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Oscar® Verleihung mit Überraschung bei der Preisvergabe


Die 81. Annual Academy Awards wurden in der Nacht zum Montag in Los Angeles verliehen.


Zu den Anwärtern aus Deutschland für den Oscar® 2009 gehörten die Streifen "Der Baader Meinhoff Komplex" von Uli Edel und die auf der Berlinale außer Konkurrenz gezeigte Verfilmung des deutschen Romans "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. Jungstar und Hauptdarsteller David Kross (18J. - "Knallhart" u. "Krabat") als Vorleser gehört leider nicht zu den nominierten Stars in diesem Film, dafür aber seine Mitspielerin Kate Winslet, die bereits den Golden Globe als beste Nebendarstellerin im Januar erhalten hatte. Der Film von Regisseur Stephen Daldry wurde mit Hollywood Prominenz zu großen Teilen in Berlin, Potsdam-Babelsberg und Görlitz an der Oder gedreht.

Nach „Die Fälscher“ (Stefan Ruzowitzky) und „Das Leben der Anderen“ (Florian Henckel von Donnersmarck) hatten vier Filme aus der Hauptstadtregion zum dritten Mal in Folge Chancen, die begehrte Trophäe zu gewinnen. Das war nicht immer so, denn nach der 1979 erfolgten Verfilmung "Die Blechtrommel" durch Regisseur Volker Schlöndorff nach dem Roman von Günter Grass gab es etliche Jahre keine erfolgreichen Anwärter aus Deutschland für den Oscar. Erst durch dí­e neue deutsche Filmförderung, die Bürokratiehemnisse abgebaut hat, schielt Hollywood wieder nach Berlin. Das kam auch Caroline Link zugute, die 2003 mit "Nirgendwo in Afrika" seit langer Zeit endlich einen Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film nach Deutschland holen konnte.

Zu den vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Produktionen gehört auch der israelische Arthouse Beitrag "Waltz with Bashir" (Ari Folman), eine Koproduktion der Berliner Razor Film, der für den diesjährigen Oscar® als Bester nicht englischsprachiger Film nominiert war. Der vierte Film im Bunde ist die Kurzfilmproduktion "Spielzeugland" (Toyland) von Jochen Alexander Freydank. Mit diesem Film greift der Regisseur auf klassisches Erzählkino zurück und zeigt eine frei erfundene Story aus dem Nazideutschland. Ein thematisches Umfeld, das für die Amerikaner immer noch als Zugpferd gilt. Eine Mutter (Julia Jäger) will ihren Sohn vor der Wahrheit der Judendeportation schützen und tischt dem ahnungslosen Kind die Lüge von einer Reise ins Spielzeugland auf. Doch diese Vorstellung ist für den Knaben so reizvoll, dass er in einem unbemerkten Moment beschließt in den Holocaust mitzufahren.

Die Überraschung war, dass genau dieser Low-Budget-Kurzfilm, eine Produktion von Mephistofilm aus Berlin, den Oscar für den besten Kurzfilm gewann. Damit hatte kaum jemand gerechnet, denn schon bei der Produktion wurde aufs Ärgste gespart und alle Teilnehmer verzichteten auf ihre Gage. Bei den besten fremdsprachigen Filmen konnte allerdings keine deutsche Produktion einen Oscar abräumen. Vielmehr überzeugte der Außenseiter Depature (Okuribito) aus Japan die Jury. Der Film handelt von einem arbeitslosen Cellisten, der als Bestatter anheuert.

Die meisten Nominierungen (13) hatte allerdings "Der seltsame Fall des Benjamin Button" mit Brad Pitt vorzuweisen. Üblicherweise gewinnt der Film mit den meisten Nominierungen. Am Ende erhielt der Film aber nur drei Oscars für die Visual Effects, das beste künstlerische Design und die beste Maske. Meryl Streep hatte mit insgesamt 15 Nominierungen sogar die höchste Anzahl an Nominierungen, die je eine Schauspielerin vorher erlangt hatte, doch es half nicht, sie ging leer aus. Beste Schauspielerin wurde dafür Kate Winslet in der deutsch-amerikanischen Koproduktion "The Reader" (Der Vorleser).

Bester Film wurde "Slumdog Millionaire" von Danny Boyle. Immerhin war er mit 10 Nominierungen zweitstärkster Favorit gewesen. Außerdem gewann er mehrere Oscars für beste Regie, beste Kamera, bester Schnitt, bestes adaptiertes Drehbuch, bester Song und beste Musik. Bleibt nur noch der beste Schauspieler. Diesen Titel erhielt Sean Penn für seine herausragende Leistung in Gus van Sants Film "Milk" in dem er den ersten bekennend homosexuellen Stadtrat San Franziscos - Harvey Milk spielt.

Alle nominierten Filme sind auf der offiziellen Website www.oscar.com zu finden. Die Preisträger haben wir in der erweiterten Ansicht unter nachstehendem Link nochmals aufgelistet.




Die Oscarverleihung 2009 fand am 22. Februar 2009 im Kodak Theatre in Los Angeles statt. Es war die 81. Verleihung des Academy Award seit der ersten Verleihung 1929. Im Jahr der Oscarverleihung werden immer Filme des Vorjahres ausgezeichnet, in diesem Fall die Filme des Jahres 2008.

Die Oscarpreisträger 2009

• Bester Film: „Slumdog Millionär“
• Bester Schauspieler (Hauptrolle): Sean Penn in „Milk“
• Beste Schauspielerin (Hauptrolle): Kate Winslet in „Der Vorleser“
• Beste Schauspielerin (Nebenrolle): Penelope Cruz in „Vicky Cristina Barcelona“
• Bester Schauspieler (Nebenrolle): Heath Ledger in „The Dark Knight“
• Beste Regie: Danny Boyle „Slumdog Millionär“
• Bestes Original-Drehbuch: „Milk“
• Bestes adaptiertes Drehbuch: „Slumdog Millionär“
• Bester Animationsfilm: „WALL-E“
• Bester animierter Kurzfilm: „La Maison en Petits Cubes“
• Bestes Szenenbild (Ausstattung): „Der seltsame Fall des Benjamin Button“
• Beste Kostüme: „Die Herzogin“ (The Duchess)
• Beste Maske: „Der seltsame Fall des Benjamin Button“
• Beste Kamera: „Slumdog Millionär“
• Bester kurzer Realfilm: Spielzeugland (Toyland)“
• Bester Dokumentarfilm: „Man on Wire“
• Bester kurzer Dokumentarfilm: „Smile Pinki“
• Beste Spezial-Effekte: „Der seltsame Fall des Benjamin Button“
• Bester Ton: „The Dark Knight“
• Beste Toneffekte: „Slumdog Millionär“
• Bester Schnitt: „Slumdog Millionär“
• Beste Filmmusik: „Slumdog Millionär“
• Bester Filmsong: A.R. Rahman „Jai Ho“ in „Slumdog Millionär“
• Bester fremdsprachiger Film: „Departures“ (Japan)


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