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Schauspieler Armin Müller-Stahl wird 90: Ein Leben vor der Kamera

Weltstar Armin Müller-Stahl: "Im Herzen Gaukler" - ein Buch von Frank-Burkhard Habel.



Das neue Buch "Im Herzen Gaukler" ist ein wunderbares Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.

Da die meisten Läden in Deutschland jedoch seit heute wegen der Corona-Pandemie bis mindestens zum 10. Januar 2021 geschlossen sind, wir aber nach unserer gestrigen Buchempfehlung zu den Festtagen eine weitere folgen lassen wollen, empfehlen wir als Alternative zu den - außer in Berlin - fast überall geschlossenen, örtlichen Buchläden die Versandhäuser. Allen voran natürlich Amazon, der als erster mit dem online Buchverkauf in den USA begonnen hatten und damit groß geworden ist.

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Seit dem 20. November 2020 kann dort die Erstauflage von Frank-Burkhard Habels Buch über den Schauspieler Armin-Müller Stahl für 20.- € erworben werden. Der Publizist sowie Film- und Fernsehwissenschaftler F.-B. Habel wurde 1953 in Berlin-Prenzlauer Berg geboren, tritt aber auch sporadisch als Schauspieler und Drehbuchautor auf.

Mit der Filmografie über Armin Müller-Stahl, einer Zusammenstellung der Filme, an denen der weltbekannte Schauspieler mitwirkte, ehrt der Autor den Star, der am morgigen 17. Dezember 2020 nunmehr 90 Jahre alt wird.

Leider muss die geplante Geburtstagsfeier ausfallen, denn Armin Müller-Stahl wurde an seinem Heimatort in der Nähe von Lübeck wegen akuter Herzbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert. Wir hoffen das beste.

Unsere Kollegin Katharina Dockhorn hat sich das gebundenen Hardcover Buch für uns angeschaut und berichtet nachfolgend.



Katharinas Buchbesprechung:
"IM HERZEN EIN GAUKLER - Ein Leben vor der Kamera" Filmografie von F.-B. Habel

Auf der sonnigen Insel Kuba sah Armin Mueller-Stahl im Jahr 1962 schon ein letztes Stündchen schlagen. Kennedy und Chruschtschow stritten über die Stationierung von Atomwaffen und brachten die Welt an den Rand des 3. Weltkrieges. Und mittendrin saß unbemerkt ein verunsichertes Filmteam der DEFA neben Kollegen aus anderen Staaten, wie sich der Schauspieler erinnert, der am 17. Dezember 2020 seinen 90. Geburtstag feiert.

Armin Mueller-Stahl gehört zu den wenigen wirklichen Weltstars, die Deutschland nach dem 2. Weltkrieg hervorbrachte. Er machte Karriere in drei Systemen, erst in der DDR, dann in der Bundesrepublik und im vereinten Deutschland und seit den 1990-ern auch in Hollywood. Er drehte mehrmals mit Frank Beyer und Ulrich Thein, unvergessen bleiben „Nackt unter Wölfen“ und „Geschlossene Gesellschaft“.

Die größte Popularität erspielte er sich der durchtrainierte Star mit den stahlblauen Augen und der unverkennbaren Stimme sich als Bond des DDR-Fernsehens. Im Straßenfeger „Das unsichtbare Visier“ war er als Kundschafter für den Frieden hinter dem Eisernen Vorhang aktiv.

Neben Film und Fernsehen galt dem Theater die große Liebe Mueller-Stahls, der ursprünglich Konzertgeiger werden wollte und jahrelang junge Talente förderte. Seine Schauspielausbildung erhielt er gemeinsam mit Manfred Krug. Beide gerieten nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns in einen Gewissenskonflikt, den sie offen mit dem Staat austrugen. Erst reiste Krug aus, Jahre später folgte ihm Mueller-Stahl mit einem Arbeitsvisum in den Westen.

Die Erfahrungen mit der ungewollten Untätigkeit, der Isolation und Bespitzelung hielt er in seinem Roman „Verordneter Sonntag“ fest. Weitere Bücher aus seiner Feder folgten.

Im Westen fasste er schnell Fuß und drehte mit Fassbinder, Blumenberg und Schlöndorff. Mitte der 1990-er kehrte Mueller-Stahl nach Babelsberg zurück. Im Studio drehte er „Utz“ und „Der Kinoerzähler“ und inszenierte selbst „Gespräch mit einem Biest“, um endlich mit jenem Mann abzurechnen, dessen verbrecherische Politik seine Kindheit und Jugend überschattet hatte.

Da war er längst ein internationaler Star. Den Weg ebnete Costa-Gavras „Music Box“, der seine Uraufführung bei den ersten Gesamtberliner Filmfestspielen im Februar 1990 feierte. Mueller-Stahl stellte den Film damals persönlich im Kosmos vor. Es folgten unvergessene Rollen, die er unter Bille August, Ron Howard oder Jim Jarmusch spielte.

Vor einigen Jahren zog sich Mueller-Stahl von der Arbeit vor der Kamera zurück. Nicht ohne einen letzten großen Auftritt im Fernsehmehrteiler „Buddenbrooks“. Terence Malicks „Knight of Cups“ wird sein letzter Film. Seitdem widmet er sich seinen anderen künstlerischen Leidenschaften, dem Schreiben und der Malerei.

Unzählige Male ist Mueller Stahl geehrt worden, vom Verband deutscher Schauspieler ebenso wie von der DEFA-Stiftung. Zu seinem Geburtstag ist im Verlag neues leben eine neue Filmographie herausgekommen. DEFA-Filmspezialist F.-B. Habel hat seine Filme chronologisch aufgeführt und mit etliche Anekdoten mit Informationen zu deren Entstehen und ein wenig Klatsch und Tratsch ausgebuddelt. Ein warmherziges Geleitwort des sichtlich gerührten Jubilars rundet das kurzweilige und lesenswerte Filmbuch ab.

Katharina Dockhorn


Armin Mueller-Stahl. "Im Herzen Gaukler. Ein Leben vor der Kamera." Aufgeschrieben von F.-B. Habel. Verlag neues leben.
ISBN 978-3-355-01891-3. | 20,00 Euro.

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