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Netzwerk der Baden-Württembergischen Filmfestivals mit Positionspapier

Das erst im letzten Jahr gegründete Netzwerk der Filmfestivals in Baden-Württemberg stellt sich für die Zukunft auf, während beim Netzwerk der Berliner Filmfestivals eine gleichartige konzertierte Aktion in diesem Jahr fehlt.



Der FESTIWELT e.V. Berlin, das Netzwerk der Berliner Filmfestivals existiert schon seit vielen Jahren und vereint seit seiner Gründung im Jahre 2011 zahlreiche Berliner Filmfestivals als gemeinsame Plattform für Kommunikation und Veranstaltungen.

Zeitweise fanden in Berlin neben der großen Berlinale im Jahr fast 80 kleinere und mit dem aktuell von April auf September 2021 verschobenen achtung berlin - new berlin film award oder dem im November 2021 geplanten internationale shortfilm Festival interfilm berlin auch größere Filmfestivals statt. Mindestens 50 davon wurden regelmäßig ausgetragen. Hinzu kamen gemeinsame lange Nächte im August mit einer großen Party, auf der sich jedes Festival mit einem Film präsentieren konnte.

Doch seit die Corona-Pandemie vor einem Jahr begonnen hat, gibt es keine Partys mehr und die Filmfestivals finden kein geöffnetes Kino mehr, um neue Werke präsentieren zu können.

Leider ist auch die gemeinsame FESTWELT Webseite seit 2019 nicht mehr aktualisiert worden und Stellungnahmen wie es weitergehen soll, sind auch nur vereinzelt zu hören, obwohl eine gemeinsame konzertierte Aktion mehr Aufmerksamkeit für die notwendigen Belange der Filmwelt gut stehen würde.

NACHTRAG:
Im September 2020 gab es allerdings noch ein Schreiben an die Berliner Senatskanzlei, das aber nicht beantwortet wurde. Ein weiterer offener Brief der über 20 im Netzwerk vereinten Filmfestival folgte im Oktober 2020, wie uns jetzt über Twitter mitgeteilt wurde. Das Schreiben, dessen Antwort offensichtlich noch aussteht, ist hier nachzulesen.



Ganz anders reagierte das ITFS Trickfilmfestival Stuttgart auf die Belange der Pandemie und wurde dafür als Sprachrohr für das erst seit einem Jahr bestehende Netzwerk von Filmfestivals in Baden-Württemberg auserkoren.

Zudem haben die Filmfestivals in Baden-Württemberg nun ein ganz aktuelles Positionspapier erstellt und dafür einen verantwortlichen Sprecher*innenkreis gewählt.

Direkt nach der Gründung des Netzwerks veränderte sich durch die andauernde Pandemie die Situation aller kulturellen Initiativen und Institutionen mit ihren Beschäftigten. Dabei wirkt – wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch – diese Pandemie wie ein Brennglas, das die schon vor Corona bestehenden Herausforderungen und Probleme noch deutlich sichtbarer gemacht hat. Die schon länger spürbaren Transformationen im gesamten Kino- und Filmbereich beschleunigen sich dadurch rasant.

Die Filmfestivals verstehen sich dabei als zunehmend wichtiger werdender Faktor zur Stärkung der Film- und Kinokultur. Mit ihrer gesteigerten Relevanz wollen sie vor allem auch die in der Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogenen Kinos als wichtige Säule zum gemeinschaftlichen Erlebnis und Austausch sowie zur Vermittlung von allen Ausprägungen des Films, national und international, historisch und aktuell, solidarisch stärken. Kinos und Filmfestivals befruchten und stärken sich gegenseitig!

Durch die Pandemie konnten viele Filmfestivals in den letzten zwölf Monaten ihre Programme nur noch online der Bevölkerung und dem Fachpublikum zugänglich machen. Auch zukünftig kann für manche Filmfestivals die Ergänzung ihrer Programme mit Online-Angeboten eine interessante und wichtige Erweiterung darstellen. Dabei betont das Netzwerk jedoch ausdrücklich, dass diese sogenannten hybriden Programmpräsentationen nicht für alle Arten der Festivals sinnvoll sind. Im Mittelpunkt sollte auch zukünftig immer die persönliche Begegnung, der direkte und auch spontane Austausch, die Präsentation vor realem Publikum auf der Kinoleinwand stehen, als zentrale Aufgabenstellung der kulturpolitischen Programmatik.

Selbst wenn die Problematik sterbender Kinobauten gerade in den Innenstädten nicht neu ist, haben doch die letzten, auch bundesweit für Aufmerksamkeit sorgenden Auseinandersetzungen um das Kino Arsenal in Tübingen, das Scala-Kino in Konstanz und das Metropol in Stuttgart gezeigt, wie wichtig Kino und Filmfestivals als neuralgische soziale Organe städtischer Infrastruktur sind. Kinos und Festivals können deswegen die richtigen Antworten auf die wichtige Fragen geben, wie öffentliche Lebensräume, gerade in den Innenstädten, für die Bevölkerung gestaltet werden müssen.

Die Filmfestivals wollen ein zentraler Part von Kulturvermittlung und Bildungspolitik sein. Dies in alle gesellschaftlich relevanten Kreise zu kommunizieren ist eine wichtige Aufgabe des Netzwerkes. Es versteht sich als Ansprechpartner für die Politik, vor allem auch, um die zur kulturellen Aufgabenerfüllung wichtige Unterstützung zu verbessern und zukunftsfähig zu machen. Das Netzwerk sieht dabei gerade in der Kulturpolitik des Landes Reformbedarf. Die Filmfestivals in Baden-Württemberg sind sehr unterschiedlich strukturiert und ausgestattet. Diese Heterogenität und Diversität sieht das Netzwerk ganz bewusst als kulturellen Vorteil, diese Vielfalt als Stärke!

Als zentrales Kommunikationsorgan wurde vom Netzwerk der Filmfestivals in Baden- Württemberg ein Sprecher*innenkreis gewählt. Neben Helga Reichert, bisherige Intendantin der Biberacher Filmfestspiele, besteht dieser Kreis aus Dr. Sascha Keilholz, Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg, sowie Dieter Krauß vom Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS).

Links: www.itfs.de | www.festiwelt-berlin.de

In diesem Jahr findet das ITFS hybrid statt: vor Ort (04.-09. Mai) & online (03.-16. Mai 2021).

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Das Netzwerk der Berliner Filmfestival benötigt für Relaunch Support und empfiehlt schicke Sommer-T-Shirts zu kaufen. Am 23. März 2021 hatten wir in einem Artikel das Netzwerk der Berliner Filmfestivals indirekt aufgefordert, sich vielleicht mit ei

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