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Professor der Babelsberger Filmhochschule bestätigt Tod von Marion Michael


Der Spiegel online hatte es gestern Nacht als erster gemeldet. Inzwischen hat Autor und Regisseur Torsten Schulz, Professor an der Filmhochschule Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg, den Tod Marion Michael in Brandenburg bestätigt. 1996 realisierte er für den NDR den Dokumentarfilm "Das Mädchen Liane?", über die Schauspielerin, die seit vielen Jahren zurückgezogen in der Uckermark lebte.

Marion Michael galt als der erste jugendliche Nacktstar im Nachkriegsdeutschland. Nun verstarb sie in einem Krankenhaus in Gartz im Alter von 66 Jahren an Herzversagen. Schlagartig berühmt wurde sie 1956 an der Seite von Hardy Krüger mit dem Film "Liane, das Mädchen aus dem Urwald". Der Film ging an die Grenzen des damals von den Filmbewertungsstellen noch Erlaubten, obwohl er von den meisten Kritikern verrissen wurde und auch Hardy Krüger selbst bemerkte später, dass es sein schlechtester Film war. Das Publikum aber liebte die damals 16 Jährige. Später drehte sie noch Streifen wie "Der tolle Bomberg" mit Hans Albers und "Bomben auf Monte Carlo" mit Eddie Constantine.

Ihr weiteres Leben liest sich wie ein Krimi. Nach einem Autounfall mit erst 18 Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft fast wieder zurück. Es folgte ein Leben in einer Kreuzberger Kommune und dann noch ein paar Bühnenauftritte am Ku´damm, doch leider auch ein Selbstmordversuch. 1979 entschloss sie sich mit Ihrem Sohn Benjamin, den Sie nach einem kurzen Flirt mit einem GI des Soldatensenders AFN gezeugt hatte, in die DDR überzusiedeln und konnte fortan beim Deutschen Fernsehfunk Arbeit finden. Als aber wieder einmal eine psychiatrische Behandlung anstand, unternahm der Sohn mit 17 Jahren einen erfolgreichen Fluchtversuch zurück in den Westen, indem er die Oder durchschwamm. Die Beiden sahen sich erst nach dem Fall der Mauer wieder.

Weitere ausführliche Nachrufe im Spiegel und in der Zeit


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