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»Goldene Himbeeren« für schlechte Filme und gute Filmkritiken im Februar, Teil 3

Während die Oscar-Verleihung erst morgen nach Mitternacht auch im deutschen Fernsehen auf ProSieben zu sehen ist, gab es tags zuvor die 39. Verleihung der »Goldenen Himbeeren« für den schlechtesten Film in den USA.



Am Vorabend der Oscar-Gala gab es »Goldene Himbeeren« für den schlechtesten Film. Er ging an "Holmes & Watson" von Regisseur Etan Cohen, der zudem als schlechtester Regisseur ausgezeichnet wurde. Hier der Trailer:



Ebenfalls nominiert waren für den schlechtesten Film: "Robin Hood" und zugleich auch für den schlechtesten Regisseur: Brian Henson ("The Happytime Murders"), Kevin Connolly ("Gotti") sowie Spierig Brothers ("Winchester: Das Haus der Verdammten"). Darüber hinaus war James Foley als schlechtester Regisseur nominiert gewesen für "Fifty Shades of Grey - Befreite Lust".

Schlechtester Hauptdarsteller wurde Präsident Donald J. Trump als er selbst in der Doku "Fahrenheit 11/9" von Michael Moore sowie in der Geschichtsdokumentation "Death of a Nation" von Dinesh D'Souza über eventuelle Parallelen zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln und dem heutigen Amtsträger Donald Trump. Ebenfalls nominiert waren: Johnny Depp ("Sherlock Gnomes"), Bruce Willis ("Death Wish"), John Travolta ("Gotti"), Will Ferrell ("Holmes & Watson").

Schlechteste Hauptdarstellerin wurde Melissa McCarthy in "The Happytime Murders". Ebenfalls nominiert waren: Jennifer Garner ("Peppermint – Angel of Vengeance"), Amber Heard ("London Fields"), Helen Mirren ("Winchester: Das Haus der Verdammten"), Amanda Seyfried ("The Clapper").

Schlechtester Nebendarsteller wurde John J. Reilly in "Holmes & Watson". Ebenfalls nominiert waren: Justice Smith ("Jurassic World: Das gefallene Königreich"), Jamie Foxx ("Robin Hood"), Ludacris (Stimme in "Show Dogs"), Joel McHale ("The Happytime Murders").

Schlechteste Nebendarstellerin wurde Kellyanne Conway als sie selbst in "Fahrenheit 11/9". Ebenfalls nominiert waren: Marcia Gay Harden ("Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe"), Melania Trump als sie selbst ("Fahrenheit 11/9"), Kelly Preston ("Gotti"), Jaz Sinclair ("Slender Man").

Für das schlechteste Drehbuch wurde Fifty "Shades of Grey - Befreite Lust" ausgezeichnet. Ebenfalls nominiert waren: "Death of a Nation", "The Happytime Murders", "Gotti", "Winchester: Das Haus der Verdammten".

Wir können zum Glück sagen, dass uns einige der aufgezählten Filme bisher erspart geblieben sind. Allerdings waren wir von Sony zu "Holmes & Watson" eingeladen gewesen und wollen uns lieber jeden Kommentar über das unsägliche Machwerk sparen. Stattdessen ein paar gute Filmkritiken im Anschluss von Ulrike Schirm zu aktuellen Kinostarts.

Link: www.razzies.com
Quelle: MSN

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"VICE" – Der Zweite Mann Biopic Drama von Adam McKay (USA). Mit Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell u.a. seit 21. Februar 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Schon 2015 hat Regisseur Adam McKay in seinem Film „The Big Shot“ auf interessante Weise erklärt, wie es 2007 zu einer der übelsten Finanzkrisen kommen konnte. In seiner Polit-Burleske "VICE – Der Zweite Mann", widmet er sich dem unglaublichen Aufstieg Dick Cheneys, zum mächtigsten Vizepräsidenten, den die USA je hatten. Und das macht er, auf eine sprühende, mitreißende Erzählweise, die sich zwischen sarkastischen Humor und einem Das – kann – doch nicht wahr – sein – Gefühl bewegt.

Cheney, geboren am 30. Januar 1941. Die treibende Kraft hinter seinem perfiden Aufstieg, war seine Freundin Lynne Vincent, die er mit 14 kennenlernte und 1964 heiratete. Nachdem Cheney in Yale rausgeschmissen wurde, verlegte er in einer Arbeitskolonne Stromleitungen, wurde mehrmals wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet, der ehrgeizigen Lynne (Amy Adams) riss der Geduldsfaden und sie stellte ihn vor die Alternative”¦ “Entweder du setzt deinen Arsch endlich in Bewegung oder ich verlasse dich“.

Es dauert nicht lange und ihr Mann macht seine ersten Fortschritte im Kongress in Washington, lernt den späteren Verteidigungsminister Donald Rumsfeld (Steve Carell) kennen, der ihn in die Kunst der Intrige einweiht und nicht davor zurückschreckt sich mit Flüchen und Obszönitäten zu artikulieren. Step by Step erobert Cheney das „Weiße Haus“. Im Garten bei George Bush jun. (Sam Rockwell) beginnt alles. In seinen Verhandlungen über die mögliche Vizepräsidentschaft, zieht er den unerfahrenen, mit leichter Dümmlichkeit ausgestatteten, naiven Bush, hinterhältig über den Tisch.

Christian Bale, der hinter seiner Maske nicht wiederzuerkennen ist, versteht es geschickt sich mit leisen Tönen bei Bush einzuschmeicheln, fast von Kumpel zu Kumpel überzeugt er ihn, einen Krieg im Iran anzuzetteln, das Gefangenenlager Guantanamo einzurichten und die Folter wieder gesellschaftsfähig zu machen. Spätesten jetzt ist Schluss mit lustig. Der Blick hinter die Kulissen der Macht, stellt einen vor die Frage, wem man eigentlich vertrauen kann. Wie ein Gespenst agierte dieser Mann vor den Augen seines Präsidenten, überzeugt davon, genau das Richtige zu tun. Ein Strippenzieher, der seine Familie bedingungslos liebt und auf der anderen Seite unzählige Menschen mit seinem unethischen Krieg in den Tod getrieben hat.

McKay setzt einen Erzähler ein, eine metaphorische Figur, die in verschiedenen Gestalten auftritt und die sogenannte vierte Wand, mit bissigem Humor und staunenden Kommentaren durchbricht.

Alle Rollen sind in dieser „komischen Tragödie“, die auf der Berlinale im Wettbewerb "außer Konkurrenz" lief, spitzenmäßig besetzt. Nominiert für 8 Oscars.

Ulrike Schirm


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"CAN YOU EVER FORGIVE ME?" Biopic Dramödie von Marielle Heller (USA). Mit Melissa McCarthy, Richard E. Grant, Dolly Wells u.a. seit 21. Februar 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Ja, es hat sie wirklich gegeben, die Fälscherin Lee Israel. Bekannt wurde die New Yorkerin als Autorin, die Biografien über Prominente schrieb und deren letztes Werk über die weltberühmte Kosmetikunternehmerin Estée Lauder von den Kritikern verissen wurde.

Verarmt, verbittert und vereinsamt lebt sie mit ihrer kranken Katze zusammen und bangt um den Erhalt ihrer Wohnung, nicht wissend, wie sie ihre Mietschulden bezahlen soll. In ihrer Verzweiflung beschimpft sie Jeden, von dem sie sich ungerecht behandelt fühlt auf ziemlich raue Art. Auch ihre Agentin lässt sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Zufällig findet sie bei ihren Bibliothekbesuchen einen Brief der Komikerin Fanny Brice, den sie spontan klaut und bei näherem Nachdenken verkauft. Es reift in ihr eine Idee. Sie setzt sich an ihre Schreibmaschine und beginnt Briefe von verstorbenen berühmten Persönlichkeiten zu fälschen und sie Antiquitätenhändlern und Buchhändlern zu verkaufen, die die fingierten Dokumente an Sammler weiter verticken. Unterstützt wird sie von Jack Hock (Richard E. Grant) einem nach außen hin gutgelaunten Schwulen, der sich auch irgendwie über Wasser hält, eine Kneipenbekanntschaft, der Einzige, zu dem sie Vertrauen fasst und sich eine Freundschaft entwickelt, die mehr beinhaltet als die gemeinsamen Sauftouren und ihr ausgeklügeltes Fälscher-System, mit dem die gescheiterte Lee Israel mehr Erfolg hat, als je zuvor.

„Beißender Witz ist meine Religion“ sagt sie an einer Stelle. Es kommt, wie es kommen muss: Das einträgliche Geschäft fliegt auf. 1993 wurde sie verhaftet.

Der Film basiert auf den Memoiren der 2014 verstorbenen Lee Israel. Filmisch umgesetzt von der Regisseurin Marielle Heller ("The Diary of a Teenage Girl").

Melissa McCarthy, bekannt als Comedy-Star ist so gut wie nie zuvor. Sie berührt zutiefst in der dramatischen Rolle der einsamen Betrügerin, die sich selbst im Wege steht und die von sich sagt, dass diese Zeit ihre beste war und sie zum ersten mal Stolz auf ihre Arbeit empfand. Beachtenswert ihre Sensibilität, mit der sie sich in die Charaktere ihrer gefälschten Protagonisten hineinversetzte, gepaart mit schwarzem Humor. Ihr eigenes Leben aber nicht so richtig auf die Reihe bekam.

„Can You Ever Forgive Me“? Ja, man kann! Für 3 Oscars nominiert.

Ulrike Schirm


PS: (Post Scriptum)
Pressevorführungen und Kinostart von Marielle Hellers Film fanden genau zur Zeit der Berlinale, jedoch davon abseits statt, sodass wir den Film "CAN YOU EVER FORGIVE ME?" leider nicht selbst sichten konnten.

Auch die nachfolgend besprochene deutsche Komödie "SWEETHEARTS" startete in den Kinos, als die Berlinale in vollen Zügen lag. Angesichts weniger berauschender Kritiken sind wir darüber aber nicht böse, den Film versäumt zu haben.

Das trifft auch auf das anschließend besprochene US-Remake von "Ziemlich beste Freunde" zu. Der Film "MEIN BESTER & ICH" ist nicht nur unnötig, er lässt auch den tumben Hauptdarsteller Kevin Hart ohne eigenes Charisma blöd dastehen, schreibt der Spiegel. Gut, dass er wegen seiner homophoben Äußerungen die Oscarverleihung nicht moderieren wird. An der deutschen Kinokasse floppt der Film bereits.

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"SWEETHEARTS" Komödie von Karoline Herfurth (Deutschland). Mit Karoline Herfurth, Hannah Herzsprung, Frederick Lau u.a. seit 14. Februar 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach ihrer ersten Regiearbeit „SMS für Dich“, wagt sich Karoline Herfurth an eine actionreiche „Buddy-Komödie“ heran, in der sie an dem Drehbuch mitgearbeitet hat und auch eine der beiden Hauptrollen unter ihrer eigenen Regie spielt.

Gleich zu Beginn des Films sieht man Franny (Karoline Herfurth) im Bad ihres Büros, eine hektische Frau im Business-Outfit, die die Tür von innen nicht aufkriegt. Sie bekommt eine Panikattacke, greift zu ihrem Handy und versucht sich mit den musikalischen Tönen eines Handyspiels zu beruhigen. Von ihrer Chefin wird sie erst einmal in den Urlaub geschickt.

Ausgerechnet sie wird von Mel (Hannah Herzsprung), einer alleinerziehenden Mutter, die gerade ein Juweliergeschäft überfallen hat, um sich und ihrer kleinen Tochter ein besseres Leben zu gönnen, als Geisel benutzt. Wie der Zufall es will, bilden die zwei Frauen ein Team Widerwillen. Auf der strapaziösen Flucht übermannt Franny eine Panikattacke nach der anderen, was die beiden Frauen aber nicht davon abhält, sich widerstrebend anzufreunden und sie auf komödiantische Weise irgendwie zusammenschweißt. Auf ihren Fersen eine coole SEK-Leiterin Ingrid v. Kaiten (Anneke Kim Sarnau).

Nicht unbedingt der Kultfilm des Jahres. Die Witze um der Witze Willen, etwas zu dick aufgetragen und die Liebesgeschichte zu einem Polizisten (Frederick Lau), der ebenfalls als Geisel herhalten muss, hätte man sich sparen können. Ein Actionfilm, Drama und Romance zugleich, angesiedelt im Ambiente der Achtziger, in dem die Nebenfiguren überzeugender spielen, als die Hauptfiguren.

Ulrike Schirm


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"MEIN BESTER & ICH" Dramödie von Neil Burger (USA). Mit Kevin Hart, Bryan Cranston, Nicole Kidman u.a. seit 21. Februar 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach dem phänomenalen Erfolgs des französischen Feel – Good – Movies „Ziemlich beste Freunde“ ließen es sich die Amerikaner nicht nehmen mit „Mein Bester & Ich“ unter der Regie von Neil Burger, ein Remake zu starten. Ein querschnittsgelähmter Multimillionär, durch das frühe Ableben seiner Frau zutiefst unglücklich, ist auf der Suche nach einem Pfleger. Zum schieren Entsetzen seiner Hausdame Yvonne (Nicole Kidman), entscheidet er sich ausgerechnet für den rüpeligen schwarzen Arbeitslosen Dell. In der New Yorker Variante hat sich nicht viel verändert.

Wieder stoßen zwei unterschiedliche Menschen aufeinander, die im Laufe von 126 Minuten so einiges voneinander lernen, mit dem großartigen Erfolg, ihr Leben zu verbessern.

Eigentlich wollte ich mir diesen Film gar nicht ansehen, bin aber froh es getan zu haben. Ich habe mich bestens unterhalten. Bryan Cranston spielt den anfangs verbitterten Rollstuhlfahrer genauso überzeugend wie sein französischer Schauspielkollege Francois Cluzet. Anders hingegen Kevin Hart, der seine Rolle nicht mit dem überbordenden Charme eines Omar Sy spielt und damit das Augenmerk mehr auf sich lenkt, glänzt zwischendurch mit leiseren Tönen und sorgt dafür, dass beide Darsteller gleichwertig herüberkommen und nicht einer dem anderen die Show stiehlt.

Das das Finale etwas arg kitschig ausfällt, verzeiht man gerne.

Ulrike Schirm


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Die Rezension zu dem aktuell gestarteten homosexuellen Drama "DER VERLORENE SOHN" folgt leider erst bei unseren nächsten Filmkritiken.





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