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10. ZEBRA Poetry Film Festival zeichnete Preisträger*Innen mit 12.000 € aus

Das Festival rund um den Poesiefilm endet am Sonntag im CineStar der Berliner Kulturbrauerei mit einem Besucherrekord.



Vorgestern, Sonntag, 8. Dezember 2019, wurden bei der feierlichen Preisverleihung der 10. Ausgabe des ZEBRA Poetry Film Festival vier Preise im Gesamtwert von 12.000 € sowie zwei Publikumspreise verliehen.

Das ZEBRA Poetry Film Festival, das vom 5. - 8. Dezember 2019 im CineStar Kino in der Kulturbrauerei stattfand, ging mit einem neuen Besucherrekord von 3.000 Besucher*Innen zu Ende. Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa in Berlin, bezeichnete Berlin in seinem Grußwort als „Hauptstadt des Poesiefilms“.

Das Festival, das seit 2002 in der Regel nur alle zwei Jahre stattfindet, war für die letzten drei Ausgaben nach Münster abgewandert und zeigte in Berlin im Rahmen der regelmäßigen Veranstaltungen des ebenfalls in der Kulturbrauerei angesiedelten Hauses für Poesie jeweils nur eine Auswahl aus dem Wettbewerbsprogramm. Mit der diesjährigen Jubiläumsausgabe kehrte aber nicht nur das Festival, sondern auch die Preisverleihung wieder nach Berlin zurück.

Eine internationale Jury, bestehend aus Jana Cernik (Kulturwissenschaftlerin, Deutschland), Charlotte Warsen (Dichterin und Künstlerin, Deutschland) und Tim Webb (Filmemacher, Vereinigtes Königreich) vergab die vier mit je 3000 € dotierten Preise. 20 in Deutschland produzierte Poesiefilme standen im Wettbewerb um die Titel.

Der ZEBRA-Preis für den besten deutschen Poesiefilm 2019 (gestiftet vom Haus für Poesie) ging an "The Magical Dimension" von der in Berlin lebenden Filmemacherin Gudrun Krebitz für ihre Verfilmung ihres gleichnamigen Gedichts in Anlehnung an "Nenn ich dich Aufgang oder Untergang" (Rainer Maria Rilke) und "Hero und Leander" (Friedrich Schiller).

Hier der Trailer:



In der Begründung der Jury heißt es: „Virtuos zeigt Krebitz uns ihre eigene magische Dimension, indem sie Animation und Realbild kunstfertig überlagert, Textpassagen gegeneinander stellt und durch eine mit Bedacht gewählte Audiospur eine Vielfarbigkeit der Stimme erschafft. So zieht sie uns malend, dichtend, zeichnend und sprechend auf ihre Seite.“


Den Goethe Filmpreis 2019 (gestiftet vom Goethe-Institut) gewann "Notizen aus dem Unterbewusstsein" von Susann Arnold für die Verfilmung ihres eigenen Gedichts mit demselben Titel.

So begründete die Jury ihre Entscheidung: „Die Mittel der Schwarz-Weiß-Fotografie sind bei ihr nicht Ausdruck von objektiver Berichterstattung, sondern erzählen subtil von einer Spaltung.

Der Unbehaustheit und Ortlosigkeit auf der Bildebene antwortet die Erzählerin mit einer Sehnsucht nach Freiheit und Zugehörigkeit. So inszeniert die Filmemacherin ein eigensinniges Erinnern im Negativ-Verfahren.“


Der Ritter Sport Filmpreis 2019 (gestiftet von der Alfred Ritter GmbH & Co. KG) ging an "O Catator Sem Cabeça" ('The Headless Gatherer') von Igor Shin Moromisato (Brasilien/Deutschland) für seine Verfilmung des gleichnamigen Gedichts von Silvia Voss.

Hier der Trailer:



Als geisterhafte Animation zieht ein kopfloser Sammler seinen Wagen über die Häuserfassaden einer nächtlichen Stadt. Was treibt ihn an, wonach ist er auf der Suche? Wie alle Straßensammler sucht er nach Objekten, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Ein Treffen mit einem Wasserschwein und einem “Daruma” (Figur aus Papiermaché) verändert plötzlich sein Alltagsleben. Sie begleiten ihn auf seinem Weg, der ihn zu Objekten aus seiner Vergangenheit führt.

Die männliche Stimme, die das Gedicht von Silvia Voss spricht, erzählt uns eine Geschichte der Träume, die man verloren und derer man vergeblich wieder habhaft zu werden versucht“
, schreibt die Jury in ihrer Begründung.


Den Preis für den besten Film für Toleranz 2019 (gestiftet vom Auswärtigen Amt) gewann "Four Acts for Syria" von Kevork Mourad und Waref Abu Quba für die Verfilmung des gleichnamigen Gedichts von Raed Wahesh. Alle drei Künstler kommen aus Syrien und leben im Exil in den USA bzw. Deutschland.

Hier der Trailer:



Eindrucksvoll schildert der Animationsfilm nicht nur den Krieg, sondern auch das Syrien, das durch ihn zerstört worden ist. Am Ende ist es die Stadt, die im Gedicht zu uns sagt: Sie haben mich getötet und zu meinem eigenen Friedhof gemacht“, so die Jury.


Zusätzlich vergaben die ZuschauerInnen des ZEBRA Poetry Film Festival zwei Publikumspreise:

Der ZEBRINO-Preis für den besten Poesiefilm für Kinder und Jugendliche 2019 wurde an Francie Liebschner für den Film "Höchste Zeit, Herold!" verliehen. Er basiert auf dem gleichnamigen Gedicht von Anke Kuhl.

Hier der Trailer:



„Wir haben den Film ausgewählt, weil er einen Vater zeigt, der wirklich alles für seine Tochter tut“, so begründete die Publikumsjury aus einer 5. Klasse der Schule am Eliashof und einer 3. Klasse der Bötzowschule unter anderem ihre Wahl.


Der Preis für das beste neue Talent 2019 ging an Giulia Valenti von der Hochschule für Künste Bremen (Dozent: Joachim Hofmann) für "HERR 3000".

Besondere Highlights des ZEBRA Poetry Film Festival waren dieses Jahr erstmalig der deutschlandweite Wettbewerb und die Filme vom Nachwuchs an deutschen Universitäten und Filmhochschulen. Ergänzend verglich ein Kolloquium die Ausbildung deutscher und britischer Student*Innen.

Der bekannte Filmemacher Jochen Kuhn gab eine Meisterklasse zu seiner Arbeitsweise, die Malerei, Musik, Text und Regie zu einem Gesamtkunstwerk verbindet. Ein Fokus war dem Poesiefilmschaffen im Vereinigten Königreich gewidmet. Deutsche und britische DichterInnen, deren Gedicht-Verfilmungen im Programm liefen, gaben Lesungen.

Das ZEBRA Poetry Film Festival wurde veranstaltet vom Haus für Poesie in Kooperation mit dem Kino in der KulturBrauerei. Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin / Senatsverwaltung für Kultur und Europa, British Council und mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts, des Goethe-Instituts, der Alfred Ritter GmbH & Co. KG und interfilm Berlin.

Links: www.zebrapoetryfilm.org | www.haus-fuer-poesie.org | www.lyrikline.org

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