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Medienboard, FFA, Bayern & EU vergeben Millionen

5,2 Millionen Euro bei dritter Film-Förderrunde des Medienboards Berlin-Brandenburg.



Das Medienboard Berlin-Brandenburg hat laut Pressemitteilung vom 1. Juli in der dritten Förderrunde des Jahres 2015 insgesamt 27 Filmprojekte (Dreh, Entwicklung, Auswertung) mit 5,2 Millionen Euro unterstützt. Zukünftig könnten es sogar etwas mehr werden, denn die Berliner Landesregierung hat gerade gestern im Zuge der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2016/2017 beschlossen, die Mittel für das Medienboard Berlin-Brandenburg zu erhöhen. Damit sollen vornehmlich in Berlin gedrehte TV-Serien wie die US-Staffel "Homeland" gefördert werden, versprach Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, der bei den gerade laufenden Dreharbeiten vorbeischaute. Die international hochgelobte Fernsehstaffel hat im deutschen Free-TV allerdings nur geringen Erfolg.

Die höchste Einzelsumme (800.000 Euro) ging an den von Christian Alvart inszenierten „Kinotatort“ (Syrreal Entertainment). Dabei kommt „Tatort“-Kommissar Nick Tschiller (Til Schweiger) auf die große Leinwand, vor der Kamera quer durch Europa stehen u. a. auch Fahri Yardim, Luna Schweiger, Erdal Yıldız und Fedor Bondarchuk.

Kommentar:
Uns stellt sich natürlich immer wieder die Frage, ob an der Kinokasse erfolgreiche Filmproduzenten wie Til Schweiger wirklich noch weiterer Filmförderung bedürfen. Seit dem 10. Juli 2015 filmt sein bewährtes Team inklusive Regisseur Christian Alvart an teuren Originalschauplätzen in Istanbul, Moskau, Berlin/Brandenburg und Hamburg den Kino-„Tatort“. Auch wenn wahrscheinlich ein Großteil der geförderten Gelder wieder zurückgezahlt werden, so fehlt möglicherweise das Geld für andere Projekte von Neulingen, die noch im Anfangsstadium stehen, und sich die Gelder für ihren Film zusammensparen oder über Crowdfunding beschaffen müssen.

Richtig geärgert hat uns im Jahre 2013 die Förderung von Matthias Schweighöfers "Schlussmacher", ein Film der vornehmlich durch Produktplacing von Mercedes Benz bestimmt wird und garantiert keine hohe Filmkunst ist, die extra gefördert werden müsste. Anders verhält es sich möglicherweise bei Neuverfilmungen von hochkarätigen Literaturvorlagen, wie in nachfolgenden Beispielen.

"Timm Thaler" (Constantin Film, 500.000 Euro) ist der Junge, der sein Lachen verkauft und Andreas Dresen der Regisseur, der die Geschichte von James Krüss für die Kino-Leinwand neu verfilmt. Die Dreharbeiten beginnen im Spätsommer. Im Jahre 1979 machte "Timm Thaler" als erste 13-teilige Weihnachtsserie des ZDF unter der Regie von Sigi Rothemund den damals knapp 14-jährigen Jungdarsteller Thomas Ohrner zum Kinderstar.

Karoline Herfurth gibt mit "SMS für Dich" (Hellinger/Doll Filmproduktion, 300.000 Euro) ihr Regiedebüt und setzt den gleichnamigen Roman von Sofie Cramer über eine junge Frau in Szene, die romantische SMS an die Handy-Nummer ihres verstorbenen Freundes schickt und damit einen ihr unbekannten Journalisten erreicht. Karoline Herfurth ist auch in der Hauptrolle zu sehen.

Ein spannungsgeladener Mix aus Western, Historienfilm und Thriller wird Martin Koolhovens internationale Koproduktion "Brimstone" (X Filme, 300.000 Euro). Dakota Fanning und Guy Pearce stehen für die im 19. Jahrhundert angesiedelte düster-epische Abenteuergeschichte neben "Game of Thrones"-Star Kit Harington, Carice van Houten und Carla Juri in Berlin vor der Kamera. Zur gleichen Zeit entsteht in Studio Babelsberg das Actiondrama "The Lake" (Studio Babelsberg, 200.000 Euro) nach einem Drehbuch von Luc Besson und unter der Regie von Steven Quale mit Oscarpreisträger J. K. Simmons und "300"-Darsteller Sullivan Stapleton: Als sie in einem See einen riesigen Schatz entdecken, versucht eine Gruppe von US Navy Seals ein lang gehütetes Geheimnis zu lüften.

Darüber hinaus gab das Medienboard in einer zweiten aktuellen Pressemitteilung vom 20.07.2015 bekannt, dass in einer weiteren Runde des Förderprogramms "Innovative Audiovisuelle Inhalte" in diesem Jahr insgesamt 423.000 Euro an acht Projekte im Bereich Computerspiele und Apps vergeben wurden. Darunter sind eine Berliner Bunker-App, ein Fußballkarten-Tausch-Spiel oder ein außergewöhnliches Arthouse-Spiel im postnuklearen Setting. Aus dem Förderprogramm werden jährlich insgesamt eine Million Euro an Projekte aus den Bereichen Games, App-Entwicklungen, Web, Cross- und Transmedia vergeben. Für die aktuelle Runde lagen 33 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Milionen Euro vor. Dazu der scheidende Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger:

"Die Projekte der aktuellen Förderrunde zeigen wieder einmal die kreative Kraft der Games-Studios und App-Entwickler in der Hauptstadtregion. Die digitale Medienwirtschaft ist einer der Wachstumstreiber in Berlin-Brandenburg", so Giglinger.

Die gesamte Liste der acht Förderzusagen und der vergebenen Summen finden Sie hier.

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FFA fördert Kinoprojekte mit 4,1 Millionen Euro.
Am 02.07.2015 wurde bekannt, dass die Filmförderungsanstalt in Berlin (FFA) diverse Kinoprojekte mit 4,1 Millionen Euro förderte.

Die Unterkommission Kino der Filmförderungsanstalt hat in ihrer Sitzung unter dem Vorsitz von Christine Berg insgesamt 150 Kinos mit einer Summe von 4,1 Millionen Euro unterstützt. Fördermittel in Höhe von bis zu 200.000 Euro vergab die Kommission in Form von Zuschüssen und zinslosen Darlehen diesmal für drei Kinoneubauten: das Cineplex-Kino in Germering (200.000), die Arthaus Kinos in Heilbronn (135.000) und die Lichtspiele Kalk (90.000).

Fünf geplante Erweiterungen, u. a. das Kino Cineplanet 5 in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) und das Rex Filmpalast-Kino in Pforzheim (Baden-Württemberg), unterstützt die Kommission mit rund 565.000 Euro. Im Rahmen der Modernisierungsförderung wurden 96 Kinos – darunter Häuser in kleineren Orten wie auch Multiplexe in Großstädten - mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert.

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Bayern setzt neue Förderrichtlinien um.
Der Aufsichtsrat des FilmFernsehFonds Bayern hat jetzt neue Förderrichtlinien verabschiedet, die seit dem 1. Juli 2015 gültig sind. Dass man die aktuellen Richtlinien nach 20 Jahren auf den Prüfstand gestellt hat, haben veränderte europäische Regularien notwendig gemacht, wie FFF-Bayern-Geschäftsführer Klaus Schaefer betont:

"Das gestern verabschiedete Regelwerk wird den Anforderungen der EU Kommission gerecht. Es entwickelt die Richtlinien dort weiter, wo es sinnvoll erscheint, und schafft die erforderliche Verknüpfung zu den einschlägigen europäischen Rechtsvorschriften. Da sich die Regeln in den vergangenen 20 Jahren als sachgerecht und praxistauglich erwiesen haben, konnte sich die inhaltliche Änderung auf wenige wichtige Akzente beschränken", so Schäfer.

Im Rahmen der Produktionsförderung wurden die Höchstsummen für die Förderung von Kino- und TV-Filmen von 1,6 Mio. bzw. 530.000 Euro auf zwei Mio. bzw. 600.000 Euro angehoben. Damit soll der Spielraum der Produzenten erweitert werden. Bei der Projektentwicklungsförderung wurde erstmals in den Richtlinien verankert, mehrere Projekte gesammelt als sog. Slate Funding einreichen zu können; eine Möglichkeit, die bisher auch schon bestanden hatte, aber nur wenig genutzt wurde. Die Höchstfördersumme wird von 100.000 auf 150.000 Euro angehoben.

In diesem Bereich sollen künftig auch transmediale und innovative digitale Erzählformen berücksichtigt werden. Drehbuchförderung können künftig auch Produzenten, die Stoffe selbst entwickelt oder deren Rechte sie erworben haben, beantragen. Dadurch soll ein Auseinanderfallen von Förderempfängern und Rechteinhabern verhindert werden. Die Regelfördersumme in diesem Bereich wird von 20.000 auf 30.000 Euro erhöht. Auch Treatments für dokumentarische Formate können hier künftig eingereicht werden.

Bei der Nachwuchsförderung werden künftig auch Animationsprojekte berücksichtigt. Außerdem wurde der Förderrahmen für Andere Nachwuchsfilme von 150.000 auf 250.000 Euro erhöht. Ebenfalls in den neuen FFF-Richtlinien verankert ist, dass Anträge im Bereich des Sonderprogramms Internationale Koproduktionen künftig auch im beschleunigten Verfahren behandelt werden können. Hier soll auch die Möglichkeit der Förderung besonders VFX-lastiger Projekte verstärkt werden.

"Leicht modifiziert", so der FFF, wurden auch die Leitlinien der Gamesförderung: künftig müssen Medienapplikationen mit interaktiven Inhalten pädagogisch oder kulturell wertvoll sein, um antragsberechtigt zu sein. Bisher mussten beide Kriterien erfüllt sein. Außerdem wird in diesem Bereich bei der Konzeptentwicklungsförderung künftig ein Zuschuss und nicht mehr ein Darlehen gewährt.

Die neuen Richtlinien sind unter: www.fff-bayern.de abrufbar.

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Budget für Förderprogramm Creative Europe wird aufgestockt.
Die EU-Kommission plant eine Erhöhung des Budgets beim Förderprogramm Creative Europe für das kommende Jahr. Das Budget soll für die Förderzusagen, also die Zahlungen, die nicht nur im Jahr der Förderung selbst, sondern auch im Folgejahr geleistet werden, von 177,7 auf 191,8 Mio. Euro erhöht werden. Das Budget für die Förderauszahlungen, das Zahlungen für aktuell genehmigte Förderungen und Förderungen aus dem Vorjahr beinhaltet, soll von 165,2 auf 196,4 Mio. Euro erhöht werden.

Das Förderprogramm Creative Europe fasst die bisherigen Förderprogramme Media und Kultur zusammen. Es war mit einem Budget von insgesamt 1,46 Mrd. Euro für sieben Jahre Anfang 2014 gestartet. Ziel des Programms ist es, den Anteil des Kultur- und Kreativsektors am Bruttoinlandsprodukt der EU-Staaten von derzeit 3,3 bis 4,5 Prozent auf 4,8 Prozent im Jahr 2020 zu erhöhen.

Quellen: Medienboard | FFA | FFF Bayern | Blickpunkt:Film | filmecho

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