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22. goEast Festival in Wiesbaden kann geplante russische Filme nicht zeigen

Das 22. goEast – FESTIVAL DES MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN FILMS muss auf vier geplante russische Filme verzichten, weil sie wegen des Krieges in der Ukraine angeblich zurückgezogen wurden.



Im Gegensatz zum goEast - Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films, das vom 19. – 25.04.2022 in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden vom DFF – Deutschen Filminstitut & Filmmuseum e.V. Frankfurt/Main zum 22. Mal veranstaltet wird, und nun plötzlich seine vier geplanten russischen und ukrainischen Filme nicht mehr zeigen kann, haben die Internationalen Filmfestspiele von Cannes jetzt erst recht den russischen Filmemacher Kirill Serebrennikow mit seinem Film "Tschaikowskis Frau" in den offiziellen Wettbewerb eingeladen.

Im bereits gedruckten Programm des goEast Filmfestivals sind drei russischen Werke sowie eine Koproduktion aus der Ukraine noch aufgeführt. Uns wurde aber schriftlich mitgeteilt, dass alle vier nachfolgend aufgeführten Filme wegen des Kriegs in der Ukraine von den Filmschaffenden aus dem Programm zurückgezogen wurden.

"Hausarrest" von Alexei German Jr. (Russland)
"Donau" von Lyubov Mulmenko (Russland)
"Umwege" von Ekaterina Selenkina (Russland)

"Der Regen wird niemals enden" von Alina Gorlova (Ukraine)


Ersetzt werden die fehlenden Programmpunkte nur teilweise:

Anstelle der ukrainischen Koproduktion mit Lettland, Deutschland und Katar, wird der Film "Mariupolis" von Mantas Kvedaravičius präsentiert, eine Koproduktion aus Litauen, Deutschland, Frankreich, Ukraine 2016.

Der litauische Filmemacher Mantas Kvedaravičius wurde Ende März 2022 von einem russischen Raketenangriff tödlich getroffen. Er war für Dreharbeiten vor Ort und verstarb am 2. April 2022.

Das komplette, aktualisierte Programm soll in den nächsten Tagen auf der Webseite des Festivals einsehbar sein. Herzstück des Festivals ist der Wettbewerb um Mittel- und Osteuropäische Spiel- und Dokumentarfilme mit dem Thema: Zwischen Krieg und Kulturboykott.

Während andere Filmfestivals nach der Verkündung des Pandemieendes wieder auf rein physische Anwesenheit im Kino setzen, wird goEast ein Teil der Filme auch im Internet als Stream zur Verfügung stellen.

Die Festivalmacher*innen von goEast haben außerdem lange darüber diskutiert, wie mit der Boykottforderung in der aktuellen Kriegssituation umzugehen ist und machen einen Kompromiss: goEast veranstaltet am Samstag, 23. April 2022, um 18 Uhr in Kooperation mit unabhängigen Filmschaffenden, Vertreter*innen verschiedener ukrainischer Institutionen und Festivals ein von Festivalleiterin Heleen Gerritsen moderiertes Panel in der Caligari FilmBühne, wo die ukrainischen Teilnehmer*innen den Boykott aus ukrainischer Perspektive diskutieren und ihre Positionen und Ziele erläutern werden.

Auch Bernd Buder, künstlerischer Leiter des Filmfestival Cottbus, dem zweiten Festival des Osteuropäischen Films in Deutschland, das jeweils im November stattfindet, meint, dass die Situation für russische Filme inzwischen schwierig geworden ist, "aber Filme, die auf Grundlage humanistischer Werte beruhen, sollte man nicht grundlegend ausschließen".

Links: www.filmfestival-goeast.de | online.filmfestival-goeast.de | www.filmfestival-goeast.de/en/Press/downloads.php

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