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ProSiebenSat.1 und Discovery planen neue Streamingplattform

Start einer gemeinsamen Streaming-Plattform von ProSiebenSat.1 und Discovery in 2019.




Gestern schrieben wir über die neue Streaming-Technologie ROW8, die es ermöglichen würden, bestimmte Filme nur dann online anzusehen, wenn diese derzeit nicht im örtlichen Kino zur Verfügung stünden.

Der dazu gestern von einer Victoria angestoßene Kommentar: "dass die Art wie die Filmbranche aufgebaut ist, möglicherweise schon veraltet ist und eine andere Struktur braucht, um effizient zu sein", kann gerne weiter diskutiert werden.


Für eine Stadt wie Berlin, mit Hunderten von Filmangeboten in zahlreichen Programmkinos, wäre die ROW8-Option vielleicht tatsächlich ein Segen, um die Existenz der kleinen Kinotheater nicht zu gefährden. In anderen Städten, in denen es außer einem Multiplexkino mit dem üblichen Mainstream-Angebot keine alternatives Programm zu sehen gibt, würde das gestern besprochene Geo-Blocking erst gar nicht zur Geltung kommen, so dass Liebhaber von Independent-Filmen, diese ohne Probleme auch zu Hause jederzeit online sehen könnten.

Noch ist diese Technik neu und wird zunächst erst in den USA eingeführt. Doch die Idee dahinter, ließe sich gut auf hiesige Verhältnisse übertragen, weshalb auch Constantin Film in den USA als Partner von ROW8 mitmischt.

Dass immer mehr junge Leute das Kino meiden und stattdessen lieber zu Hause sich die neuesten Serien auf Streaming-Plattformen wie Amazon oder Netflix ansehen wollen, liegt zum Teil aber auch am schlechten Kinoangebot, dass eher auf langweilige Sequels von ehemaligen Blockbustern setzt, anstatt internationales, innovatives Weltkino von angesagten Festivals frühzeitig nach Deutschland zu bringen.

Dass an dieser Stelle offensichtlich eine Marktlücke besteht, haben ProSiebenSat.1 und Discovery bemerkt und wollen ab 2019 eine gemeinsame Streaming-Plattform für Deutschland starten. Dazu wurde bereits ein Joint Venture gegründet, das für die Kinos auf Dauer bedrohlich werden könnte.

Die OTT-Plattform soll ein umfassendes Entertainment-Paket mit Live-Streaming, eine umfassende Mediathek mit hochkarätigen deutschen Inhalten und dem Besten aus Hollywood sowie qualitativ hochwertige Sportübertragungen bieten. Darin integriert sein werden 7TV, das mobile Angebot von ProSiebenSat.1, die Online-Videothek Maxdome und der Eurosport Player von Discovery, u.a. Rechteinhaber an der Fußball-Bundesliga.

Zudem soll das interessante Angebot, dass sich offensichtlich an eine breite Publikumsmasse wendet, auch anderen Partnern als Plattform offen stehen.

Dazu der Vorstandsvorsitzende von ProSiebenSat.1, Max Conze: "Wir alle wünschen uns Unterhaltung, die uns begeistert - jederzeit, überall und auf jedem Gerät. Daher freue ich mich sehr, dass ProSiebenSat.1 und Discovery die führende Streaming-Plattform für Deutschland aufbauen werden - mit dem Ziel, in den ersten zwei Jahren zehn Millionen Nutzer zu gewinnen. Wir werden die entsprechenden Ressourcen und Mittel dafür einsetzen. Ich lade hiermit RTL, ARD und ZDF ein, mit uns gemeinsam einen deutschen Champion zu schaffen. Dies ist nur der Beginn unseres Weges. Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln."


Neben einem "breiten werbefinanzierten Angebot" soll das neue Streamingangebot auch aus einem "werbefreien Paket zu attraktiven Preisen" und "Premiumpaketen mit Zugang zu exklusiven Sportübertragungen und Filmen" verfügen. Geplant ist ein völlig neues Modell, über das Zuschauer künftig ihre Lieblingsinhalte abrufen können. Geleitet wird das Team des Joint-Ventures von dem ehemaligen Google- und Youtube-Manager Alexandar Vassilev.

Dieser betont: "Im Fokus unserer Arbeit steht der Wunsch des Zuschauers. Auf dieser Grundlage werden wir das beste und nutzerfreundlichste Produkt für das deutsche Publikum entwickeln. Wir verfügen über ein schnell wachsendes Team mit Experten aus der ganzen Welt und können es kaum erwarten, unsere Plattform und unsere Dienste im ersten Halbjahr 2019 zu präsentieren."


Mit Maxdome ist tatsächlich einer der großen Anbieter auf dem deutschen VoD-Markt an dem Projekt beteiligt. Leider besteht dessen Angebot zumeist aus den üblichen Blockbustern. Arthouse und Dokus sind wie üblich nur in sehr geringem Maße zu finden. Es wird Zeit, dass auch kleinere Anbieter, jenseits des üblichen Content, beteiligt werden, damit jene Filme, die nur in wenigen kleinen Kinos der Großstädte laufen, ein breiteres Publikum erreichen können.

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Angesicht des geplanten Online-Angebots von ProSiebenSat.1 will auch die RTL Group ihre Online Mediathek TV Now ausbauen und die Investitionen im Bereich Video on Demand (VoD) deutlich erhöhen.

So plane man mit dem On-demand-Dienst TV Now den "nächsten Sprung", erklärte RTL-Group-CEO Bert Habets vor einiger Zeit gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Man wolle, so Habets, "das Angebot in allen Märkten, in denen die RTL Group mit ihren Senderfamilien präsent ist - also Deutschland, Frankreich, die Benelux-Staaten, Ungarn und Kroatien - mit dem Ziel ausbauen, dass die RTL Group als Marktführer im europäischen Free-TV, bald auch im On-demand-Bereich zu den Top 3 gehört. Dazu müsse vor allem in lokale Inhalte investiert werden, um gegen Amazon oder Netflix punkten können. Unser Wettbewerbsvorteil in dieser neuen Fernsehwelt liegt darin, unsere Stärken und unsere Einzigartigkeit im traditionellen Fernsehgeschäft auf die digitalen Angebote zu übertragen, um uns abgrenzen zu können.


Allerdings sei dies alles andere als trivial und der Ausbau wird nicht funktionieren, ohne den Preis von TV Now zu erhöhen. Er muss aber für den Massenmarkt attraktiv sein und auf jeden Fall ein deutlich einstelliger Eurobetrag im Monat bleiben, so Habets gegenüber der "FAZ".

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Ein Problem der vielen verschiedenen VoD Online-Dienste ist, dass sie nicht alle auf allen Plattformen zur Verfügung stehen.

So bemängelten wir bereits gestern, dass zwar die Maxdome Online Videothek auf Panasonic Geräten als App zu finden ist, der jüngere, noch relativ unbekanntere Pantaflix VoD Online-Anbieter dagegen bisher nur auf Samsung TVs als App vorinstalliert ist und bei Panasonic beispielsweise gar nicht im App-Angebot steht.

Das ist verwunderlich, denn laut jüngster Meldung vereinbaren die Pantaflix Technologies GmbH und Warner Bros. Entertainment GmbH eine Kooperation, die Pantaflix bald zu einem der interessantesten VoD-Anbieter machen könnte.

Mit dem umfassenden Digi-Content-Deal für den digitalen Geschäftsbereich des Medienkonzerns erweitert sich das Angebot von Pantaflix um ein starkes Entertainment-Paket eines der weltweit größten Hollywood-Studios.

Darunter sind Meilensteine wie der mit elf Oscars ausgezeichnete „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ und Til Schweigers „Honig im Kopf“, aktuelle Kinofilme wie Fatih Akins Golden-Globe-Gewinner „Aus dem Nichts“ und Steven Spielbergs „Ready Player One“ sowie kommende Blockbuster wie „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“, „Aquaman“ und „Der Junge muss an die frische Luft“ von Oscar-Preisträgerin Caroline Link.

Das Entertainment-Paket von Warner Bros. Entertainment wird in den nächsten Wochen auf Pantaflix bereitgestellt, zunächst in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Pantaflix AG ist nach eigenen Angaben eines der am schnellsten wachsenden Medienunternehmen in Europa. Das Unternehmen verfolgt einen 360-Grad-Ansatz hinsichtlich Produktion, Vertrieb, Verwertung und Vermarktung von Filmen und Serien sowie deren Rechte. Neben dem klassischen Filmproduktionsgeschäft Pantaleon Films, dem Musiklabel PantaSounds und der Brand-Integration-Einheit March & Friends, ist auch die cloud-basierte VoD-Plattform Pantaflix Teil der Unternehmensgruppe. Der Fokus der VoD-Plattform liegt auf der globalen Verfügbarkeit von internationalen Inhalten.

Pantaflix kooperiert bereits mit Partnern wie Amazon, Disney, Warner Bros., Studiocanal und Premiere Digital Services. In ihrem Heimatmarkt Deutschland sitzt die Unternehmensgruppe an den Standorten Berlin, Köln, München und Frankfurt am Main.

Link: www.pantaflix.com/de
Quellen: VideoMarkt | Filmecho | Blickpunkt:Film | FAZ


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