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Das sind die Gewinner*innen der 68. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

Zum Abschluss der 68. Kurzfilmtage Oberhausen wurden 18 Preise am 9. Mai 2022 in fünf Wettbewerben verliehen, davon gingen 12 an Frauen.



Der mit 7.000 € dotierte Große Preis der Stadt Oberhausen sowie der FIPRESCI-Preis ging in diesem Jahr an die schwedische Regisseurin Hannah Wiker Wikström für ihre Arbeit "Weathering Heights" (2021, 30', Farbe). Zugelassen zu diesem Wettbewerb waren ausschließlich internationale Festivalpremieren.

Hier der Trailer:



Begründung:
Atmosphärisch dicht sprengt dieser Film die Vorstellung, dass es einen Unterschied zwischen Science Fiction und unserer gelebten Realität gibt, indem er die Schwierigkeit von Kommunikation in einer noch immer unter den Auswirkungen einer globalen Pandemie leidenden Welt zum Ausdruck bringt. Bizarr und beunruhigend schafft er bei seiner Erkundung des Lebens im ländlichen Schweden eine Sinneserfahrung, die als klebriges Gefühl einsickert.


Insgesamt wurden 25 Preise und 13 Lobende Erwähnungen im Rahmen der 68. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen vergeben.

Der mit 3.000 € dotierte Hauptpreis der internationalen Jury ging an "YON" (Call me Jonathan) von Bárbara Lago (Argentinien 2021, 8'08", Farbe).

Hier der Trailer:



Begründung:
In YON wird eine ungeschönte Version der eigenen Familie und Kindheit erzählt, in der mit vollkommen unsentimentalem Blick Familienfilme betrachtet werden, aus denen sich das raue Porträt einer ungezügelten Figur herausschält, die mit ihrer Gender-Identität kämpft und es entschieden ablehnt, irgendwelchen Gender-Stereotypen oder repressiven sozialen Normen zu entsprechen. Die Respektlosigkeit des Subjekts verdeckt die Ernsthaftigkeit der Absichten eines Films kaum, dessen geschickte Montage die ungestüme Kraft kindlicher Energie reflektiert.


Im internationalen Wettbewerb ging der Preis des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen an „L’escale“ (The Stopover, 2022) des Collectif Faire-Part. Die belgisch-kongolesische Koproduktion erzählt die Geschichte zweier Filmemacher, die auf dem Weg von Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo, nach Frankreich gegen ihren Willen auf einem Flughafen in Angola festgehalten wurden.

Der Große Online-Preis der Stadt Oberhausen ging an die brasilianisch-kubanische Koproduktion "Ava mocoi, os gêmeos" (Ava Mocoi, the Twins, 2022, 14'44", Farbe) von Luiza Calagian und Vinicius Toro für seine Darstellung von Spiritualität und Glauben im Zeitalter des globalen Zynismus.

Synopsis:
An der von Konflikt geprägten Grenze zwischen Brasilien und Paraguay kämpft ein Dorf des indigenen Volks der Guaraní umgeben von Sojaplantagen um den Erhalt seiner Kultur und seines Territoriums. Die Ankunft eines Zwillingpaares und die damit einhergehende Prophezeiung mobilisieren die Dorfgemeinschaft.


Der Preis des Deutschen Wettbewerbs ging an Alexandra Gulea für ihren Film "ŃEALE AZBUIRĂTOARE" (Flying Sheep, 2022). Darin erzählt sie die Geschichte ihrer Großeltern, die Aromunen waren, nomadische Hirten im Balkan. „Eine vielschichtige Erzählung über eine nomadische Minderheit, die Spielball umliegender Mächte ist“, befand die Jury.

Den Deutschen Online-Preis erhielten Mareike Bernien und Alex Gerbaulet für ihre dokumentarische Arbeit "Sonne Unter Tage" (2022).

‎Synopsis:
Eine Gruppe von Menschen, eine Taschenlampe, ein Streifen Röntgenfilm ist für das Atomwaffenprogramm der UdSSR im Kies von Uranbergbaustätten in Sachsen und Thüringen begraben. Der Boden legt den Film frei und hinterlässt eine Spur seiner unsichtbaren Strahlen.


Die Preise des 45. Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs wurden bereits am Sonntag, 8. Mai 2022, vergeben. Aus 661 eingereichten Filmen wurden 35 Filme aus 25 Ländern für den Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerb 2022 ausgewählt. Preise im Gesamtwert von 3.000 Euro wurden von den Schüler*innen der Concordiaschule und des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Oberhausen in der Kinderjury und der Jugendjury verliehen.

Preis der Kinderjury ging an "La Reine des renards" (The Queen of the Foxes) von Marina Rosset (Schweiz 2022, 8'50", Farbe).

Begründung:
Bei dem Film fanden wir die Animation besonders schön gezeichnet und die Füchse sahen wirklich echt aus. Außerdem mochten wir besonders, dass die Füchse in der Geschichte die Menschen zusammengebracht haben.


Der Preis der Jugendjury ging an "Genetica" von Chen Shahuda (Israel 2021, 15'23", Farbe).

Begründung:
Uns hat die Storyline des Films super gefallen und wir finden gut, dass der Film nur indirekt das Pride-Thema aufgreift und sich mehr auf das Hobby des Protagonisten fokussiert. Es gibt viele verschiedene Themen im Film und wir konnten die Message gut verstehen. Außerdem hat uns die Umsetzung des Films gefallen.


Am Samstag, 7. Mai 2022, wurden die Preisträger*innen des 24. MuVi-Preises vergeben. Elf deutsche Musikvideo-Produktionen wurden aus 240 Einreichungen ausgewählt. Zwei Jurypreise und ein Publikumspreis im Gesamtwert von 3.500 Euro wurden verliehen.

1. Preis dotiert mit 2.000 € ging an "Flourish" (Lotic) von Julia Crescitelli (Deutschland 2021, 3'15", Farbe).

Begründung:
Julia Crescitellis Flourish verwischt die Grenzen zwischen dem, was als grotesk und als schön wahrgenommen wird. Zu Lotics schroffem Metallic-Soundtrack und in HD zeigt der Film körperlichen Horror im Kontext der natürlichen Welt. Jedes einzelne Bild funkelt vor Intention und provoziert in den Zuschauer*innen eine starke körperliche Reaktion, während sie alltägliche Gesten der Eitelkeit und Natur sehen, die mit rasender Geschwindigkeit ineinanderfließen. Es ist ein höchst lebendiges Werk, das Schönheit in Hässlichkeit findet und Hässlichkeit in Schönheit.


2. Preis dotiert mit 1.000 € ging an "Wann hast du das letzte Mal Blumen betrachtet" (Günter Reznicek/Nova Huta) von Mariola Brillowska (Deutschland 2022, 2'03", Farbe).

Begründung:
Wann hast du das letzte Mal Blumen betrachtet ist von entwaffnender Einfachheit. Mariola Brillowskas trockene Poesie streift universelle Themen wie Trauer, Trauma, Sexismus und alles dazwischen in verblüffend distanziertem Ton. Wenn die Blumenbilder in dem Maß, wie die Worte der Erzählerin düsterer werden, subtil zu Spinnen morphen, ist das die perfekte Darstellung dafür, dass das Leben – in all seiner Komplexität – einfach passiert.


MuVi-Publikumspreis
ermittelt durch Abstimmung auf muvipreis.de und dotiert mit 500 € ging an "Dr. No" (Meese X Hell) von Michael Ullrich (Deutschland 2021, 3'21", Farbe).

Link: www.kurzfilmtage.de

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