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Filmpreise in Cottbus vergeben - Hauptpreis des 30. FFC geht an russischen Regisseur

Die Gewinner des 30. Filmfestivals Cottbus wurden in einer online übertragenen Preisverleihung am Samstagabend bekanntgegeben.



Beim diesjährigen 30. Jubiläums-Filmfestival Cottbus (FFC), dem Festival für osteuropäischen Film, hat der russische Regisseur Ivan I. Tverdovskiy am Samstagabend, den 12.12.2020, ein drittes Mal den Hauptpreis gewonnen. Nach "Corrections Class" (2014) und "Zoology" (2016) erhielt er in diesem Jahr die Auszeichnung für "Conference". Der Film ist eine Reflexion über die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater von 2002.

Hier der Trailer:



Das Werk sei "wie eine Naturgewalt", begründete die internationale Jury ihre Wahl. "Am Ende begreift man sprachlos und bewegt, dass der Film ein in jedem Detail durchkomponiertes Meisterwerk ist. Da ist es fast schon nebensächlich zu erwähnen, mit welcher Perfektion hier Bild- und Tongestaltung ineinandergreifen, mit welchem dramaturgischen Geschick Spannung aufgebaut wird und mit welcher Selbstverständlichkeit Spieler und Regisseur Wahrhaftigkeit erschaffen und einen Film von der Kraft eines Wirbelsturms kreieren, der einfach jeden aus dem Kinosessel fegt.“

Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Der Spezialpreis für die beste Regie ging an den polnischen Regisseur Piotr Domalewski für "I never cry". Der Film wurde auch von der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Film ist die Coming-of-Age-Geschichte einer 17-jährigen polnischen Führerscheinanwärterin, die ein drittes Mal die Fahrprüfung unschuldig vergeigt und deshalb ausrastet. Statt zuhause Trost zu finden, überbringt der Postbote eine weitere schlechte Nachricht. Ihr seit Monaten in Dublin untergetauchter Vater sei in der irischen Hauptstadt als illegaler Hafenarbeiter tödlich verunglückt. Die Rücküberführung der Leiche nach Polen gestaltet sich schwierig, da die neue Freundin des Vaters mit dem für die Tochter zurückgelegten Geld durchgebrannt ist. Erst die Beharrlichkeit der Tochter (großartig gespielt von Zofia Stafiej), die ganze Wahrheit zu erfahren, scheint sich auszuzahlen.


Die Internationale Festivaljury lobt darüber hinaus die herausragende Leistung des Darstellerensembles in "OASIS" (Serbien, Slowenien, Niederlande, Frankreich, Bosnien und Herzegowina 2020), des serbischen Filmemachers Ivan Ikić. Die Einzelleistungen von Marijana Novakov, Tijana Marković und Valentino Zenuni geben einen fesselnden Einblick in die Gefühlswelten Jugendlicher. Der Film wurde gedreht mit nicht-professionellen Darstellern in einem Wohnheim für geistig gehandicapte Jugendliche. Der Preis ist mit 5.000 EUR dotiert.

Auch die FIPRESCI-Jury, die Jury der internationalen Vereinigung von Filmkritikern und Filmjournalisten, zeichnete diesen Film aus.

Hier der Trailer:



In der Jurybegründung heißt es über die drei Schauspieldebütanten: „Drei berührende Darbietungen, die die einzigartigen Persönlichkeiten ihrer Charaktere offenbaren und die Komplexität der jugendlichen Gefühle von Unschuld, Liebe, Neid und Sehnsucht lebendig werden lassen – und die keine andere Wahl haben, als aus einer Umgebung ständiger Überwachung zu auszubrechen. [”¦]“


Schüler aus Polen, Tschechien und Deutschland bildeten die Jury für den U18 Wettbewerb Jugendfilm. Sie kürten das kasachische Drogendrama "18 KILOHERTZ" (Kasachstan 2020) zum besten Jugendfilm. Regisseur Farkhat Sharipov erhält den mit 5.000 EUR dotierten Preis für den besten Jugendfilm, gestiftet von der Stadt Cottbus.

Hier der Trailer:



Zu ihrer Entscheidung sagte die Jury: „[”¦.] Der Film hat uns nicht nur beim Zuschauen beeindruckt, sondern ist auch in unseren Köpfen und Herzen geblieben, als wir wieder zu leben begannen – nachdem er uns vorher den Atem geraubt hatte.“

Den DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen, gestiftet vom Auswärtigen Amt und dotiert mit 3.000 EUR, erhält tschechische Regisseur Bohdan Sláma für "SHADOW COUNTRY" (Tschechische Republik, Slowakei 2020).

Hier der Trailer:



Sein Film ist eine Chronik eines südböhmischen Dorfes und seiner Bewohner in den dramatischen 1930er bis 1950er Jahren. Früher lebten sie friedlich zusammen, ungeachtet ihrer Nationalität oder Religion. Dann aber müssen sie entscheiden, ob sie Deutsche oder Tschechen sind – und aus freundlichen Nachbarn werden plötzlich Todfeinde.


Mit dem Preis für den besten Debütfilm, dotiert mit 5.000 EUR und gestiftet von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeichnet die Jury den Beitrag "THE FLYING CIRCUS" (Kosovo, Albanien 2019) aus.

Hier der Trailer:



Das Kinospielfilmdebüt von Fatos Berisha ist Monty Python auf Kosovo-Albanisch, Ende der 1990er-Jahre. In Kosovo droht der Konflikt zwischen Serben und Albanern erneut zu eskalieren. Vier junge Männer begeben sich trotzdem auf eine Reise, die ihr Leben verändern wird – mit dem Mut der Verzweifelten, viel Fantasie und trockenem Humor.


Den „Cottbus ins Kino“-Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms, gestiftet von Medienboard Berlin-Brandenburg (dotiert mit bis zu 10.000 EUR), wurde bereits am Freitag, 11. Dezember 2020, im Rahmen eines digitalen Award Panels an "ADVENTURES OF A MATHEMATICIAN" (Deutschland, Polen, Großbritannien 2020) von Thor Klein an die Filmwelt Verleihagentur GmbH vergeben.

Hier der Trailer:



Der Film begleitet den polnischen Mathematiker Stanisław M. Ulam, der 1938 als Harvard Junior Fellow in die USA ging. Aus der Ferne erlebt er den deutschen Einmarsch in Polen mit, in der neuen Heimat hilft er, die Wasserstoffbombe zu entwickeln.


Die Gewinner des 30. Filmfestivals Cottbus wurden in einer per Internet übertragenen Preisverleihung bekanntgegeben. Das Programm ist noch bis zum 31. Dezember 2020 auf der Webseite des Festivals bundesweit online abrufbar.

Auch über den Gewinner des Publikumspreises kann noch bis zum 31. Dezember 2020 bei der Lausitzer Rundschau unter: www.lr-online.de/ffc-publikumspreis abgestimmt werden.

Link: www.filmfestivalcottbus.de

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