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Fashion Week 2015 ohne Airport Tempelhof

Abwanderung der Labels zur Panorama Fashion Fair Berlin.



Trotz der Insolvenz der Bread & Butter, dem einstigen Aushängeschild für Urban & Street Wear und zugleich dem größten Event zur Modewoche auf dem Flughafen Tempelhof, gibt sich die Mercedes Benz Fashion Week auf keinen Fall geschlagen und macht weiter. Viele Brands der Jeans Fraktion, die bisher der Bread & Butter treu waren, wechselten nun zur Panorama Fashion Fair der Messe Berlin, die zeitglich mit der Internationalen "Grünen Woche" weitere Hallen zwischen dem 19.-21. Januar 2015 auf dem Messegelände am Funkturm belegt.

Darunter findet sich auch das Label PME Legend American Classics wieder, deren Spots wir hier zeigen, denn Mode und Film gehören untrennbar zusammen.



PME Legend Aviator TV commercial - sun burst wash from Frank Uyt den Bogaard on Vimeo.


Die Messe Berlin ist aber alles andere, als wirklich glücklich, so überbelegt zu sein, denn es ergeben sich mittlerweile logistische Probleme mehrere Großveranstaltungen gleichzeitig zu managen. Schon die "Grüne Woche" (16.-25. Januar 2015) platzt aus allen Nähten und könnte noch mehr Platz gebrauchen. Es gab noch nie so viele Standanmeldungen wie dieses Jahr, heißt es bei der Messe. Der neue CityCube Berlin, der als Ersatz für das marode ICC einspringen soll, hat ebenfalls zu wenig Kapazität. Insgesamt musste die Messe bereits mehr als 40 Tagungen absagen, die früher im ICC stattgefunden haben. Überflüssig scheint das Gebäude also nicht geworden zu sein. Nur wegen Asbestbefund darf es ohne teure Sanierung nicht weiter betrieben werden.

Als Ersatzstandort für die Panorama Messe waren neue Hallen bereits vor zwei Jahren am Flughafen Schönefeld in Betrieb genommen worden. Doch Mode läuft nur in der City und nicht so weit draußen, zumal der neue BER Flughafen die nächsten zwei Jahre immer noch nicht in Betrieb gehen kann. Und solange macht es auch keinen Sinn die Gäste per Shuttle von der City zum Expocenter Airport ins Umland zu transportieren.

Christian Göke, Chef der Messe Berlin, hat deshalb bereits Interesse an den Hangars in Tempelhof angemeldet. Doch im Gegensatz zu Karl-Heinz Müller, dem Chef der Bread & Butter, ist die Messe nur an schlüsselfertig sanierten Hallen interessiert, die dann komplett der Messe zur Verfügung stehen müssten. Immerhin konnte die Messe Berlin 2014 einen Rekord Umsatz vorweisen und hat zum Jahresende 2014 mehr als 265 Millionen Euro erlöst. Eine konkrete Gewinnsumme nennt das Landeseigene Unternehmen allerdings nicht. Der Senat allerdings hat schon Schwierigkeiten, dass stillgelegte ICC zu sanieren. Weitere Gelder für Tempelhof bereit zu stellen, scheinen wohl illusorisch zu sein. Das könnte nur im Rahmen einer Großsanierung für die Olympiade durchgeführt werden, falls Berlin jemals den Zuschlag dafür erhalten sollte.

Wie wir von einem anderen Veranstalter der jährlichen Berlin Art Week erfuhren, waren die überhöhten Kosten für die Miete in Tempelhof, mit ein Grund für den Rückzug der dortigen Veranstalter. Das betraf nicht nur die Bread & Butter, sondern u.a. auch das im Rahmen der Music Week jährlich stattfindende Berlin-Festival. Neben der Miete musste man nicht nur für Heizung und Security selbst sorgen, sondern auch für den Brandschutz, der in Tempelhof ungenügend ist und bei Veranstaltungen ständig eine eigene Feuerwache benötigt. Schlechter Service, undichte Decken von denen das Wasser tropft, schlecht funktionierende Heizung im Winter sowie fehlende Brandschutzausstattung, waren offensichtlich auch für die Modemesse auf Dauer unzumutbar geworden. Die auf zehn Jahre vereinbarten jährlichen Millionenbeträge für die Miete der Hangars in Tempelhof, waren ohne stattfindende Messe nicht zu bezahlen.

Nun soll die in Turbulenzen geratene Modemesse mit Mitteln der Insolvenz saniert werden, hieß es. Das operative Geschäft der zum Unternehmen gehörenden Modeläden "14 oz." werde fortgesetzt, sagte Messechef Karl-Heinz Müller. Außerdem werde an einem alternativen Konzept unter dem Titel: "Back to the Streets" gearbeitet. Tatsächlich wird zur Fashion Week eine kleine Guerilla Tradeshow mit ausgesuchten Labels in seinem Laden in der Münzstraße 13 in Berlin-Mitte stattfinden.

Es wird eine richtige Blockparty. Hoffentlich schneit es, wir fahren Schlittschuh und spielen Eisstockschießen, wir bauen die schönsten Schneemänner, machen eine Schneeballschlacht und trinken Wodka an der Eisbar,“ verkündete Karl-Heinz Müller.

Viele seiner ehemaligen Aussteller haben sich aber auf einer der anderen Messen in Berlin eingemietet. Auch die kleinere Messe Seek profitiert von der Absage der Bread & Butter und zieht in die Arena nach Treptow. Und die Premium am Gleisdreieck – eröffnet im Januar neue Hallen. Große Marken wie G-Star, die immer wichtige Zugpferde der Bread & Butter waren, stecken allerdings ihr Geld jetzt lieber in eigene Läden als in noch größere Messestände.

Quellen: Tagesspiegel | Bread & Butter | PME

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