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Vorsicht vor Fälschungen beim Import von Blu-ray Medien


Immer mehr Filme werden im Ausland mit geringer Auflösung auf billige DVD-Rohlinge kopiert und als hochwertige Blu-ray Disc verkauft.


Wer oft unterwegs ist und glaubt vermeintliche Schnäppchen bei seinen Reisen im Ausland günstig einkaufen zu können, sollte aufpassen. Die Filmpiraterie hat nun auch den Blu-ray-Markt erfasst. Mithilfe des Formats AVCHD werden billigere und täuschend echte Kopien von Blu-ray-Disks angefertigt und in blauen Amaray Hüllen verkauft. Weil AVCHD zwar eine deutlich geringere Auflösung als Blu-ray hat, aber dennoch ein viel schärferes Bild als DVDs liefert, können Konsumenten laut einem Bericht des Wall Street Journal den Unterschied zu Originalfilmen häufig nicht feststellen. Die Raubkopierer sparen Kosten, weil die Filme mit geringerer Auflösung auf preiswertere DVD-Rohlinge gebrannt werden können. Nur Profis können den falschen Labelaufdruck unter einer Lackschicht indentifizieren.

Viele der modernen Blu-ray Player spielen anstandslos Filme im AVCHD Format von der DVD ab, wie wir es selber mit einer DIA-Show ausprobiert haben, die wir Dank der besseren Auflösung versuchsweise im AVCHD Format auf DVD gebrannt haben. Die Bilder wirken tatsächlich deutlich knackiger, detailreicher und flimmerfrei bei der Wiedergabe in 1080p auf einem Fachbildfernseher, wie im direkten Vergleich zum verlustbehafteten DVD Film deutlich wurde. In Ermangelung eines Blu-ray Brenners ist dies ein gangbarer Weg, kurze Filme von bis zu ca. 60 Minuten ohne Verluste auf einer Doppellayer DVD unterzubringen. Längere Filme müssen dann doch wieder komprimiert werden, wodurch die Qualität gegenüber einer original Blu-ray wieder leidet. Herkömmliche DVD-Spieler, außer einigen Computer Laufwerken, können übrigens das MPEG-4 / AVCHD Format nicht abspielen. Die DVD wird noch im älteren MPEG-2 Codec bespielt, wozu nur eine geringere Rechenleistung benötigt wird.
"Insbesondere in Asien bieten professionelle Raubkopierer zunehmend illegale Kinofilmkopien auf DVD an, die sie von Blu-Ray-Disks gerippt haben. Die Auswirkungen auf den deutschsprachigen Markt sind bislang allerdings kaum wahrnehmbar", sagt Christine Ehlers, Pressesprecherin der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Ein Grund dafür sei, dass hierzulande synchronisierte Fassungen bevorzugt, in Asien jedoch ausschließlich englischsprachige Raubkopien angefertigt würden, so Ehlers. "Zudem hat sich das Raubkopienproblem hierzulande eindeutig auf das Internet verlagert. Das liegt einerseits an der stetig wachsenden Anzahl von Privathaushalten mit Breitband-Anbindung, andererseits an den immer niedrigeren Mietkosten für Server und den damit verbundenen Zugriffsmöglichkeiten auf Hochleistungsrechner."
In den USA warnt die Motion Picture Association of America (MPAA) eindringlich vor der Blu-ray-Piraterie. Nach Schätzungen der MPAA werden Blu-ray-Kopien innerhalb der kommenden sechs Monate zehn Prozent des Gesamtschadens von rund 224 Millionen Dollar ausmachen, der den Unternehmen allein aufgrund der Piraterie in China entsteht. Die MPAA fürchtet, dass sich das Problem künftig weiter ausbreiten und noch mehr Geld kosten wird. Während eine legale Blu-ray Disc rund 30 Dollar kostet, werden chinesische Kopien im Schnitt für nur 7 Dollar verkauft.

Bislang machen Blu-ray-Datenträger erst sechs Prozent des gesamten Heimkino-Marktes aus. Vielerorts werden daher die Preise für Blu-ray-Player gesenkt, um die Verbreitung der neuen Technologie schneller voranzutreiben.

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Online-Piraterie: 52 Prozent aller Kinofilme stehen im Web

Wie oben erwähnt finden in Deutschland rund 90 Prozent aller Urheberrechtsverletzungen im Internet statt oder haben dort ihren Ausgangspunkt. Besonders betroffen ist neben der Musik- vor allem die Filmwirtschaft. So waren mit 52 Prozent mehr als die Hälfte aller im Zeitraum von Januar bis Juni in deutschen Kinos gestarteten Filme online verfügbar. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Available for Download" für das erste Halbjahr 2008, die auf Vertriebs-, Lizenz- und Markenschutz im Internet spezialisierte Unternehmen "Partners 4 Management GmbH" (P4M) im Auftrag von © Zukunft Kino Marketing GmbH (www.hartabergerecht.de) durchgeführt hat.

Demnach tauchten die illegalen Raubkopien in der ersten Jahreshälfte im Durchschnitt bereits 1,9 Tage nach Kinostart im Netz auf. Von den ersten im Internet eingestellten Filmen wiesen dabei 63 Prozent eine gute Bild- und 24 Prozent eine gute Tonqualität auf.

Durch das illegale Kopieren und Verbreiten von Filmen entsteht nach Angaben der Filmwirtschaft allein in Deutschland alljährlich ein Schaden von mehreren hundert Millionen Euro. Daher wurde jetzt eine neue Aufklärungskampagne mit dem Slogan "Raubkopierer sind Verbrecher und können sich nicht verstecken - auch nicht im Internet" gestartet.

Durch spezielle, automatisierte Suchprogramme verfügen Rechteinhaber inzwischen über vielfältige Möglichkeiten, Raubkopierern auf die Spur zu kommen. Im Internet sind Personen, beispielsweise über ihre IP-Adresse eindeutig identifizierbar. Wer Raubkopien erstelle, verbreite oder herunterlade, müsse damit rechnen, erwischt zu werden. Mithilfe forensischer Markierungen in Bild und Ton eines Kinofilms sollen die Rechteinhaber in jeder Stufe der illegalen Verwertung genau nachvollziehen können, in welchem Kino eine Aufnahme angefertigt wurde.

Unterstützung bei der Raubkopierer-Suche erhält die Filmwirtschaft durch die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Diese schlägt einen abgestuften Sanktionsmechanismus vor, das sogenannte "Graduated Response"-Verfahren. Dabei werden Nutzer zunächst per Warn-E-Mail auf die Rechtswidrigkeit ihres Handelns hingewiesen. Erst im Fall von weiteren Verstößen drohen stufenweise Sanktionen, wie die Einschränkung der Internetbandbreite, durch eine mögliche Kooperation der GVU mit den Internetprovidern.

Grund dieser eher moderaten Vorgehensweise seien Ergebnisse aus den USA, wonach Studenten zu Unrecht beschuldigt worden waren, sich Titel illegal aus dem Netz heruntergeladen zu haben. Die Motion Picture Association of America (MPAA) musste jahrelang kolportierte Zahlen zum Thema Filmpiraterie wieder revidieren. Bislang ging die Organisation davon aus, dass ein Großteil der Umsatzverluste im Filmgeschäft auf Studenten zurückzuführen sei. Die bisherige Annahme, dass Studenten mit Breitbandzugang für 44 Prozent der Verluste verantwortlich seien, musste nach einer bisher geheim gehaltenen Studie nun auf 15 Prozent korrigiert werden.

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China und Russland sind größte Piraterie-Nationen

Wie aus einem aktuellen Bericht des Office of the US Trade Representative (USTR) hervorgeht, sind China und Russland die größten Internetpiraterie-Nationen. Zwar gab es in den vergangenen Monaten international einige Fortschritte zum Schutz geistigen Eigentums, dennoch stellen China und Russland nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung dar.

Erstmals wurde Spanien in die "Watchlist" der gefährlichsten Piraterie-Länder aufgenommen. Auch Länder wie Argentinien, Indien, Chile oder Thailand stehen auf der Liste. Laut USTR-Bericht gab es hingegen in Ägypten, dem Libanon, der Türkei und der Ukraine deutliche Verbesserungen in puncto Urheberrechtsschutz. Für die deutschsprachigen Länder stellt nach wie vor der tschechische Grenzmarkt ein erhebliches Problem dar. Tschechien werde sogar als Land mit der weltweit größten Dichte und höchsten Anzahl an Outdoor-Märkten mit Plagiaten und Raubkopien bezeichnet. Die illegal angebotenen Waren seien meist auf Raubkopien im Internet zurückzuführen. Insgesamt befinden sich derzeit 36 Nationen auf der Watchlist.

Inzwischen ist im neuen Jahr in China ein Urteil gegen den weltweit größten Softwarefälscher-Ring ergangen. Ein Volksgericht in Shenzhen veruteilte elf Anführer mit Strafen von bis zu 6,5 Jahren Haft. Es sind die höchsten, die bislang in China für Verbrechen dieser Art verhängt wurden. Der Softwarefälscher-Ring, der mit Raubkopien im Wert von zirka 2 Milliarden US-Dollar handelte, war im Juli 2007 in der südchinesischen Provinz Guangdong ausgehoben worden. Vorausgegangen waren Ermittlungen des FBI sowie des China Public Security Bureau (PSB). Microsoft und viele seiner Kunden und Partner unterstützten die Untersuchung, da das Softwarefälscher-Syndikat seine Raubkopien in 36 Ländern weltweit vertrieb. Gefälscht wurden unter anderem 19 der beliebtesten Microsoft-Produkte. Die Raubkopien wurden in mindestens 11 Sprachen produziert.

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