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DOK.fest München: Preis geht an Kriegsfilm | Doppelsieg beim 11mm Fußballfilmfestival in Berlin

Am Samstag, 15. Mai 2022, wurden in München die Preise des 37. DOK.fests vergeben.



Ein Film über den Krieg in der Ostukraine hat den Hauptpreis des Dok.fests in München gewonnen. Für den Dokumentarfilm "Trenches" habe der französische Regisseur Loup Bureau ukrainische Soldaten und Soldatinnen in der Region Donbass beim Kampf gegen von Russland unterstützte Separatisten begleitet.

Hier der Trailer:



Er zeige, wie diese versuchten, einen halbwegs normalen Alltag zu führen. Allein der Einsatz von Loup Bureau sei preiswürdig, so die Jury. "Trenches" sei ein wunderschöner Film, der ohne Effekthascherei und mit viel Respekt den Alltag in den Schützengräben zeige.

Seit Jahren kämpfen im Donbass ukrainische Soldaten gegen von Russland unterstützte Separatisten. Zwischen Explosionen und Angriffen des nur wenige Kilometer entfernten Feindes, versuchen die jungen Ukrainer*innen einen halbwegs normalen Alltag zu führen – fernab von ihren Familien und Freunden. In eindrucksvollen Bildern dokumentiert Loup Bureau das Leben der Soldat*innen an der Front. Unaufdringlich und mit viel Feingefühl lässt er uns ihre Emotionen, ihre Frustration und ihre Ängste spüren. Endlose Schützengräben, rhythmische Schläge mit der Spitzhacke, schwarz-weiße Bilder. Szenen, in denen Soldaten Videospiele spielen, erinnern uns schmerzlich daran, dass diese Aufnahmen nicht aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen, sondern hochaktuell sind.


Ukrainische Regisseurin gewann beim DOK.fest München den megaherz Student Award.

Die ukrainische Regisseurin Lesia Kordonets wurde beim DOK.fest München für "PUSHING BOUNDARIES" mit dem megaherz Student Award ausgezeichnet. Der Film folgt fünf ukrainischen Sportler*innen, die sich auf die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro vorbereiten, als plötzlich Putins Russland die Halbinsel Krim annektiert, auf der sich das neue Trainingszentrum der ukrainischen Mannschaft befindet.

In dem Film wird jede Geschichte unaufdringlich und auf Augenhöhe erzählt. "PUSHING BOUNDARIES", das heißt Grenzen verschieben, Grenzen erweitern. Die sensible Montage verschiebt ebenfalls Grenzen und zeigt uns, dass es keine behinderten Menschen gibt – sondern nur Menschen, die behindert werden. Und der Film zeigt auch, was es bedeutet, wenn wir Kriege verharmlosend ,Konflikte’ nennen. Es geht im Dokumentarfilm auch darum, unbequeme Wahrheiten anzusprechen, das war uns in unserer Entscheidung wichtig, aber PUSHING BOUNDARIES ist nicht nur in dieser Hinsicht ein bedeutender Film.


DAUGHTERS gewann den DOK.edit Award.

Beim DOK.fest München wurde dieses Jahr zum zweiten Mal ein Preis verliehen, der die Arbeit der Editor*innen von Dokumentarfilmen würdigt. Ausgezeichnet wurden Åsa Mossberg und Line Schou für die Montage des schwedischen Films "DAUGHTERS".

Die Regisseurin Jenifer Malmqvist begleitete drei Schwestern, die den Suizid ihrer Mutter betrauern und verarbeiten. Die Langzeitbeobachtung setzt ein Jahr nach dem schrecklichen Ereignis ein, die jüngste der Schwestern ist da gerade acht Jahre alt. Der Film folgt den Mädchen ein Jahrzehnt, bis ins junge Erwachsenenalter, und beobachtet, wie sie trauern, erinnern, ihr Trauma reflektieren und über das Unaussprechbare reden: den Suizid eines Elternteils. Entstanden ist ein einzigartiger Blick auf ein gesellschaftliches Tabu. Die beiden Editorinnen haben mit ihrer Leistung entscheidend dazu beigetragen.


Am 3. Mai 2022 hatten wir im BAF-Blog vorab weitere Filme, die auf dem Festival gezeigt wurden mit Trailern vorgestellt.

Das 37. DOK.fest München fand vom 4. bis 15. Mai 2022 physisch vor Ort statt. Bis zum bis 22. Mai 2022 können sich die Zuschauer*innen ihr Festivalprogramm noch auch auf die digitale Leinwand nach Hause holen.

Der Gewinnerfilm ist auch einzeln für 7,50 € online bestellbar. Für diesen Film stehen online maximal 500 Tickets zur Verfügung.

Daniel Sponsel und Adele Kohout (Festivalleitung) ziehen Zwischenbilanz:

Nach zwei schwierigen, stillen Jahren wieder gemeinsam den Dokumentarfilm im Kino feiern zu können, begeisterte alle. Im Kino liegen die aktuellen Zuschauerzahlen zwar niedriger als vor der Pandemie, doch über die über die digitale Leinwand hoffen wir den Ausgleich bis zum 20. Mai 2022 erreichen zu können.

Angesichts der Reaktionen der Zuschauer*innen und Branchengäste, blicken wir jedenfalls positiv in die Zukunft des Kinos und des Festivals, so das Festivalteam.


Link: www.dokfest-muenchen.de

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Am Montag, den 16. Mai 2022, endete im Berliner Kino Babylon nach fünf Tagen auch die 18. Ausgabe des Internationalen 11mm Fußballfilmfestivals.

Die deutsch-jordanische Ko-Produktion "TALA’VISION" von Murad Abu Eisheh konnte sich sowohl über den 11mm Jurypreis als auch über den erstmals vergebenen Preis „Lernort Stadion Junge Jury“ freuen. Das 28-minütige Kurzspielfilm-Drama aus dem Jahre 2021 stellt ein fußballbegeistertes Mädchen im syrischen Kriegsgebiet in den Mittelpunkt.

Hier der Teaser:



"TALA’VISION" erzählt die Geschichte der achtjährigen Tala, die in einer von Krieg zerrütteten Welt Trost und Freiheit in einem verbotenen Fernseher findet, der jedoch zu einer Frage von Leben und Tod wird. Murad Abu Eishehs Spielfilm erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Studenten-Oscar® in Gold 2021.

Statement der Jury:
"Der Film erzählt vom Schrecken des Krieges aus Kindersicht – der Alltag des Mädchens Tala ist nicht nur von Angst und Unverständnis gegenüber der Situation geprägt, sondern auch von Langeweile und Isolation. Das Fußballspiel im Fernsehen wird zur rettenden Ausflucht, bedeutet jedoch gleichzeitig tödliche Gefahr. Was für so viele Kinder auf der Welt selbstverständlich ist – Fußball sehen und spielen zu können – hat für Tala einen entsetzlich hohen Preis.

Wir haben diesen Film ausgezeichnet, weil er durch seine Komplexität und emotionale Tiefe begeistert. Auf kurzer Strecke wird eine mitreißende Geschichte erzählt, getragen von starken Bildern und einer unglaublich beeindruckenden Hauptdarstellerin. Obwohl diese Geschichte schwer erträglich endet und für die meisten von uns wohl unvorstellbar bleibt, zeigt sich doch, dass Fußball eine Weltsprache ist. Und darin könnte trotz allem immer noch ein kleines Stück Utopie liegen."


„Es ist sehr schön zu sehen, wie Fußball hier als Inspiration und als mentaler Ausweg für Tala dient. Die hervorragende Machart des Films gab uns die Möglichkeit, uns in den politischen Kontext einzufühlen und eine emotionale Nähe zur Situation der Hauptfigur herzustellen. Darüber hinaus zeigt TALA’VISION eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Blick auf solche umkämpften Städte zu werfen bzw. ihn nie abzuwenden“, so auch Anna Besler, Sprecherin »Lernort Stadion Junge Jury«.


Im Rahmen der 11mm shortkicks-Gala zeichnete eine prominent besetzte Jury den Spielfilm "LEO" von Moein Rooholamini als besten Fußball-Kurzfilm des Jahres aus.

Hier der Trailer:



Der Publikumspreis „Goldene 11“ ging an die Dokumentarfilm-Produktion "GANZ TOFE FÄHRT NACH KIEL" von Paul Gredig, der den Preis persönlich entgegennahm. Gredig begleitet in seinem Film die hingebungsvollen Fans des SV Todesfelde auf dem Weg zu einem Hallenfußballturnier in Kiel, wo sie ihren Verein ins Finale peitschen.

Hier der Teaser der Doku, die bei 11mm ihre Weltpremiere feierte:



Bei diversen Gastspielen im In- und Ausland konnte das Festival seine Programme auch über Berlin hinaus präsentieren.

Link: 11-mm.de
Quelle: Kleber Film PR

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