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35. Internationales Festival der Filmhochschulen

Zum 35. Mal feiert der Filmnachwuchs das FILMSCHOOLFEST MUNICH.



Alljährlich im Frühjahr veranstaltet in unserer Region die Filmuniversität Potsdam-Babelsberg das Studentenfilmfestival "SEHSÜCHTE". Im Herbst folgt in München das Internationale Festival der Filmhochschulen, das aber im Gegensatz zu den Sehsüchten nicht von Studenten selbst organisiert wird, sondern zum 35. Mal von einem professionellen Veranstalter durchgeführt wird.

Auch in diesem Jahr heißt es vom 15.11. - 21.11.2015 wieder willkommen beim Filmnachwuchs in München. Ganz nah am Zeitgeschehen und mit viel Weitblick präsentieren 52 Filmstudenten aus 21 Ländern ihre neuesten Kurzfilme. 79 Filmschulen aus 37 Ländern hatten insgesamt 278 Filme für den internationalen Wettbewerb eingereicht. Die ausgewählten Filme kommen unter anderem aus Australien, Belgien, Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Indien, Israel, Japan, Mexiko und Serbien. Aus Deutschland sind acht Filme von vier Filmschulen im Wettbewerb vertreten. Sie konkurrieren um Preise im Wert von rund 45.000 Euro. Die brisanten gesellschaftlichen Themen von der Flüchtlings- bis zur Finanzkrise bewegen auch die jungen Filmemacher.

"Die neue Regiegeneration ist ganz weit vorn", sagt Festivalleiterin Diana Iljine. "Sie richtet den Blick in die Zukunft und behandelt drängende Fragen wie Asylpolitik und Integration - und das nicht erst seit den jüngsten Entwicklungen. Aber auch formal sind die Filme innovativ und zeugen schon jetzt von großer Professionalität."

Fast unsichtbar und zwischen den Welten verloren sind die zwei somalischen Einwanderer in dem serbischen Festivalbeitrag "If I Had It My Way I Would Never Leave" von Marko Grba Singh. Sie leben an der serbisch-rumänischen Grenze in einem leerstehenden Haus und scheinen weder vor noch zurück zu können. Lisa Gerig aus der Schweiz dokumentiert in "Conversation Over The Fence" ("Zaungespräche") ihre Besuche im Ausschaffungsgefängnis am Zürcher Flughafen. Die Menschen, die hier auf ihre Abschiebung warten, sind nie an ihrem Ziel angekommen. Obwohl sich viele von ihnen seit Monaten in der Schweiz befinden, haben sie oft noch keinen Fuß auf eidgenössischen Boden gesetzt.

Do Do aus Myanmar lebt zwar in seinem Traumland, den Niederlanden, gerät dort jedoch mit den Behörden in Konflikt, als auffällt, dass der Familienvater seine Kinder schlägt. Der Dokumentarfilm "Into My Dreamland" von der selbst aus Myanmar stammenden Regisseurin Mai Seng Kinraw entstand an der Filmakademie Baden-Württemberg. Auch Zora Rux von der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, diskutiert in ihrem Film "Safe Space" ("Geschützter Raum") das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen: In einem Berliner Protestcamp haben sich Flüchtlinge und Helfer zusammengeschlossen, um gegen die europäische Flüchtlingspolitik zu demonstrieren. Als die Annäherung zwischen einer Deutschen und einem Afrikaner in sexuelle Nötigung mündet, sucht die Gruppe nach einer Lösung.

Eine trotz aller Schwierigkeiten optimistische Zukunftsprognose wagt die französisch-griechische Regisseurin Dapné Hérétakis mit ihrem Filmtagebuch "Archipelagos, Naked Granities" ("Archipels, Granites Dénudés"), in dem sie die Stimmung unter jungen Athenern vor dem Hintergrund der schwierigen politischen Lagen einfängt.

Mit großer Professionalität produziert und mit bekannten Namen vor der Kamera wie Sebastian Blomberg und Alexander Khuon wartet Andrej Gontcharov mit "Berlin Troika" auf. Ein fingiertes politisches Streitgespräch der Supermächte eskaliert durch einen Irrtum in der Übersetzung. Hier der Trailer:



Besonders erwähnenswert finden wir auch die deutsch-österreichische Produktion "Alles wird gut - Everything will be okay" von Patrick Vollrath, der dafür dieses Jahr mit dem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurde. Hier der Trailer:


Kurzinhalt:
Ein Wochenendvater holt seine achtjährige Tochter Lea ab. Eigentlich ist alles wie immer. Doch nach und nach beschleicht Lea das Gefühl, dass dieses Mal irgendetwas nicht stimmt.

Fantasie- und humorvolle Perspektiven liefern die zahlreichen Animationsfilme im diesjährigen Programm. Unter anderem erproben drei Trickfilme von der Kunsthochschule Tokio - "I'm Here", "Missing You" und "Fox Fears" - die Möglichkeiten der Zeichenkunst. "A Documentary Film" ("Dokument") von dem polnischen Comiczeichner und Filmemacher Marcin Podolec situiert sich zwischen Animations- und Dokumentarfilm. Und mit "Lure" und "Whole" sind zwei Stop-Motion-Filme von der Technischen Hochschule Nürnberg zu sehen, die auf ganz unterschiedliche Weisen in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.

Eröffnet wird das 35. Internationale Festival der Filmhochschulen am 15. November 2015 mit einer feierlichen Gala in der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF München). Anschließend werden die Festivalfilme ab dem 16. November im Filmmuseum München gezeigt. Erwartet werden rund 60 junge Filmemacher aus 20 Ländern. Dazu sind die Macher von Kino Asyl und Asylsuchende in München auf das Filmschoolfest eingeladen. Das Filmfestival Kino Asyl (6. bis 9. Dezember 15) wird veranstaltet von jungen Flüchtlingen und dem Medienzentrum München des JFF (Jugend Film Fernsehen e. V.). Zu den Jurymitgliedern gehören übrigens Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Krabat", "Landliebe") und der Schauspieler Thure Lindhardt.

Das Filmschoolfest findet im Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, statt. Das komplette Festivalprogramm finden Sie online unter filmschoolfest-munich.de.

Das Internationale Festival der Filmhochschulen München gehört weltweit zu den renommiertesten Festivals für Studentenfilme. Schon Palmen- und Oscargewinner wie Lars von Trier ("Dancer in the Dark") oder Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika") traten hier erstmals ins Rampenlicht. Auch die Kameramänner Adam Arkapaw ("True Detective") und Eduard Grau ("Suffragette") waren bereits mit eigenen Filmen zu Gast. Genauso wie die Regisseure Asif Kapadia oder Thomas Vinterberg, deren neueste Filme "Amy" und "Am Grünen Rand der Welt" gerade in den Kinos liefen.

Link: filmschoolfest-munich.de
Internationale Münchner Filmwochen GmbH / Sonnenstr. 21 / 80331 München /

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Weiterer Treffpunkt für angehende Filmemacher ist der Meetingpoint KinoM bei Pathos Ateliers, Dachauer Straße 112 in 80636 München. Hier treffen sich regelmäßig Freunde des Kinokabarets, einer Plattform, die 1999 in Montreal geboren wurde, bei der Filme spontan innerhalb von 24-72 geplant, gedreht, fertig geschnitten und für die Vorführung bei der Community am gleichen Abend abgeliefert werden müssen. Der Zeitdruck führt aber auch zu manch abstrusen und desorientierten Momenten, wie der hier eingefügte Trailer zeigt:

Making A Kino Movie from KinoM - Filmmaking In Munich on Vimeo.

Die Abschlußveranstaltung von KinoM findet aber erst im Dezember statt; nämlich vom 27.-30. Dezember 2015, bei Import Export, Dachauer Str. 114 in München.

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