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San Sebastián Film Festival zeichnet Woody Allen für sein Lebenswerk aus

Trotz Corona-Pandemie wird an dem geplanten Festivaltermin der 68. Ausgabe vom 18. bis 25. September festgehalten.



In den USA wurde Woody Allen mit Sexismus Vorwürfen konfrontiert und der Anschuldigung, er habe seine Adoptivtochter missbraucht. Aus Allens Sicht der Dinge bestreitet er natürlich den sexuellen Missbrauch eines Kindes und behauptet, dass dies der Rachekomplott einer enttäuschten Ehefrau sei.

Beim 68. Internationalen San Sebastián Film Festival (SSIFF) ist die Welt für ihn scheinbar wieder in Ordnung und der 84-jährige Filmemacher durfte am letzten Freitag, den 18. September 2020, sogar die Eröffnung bestreiten.

Gezeigt wurde mit "Rifkin's Festival" von Woody Allen die Weltpremiere seiner Romantikkomödie, die das Festival selbst zum Thema macht. Woody Allen hatte den Film im Sommer vergangenen Jahres in der nordspanischen Küstenstadt gedreht.

Hier der Trailer:



Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Paar aus den USA, das wegen des Filmfestivals nach San Sebastián reist und dort der Schönheit Spaniens verfällt. Typisch für einen Woody-Allen-Film: Beide fangen Affären an.


Die Hauptrollen in der Komödie spielen der österreichische Schauspieler Christoph Waltz und die US-Darstellerin Gina Gershon. Ebenfalls auf der Leinwand zu sehen sind der französische Schauspieler Louis Garrel sowie die spanischen Schauspieler Elena Anya und Sergi López.

Es ist bereits der zweite Allen-Film, der das wichtigste Filmfestival im spanischsprachigen Raum eröffnet: 2004 feierte die Tragikomödie "Melinda und Melinda" Premiere in San Sebastián. Der US-Regisseur wurde zudem mit dem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Trotz der Corona-Pandemie haben die Veranstalter an dem geplanten Festivaltermin vom 18. bis 25. September 2020 festgehalten.

Noch spannender als der Eröffnungsfilm, ist die Tatsache, dass einige Werke spanischen A-Festivals ursprünglich beim Festival de Cannes hätten laufen sollen, was bekanntlich wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war. Somit ist das Interesse an dem Kleinsten der A-Festivals plötzlich doch wieder gestiegen. Normalerweise sind in der offiziellen Auswahl von San Sebastián viele heimische Produktionen zu sehen, die später selten in unsere Kino gelangen.

Mit Filmen wie "DRUK / ANOTHER ROUND" von Thomas Vinterberg (Dänemark), "ASA GA KURU / TRUE MOTHERS" von Naomi Kawase (Japan) oder "WE ARE WHO WE ARE" von Luca Guadagnino (Italien) sowie "ÉTÉ 85 / SUMMER OF 85" von Francois Ozon (Frankreich) sind diesmal nicht nur hochinteressante Filme dabei, sondern auch Werke aus der offiziellen Cannes Auswahl 2020 darunter, die zuvor abgesagt werden mussten.

San Sebastián profitiert diesmal ganz besonders vom Ausfall des Filmfestivals von Cannes im Frühjahr. Mindestens zehn jener hochkarätigen Filme, die Cannes eingeladen hätte, laufen jetzt hier und verwandeln die malerische Concha-Bucht in diesem Jahr in eine spätsommerliche Croisette. Zudem ist das Festival nach Venedig das zweite große Kulturereignis der Filmwelt, das tatsächlich stattfindet: real vor Ort, im Kino mit Zuschauern.

Natürlich gibt es in diesem Jahr weniger Gäste, denn die internationalen Stars bleiben aus und im Alltag prägen die üblichen Corona-Beschränkungen mit Abstand halten und Maskenpflicht im Kino das Leben in Spanien noch stärker als bei uns.

Ursprünglich stand das Filmfestival im nordspanischen San Sebastián für symbolischen und realen kulturellen Widerstand im repressiven Franco-Spanien. Seit seiner Gründung vor über 60 Jahren zählt es aber auch zu den bedeutendsten Filmfestivals der Welt und ist immer noch eine Institution der kulturellen Eigenständigkeit des Baskenlands.

Diesmal bestimmen verborgene Leidenschaften und die Sehnsucht nach Exzess mit einer variantenreichen filmischen Umsetzung die ersten Tagen des Filmfestivals von San Sebastián und bieten dem Publikum einen furiosen Auftakt. Wie in Berlin bei der Berlinale und ganz im Gegensatz zu Cannes, kann hier jeder Bürger Karten kaufen. Nur die Anzahl der Sitzplätze bleibt diesmal ein wenig beschränkt.

Filme wie das Drama "WE ARE WHO WE ARE" vom Regisseur LUCA GUADAGNINO, der unter anderem mit "CALL ME BY YOUR NAME" nicht nur bei uns so sensationellen Erfolg hatte, ziehen auch in Spanien magisch die Filmfans an.

Hier der Trailer:



Schade nur, dass die Produktion - wie viele andere auch - wieder von den großen Fernsehprogrammanbietern und Streamingdiensten wie HBO und Netflix stammen, sodass sie wahrscheinlich bei uns kaum ins Kino kommen werden, sondern gleich nach Festivalstart wohl wieder online vermarktet werden.

Link: www.sansebastianfestival.com
Quellen: SSIFF | Spiegel | Schwäbische Kultur

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