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Die Gewinner des Hamburger KurzFilmFestivals



Trotz Fußball-EM und Sommerhitze konnte das 24. Internationale KurzFilmFestivals Hamburg wieder steigende Zuschauerzahlen vermelden. Bei der Open Air-Veranstaltung “A Wall is a Screen" wurde mit 1.000 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt. Insgesamt 500 Fachbesucher und gut gelaunte Kinogänger erlebten ein tolles Programm. Das diesjährige Festival stand ganz im Zeichen des Sonderprogramms Israel, das Altona und Umgebung eine Menge israelischer Gäste bescherte. Aus allen Ecken hörte man Hebräisch und traf immer wieder auf diskussionsfreudige Nahostexperten im gut besuchten Festivalclub.

Letzten Montagabend feierte das Festival seinen Abschluss mit einer großen Preisverleihung im zeise Kino. Die Gewinner der verschiedenen Kategorien freuten sich über Preise in einem Gesamtwert von 30.000 Euro.

24. Internationales KurzFilmFestival Hamburg
10. Mo & Friese KinderKurzFilmFestival
KurzFilmAgentur Hamburg e.V.
Friedensallee 7
22765 Hamburg
Fon: +49-40-39 10 63-0
Fax: +49-40-39 10 63-20
www.shortfilm.com

Wir haben zur besseren Übersicht die Liste der Gewinner und Preise in die erweiterte Ansicht gestellt. Bitte auf den unten stehenden Link klicken:

Im Einzelnen wurden folgende Preise von der international besetzten Jury verliehen:


Internationaler Wettbewerb, 4. Juni - 9. Juni 2008
Die Jury: Netalie Braun, Bren O'Callaghan, Jens Eder, Miranda Pennell, Holger Tepe.

• Hamburger Kurzfilmpreis (3.000 Euro)
Dockpojken / Puppet Boy, Johannes Nyholm, Schweden 2008, Kurzspielfilm, 26:36 min, Betacam SP.

Begründung:
Der Jurypreis des Internationalen Wettbewerbs geht an einen Film, der sich durch Mut, Originalität und einfallsreiche Sensibilität auszeichnet. Es handelt sich um eine so komische wie beunruhigende Reflexion über Obsessivität und Selbsthass, Kunst und Medien. Ein Interview mit einem introvertierten Animationsfilmer steigert sich erbarmungslos zu einer Kaskade von Demütigungen. Auf brillante Weise nutzt der Regisseur die Mittel von Fiktion und Dokumentation, Puppenanimation und Live Action. Die Themen, die er anspielt, sind ebenso vielfältig wie die Gefühle, die sein Protagonist bei den Zuschauern auslöst.

• François-Ode-Preis (Spezialpreis der Jury, 1.500 Euro)
Josh, Govinda van Maele, Luxemburg 2007, Kurzspielfilm, 14:40 min, 35 mm.

Begründung:
Der von uns ausgezeichnete Film macht die vertraute Geschichte von zwei Freunden, von denen einer die bedrückende Provinz verlässt, während der andere zurückbleibt, auf neue Weise erfahrbar. Dies gelingt ihm, indem er die Handlung und das komplexe Beziehungsnetzwerk der Figuren suggestiv verdichtet und konsequent die Perspektive des Zurückbleibenden einnimmt. Die präzise Milieuzeichnung und die hervorragenden Leistungen der Schauspieler tragen dazu bei, die Logik verpasster Gelegenheiten besser zu verstehen.

• Lobende Erwähnungen der Jury:
Mompelaar / Mumbler, Marc Roels und Wim Reygaert, Belgien 2007, Kurzspielfilm, 22 min, Betacam SP.
Sieng - Ngieb / Silence, Sivaroj Kongsakul, Thailand 2007, Kurzspielfilm, 17:45 min, Betacam SP.
Going to sleep is something absolutely certain in life, Paolo Pennuti, Italien 2007, Dokumentarfilm, 20 min, Mini-DV
• Publikumspreis (1.500 Euro)
Dockpojken / Puppet Boy, Johannes Nyholm, Schweden 2008, Kurzspielfilm, 26:36 min, Betacam SP.

NoBudget Wettbewerb
Die Jury: Mirna Belina, Ezra Eeman, Ben Rivers.

• No Budget Jurypreis (2.000 Euro)
Kempinski, Neil Beloufa, Frankreich / Mali 2007, Experimenteller Dokumentarfilm, 13:58 min, Mini DV PAL.

Begründung:
Dieser Beitrag hat die Jury am meisten überrascht. In der Dunkelheit des Films Kempinski wird die Zukunft zur Gegenwart. Zeit und Raum bleiben unbestimmt. Ein No Budget-Film im wahrsten Sinne, angesiedelt zwischen Dokumentation und Science Fiction.

• Lobende Erwähnungen der Jury
Sunshine State (Extended Forecast), Christopher Harris, USA 2007, Experimentalfilm, 8 min, 16 mm
Begründung: Die Geschichte unseres Universums, erzählt mithilfe einer Lochkamera.

Super Smile, Effie Wu, Deutschland 2007, Experimentalfilm, 4:48 min, Mini DV PAL
Begründung: Eine beeindruckende einzige Einstellung. Effie Wu kann sich niemand entziehen.

Night Sweat, Siegfried A. Fruhauf, Österreich 2008, Experimentalfilm, 9:40 min, 35 mm
Begründung: Eine verunsichernde Studie über Licht und Dunkelheit. Mit den begrenzten Mitteln des Mediums kommt hier etwas durch und durch Cineastisches zustande.

Dieses Jahr schaffte es das Publikum zwei Filmen gleich viele Punkte zu geben. Das Preisgeld von 1.500 Euro wird daher geteilt.

• No Budget Publikumspreis (1.500 Euro)
Ex aequo 750 Euro
Yours Truly, Osbert Parker, England 2008, Animationsfilm, 8 min, Betacam SP.
Le Grand Content / The Big Contentment, Clemens Kogler und Karo Szmit, Österreich 2007, Experimentalfilm, 3:57 min, Betacam SP.

Deutscher Wettbewerb
Die Jury: Ergun Çankaya, Dr. Annette Scholz, Björn Vosgerau.

• Pilsner Urquell Innovationspreis (Jurypreis 2.000 Euro)
Auf der Strecke, Reto Caffi, Deutschland / Schweiz 2007, Kurzspielfilm, 29:45 min, 35 mm.

Begründung:
Ein unglücklicher Held, der sich verstrickt in eine tiefe Schuld gegenüber seiner großen Liebe. Äußerst genau und sensibel folgt Regisseur Reto Caffi seinen Figuren. Die Darstellerleistungen und die reife Inszenierung ergeben einen beeindruckenden Film, emotional packend und spannend bis zum Ende.

• Lobende Erwähnungen
Kopfgeburtenkontrolle, Jan Riesenbeck, Deutschland 2007, Kurzspielfilm, 9:15 min, Mini DV Pal

Begründung: Eine atemberaubende und hochamüsante Reflektion über unseren heutigen bis zur Sinnlosigkeit beschleunigten Lebensrhythmus. Selbstironisch und pointiert!

Morbus Bechterew, Lola Randl und Rainer Egger, Deutschland / Österreich 2007, Kurzspielfilm, 11 min, Betacam SP

Begründung: Mit leichter Hand erzählt und so genau beobachtet, dass man kaum zwischen Inszenierung und Leben unterscheiden kann. Eine charmante Charakterstudie über die Kunst des Umsichselbstkreisens.

• Natural American Spirit Publikumspreis (1.500 Euro)
Auf der Strecke, Reto Caffi, Deutschland / Schweiz 2007, Kurzspielfilm, 29:45 min, 35 mm.

Hamburger Wettbewerb
Die Jury: Ergun Çankaya, Dr. Annette Scholz, Björn Vosgerau.

• Jurypreis der Hamburgischen Kulturstiftung (2.000 Euro)
Illusion, Burhan Qurbani und Fabian Gasmia, Deutschland 2007, Kurzspielfilm, 9:10 min, Betacam SP.

Begründung:
Eine alltäglicher Vorgang: Jemand verliert seinen Job. Der daraus resultierende Kontrollverlust und der langsame Untergang in die Einsamkeit werden in Illusion poetisch und bewegend nachgezeichnet. Die nuancierte Regie und eine brillante Hauptdarstellerin bringen diesen Film zum Leuchten.

• Publikumspreis der Hamburgischen Kulturstiftung (1.500 Euro)
Die schiefe Bahn, Jim Lacy und Kathrin Albers, Deutschland 2008, Animationsfilm, 8:56 min, 35 mm.

Flotter Dreier Wettbewerb

• Publikumspreis (1.000 Euro)
Da ist nichts, René Schöttler und Markus Schaefer, Deutschland 2008, Dokumentarischer Kurzspielfilm, 3 min, DVD-R PAL.

arte-Kurzfilmpreis
Die Jury: Mado Le Fur
Dieser Preis beinhaltet die Ausstrahlung auf arte.

• Arte-Kurzfilmpreis (6.000 Euro)
Interior. Scara de bloc, Ciprian Alexandrescu, Rumänien 2007, Kurzspielfilm, 15:49 min, 35 mm.

Begründung
Der Film erzählt mit viel Sensibilität, Menschlichkeit aber auch Humor, wie ein Ereignis die unterschiedlichen Bewohner eines Gebäudes, die sich zuvor nicht kannten, zusammen bringt. Der junge Filmemacher aus Rumänien und seine berührenden Schauspieler haben es geschafft, einer einfachen Geschichte mit satirischem Blick auf unsere Gesellschaft, eine außergewöhnliche Kraft zu geben.

ZDFdokukanal-Preis
Die Jury: Andrea Windisch, Angelika Hoffmann
Dieser Preis beinhaltet die Ausstrahlung auf dem ZDFdokukanal

• ZDFdokukanal- Preis (2.000 Euro)
Automotive Action Painting (Car Painting), George Barber, England 2007, Experimenteller Dokumentarfilm, 6 min, Betacam SP.

Begründung:
In seinem experimentellen Dokumentarfilm begeistert George Barber nicht nur durch die ungewöhnliche, dynamische Maltechnik, in der Autos über “Farbpfützen" fahren, sondern auch durch die damit kontrastierende Statik der Kamera. Der Zuschauer beobachtet aus der Vogelperspektive, wie sich peu a peu ein zweidimensionales Bild entwickelt, die eigentliche Bildgestaltung bleibt dem Zufall überlassen. Gerade diese Zufälligkeit aber baut die Spannung auf, mit der der Zuschauer die Entstehung des Bildes verfolgt. Ein unterhaltsames Dokument künstlerischer Gestaltung ganz in der Tradition des Action Painting, in diesem Fall eben automotiv.

“Musik im Kurzfilmpreis- Preis"
der GEMA-Stiftung präsentiert von RockCity Hamburg e.V.
Die Jury: Christian Buß, Wiebke Colmorgen, Horst Rickels
Dieser Preis prämiert nicht den Regisseur, sondern den Komponisten / Gestalter des Soundtracks.

• Bester Soundtrack National (2.000 Euro):
Rauschen & Brausen I, Daniel Burghardt, Deutschland, 2007, Experimentalfilm, 4:52 min, Betacam SP.

Begründung:
Die Welt liegt in Scherben, hier wird sie wieder zusammengeklebt - allerdings auf denkbar eigenwillige Weise. Rauschen & Brausen I greift sich Fragmente aus der Wirklichkeit und setzt sie auf faszinierende Art zu einem scheinbar unendlichen Puzzle neu zusammen. Das elektronische Rauschen des Scores begleitet und konterkariert dabei zugleich diese “Umbauarbeiten" an der Wirklichkeit. Auch wenn der Film am Ende die Strenge seiner Form nicht ganz zur Vollendung bringt: Ein brillantes Beispiel, wie sich Bild und Musik dialektisch zueinander anordnen lassen.

• Bester Soundtrack International (Jurypreis 2.000 Euro)
Passage, Karl Lemieux, Kanada 2007, Kurzspielfilm, 15 min, Mini DV NTSC.

Begründung
In diesem Film werden reichlich Pillen geschmissen, bunte Bilder aber sucht man vergeblich. Schwarzweiß wurde der schmerzvoll endende erotische Trip von vier jungen Menschen fotografiert - und die monochromen Soundkaskaden des Scores nehmen schon am Anfang klug und unaufdringlich das böse Ende vorweg. Durch monotone Rhythmen bleibt die Ekstase auf verstörende Weise verhalten. Passage ist großes Erzählkino im kleinen Format und ein exzellenter Beweis dafür, dass sich Musik als eigenständiges narratives Element einsetzen lässt.

• Lobende Erwähnungen
Petzolds Pfeifen, Olaf Held, Deutschland 2008, Kurzspielfilm, 5:33 min, Betacam SP

Begründung: Aus scheinbaren Störgeräuschen entsteht im Kopf eines Handwerkes eine Techno-Etüde - ein erheiternder und erhellender kleiner Film darüber, wie der Ton nicht nur die Musik, sondern auch das Bild macht.

Trabalenguas para una casa vaciá (World Puzzle for an Empty House), Gabriel Herrera Torres, Mexiko 2008, Kurzspielfilm, 12:15 min, Betacam SP

Begründung: Eindrucksvoll wird hier der Wohnraum eines 90-Jährigen als Erweiterung des eigenen Körpers ins Bild gesetzt: Der ausgeklügelte Score aus Mozart, Ligeti und Berio, zersetzt durch Schab-, Schieb- und Schlurfgeräusche bekommt dabei eine organische Anmutung und portraitiert das Leben des Mannes.

Mo&Friese KinderKurzFilmFestival, 1. Juni bis 8. Juni 2008
Diese Preise werden von den beiden Kinderjurys vergeben

• Mo-Preis (Jurypreis 1.250 Euro)
Die letzten Dinge, Levan Akin, Schweden 2007, Kurzspielfilm, 20 min, 35 mm

• Friese Preis (Jurypreis 1.250 Euro)
Die großen Entdecker, Andrey Sudilovsky, Russische Föderation 2006, Kurzspielfilm, 18:40 min, DVD+R PAL

• “Gib mir fünf!" Wettbewerb 1. Preis (300 Euro)
Eene, meene, Miste..., Milena Glück, Deutschland 2008, Kurzspielfilm, 4 min, DVD+R PAL


24. Internationales KurzFilmFestival Hamburg
10. Mo & Friese KinderKurzFilmFestival
KurzFilmAgentur Hamburg e.V.
Friedensallee 7
22765 Hamburg
Fon: +49-40-39 10 63-0
Fax: +49-40-39 10 63-20
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