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Laser Fernsehen wird marktreif


Mitsubishi bringt Laser-TV-Gerät auf den US-Markt


Schon auf der IFA hat Mitsubishi Full-HD-Beamer speziell für Cineasten gezeigt. Die Heimkinoprojektoren mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten verfügen über zwei anamorphe Einstellmodi. In Verbindung mit einer optional erhältlichen Anamorph-Optik kann ein Cinemascope-Bild ohne die Darstellung störender schwarzer Balken wiedergegeben werden, so dass sich alle Pixel des 16:9-Panels voll ausnutzen lassen. Das Spitzenmodell HC7000 soll immerhin einen Kontrastwert von 72.000:1 und eine Helligkeit von 1000 ANSI-Lumen erreichen.

Völlig überraschend hat Mitsubishi jetzt ein Rückprojektor Laser-TV-Gerät für 7000 Dollar auf den US-Markt gebracht der mit einer Helligkeit von 500 Candela pro Quadratzentimeter aufwarten kann. Das 65-Zoll-Modell Gerät, was in etwa 164 cm Bildschirmdiagonale bedeutet, erstellt das Bild mithilfe von drei Laserstrahlen. Dadurch sollen besonders helle und vor allem gestochen scharfe Bilder entstehen, die mit doppelt so vielen Farben darstellbar sind, wie der Großteil der aktuellen HDTV-Geräte liefern kann. Allerdings ist das Gerät mit 25 Zentimeter nicht so schlank, wie die bestaunten Prototypen einiger LCD Fernseher auf der IFA, die nur noch so dick wie zwei aneinandergefügte Glasscheiben sind. Dafür muss die Electronic, der Tuner und die Anschlusbuchsen bei den super Flachbildschirmen wohl in ein extra Gehäuse ausgelagert werden, während bei dem Mitsubishi Gerät Platz für 4 HDMI Eingänge sowie für ein Stereolautsprecherpaar vorhanden ist.

LaserVue von Mitsubishi benötigt 135 Watt Leistung, was dem Hersteller zufolge etwa einem Drittel der Energie entspricht, die vergleichbare LCD-Geräte verbrauchen. Darüber hinaus führt Mitsubishi an, dass auch die Darstellung verschiedenster 3D-Effekte möglich sei, eine Technik, die durch das Revival der 3D Filmtechnik in den USA mit Spannung auch im Heimsektor erwartet wird. Leider wird sich der Verkauf, der recht teuren Geräte vorerst auf den USA Markt beschränken. Solange in Deutschland kein HD-TV flächendeckend gesendet wird, ist mit einer Einführung kaum zu rechnen.

Bereits im August 1993 präsentierte die Firma Schneider AG einen ersten Prototyp eines Laser-TV. Die ehemalige LDT GmbH, eine Joint Venture der Schneider Rundfunkwerke und der Daimler Benz AG, erhielt für ihre Lasertechnik sogar den renommierten deutschen Zukunftspreis. Daher war der Jubel groß, als Schneider im Oktober 2000 eine Pressemitteilung mit „Durchbruch für Schneider-Laser-TV“ überschrieb. Schneider sei System-Partner und Leitkunde von Osram, hieß es darin. Osram Opto Semiconductors werde die Entwicklung der für den Fernseher nötigen Laserdioden vorantreiben. Als Schneider Technologies Ende Januar 2002 überraschend Insolvenz anmeldete, begannen Aktionäre unangenehme Fragen zu stellen, so dass die Jenoptik LDT GmbH in den Besitz der Schneiderpatente kam und seitdem die Laserprojektionssysteme für großflächige Anwendungen (Kinoprojektionssysteme) produziert und vermarktet. In den darauf folgenden Jahren allerdings wurde es wieder ruhig um das Thema Laser-TV. Gründe dafür waren die recht hohen Preise bei der Markteinführung und die dafür notwendige Technologie war einfach zu aufwendig. Noch 2001 war die Größe von Laser-TV Geräten vergleichbar einer Tiefkühltruhe, wogen gut 200 Kilo und kosteten rund 250.000 €.

Dennoch forschen die Fraunhofer Institute für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena und für Photonische Mikrosysteme in Dresden weiter und versuchen gemeinsam Mikroprojektoren auf Laser Basis weiter zu entwickeln. Von einem Zeitplan für eine Serienreife ist jedoch keine Rede mehr.

Der nun präsentierte Laser-Fernseher von Mitsubishi ist an sich nichts wirklich Revolutionäres. Hier wurde für die Beleuchtung des DLP-Projektionschips lediglich an Stelle einer herkömmlichen Projektionslampe ein Array aus Laser-Dioden gewählt. Dass sich mit Laserstrahlen brillantere Farben erzielen lassen, als mit herkömmlicher Beleuchtung, ist bekannt. Insofern überrascht auch nicht die Aussage, dass das Laser-TV einen größeren Farbraum erzielt als andere Flachbildfernseher. Interessanter sind da schon die Ankündigungen, mit denen die neue Geräteklasse beworben wird. Nur ein Drittel des Verbrauchs herkömmlicher TVs in Plasma- und LCD-Technik. Das wird Al Gore und die Umwelt freuen.

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