Juli 2012
Lupe Ontiveros 26. Juli 2012
Tony Martin 27. Juli 2012
Ingeborg Westphal 28. Juli 2012
Chris Marker 29. Juli 2012
Gore Vidal 31. Juli 2012
Silvia Seidel ~ 3. August 2012
Marvin Hamlisch 6. August 2012
David Cameron 7. August 2012
Kurt Maetzig 8. August 2012
Carlo Rambaldi 10. August 2012
Harry Harrison 15. August 2012
Tony Scott 18. August 2012
Maria Becker 5. September 2012
Herbert Lom 27. September 2012
Edgar Külow 29. September 2012
Dirk Bach 1. Oktober 2012
Claude Pinoteau 5. Oktober 2012
Harry Valérien 12. Oktober 2012
Wolfgang Menge 17. Oktober 2012
Sylvia Kristel 18. Oktober 2012
Käthe Reichel 19. Oktober 2012
Anita Björk 24. Oktober 2012
Hans Werner Henze 27. Oktober 2012
Günter Brombacher 3. November 2012
Wolf Gerlach 12. November 2012
Bryce Bayer 13. November 2012
Bryce Courtenay 22. November 2012
Larry Hagman 23. November 2012
Heinz-Werner Kraehkamp 24. November 2012

N A C H T R A G
Jeroen Willems 3. Dezember 2012
Dave Brubeck 5. Dezember 2012
Ravi Shankar 11. Dezember 2012
Kristina Böttrich-Merdjanowa 19. Dezember 2012
Charles Durning 24. Dezember 2012
Jack Klugman 24. Dezember 2012
Annelie Thorndike 26. Dezember 2012

In der erweiterten Ansicht haben wir detaillierte Beschreibungen zu den Verstorbenen aufgeführt. Informationen zu den Nachträgen finden Sie unter einem extra Link hier.

Im Jahre 2012 verstorbene Prominente aus Film und Fernsehen.

Bingham Ray 23. Januar 2012
Eine Ikone der Indie-Filmszene und zugleich der ehemalige Chef von United Artists und October Films, Bingham Ray, verstarb im Alter von 57 Jahren an den Folgen von zwei Schlaganfällen. 1991 hatte Ray zusammen mit Jeff Lipsky October Films gegründet, das sich bis zu seinem Verkauf an USA Networks 1999 zu einem der führenden Indie-Verleiher entwickelte. Zu Filmen im Portfolio von October Films zählten u.a. Mike Leighs "Lügen und Geheimnisse", Lars von Triers "Breaking the Waves" und David Lynchs "Lost Highway". 2001 wurde Bingham Ray zum Präsidenten von United Artists ernannt, wo er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2004 an Filmen wie Michael Moores Oscar-prämierte Doku "Bowling for Columbine", Terry Georges "Hotel Ruanda" und Terry Zwigoffs "Ghost World" beteiligt war. Zuletzt wurde Bingham Ray im November vergangenen Jahres zum Executive Director der San Francisco Film Society, die das San Francisco International Film Festival veranstaltet, ernannt.

Vadim Glowna 24. Januar 2012
Der 1941 in Schleswig-Holstein geborene und in Hamburg aufgewachsene deutsche Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus. Der polnische Nachname Glowna stammt von seinem Stiefvater, der zuerst als Kapitän eines Schiffes und in der Nachkriegszeit als Kapitän bei der Lufthansa arbeitete. Nach Abbruch seines Theologiestudiums jobbte Glowna zunächst als Seemann, Taxifahrer, Hotelboy und Schlagzeuger, bevor er nach drei Monaten Ausbildung von Gustav Gründgens ins Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg übernommen wurde. Im Fernsehen drehte er zu Beginn unter Peter Lilienthal und Peter Zadek. International gehörte Glowna zu den Wehrmachtsoldaten in Sam Peckinpahs "Steiner", war TV-Produzent in Bertrand Taverniers "Death Watch - Der gekaufte Tod" und der titelgebende Komponist in der Schweizer Produktion "Mein Name ist Bach" (2002). Im Fernsehen konnte Glowna seine Vielseitigkeit vom Bauern in "Die Reise nach Tilsit" über den Schriftsteller "Blaubart" bis zum Vater, der seinen Sohn in "Schwabenkinder" verkauft, unter Beweis stellen. Zuletzt war Vadim Glowna im Oktober vergangenen Jahres in Oliver Hirschbiegels Historienmehrteiler "Borgia" im deutschen Fernsehen zu sehen gewesen.

Theo Angelopoulos 24. Januar 2012
Der preisgekrönte griechische Filmemacher Theo Angelopoulos kam im Alter von 76 Jahren während der Vorbereitungen zu seinem neuen Film „The Other Sea“ bei einem Verkehrsunfall in Athen ums Leben. Auf dem Weg zu einem Filmset in der Nähe des Athener Hafens Piraeus wurde Angelopoulos von einem Motorradfahrer angefahren und erlitt dabei so starke Kopfverletzungen, dass er im Krankenhaus starb. Neben Mikis Theodorakis und vielleicht Irene Papas ist Theodoros "Theo" Angelopoulos, der größte Filmregisseur, den Griechenland hervorgebracht hat und wohl der international bekannteste Künstler des Landes. Mit „Die Wanderschauspieler“ feierte er 1975 seinen Durchbruch. Für "Alexander der Große" bekam er 1980 bei den Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen. 1995 gewann er in Cannes für sein Migranten-Drama „Der Blick des Odysseus“ mit Harvey Keitel den Großen Preis der Jury.

Ian Abercrombie 26. Januar 2012
Der britische Schauspieler Ian Abercrombie verstarb im Alter von 77 Jahren. Wie enge Freunde US-Medien mitteilten, erlag er in einem Spital in Los Angeles einem Nierenleiden. Bekannt wurde Abercrombie vor allem durch seine Rolle als "Mr. Pitt" in der Fernsehserie Seinfeld. Neben Auftritten in Spielfilmen wie "Army of Darkness" trat er als Butler in der Fernsehserie "Desperate Housewives" auf und gab zuletzt auch in computeranimierten Produktionen wie "Rango" oder "Star Wars: The Clone Wars" verschiedenen Figuren seine Stimme.

Hans-Werner Renneke 28. Januar 2012
Tiefe Bestürzung herrschte als ganz unerwartet Hans-Werner Renneke im Alter von 61 Jahren in Paderborn verstarb. Das langjährige Vorstandsmitglied der Gilde deutscher Filmkunsttheater und Mitglied der Berlinale-Jury der AG Kino-Gilde e.V. hat er über Jahre die deutsche Programmkinolandschaft mit geprägt und sich für den Arthouse-Film eingesetzt. Ein großer Verlust auch für Cineplex Deutschland, wo er mit seinem Paderborner Cineplex den für ihn so wichtigen neuen Lebens- und Arbeitsraum gefunden hatte.

Alfred Schantz 1. Februar 2012
Der ehemalige Geschäftsführer des Concorde Filmverleih, des Advanced Filmverleih, des NIL Filmverleih und des NEF-2-Filmverleih verstarb im Alter von 68 Jahren. Im März 2000 gründete er zusammen mit Johann Deiminger die Cinelogo Medien GmbH, mit der er Filme produzierte und vertrieb. In den vergangenen Jahren war Alfred Schantz Vorstandsmitglied des Filmbüro Augsburg gewesen, u.a. Veranstalter der Filmtage Augsburg, die in diesem Jahr vom 17. bis 25. März stattfanden.

Ruth Hausmeister 1. Februar 2012
Im Alter von 99 Jahren verstarb in München die Schauspielerin Ruth Hausmeister. Sie wirkte an vielen großen deutschsprachigen Bühnen, unter anderem in Berlin am Renaissance-Theater, am Theater am Schiffbauerdamm, am Schillertheater, am Schlossparktheater und am Hebbel-Theater. Populär wurde die Charakterschauspielerin durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen, seit Ende der 1940er Jahre stand sie vor der Kamera. In nachhaltiger Erinnerung wird sie auch durch ihre Rolle der Marie Luise Thaler, Filmmutter von Fritz und Elmar Wepper in der ZDF-Krimi-Reihe "Zwei Brüder bleiben", eine Figur, die sie zwischen 1994 und 2001 verkörperte und mit der Ruth Hausmeister sich vom TV-Publikum verabschiedete. Ruth Hausmeister war eine Zeit lang mit ihrem Schauspielerkollegen Carl-Heinz Schroth (1902-1989) verheiratet, aus dieser Verbindung stammen zwei Töchter.

Ben Gazzara 3. Februar 2012
Der Film- und Theaterschauspieler verstarb im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt New York an einer Krebserkrankung. In einem Interview hat er einmal gesagt, er sei ein Narr gewesen, so viele unglaubliche Filmangebote habe er abgelehnt. In der Verfilmung von "Stirb wie ein Mann" hatte er 1957 sein Filmdebüt, gefolgt 1959 von Otto Premingers "Anatomie eines Mordes" mit James Stewart und Lee Remick. Er drehte mit Peter Bogdanovich („They All Laughed“), David Mamet und Marco Ferreri. In den letzten Jahren war er mit Nicole Kidman in Lars von Triers „Dogville“ (2003) und in dem Episodenfilm „Paris je t'aime“ (2006) zu sehen.

Wolfgang Längsfeld 13. Februar 2012
Mit nur 74 Jahren verstarb der langjährige Leiter der Abteilung Film und Fernsehspiel an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen. Von 1978 bis 2002 begleitete der Filmwissenschaftler Längsfeld als Leiter der Drehbuchwerkstatt zahlreiche HFF-Studentenjahrgänge durch ihr Studium. Mit einer Traueranzeige in der Süddeutschen Zeitung verabschiedeten sich mehrere hundert ehemalige Studenten und Weggefährten aus der Branche von dem beliebten HFF-Professor.

Thomas Langhoff 14. Februar 2012
Der 1938 im Züricher Exil geborene deutsche Schauspieler, Regissseur und Intendant des Deutschen Theaters verstarb mit erst 73 Jahren in Berlin an einem Krebsleiden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte die Theaterfamilie Langhoff nach Deutschland zurück. Thomas Langhoff studierte an der Theaterhochschule Leipzig, war zwischen 1963 und 1971 am Hans Otto Theater in Potsdam engagiert und ging danach zum DDR-Fernsehen, wo er mehrere für das Genre maßstabsetzende Filme drehte, u. a. "Die Befragung der Anna O." (1977), "Guten Morgen, du Schöne" (1980) und "Stella" (1982). Mitte der 1970er Jahre ging er ans Berliner Maxim Gorki Theater und inszenierte dort mit wachsendem Erfolg Werke von Tschechow, Shakespeare, Hauptmann, aber auch Zeitgenossen wie George Tabori und Volker Braun. Nach der Wende in der DDR und der Wiedervereinigung arbeitete Langhoff an allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen, auch im Westen und leitete von 1991 bis 2001 das Deutsche Theater in Berlin als Intendant.

Erland Josephson 25. Februar 2012
Im Alter von 88 Jahren verstarb in Stockholm der schwedische Schauspieler, der durch Ingmar Bergmans "Szenen einer Ehe" 1973 berühmt geworden war. Seine Rollen spielte er nicht nur, sondern verkörperte er mit jeder Falte seines Gesichtes, wie z.B. in der Großmutterfreund Isak in "Fanny & Alexander" 1982. Für Ingmar Bergman stand der Schauspieler immer wieder vor der Kamera. Darunter "Schreie & Flüstern", "Von Angesicht zu Angesicht" und "Herbstsonate". Darüber hinaus führte er selbst Regie, schrieb Drehbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Romane. Dass er an Parkinson litt, konte man bereits an Bergmans TV-Film "Sarabande" von 2003 sehen.

Ralph McQuarrie 3. März 2012
Im Alter von 82 Jahren verstarb der US-Konzeptdesigner, der die weltbekannten Figuren der "Star Wars" Figuren für George Lucas schuf. Für seine Arbeit an "Cocoon" bekam McQuarrie im Jahre 1985 einen Oscar. In den späten 70er Jahren half er bei der Fertigstellung der US-Fernsehserie "Kampfstern Galactica" sowie an Steven Spielbergs "ET" und dem Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art".

Michael Dorn 10. März 2012
Seit dem 10. März wurde der GZSZ-Darsteller vermisst. Die Polizei ortete zuletzt sein Handy in Potsdam, bis es am Abend schließlich verstummte. Knapp einen Monat später wurde seine Leiche in der Havel treibend, knapp 40 Meter vom Ufer entfernt, in Höhe des Glienicker Jagdschlosses gefunden. Aufgrund eines hinterlassenen Abschiedsbriefes wird von einem Suicid ausgegangen, zumal an der Glienicker Brücke ein Seil gefunden wurde. Die Polizei geht davon aus, dass es der 43-Jährige dort angebracht hatte. Der Berliner Schauspieler, der in Moabit wohnte, spielte zuletzt eine Hauptrolle in der ARD-Reihe "Heiter bis tödlich" sowie in der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" mit, die in Potsdam auf dem ehemaligen UFA- und DEFA- bzw. heutigen Babelsberger-Filmgelände produziert wird. Außerdem war er in vielen anderen TV-Serien und Filmen zu sehen. Unter anderem in Roland Emmerichs "Anonymus" sowie in Tom Tykwers Beziehungsdrama "Drei".

Tonino Guerra 21. März 2012
Kurz nach seinem 92. Geburtstag verstarb in seinem Heimatort Santarcangelo di Romagna der italienische Lyriker und Drehbuchautor. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit den Regisseuren Federico Fellini, die im Film Amarcord mündete, und mit Michelangelo Antonioni. 1983 führte Tonino Guerra das erste und einzige Mal Regie, es entstand der Film "Tempo di viaggio".

Claude Miller 4. April 2012
Die Filmfestspiele von Cannes twitterten die Nachricht als Erste, als Anfang April der 1942 als Sohn jüdischer Eltern in Paris geborene europäische Ausnahmeregisseur Claude Miller nach langer, schwerer Krankheit verstarb. 1998 hatte er für "Die Klassenfahrt" die «Goldene Palme» gewonnen. 16 Filme hat er gedreht und u.a. der damals, im Jahre 1985, 14jährigen Charlotte Gainsbourg in "Das freche Mädchen" ihre erste große Rolle gegeben. Nach dem Tod von François Truffaut im Oktober 1984 setzte er dessen Arbeit fort und verfilmte dessen Drehbuch zu "Die kleine Diebin". Claude Miller galt als Tiefenpsychologe unter Frankreichs Autorenfilmer und war ein Meister des minutiösen Mienenspiels. Sein wahrscheinlich bedeutendster Film war "Das Auge", ein Thriller von 1983 mit Isabelle Adjani in der Hauptrolle. Weitere bekannte Darsteller seiner Filme waren Miou-Miou, Cécile de France, Sandrine Kiberlain, Ludivine Sagnier, Audrey Tautou und Romy Schneider. Zuletzt hat er an der Verfilmung eines Romans von François Mauriac gearbeitet.

Ivan Nagel 9. April 2012
Der frühere Theaterintendant Ivan Nagel verstarb im Alter von 80 Jahren in Berlin, wie der Suhrkamp Verlag mitteilte. Nagel war Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und leitete das Württembergische Staatsschauspiel in Stuttgart. Er bot Regisseuren und Schauspielern wie Claus Peymann, Peter Zadek, Will Quadflieg und Barbara Sukowa ein Podium. Bekannt war er auch für seine theater-theoretischen Publikationen. Zuletzt lehrte er als Professor für Geschichte und Ästhetik der Darstellenden Künste in Berlin.

Helmut Dziuba 19. April 2012
Helmut Dziuba, namhafter Regisseur der ehemaligen DDR, verstarb im Alter von 79 Jahren in Berlin. Dziuba studierte in Moskau Filmregie und war somit einer der wenigen Studenten, die ein Stipendium an der Moskauer Filmhochschule erhielten. Anfang der 1960er-Jahre kam er in die DDR zurück und spezialisierte sich auf Kinder- und Jugendfilme. Vorher aber arbeitete er u.a. als Regieassistent bei Frank Beyer in Karbid und Sauerampfer. Dziubas Spielfilmdebüt hieß "Mohr und die Raben von London", der anlässlich des 150. Geburtstages von Karl Marx entstand und der im März 1969 in Halle seine Uraufführung hatte. Es war der einzige DEFA-Film, in dem Marx eine zentrale Rolle spielte. Weitere Filme waren u.a. "Laut und leise ist die Liebe" (1972), "Der Untergang der Emma" (1974), "Rotschlipse" (1977), "Als Unku Edes Freundin war" (1980), "Sabine Kleist, sieben Jahre" (1982), "Jan auf der Zille" (1985). Seine letzte Arbeit war eine Drehbuchmitarbeit zu dem Kinderfilm "Die Blindgänger" aus dem Jahre 2004 (Regie: Bernd Sahling, Drehbuch: u.a. Bernd Sahling und Helmut Dziuba). Dieser Film wurde ausgezeichnet und lobend erwähnt, z.B. mit dem Prädikat besonders wertvoll der FBW, er erhielt den Deutschen Filmpreis in Gold 2004, bekam den Euro Kids Award 2004 und erhielt eine lobende Erwähnung auf der Berlinale 2004.

Günther Kaufmann 10. Mai 2012
Der Schauspieler Günther Kaufmann starb im Alter von 64 Jahren bei einem Spaziergang im Berliner Stadtteil Grunewald, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Demnach erlitt Kaufmann einen Herzinfarkt. Ein Passant und der Notarzt versuchten zwei Stunden lang vergeblich, ihn noch vor Ort zu reanimieren. Rainer Werner Fassbinder hatte ihn entdeckt, im Nu eroberte er die Kinoleinwand. Fernsehzuschauer kennen ihn aus Serien wie "Derrick" und "Der Alte" - auch sein Privatleben glich zeitweise einem Krimi. Der in München geborene Schauspieler hatte in den siebziger und achtziger Jahren in mehreren Filmen von Rainer Werner Fassbinder mitgespielt, unter anderem in "Berlin Alexanderplatz", "Die Ehe der Maria Braun" und "Querelle". In "Whity" verkörperte er neben Hanna Schygulla, Ulli Lommel, Katrin Schaake und Ron Randall den illegitimen Sohn eines reichen Farmers mit seiner schwarzen Köchin, der Film spielt auf einem nordamerikanischen Herrensitz Ende des 19. Jahrhunderts. Zuletzt war er auch in den "Wickie"-Filmen von Michael "Bully" Herbig zu sehen.

Carlos Fuentes 15. Mai 2012
Der große mexikanische Schriftsteller, von dem einige Werke verfilmt wurden, verstarb in Mexico City mit 83 Jahren an den Folgen einer inneren Blutung. Carlos Fuentes war 1928 als Sohn eines mexikanischen Diplomaten in Panama zur Welt gekommen. Erzählte zu einer ganzen Generation lateinamerikanischer Schriftsteller, deren Werke auch von den Europäern als herausragende Weltliteratur anerkannt wird. Unter seinen verfilmten Büchern ist vor allem "Old Gringo" zuerwähnen, ein US-amerikanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1989. Regie führte Luis Puenzo, das Drehbuch schrieben Aída Bortnik und Luis Puenzo anhand des Romans "Gringo Viejo" von Carlos Fuentes aus dem Jahr 1985.

Kurt Felix 16. Mai 2012
Nach langer schwerer Krebskrankheit verstarb der Showmaster Kurt Felix im Alter von 71 Jahren und wurde in St.Gallen beigesetzt. Felix hat mit der Unterhaltungsshow "Verstehen Sie Spaß?" ein Stück deutscher Fernsehgeschichte geschrieben. Er machte Filme mit der versteckten Kamera in Deutschland populär und brachte "Verstehen Sie Spaß?" auf den Bildschirm, womit er einen Fernsehklassiker schuf. Neun Jahre moderierte er die Sendung in der ARD; er war damit einer der erfolgreichsten Showmaster.

Volker Stollberg 20. Mai 2012
Mit nur 59 Jahren verstarb in Berlin überraschend Volker Stolberg. Frühzeitig wandte er sich den Medien zu und war schon in der Schulzeit zusammen mit Thomas Bauermeister Chefredakteur vom spektrum, der Schülerzeitschrift der Tellkampfschule Hannover. Später schrieben die beiden für das linksradikale Stadtmagazin Fragezeichen 14-seitige Filmkritiken (über Stanley Kubricks „Barry Lyndon”), bevor sie in den Raschplatz-Kinos am Programm mitarbeiteten. In den achtziger und neunziger Jahren arbeitete Volker Stolberg vor allem für Achim Flebbes Impuls-Filmverleih.

Kaneto Shindo 29. Mai 2012
Kaneto Shindo, Regisseur des Films "Die Kinder von Hiroshima", der 1552 in Cannes für Aufsehen sorgte, verstarb im stattlichen Alter von 100 Jahren in Tokio. Der japanische Filmemacher hat für 231 Filme Drehbücher geschrieben und 49 selber inszeniert. Seine Karriere umfasste praktisch die gesamte Geschichte des japanischen Tonfilms. Später drehte er auch Dokumentarfilme. Seine berühmtesten Filme entstanden jedoch in den 60er Jahren. Dazu zählen das Drama "Die nackte Insel", mit dem er 1961 den großen Preis der Internationalen Filmfestspiele in Moskau gewann, sowie der Horrorfilm "Onibaba" ("Die Töterinnen"), einem seiner im Westen bekanntesten Werke. Mit seinem letzten Film "Ichimai no hagaki" gewann er 2010 den Sonderpreis der Jury beim Internationalen Filmfestival in Tokio.

Heinz Eckner 30. Mai 2012
In den 60er und 70er Jahren war der Schauspieler Heinz Eckner eine bekannte Größe als Sidekick von Rudi Carells Fernsehshows bei Radio Bremen. Anfang der 1980er Jahre wechselte er zum ZDF und moderierte im Vorabendprogramm mit »Ein Wort aus Musik«, eine der damals erfolgreichsten musikalischen Sendereihen, die noch unter der Leitung von Hans Rosenthal (”  1987) produziert wurden. Erst auf den zweiten Platz der Popularität folgte »Musik ist Trumpf« mit dem beliebten Entertainer Harald Juhnke (”  2005). Neben seinen Fernsehauftritten veröffentlichte Eckner vier Bücher und spielte in mehreren Filmen mit. Seinen Lebensabend verbrachte er in der niedersächsischen Stadt Achim bei Bremen, wo er im Alter von 87 Jahren verstarb.

Ray Bradbury 5. Juni 2012
Im Alter von 91 Jahren verstarb der Science-Fiction-Schriftsteller Ray Bradbury in Los Angeles. Sein Buch "Fahrenheit 451" aus dem Jahre 1953 ist weltberühmt, längst ein Klassiker und wurde 1966 kongenial von Francois Truffaut verfilmt. Der Titel bezeichnet die Temperatur, bei der Papier sich angeblich selbst entzündet. In dem von Bradbury beschriebenen Überwachungsstaat gilt Lesen als staatsgefährdend. Alle gefundenen Bücher werden von der Feuerwehr, die mit Schläuchen ausrückt, die zu Flammenwerfern umfunktioniert wurden, verbrannt. Doch es gibt in der beißenden Mediensatire ein paar Flüchtlinge, die sich in den Wäldern versteckt haben und die verbrannten Bücher auswendig kennen - denn die Gedanken sind und bleiben frei. Was Ray Bradbury unwiderstehlich macht, ist seine Fähigkeit, gesellschaftskritische Schärfe in großartige Literatur zu kleiden. Dabei ließ er sich den Glauben an das Gute im Menschen nie nehmen.

DorisSchade 25. Juni 2012
Mit 88 Jahren verstarb in ihrer Münchner Wohnung die beliebte Schauspielerin, die als Grande Dame des Münchner Kammerspiele galt. Bis ins hohe Alter hatte sie noch auf der Bühne gestanden, nur in den letzten Lebensjahren trat sie nicht mehr auf. Auch in diversen Kinorollen war sie zu sehen. Zuletzt spielte sie die Rolle einer Großmutter in der Mädchen-Filmreihe "Die wilden Hühner".

Nora Ephron 26. Juni 2012
Im Alter von 71 erlag die New Yorker Schauspielerin ihrer Leukämieerkrankung. Unvergessen bleibt die Göttin der romantischen Komödie mit ihrem Werk "Harry und Sally" - ein bis heute unerreichter Standard, was Originalität und Dialogkunst im Mainstreamkino betrifft. Der Film bot den wohl berühmtesten Orgasmus der Filmgeschichte. Auch "Schlaflos in Seattle" und "Email für dich" sind Kultfilme unter den "chick flicks". Die gebürtige New Yorkerin startete ihre Karriere als Journalistin. Später wechselte sie in die Filmbranche, wo sie als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin tätig war. Bei "Schlaflos in Seattle" und "Julie & Julia", ihrem letzten Film mit Meryl Streep in der Hauptrolle, führte sie selbst Regie.

Katrin Seybold 27. Juni 2012
Die Regisseurin Katrin Seybold befand sich mitten in der Fertigstellung einer Dokumentation mit Überlebenden der Nazi-Widerstandsbewegung “Die Weiße Rose“, als der Tod sie ereilte. Ihre langjährige Freundin und Kollegin Ula Stöckl wird die Arbeit vollenden und bewahrt uns damit die Erinnerungen an eine Welt, in der die Menschenrechte außer Kraft gesetzt und die Menschlichkeit verloren gegangen war.

Lilli Tyc-Holm 30. Juni 2012
Über Jahrzehnte war Liselotte Tyc-Holm die Grande Dame unter den deutschen Filmexporteuren. Am 30 Juni starb sie in München mit 91 Jahren. Bis 2007 führte sie aktiv den 1969 gegründeten Weltvertrieb Cine-International mit Adresse an der Schwabinger Leopoldstraße. Über lange Jahre war Cine-International auch ein Wegbereiter für den neuen deutschen Film auf dem internationalen Parkett. Bis 2006 war Lilli Tyc-Holm noch regelmäßig in Cannes anzutreffen, wo sie im Majestic mit Freunden gerne in geselliger Runde einen Whiskey trank.

Andy Griffith 3. Juli 2012
Der amerikanische Schauspieler, Schriftsteller, Filmproduzent und Country-/Gospel-Sänger Andy Grifith, den deutschen Zuschauern vor allem als Staranwalt Ben Matlock in der gleichnamigen Fernsehserie bekannt, verstarb im Alter von 86 Jahren an den Spätfolgen eines Herzinfarktes in seinem Haus in Manteo auf Roanoke Island. Griffith gehörte zu den bekanntesten Schauspielern des US-Fernsehens, seine "Andy Griffith Show" aus den Sechzigern ist in den USA eine Art nationales Kulturgut. Mit der Fernsehserie Matlock, die 1986 startete und mit über neun Fernsehstaffeln bis in das Jahr 1995 produziert wurde, konnte Griffith an frühere Erfolge anschließen. 2005 wurde ihm von US-Präsident George W. Bush die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA, überreicht.

Ica Souvignier 7. Juli 2012
Wenige Tage nach ihrem 51. Geburtstag ist die Kölner Film- und Fernsehproduzentin Ica Souvignier an einem längeren Krebsleiden gestorben. Mit ihrem Mann Michael Souvignier hatte sie die Produktionsfirma Zeitsprung Entertainment geleitet. Diese hatt erfolgreiche und zum Teil preisgekrönte Filme wie "Das Wunder von Lengede", "Beate Uhse", "Frau Böhm sagt nein" und "Contergan" realisiert. Der ARD-Zweiteiler "Contergan", der auch einen Rechtsstreit auslöste, wurde 2008 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Für Sat.1 hatte Zeitsprung zuletzt das TV-Movie "Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis" entwickelt.
Über etliche Jahre haben die Souvigniers mit großen TV- und Kinostars wie Senta Berger, Veronika Ferres, Franka Potente, Hans Werner Meyer, Matthias Brandt und Heino Ferch zusammengearbeitet. Seit längerem in Planung ist die Verfilmung von Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm". Die Rechte dafür hatten die Souvigniers bereits vor sechs Jahren gekauft.

Ernest Borgnine 8. Juli 2012
Die Schauspiellegende Ernest Borgnine verstarb im Alter von 95 Jahren in Los Angeles, Kalifornien. Der Oscarpreisträger begann seine Schauspielkarriere am Theater. Erst Anfang der 50er Jahre wechselte er ins Filmgeschäft. 1953 überzeugte Borgnine als sadistischer Sergeant Fatso in Fred Zinnemanns "Verdammt in alle Ewigkeit". Auch in "Johnny Guitar" (1954) und "Vera Cruz" (1954) spielte er den abstoßenden Bösewicht. Den Oscar bekam er aber für seine Darstellung des scheuen Fleischers "Marty" im Jahr 1955.

Ica Souvignier 8. Juli 2012
Trauer und Bestürzung in der Film- und Fernsehbranche. Die Produzentin Ica Souvignier erlag wenige Tage nach ihrem 49. Geburtstag einem Krebsleiden. Gemeinsam mit ihrem Mann Michael Souvignier bildete sie das Gesicht der Produktionsfirma Zeitsprung, die vor allem dank herausragender TV-Filme wie "Contergan" oder "Das Wunder von Lengede" zu den renommiertesten Häusern in der deutschen Produktionslandschaft zählt. Zu ihren großen Erfolgen als Produzentin zählen das deutsch-deutsche Drama "Böseckendorf", "Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis" mit Veronica Ferres und das Beate-Uhse-Biopic mit Franka Potente.

Sage Moonblood Stallone 13. Juli 2012
Der älteste Sohn von Hollywood-Star Sylvester Stallone wurde am 13. Juli leblos in seinem Haus in L.A. von der Haushälterin gefunden. Die Todesursache wurde zwar offiziell nicht genannt, doch könnten Drogen im Spiel gewesen sein, denn der 36-Jährige hauste wie ein Messi und soll bereits zwei bis drei Tage tot gewesen sein. Allerdings galt Sly's Sohn bis dato als kerngesund, hatte sogar Heiratspläne und arbeite an mehren neuen Filmprojekten. Anfang der 90er Jahre spielte der damals 14-Jährige an der Seite seines Vaters in "Rocky V" den vernachlässigten Sohn des Boxers Rocky Balboa, eine der bekannten Paraderollen des Vaters. Der 1990 gedrehte Film erhielt jedoch verschiedenste Nominierungen bei der Goldene Himbeere, unter anderem für Sylvester Stallone als schlechtester Schauspieler und John G. Avildsen als schlechtester Regisseur. Dagegen wurde Sage Stallone für seine Leistung in dem Film bei den Young Artist Awards 1991 als Bester Jungschauspieler nominiert.

Richard Zanuck 13. Juli 2012
Der US-Filmproduzent Richard Zanuck erlag im Alter von 77 Jahren in seinem Haus in Beverly Hills einem Herzinfarkt. 1990 gewann Zanuck mit "Miss Daisy und ihr Chauffeur" den Oscar für den besten Film. Der Produzent war auch an den Filmen "Der Weiße Hai" und "Der Clou" beteiligt. Zanuck entstammte einer der einflussreichsten Familien Hollywoods. Sein Vater Darryl war Chef des Studios 20th Century Fox, seine Mutter Virginia trat vor ihrer Ehe in mehreren Kurzfilmen von Buster Keaton auf.

Celeste Holm 15. Juli 2012
Die als Musicaldarstellerin bekannt gewordene US-Schauspielerin Celeste Holm verstarb im Alter von 95 Jahren in New York, wie ihre Großnichte Amy Phillips mitteilte. Mit ihrer Darstellung der Ado Annie Carnes im Musical "Oklahoma!" feierte Holm in den 40er Jahren Erfolge. Für ihre Rolle im Film "Tabu der Gerechten" (1947) erhielt sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin. Die Schauspielerin, deren Karriere mehr als ein halbes Jahrhundert umspannte, war fünfmal verheiratet. Sie hinterlässt zwei Söhne und drei Enkel.

Birger Heymann 18. Juli 2012
Vier Wochen lag Birger Heymann im Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Der Komponist des Kultmusicals "Linie 1" verstarb im Alter von 69 Jahren in einem Berliner Krankenhaus, verkündete der "Linie 1"-Autor und frühere Grips-Theater-Chef Volker Ludwig. Heymann war der wichtigste Komponist des Grips Theaters. Er komponierte auch die Musik zu zahlreichen Kinderliedern Ludwigs. Daneben war Heymann auch als Filmkomponist aktiv. Er schrieb Filmmusiken unter anderem zu Fernsehserien wie "Ein Fall für zwei", "Um Himmels Willen" und "Die Männer vom K3".

Eberhard Itzenplitz 21. Juli 2012
Seine Biografie war Ost-West. Mit 85 Jahren verstarb der Regisseur und Autor in München. Bereits 1970 traute sich Itzenplitz ein Drehbuch von Ulrike Meinhof zu verfilmen: „Bambule“, die kritische Schilderung repressiver Erziehungsmethoden in einem Mädchenheim. Die Produktion des Südwestfunks kam wegen der RAF-Verstrickung Meinhofs sofort in den Giftschrank und wurde erst 1994 ausgestrahlt. Eberhard Itzenplitz verstand sich stets als filmender Zeitgenosse und nicht als filmischer Mitläufer. Vergangenheit war für Eberhard Itzenplitz immer nur gerade vollendete Gegenwart. In „Die Mitläufer“ von 1983 griff er den Alltag des sogenannten kleinen Mannes im NS-Staat auf, in „Für’n Groschen“ (1983) oder „Schwarzenberg“ (1989) zeigte er die Nachkriegsjahre in der damaligen Ostzone. „Schwarzenberg“ fußte auf dem Roman von Stefan Heym, wie „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1976) dem das Werk von Ulrich Plenzdorf folgte. Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ erzählte Itzenplitz 1986/87 in fünf Teilen.

Daan Müller 22. Juli 2012
Der Erfinder des Filmabtasters HM 73 Framescanner, Daan Müller aus den Niederlanden, ist verstorben. Sein Gerät, das durch die Firma Filmfabriek (www.filmfabriek.nl) vertrieben wird, gilt als qualitativ hochwertige und innovative Lösung für die Filmabtastung.

Frank Pierson 23. Juli 2012
Im Alter von 87 Jahren verstarb Frank Pierson, Drehbuchautor, Produzenten-Urgestein und von 2001 bis 2005 Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Große Ehre wurde ihm zuteil, als er für das Drehbuch des Klassikers "Hundstage" von 1975 einen Oscar erhielt. Dreimal stand er insgesamt auf der Nominiertenliste für den Drehbuch-Oscar. Neben "Hundstage" wurde er (als Koautor) für "Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming" und "Der Unbeugsame" von der Academy mit einer Nominierung gewürdigt. Überdies stand Pierson der Writers Guild of America West zwei Mal als Präsident vor, von 1981 bis 1983 und von 1993 bis 1995. Auch als Regisseur brachte er einige Werke hervor wie etwa die Neuverfilmung von "A Star Is Born" und "König der Zigeuner".

Susanne Lothar 25. Juli 2012
Die Hamburger Schauspielerin Susanne Lothar verstarb überraschend mit nur 51 Jahren in Berlin. Ihre Karriere startete sie am Hamburger Thalia Theater. Berühmt wurde sie mit der Titelrolle in Zadeks "Lulu". Einem breiten Publikum wurde sie vor allem in Filmen von Michael Hanecke bekannt. 2009 spielte sie in dem vielfach preisgekrönten Film "Das weiße Band" und davor in Hanekes "Klavierspielerin" sowie in Funny Games mit. 2008 war sie als Nebendarstellerin in "Der Vorleser" zu sehen. Lothar galt als vielseitige Charakterdarstellerin, war im Burgtheater wie im "Tatort" und zahlreichen weiteren Fernsehfilmen zu sehen. Die zerbrechlich wirkende Wahl-Berlinerin war mit dem Schauspieler Ulrich Mühe verheiratet, der 2007 an Krebs starb. Mit ihm hatte sie zwei Kinder.

Petra Tschörtner 25. Juli 2012
Die Regisseurin Petra Tschörtner gehörte neben Helke Misselwitz und Sibylle Schönemann zu den wichtigsten Filmemacherinnen der letzten DEFA-Generation. Sie wurde am 06. Mai 1958 in Potsdam-Babelsberg geboren. Die Tochter einer Lehrerin beschäftigt sich schon frühzeitig im Pionierfilmstudio auf dem Babelsberger Studiogelände mit dem Film. Etwas später bekommt sie ein Volontariat im DEFA-Studio für Spielfilme. 1978 drehte sie den Dokumentarfilm "Im Heim", der allerdings keine Zulassung in der DDR erhält und erst nach der Wende bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen aufgeführt wird. 1983 entsteht ihr von der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Potsdam-Babelsberg produzierte Dokumenarfilm "Hinter den Fenstern" bei dem sie neben dem Drehbuch auch selbst die Regie übernahm. Anlässlich ihres Todes führte der Berliner Film- und Fernsehverband den Film im Oktober 2012 noch einmal im Kino Toni im Rahmen seiner DEFA Filmreihe Kontakte auf. Der Dokumentarfilm ist einer der wichtigsten Studentenfilme der damaligen Zeit. Die Regisseurin läßt drei junge Paare aus einem Potsdamer Neubaublock über ihr Leben, ihre Träume und Enttäuschungen, die Beziehung zu ihrem Partner berichten. Bereits der Titel verdeutlicht die Diskrepanz zwischen der in den Medien propagierten heilen (Familien)-Welt und jener, die im Privaten stattfindet. Der Film, kontrovers auf dem nationalen Dokfilmfestival in Neubrandenburg diskutiert, wird 1984 in Oberhausen mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

Lupe Ontiveros 26. Juli 2012
Die amerikanisch-mexikanische Film- und Fernsehschauspielerin verstarb im kalifornischen Whittier mit 69 Jahren an Leberkrebs. Die in El Paso, Texas, als Tochter mexikanischer Immigranten unter dem Namen Guadalupe Moreno geborene Schauspielerin verkörperte in vielen Filmen unverwüstliche Frauen-Charaktere. Unter anderem war sie in "Selena - Ein amerikanischer Traum" (1997) an der Seite von Jennifer Lopez zu sehen und in der Komödie "Besser geht's nicht" zusammen mit Jack Nicholson. In den ersten beiden Staffeln der Serie "Desperate Housewives" verkörperte sie Juanita "Mama" Solis, die argwöhnische Schiegermutter von Gabrielle.

Tony Martin 27. Juli 2012
Der Hollywood-Sänger, der ab den 1930er Jahren in Dutzenden Filmen mitwirkte, verstarb mit 98 Jahren in seienm Haus in Los Angeles. Der Bariton-Sänger spielte und sang an der Seite von Hollywoodstars wie Rita Hayworth, Judy Garland, Debbie Reynolds und den Marx-Brothers. Zu seinen größten Schlagern zählten "To Each His Own", "There's No Tomorrow" und "Begin the Beguine".

Ingeborg Westphal 28. Juli 2012
Ganz unerwartet verstarb die Berliner Schauspielerin, Jahrgang 1951, in ihrer Heimatstadt. Sie wuchs in Ost-Berlin Prenzlauer Berg auf. Im Alter zwischen 5 und 16 Jahren erhielt sie Tanzunterricht (Volkstanz und Ausdruckstanz). Erste kleine Rollen hatte sie im Alter von 13 Jahren in dem in Berlin-Lichtenberg gelegenen Kinder- und Jugendtheater Theater der Freundschaft, bevor sie im dort direkt benachbarten Haus der Jungen Pioniere mit 14 Jahren eine erste große Rolle übernahm. Nach ihrem Abschluss an der Staatlichen Schauspielschule Berlin folgten Engagements an den Theatern in Meiningen, Halle, Rostock und Eisenach. 1983 erfolgte ihre Ausreise aus der DDR, um am Theater in Heidelberg und Köln zu arbeiten. Später kehrte sie nach West-Berlin zurück, um am Renaissance-Theater zu spielen. Bekannt wurde sie als Filmstar durch Rollen bei Wolfgang Beckers "Das Leben ist eine Baustelle" (Lobende Erwähnung der Berlinale 1997), Oskar Roehlers "Elementarteilchen", oder Dominik Grafs "Der rote Kakadu". Auch mit Regisseuren wie Andreas Kleinert, Vivian Naefe und Michael Verhoeven arbeitete Westphal. Für ihre Rolle in dem Spielfilm „Kammerflimmern” wurde sie 2005 für den Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin nominiert. Ihre letzte große Kinorolle spielte Westphal als Oma Rosemarie in Andreas Arndstedts Familiendrama „Die Unentbehrlichen”.

Chris Marker 29. Juli 2012
An seinem 91. Geburtstag verstarb in Paris der Cineast und Experimentalfilmer, der als Christian-François Bouche-Villeneuve ebenfalls in Paris auf die Welt kam. Zu seinem Künstlernamen hat ihn ein Textmarker inspiriert. Bevor er zum Film kam, hat er bei Jean-Paul Sartre studiert, einen Roman und einen Gedichtband veröffentlicht. Mit seinem Freund Alain Resnais drehte Marker 1953 "Les statues meurent aussi" (etwa "Auch Statuen sterben"), einen Film über den Kunstraub der Europäer in Afrika. Seinen Platz in der Filmgeschichte verdankt Marker einem knapp 30-minütigem Kurzfilm, einem 1962 entstandenem Filmessey aus Standbildern in unkonventioneller Montage. "La jetée" ("Am Rande des Rollfeldes") spielt nach dem Ende eines fiktionalen dritten Weltkrieges, bei dem es nur wenige Überlebende unter einem Anführer gibt. Der Protagonist ist Opfer wissenschaftlicher Experimente, der sowohl in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft schauen kann. Später hat Marker bei "Sans soleil" ("Unsichtbare Sonne") mit digitaler Technik als Multimedia-Künstler experimentiert, noch bevor es den Begriff gab. In Berlin wurde er 1961, dem Jahr des Mauerbaus, auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären für seinen Dokumentarfilm "Beschreibung eines Kampfes" ausgezeichnet und 1990 erhielt er für seinen Film "Berliner Balladen" den Deutsch-Französischen Journalistenpreis.

Gore Vidal 31. Juli 2012
Der US-Schriftsteller verstarb mit 86 Jahren in seinem Haus in Hollywood Hills nahe Los Angeles an einer Lungenentzündung. In zahlreichen Büchern hatte sich Vidal mit der amerikanischen Politik scharf auseinandergesetzt. Er galt als einer der intelligentesten amerikanischen Autoren, der auch gerne provozierte. Neben Sachbüchern und Romanen schrieb er Theaterstücke und Drehbücher. Unter anderem war er an dem Oscar-gekrönten Kinoklassiker "Ben Hur" als Drehbuchautor beteiligt.

Silvia Seidel ~ 3. August 2012
Silvia Seidel, bekannt aus der ZDF-Weihnachtsserie "Anna", wurde Anfang August in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die genauen Todesumstände wurden nicht bekannt gegeben, doch neben der 42-jährigen Schauspielerin lag ein Abschiedsbrief, sodass die Ermittler von einem Suizid ausgingen. Münchens Prima-Ballerina, tanzte sich in den 80er Jahren in die Herzen vieler Fans. „Anna“ wurde ein Mega-Erfolg und Seidel mit zarten 16 Jahren zum umjubelten Kinderstar, um den sich alle rissen. 1988 wurde die Schauspielerin im Alter von erst 18 Jahren mit einem »Bambi« ausgezeichnet. In den folgenden Jahren konnte Seidel nicht mehr an diesem Erfolg anknüpfen und spielte nur noch gelegentlich kleinere Fernsehrollen oder trat in München am Boulevardtheater auf.

Marvin Hamlisch 6. August 2012
Nach kurzer Krankheit verstarb im Alter von 68 Jahren der US-Filmkomponist und dreifache Oscarpreisträger Marvin Hamlich. Zu seinen größten Erfolgen gehörten die Filmmusiken "So wie wir waren" (1973) und die James-Bond-Episode "Der Spion, der mich liebte" (1977). Hamlisch, der aus einer jüdischen Familie Wiener Herkunft stammte, galt mit Kompositionen für mehr als 40 Filme nicht nur als Hollywood-Ikone, sondern war auch einer der erfolgreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das Musical "A Chorus Line" (1975), für das er den Putlitzer-Preis erhielt, brachte ihm Ruhm auf dem Broadway und in den Kinos. Hamlich dirigierte zudem mehrere US-Symphonieorchester und betreute US-Star Barbara Streisand, mit der er jahrelang intensiv zusammenarbeitete.

David Cameron 7. August 2012
Hildegard Knefs zweiter Ex-Mann, der britische Schauspieler David Cameron, verstarb mit 79 Jahren in Wien. Er stand in Hollywoodfilmen mit Stars wie Elizabeth Taylor vor der Kamera. Doch für seine "Hilde", mit der er von 1962 bis 1976 verheiratet war, gab er die eigene Laufbahn auf. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, Christina Antonia ("Tinta"). Er wirkte in Kinofilmen wie "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" und "Omen IV" mit, aber auch in Fernsehserien wie "Tatort" oder "Kommissar Rex". Noch lange vor Hildegards Tod, die im Jahre 2002 verstarb, ging die Ehe jedoch in die Brüche. Im Juni 1976 kam das endgültige Aus, in nur elf Minuten wurde die Ehe vor dem Kreisgericht Wels in Oberösterreich geschieden. Schon Monate zuvor hatten der Ehezwist einen neuen Höhepunkt erreicht: Während der Verfilmung von Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ mit Hildegard Knef in einer Hauptrolle musste Cameron die gemeinsame Hotelsuite in Berlin verlassen.

Kurt Maetzig 8. August 2012
Der Regisseur Kurt Maetzig verstarb im stattlichen Alter von 101 Jahren in seinem Haus in Windkuhl in Mecklenburg-Vorpommern. Maetzig ist einer der Mitbegründer der DEFA und trat 1947 erstmals bei "Ehe im Schatten" in Erscheinung. Insgesamt drehte er in der DDR gut 20 Filme, darunter das 1965 gedrehte ironische Gesellschafts- und Justizdrama "Das Kaninchen bin ich", das vom Zentralkomitee der SED verboten wurde und erst 1990 bei der Berlinale uraufgeführt wurde, die erste Defa-Science-Fiction-Produktion "Der schweigende Stern" und das Kriegsheimkehrer Drama "Mann gegen Mann", das 1975 als sein letzter Film in die Kinos kam. 1954 fungierte Maetzig als Gründungsrektor der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, der heutigen Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf«, wo er bis 1964 als Professor für Filmregie tätig war.

Carlo Rambaldi 10. August 2012
Der italienische Film-Künstler, Schöpfer weltbekannter Filmfiguren wie des Außerirdischen ET und des Monsters aus "Alien" verstarb im Alter von 86 Jahren in einem Hospital in Kalabrien. Der 1925 nahe Ferrara im Nordosten Italiens geborene Rambaldi begann seine Filmkarriere 1956. Er arbeitete für bekannte italienische Regisseure, darunter Federico Fellini und Pier Paolo Pasolini, bevor er für große Hollywood-Produktionen Spezialeffekte kreierte. In der Branche galt der Trickmagier als ein Handwerker des Films. Der heutigen digitalen Technik stand er hingegen skeptisch gegenüber. Für seine Spezialeffekte in den Filmen "King Kong", "Alien" und "ET" erhielt er drei Oscars.

Harry Harrison 15. August 2012
Der US-amerikanische Science-Fiction-Autor Harry Harrison verstarb im Alter von 87 Jahren im englischen Crowborough. Der in Stamford, Connecticut geborene Autor schrieb seit den Fünfzigerjahren farbige, action-betonte Space-Operas mit parodistischen Zügen. In Filmkreisen wurde er bekannt mit dem Roman "Make Room! Make Room!", der eine übervölkerte Welt schildert und 1973 von Richard Fleischer unter dem Titel "Soylent Green" ("....Jahr 2022....die überleben wollen") mit Charlton Heston verfilmt wurde.

Tony Scott 18. August 2012
Mit 68 Jahren wählte Actionregisseur Tony Scott - sieben Jahre jüngerer Bruder von Alien-Regisseur Ridley Scott - den Freitod, indem der gebürtige Brite in Los Angeles von der Vincent Thomas Bridge ins Wasser sprang und ertrank. In seinem Auto wurde ein Abschiedsbrief gefunden, wie Polizei und Küstenwache berichteten, die seine seine Leiche bargen. Zu Scotts berühmtesten Filmen gehören "Top Gun", "Tage des Donners" mit Tom Cruise, "Staatsfeind Nr.1", "Beverly Hills Cop II", "True Romance" und "Crimson Tide". Scotts letzter Film war "Unstoppable - Außer Kontrolle" mit seinem Lieblingsschauspieler Denzel Washington, mit dem er fünf Filme gemacht hatte. Überdies war er einer der Produzenten von "Prometheus - Dunkle Zeichen", dem letzten Film seines Bruders, der im August 2012 in den deutschen Kinos angelaufen war. Tony Scott war bekannt als ebenso versierter wie kompromissloser Actionregisseur, der es verstand, vermeintlich konventionelle Geschichten mit seiner extremen visuellen Gestaltung so aufzuladen, dass jeder seiner Filme zu einem sehenswerten Ereignis wurde.

Maria Becker 5. September 2012
Die in Berlin geborene Theater- und Filmschauspielerin verstarb im Alter von 92 Jahren in Uster bei Zürich. Dem deutschen Publikum war sie unter anderem durch Gastauftritte in den Fernsehkrimis "Derrik" und "Der Alte" bekannt. Als ihre Mutter, die jüdischer Abstammung war, jedoch am Deutschen Theater in Berlin Berufsverbot erhielt, emigrierte sie mit ihrer Tochter nach Wien. Ende der 30er Jahre wurde Maria Becker dann am Max-Reinhardt-Seminar in Wien als Schauspielerin ausgebildet. Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich im März 1938 mussten jedoch beide ins Ausland emigrieren. Nach ihrer Heirat mit dem österreich-schweizerischen Schauspieler Robert Freitag übernahm Maria Becker später Engagements in London, Zürich, Salzburg, Hamburg und München und gründete mit ihrem Mann und dem deutschen Schauspieler Will Quadflieg 1956 die Zürcher Schauspielgruppe.

Herbert Lom 27. September 2012
Der Anfang der 40er Jahre nach England emigrierte tschechische Schauspieler Herbert Lom verstarb mit 95 Jahren in London. Nachdem er zunächst bei der BBC als Nachrichtensprecher anfing, trat er 1942 zum ersten Mal in dem Kinofilm "The Young Mr. Pitt" als Napoleon Bonaparte auf. Später verkörperte er diesen erneut in dem Monumentalfilm Krieg und Frieden (1956). Neben Alec Guinness und Peter Sellers spielte Lom den Gangster Louis in der schwarzen Komödie Ladykillers (1955). Die Rolle des Bösewichts war im auf den Leib geschrieben. In mehr als 100 Filmen wirkte er mit; darunter in den Monumentalwerken "Spartacus" und "El Cid" sowie in der Karl May Verfilmung "Der Schatz im Silbersee". Doch seine wohl bekannteste Rolle war die des neurotischen Kommissars Charles Dreyfus in den Rosarote-Panther-Filmen unter der Regie von Blake Edwards. Es folgten insgesamt sechs weitere Filme der Reihe "Der Rosarote Panther", in denen er in dieser Rolle auftrat.

Edgar Külow 29. September 2012
Der Schauspieler, Kabarettist und Fernsehdarsteller verstarb wenige Tage nach seinem 87. Geburtstag. Er war zuvor in seiner Wohnung schwer gestürzt. Dabei hatte er sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen, der operiert wurde. Der im Sauerland geborene Külow hatte in den 1940er Jahren ein Schauspielstudium in Leipzig absolviert. Zwischen 1947 und 1964 spielte er in der dortigen Pfeffermühle unter anderem gemeinsam mit Helga Hahnemann. Unstimmigkeiten führten zum Bruch mit dem Traditionshaus. Külow widmete sich anschließend verstärkt einer Schauspielerkarriere bei der DEFA und im DDR-Fernsehen. Über 110 Spiel- und Fernsehfilme nannten ihn im Abspann, meist bekleidete Külow aber eher kleine Rollen. Daneben ließ ihn das Kabarett aber niemals los, wovon Auftritte in der Berliner Distel zeugen. Neben Schauspielerei und Kabarett widmete sich Külow dem Schreiben. Nach der Deutschen Einheit wurde er unter anderem für seine im Eulenspiegel-Verlag erschiene Textsammlung "Koslowski macht das Lich aus" bekannt, einer fein gestrickten Ost-West-Satire.

Dirk Bach 1. Oktober 2012
Der Moderator und Schauspieler Dirk Bach wurde mit nur 51 Jahren tot in einer Berliner Wohnung aufgefunden. Nach Angaben der Polizei gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Kollegen aus dem Schlosspark Theater suchten in einem Lichterfelder Appartementhaus nach ihm, weil er nicht zu einem vereinbarten Termin erschienen war. Alle Versuche eines herbeigerufenen Notarztes, Bach zu reanimieren, scheiterten jedoch. Der kleine, untersetzte, stark übergewichtige gebürtige Kölner wurde vor allem durch die RTL-Shows "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" und die "Dirk-Bach-Show" (RTL, 1992-1994) bekannt. Im Steglitzer Schlosspark-Theater sollte Bach die Hauptrolle in "Der kleine König Dezember" spielen.

Claude Pinoteau 5. Oktober 2012
Der französische Regisseur von "La Boum - Die Fete" (1980) und deren Fortsetzung "La Boum II - Die Fete geht weiter" (1982) mit Sophie Marceau in der Hauptrolle, verstarb im Alter von 87 Jahren im Pariser Nobelvorort Neuilly-sur-Seine. Pinoteau drehte außerdem "Die Ohrfeige" und "Die Studentin". Er gilt als Entdecker der Schauspielerin Isabelle Adjani. Seine Karriere begann Pinoteau als Assistent von Jean Cocteau, Henry Verneuil und Claude Lelouch.

Harry Valérien 12. Oktober 2012
Der beliebte, ehemalige ZDF-Sportmoderator verstarb im Alter von 88 Jahren Berg am Starnberger See. Harry Valérien hat die Sportberichterstattung des ZDF nachhaltig geprägt, ähnlich wie Hanns-Joachim Friedrichs den politischen Journalismus oder Hans-Joachim Kulenkampff die große Abendshow. Neben Wim Thoelke und Hanns Joachim Friedrichs war er einer der legendären Gründerväter des aktuellen Sportstudios im ZDF.

Wolfgang Menge 17. Oktober 2012
Der erfolgreiche TV-Autor, der für die deutsche Fernsehunterhaltung Maßstäbe gesetzt hat, verstarb am 17. Oktober im Alter von 88 Jahren in einem Berliner Krankenhaus. Erst 2002 war Wolfgang Menge mit dem Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. In seiner Karriere realisierte er zahlreiche Fernsehfilme und -serien für den Westdeutschen Rundfunk und die ARD. Meilensteine dieser Zusammenarbeit waren die ebenso mutige wie weitblickende Satire ‚Millionenspiel’ und so herausragende Fernsehfilme wie ‚Smog’ oder sein letztes Werk ‚Kelly Bastian’. Unvergessen aber wird er dem Publikum bleiben als Schöpfer von Ekel Alfred (‚Ein Herz und eine Seele’). Darüber hinaus folgten einige Drehbücher für die ARD-Krimireihe "Tatort".

Sylvia Kristel 18. Oktober 2012
Nach langem schweren Krebsleiden verstarb mit nur 60 Jahren die durch "Emmanuelle" bekannt gewordene niederländische Schauspielerin Sylvia Kristel in Amsterdam. Vor zehn Jahren wurde bei Kristel Krebs diagnostiziert. Im Juni hatte sie außerdem einen Schlaganfall erlitten. 1969 begann sie mit 17 Jahren ihre Karriere als Model. 1973 gewann sie den Wettbewerb "Miss TV Europe". Im gleichen Jahr wurde der zierlichen dunkelhaarigen Niederländerin die Hauptrolle in dem französischen Film "Emmanuelle" angeboten, über die erotischen Abenteuer einer schönen jungen Frau mit ihrem älteren Ehemann in Thailand. 1974 kam er ins Kino. Der Streifen machte Softpornografie salonfähig, sagen Filmkenner und Sexualforscher. Und aus Kristel machte er die "bekannteste niederländische Schauspielerin im Ausland". Auch danach zeigte sie in vielen Filmen nackte Haut, wie etwa in "Lady Chatterly" (1981) oder in die niederländische Spionin "Mata Hari" (1985). Große Kassenschlager waren diese Werke aber nicht.

Käthe Reichel 18. Oktober 2012
In der Nacht zum 19. Oktober verstarb im Alter von 86 Jahren die Schauspielerin Käthe Reichel im brandenburgischen Buckow. Sie war Schülerin Bertolt Brechts und eine der bekanntesten Darstellerinnen der DDR. Die in Berlin geborene Reichel begann ihre Karriere an Theatern in Greiz, Gotha und Rostock. 1950 kam sie dann an Brechts Berliner Ensemble (BE), wo sie in vielen Inszenierungen auftrat. Seit 1961 war Reichel fest am Deutschen Theater engagiert. Einem größeren Publikum wurde sie als DEFA Filmschauspielerin bekannt, etwa in dem Märchenfilm "Wie heiratet man einen König" und in dem Film "Die Legende von Paul und Paula". Eine ihrer wenigen Hauptrollen spielte sie im TV-Film "Muhme Mehle" von Thomas Langhoff. Reichel engagierte sich abseits der Bühne auch politisch und setzte sich für die Bürgerrechte in der DDR ein. 1976 protestierte sie etwa gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Während der Wendezeit hielt sie auf der historisch wichtigen Demonstration am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz eine Rede für Freiheit und Demokratie. Im Jahre 2000 wurde Käthe Reichel mit dem Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde geehrt.

Anita Björk 24. Oktober 2012
Im stattlichen Alter von 89 Jahren verstarb die schwedische Schauspielerin Anita Björk. Schon in den 40er Jahren feierte sie als Ensemblemitglied des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm zahlreiche Erfolge. Später spielte sie in Filmen von Ingmar Bergmann mit u.a. in "Sehnsucht der Frauen". International bekannt wurde sie als "Fräulein Julie" in Alf Sjöbergs Film, der 1951 den Grand Prix in Cannes gewann. Ihr letzter Auftritt war in der Ingmar Bergmann TV-Produktion "Dabei: ein Clown" im Jahre 1979.

Hans Werner Henze 27. Oktober 2012
Einer der wichtigsten Komponisten der Gegenwart, Hans Werner Henze, verstarb im Alter von 86 Jahren in einem Dresdner Krankenhaus. Während einer Konzertreise erlitt der 1926 in Gütersloh geborene Musiker einen Zusammenbruch als Spätfolge einer Parkinson-Erkrankung. Der als Opernkomponist bekanntgewordenen Henze realisierte u.a. zahlreiche Kompositionsaufträge für den WDR und stand für die Aufführung seiner Werke auch immer wieder selbst am Pult des WDR Sinfonieorchesters. Neben Vokalwerken, Opern und Baletten komponierte Henze für Schauspiel, Hörspiel und Film. Seine erste Filmmusik schuf Henze für Alain Resnais' "Die Zeit der Wiederkehr", Frankreich 1963. 1966 folgte die Filmmusik zu "Der junge Törless" von Volker Schlöndorff. 10 Jahre später arbeite Henze wieder mit Volker Schlöndorff zusammen und komponierte die Filmmusik zu "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", einem Werk bei dem auch Margarethe von Trotta an der Regie beteiligt war. Bis 1986 folgten zahlreiche weitere Filmkompositionen von ihm und Werke in denen Henze zitiert wurde. Henze wurde am 5. November in seiner Wahlheimat Italien beigesetzt.

Günter Brombacher 3. November 2012
Günter Brombacher Mitbegründer des Theaters „Rote Grütze”, Berlin verstarb überraschend 62-jährig in Stuttgart. Der 1950 in Lörrach geborene Schauspieler gehörte seit mehr als 20 Jahren zum Ensemble des Theaterhauses Stuttgart. Er sollte eigentlich am Tag seines Todes im Theaterstück "Der Gott des Gemetzels" auf der Bühne stehen. Für Filmrollen war der Theaterschauspieler normalerweise nicht zu haben. Denoch übernahm er eine kleine Rolle 2007 in "Ein fliehendes Pferd" unter der Regie von Rainer Kaufmann an der Seite von Ulrich Noethen, Ulrich Tukur und Katja Riemann, in der er sich selbst spielte.

Wolf Gerlach 12. November 2012
Mit 84 Jahren verstarb in Bad Zwischenahn der Vater der ZDF-Mainzelmännchen. Der gelernte Theatermaler arbeitete zunächst als Bühnenbildner und dann als Grafiker und Filmarchitekt. Zum Sendestart des ZDF am 1. April 1963 entwickelte Gerlach die ZDF-Trickfiguren in namentlicher Anlehnung an die Heinzelmännchen. Der im pommerschen Stolp geborene Gerlach wuchs auf der Nordseeinsel Langeoog auf. Nach Stationen in Oldenburg und Braunschweig drehte er Anfang der 60er Jahre in Wiesbaden auch diverse Werbefilme.

Bryce Bayer 13. November 2012
Bryce Bayer, der Erfinder des allgegenwärtigen Bayer-Filters, der für die moderne, digitale Farbbildfotografie essenziell ist, verstarb im Alter von 83 Jahren in der Stadt Bath im US-Bundesstaat Maine. Der nach ihm benannte Bayer-Filter ist in fast jeder Digitalkamera, Videokamera und in allen Smartphonekameras zu finden, die heute auf dem Markt sind. Das Bayer-Filter Array wurde im Jahre 1976 (US-Patent Nr. 3.971.065) patentiert. Es ist eine schachbrettartige Anordnung aus roten, grünen und blauen Filtern (englisch: RGB für Red, Green und Blue), die auf CCD- oder CMOS-Bildsensoren liegt, damit diese Farbbilder aufnehmen können. Die drei Farbfilter in der Bayer-Anordnung sind notwendig, weil Bildsensoren eigentlich nur Graustufenbilder erkennen können. Um auf preiswerte Art und Weise Farbinformationen zu gewinnen, hat Bayer die Farbmatrix erfunden, die sich am menschlichen Sehen orientiert. So können die darunterliegenden lichtempfindlichen Sensorbereiche nur das Licht auswerten, das durch den jeweiligen Filter gelangt. Bryce Bayer, der viele Jahre als Wissenschaftler bei Eastman Kodak angestellt war, verlies die Firma in den 90er Jahren.

Bryce Courtenay 22. November 2012
Der australische Bestsellerautor Bryce Courtenay verstarb in Canberra im Alter von 79 Jahren im Kreis seiner Familie an Krebs. 1933 im südafrikanischen Johannesburg geboren, verfolgte Courtenay nach einem Journalismusstudium in London zunächst eine erfolgreiche Karriere in der Werbebranche. In den 1950er Jahren siedelte er mit seiner ersten Frau nach Australien über und begann erst dort in seinen mittleren Jahren zu schreiben. Mittlerweile wurde in diesem Monat sein 21. Roman, "Jack of Diamonds," veröffentlicht. Schon der erste Roman "The Power of One" (deutscher Titel: "Der Glanz der Sonne"), der die Geschichte eines Waisenjungen im Südafrika der 1930er Jahre erzählt, wurde 1989 auf Anhieb ein Bestsellererfolg. Drei Jahre später wurde das Buch mit Stephen Dorff, Armin Müller-Stahl, Morgan Freeman und Daniel Craig in den Hauptrollen verfilmt.

Larry Hagman 23. November 2012
Der amerikanische Schauspieler, der als skrupelloser J.R. Ewing in der TV-Serie "Dallas" berühmt geworden war, verstarb mit 81 Jahren friedlich im Krankenhaus im Kreis seiner Angehörigenm an einer Krebserkrankung. Hagman verkörperte den Ölmagnaten J.R. ab 1978 in 357 Folgen und wieder ab 2011 in einer neuen Version. Erst kürzlich hatten die Dreharbeiten für eine zweite Staffel begonnen.

Heinz-Werner Kraehkamp 24. November 2012
Im Alter von 63 Jahren verstarb in einem Berliner Hospiz der in Wixhausen bei Darmstadt geborene Schauspieler. Lungenkebs war die Todesursache der kleinen, etwas untersetzten Gestalt, die oft durch exzessive Trink- und Rauchgewohnheiten auffiel. Bekannt wurde er einer breiten Öffentlichkeit durch seine Arbeit für Film und Fernsehen, etwa im Tatort, sowie für das Theater. Im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen hatte Heinz-Werner Kraehkamp eine Stuntmanausbildung. Dass merkte man dem Cascadeur-Komiker auf der Bühne sofort an. Der mit dem deutschen "Grimme"-Preis ausgezeichnete Schauspieler begann seine Karriere in Frankfurt, spielte später auf bedeutenden Bühnen wie am Wiener Burgtheater, im Bayerischen Staatsspielhaus München und am Berliner Schillertheater.

Quellen: Wikipedia | Tagesspiegel | Blickpunkt:Film | Welt | Spiegel | Golem | 3Sat

Beschreibungen zu den Nachträgen, nämlich jenen Personen, die nach dem Totensonntag erst im Dezember verstorben sind, mussten wir aus technischen Gründen gesondert unter diesem Link hier einstellen.

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