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Einreichrekord für Schnittpreise in Köln

Filmplus ehrt mit Schnittpreisen die besondere Leistung der Editoren.



Es gibt nur sehr wenige Filme die gänzlich auf die Montage verzichten und nur in einer Einstellung am Stück gedreht wurden, wie der deutsch-russische Film "Russian Ark" aus dem Jahr 2002 von Regisseur Alexander Sokurow über die Sankt Petersburger Eremitage. Doch auch bei den 90minütigen mit Steadycam durchgedrehten und ungeschnittenen Aufnahmen im Winterpalast wird fast nichts dem Zufall überlassen, sondern die Wirkung, die der Film erzielen soll, wird vom Regisseur und Kameramann sehr genau voraus geplant. Hier der Trailer.



Planung ist auch bei im Film beabsichtigten Szenenwechseln äußerst wichtig, damit die Anschlüsse passen. Denoch lässt sich manches durch Zwischenschnitte vom Cutter/in retten, was etl. schief gelaufen ist. Doch die hohe Kunst einen gleichmäßigen und adäquaten Schnittrhythmus zu finden, ist nicht jedem vergönnt.

In den Herbstmonaten gibt es jede Menge Filmveranstaltungen, Wettbewerbe und Festivals, die wir nicht alle nennen können. Aber die außergewöhnliche Veranstaltung, die ausschlielich sich dem Schnitt und der Montage widmet, wollen wir ausdrücklich erwähnen, denn die Cutter/innen werden zu oft nur am Rande beachtet und geehrt. Dabei sind sie für die wahre Magie des Films verantwortlich. Für ihr Lebenswerk wird diesmal Gisela Haller ausgezeichnet. Dazu mehr am Ende unseres Beitrags.

Film+ ist das Forum für Filmschnitt und Montagekunst in Köln, welches mit drei Schnitt Preisen die besondere Leistung der Editoren in Ihrem Fach am 28.11.2011 im Filmforum ehrt. Im Filmforum NRW in Köln haben sich mehrere Institutionen zusammengefunden, um das Kino im Museum Ludwig als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur zu etablieren. Mit dem bundesweit einzigartigen Modell eines die Stadtgrenzen übergreifenden Forums bespielen seit Januar 2006 insgesamt neun Partner das Kino im Museum Ludwig. Zahlreiche thematische Programmreihen, Filmfestivals und Premieren sowie Vorträge und Diskussionen haben im Filmforum einen Aufführungsort gefunden. Alle Veranstaltungen werden inhaltlich und finanziell von den einzelnen Partnern selbst verantwortet. Gemeinsam ist es gelungen, das Filmforum als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur zu etablieren und damit eine Lücke in der Kölner Kinolandschaft zu füllen.

Preisverdächtige Montage - Nominierungen Schnitt Preise 2011
Die diesjährige Öffnung des Förderpreises Schnitt für Nachwuchseditoren aus Österreich und der deutschsprachigen Schweiz führte zu einem neuen Einreichrekord bei Filmplus: ein Drittel mehr Filme sind insgesamt für den Nachwuchspreis eingesandt worden. Diesem Zuwachs trägt auch eine höhere Anzahl an Nominierungen Rechnung: statt fünf gehen in diesem Jahr sechs Kurzfilme ins Rennen um den Förderpreis, der bereits zum siebten Mal die überzeugendste Montage eines Kurzfilms prämiert. Je ein Beitrag der nominierten Kurzfilme sowie je ein Mitglied der Hauptjury stammen aus Österreich und der Schweiz und bereichern die nunmehr elfte Ausgabe von Filmplus.

Die Veranstalter freuen sich zudem, dass neben der MMC Independent GmbH (MMCI) und dem Land NRW mit der Deutschen Filmakademie kurzfristig ein weiterer Partner gewonnen werden konnte, der den Förderpreis Schnitt zukünftig kontinuierlich unterstützen wird, um damit den Nachwuchs zu stärken.

Den feierlichen Höhepunkt von Filmplus, dem Forum für Filmschnitt und Montagekunst, stellt die Vergabe der Schnitt Preise dar. Von zwei kompetenten Vorjurys wurden folgende Editoren für die jeweils besten Montageleistungen in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kurzfilm nominiert:

Nominiert für den von der Film- und Medienstiftung NRW mit 7.500 Euro dotierten Schnitt Preis Spielfilm sind:

Sven Budelmann für GOEHTE! (R.: Philipp Stölzl)
Andrea Mertens für ALMANYA - WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND (R.: Yasemin Samdereli)
Silke Olthoff für RAMMBOCK (R.: Marvin Kren)
Uta Schmidt für POLL (R.: Chris Kraus)
Stefan Stabenow für UNTER DIR DIE STADT (R.: Christoph Hochhäusler)

Nominiert für den von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft BILD-KUNST mit 7.500 Euro dotierten BILD-KUNST Schnitt Preis Dokumentarfilm sind:

Peter Klum für KINSHASA SYMPHONY (R.: Claus Wischmann, Martin Baer)
Stephan Krumbiegel und Volker Sattel für UNTER KONTROLLE (R.: Volker Sattel)
Ferdinand Ludwig und Carmen Tartarotti für DAS SCHREIBEN UND DAS SCHWEIGEN (R.: Carmen Tartarotti)
Maria Speth für 9 LEBEN (R.: Maria Speth)
Sandra Trostel für UTOPIA LTD. (R.: Sandra Trostel)

Nominiert für den Förderpreis Schnitt, dotiert von der MMC Independent GmbH (MMCI) mit 2.500 Euro, ermöglicht durch das Land NRW und die Deutsche Filmakademie sind:

Birgit Bergmann für NABELSCHNUR (R.: Sebastian Wöber)
Janina Gerkens für DIE KATZE TANZT (R.: Esther Bialas)
Rolf Hellat für I ovo je Beograd (R.: Corina Schwingruber)
Jan Hass für GEFRIERBRAND (R.: Holger Carstensen)
Sirko Knüpfer für Hackney LULLABIES (R.: Kyoko Miyake)
Clemens Walter für CHICA XX MUJER (R.: Isabell Suba)

Alle Filme werden in Anwesenheit der jeweiligen Editoren und der beiden Hauptjurys in Verbindung mit ausführlichen Filmgesprächen mit den Nominierten vom 25. bis 28. November 2011 dem Fach- und Kinopublikum präsentiert. Die Preise, darunter der mit 3.000 Euro dotierten Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt, werden von der Jury am Abend des 28.11.2011 im Filmforum im Museum Ludwig feierlich verliehen.

Diesjährige Hommage würdigt Gisela Haller.
film+, das Forum für Filmschnitt und Montagekunst, widmet seine diesjährige Hommage - die zehnte in der Geschichte der Veranstaltung - der Schnittmeisterin Gisela Haller. Eröffnet wird das Festival daher auch in Anwesenheit Hallers am 25. November mit "Martha und ich", am Vormittag des 28. November wird "Todesschüsse am Broadway" gezeigt. Beide Filme wurden von Haller, die am Abend des 28. November mit dem Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt ausgezeichnet wird, geschnitten. Am 27. November ist darüber hinaus noch ein Werkstattgespräch mit Gisela Haller geplant, die in diesem Rahmen auch vom Bundesverband Filmschnitt Editor geehrt wird.

BFS Vorstand Claudia Gleisner bestärkt die Vorbildfunktion, die Gisela Haller für den Berufsstand hat. Ihr exaktes Timing und Rhythmusgefühl sowie ihr Gespür für emotionale Momente prägte unzählige Kassenschlager ab den 60erJahren. Sie stellt heraus: „Gisela Haller hat die ein oder andere Filmszene vor Regisseur und Produzent wie eine Löwin verteidigt. Sie hat sich selbstbewusst für ihre Ideen und Arbeitsweise eingesetzt und hat damit für mich und für uns, dem Bundesverband Filmschnitt, eine hohe Vorbildfunktion.“

Die 1936 geborene Gisela Haller gab ihr Debüt als Schnittassistentin 1959 bei Georg Marischkas "Peter Voss, der Held des Tages". In den folgenden Jahren montierte und vertonte sie zusammen mit ihrem Ehemann Hermann Haller Karl-May-Verfilmungen wie "Der Schatz im Silbersee" und "Winnetou I" sowie Edgar-Wallace-Filme wie "Der Zinker" und "Das indische Tuch". Sehr intensiv war auch die Zusammenarbeit mit Produzent und Regisseur Franz Seitz, mit dem sie von "Pepe, der Paukerschreck" im Jahr 1969 bis zu "Erfolg" im Jahr 1990 zusammenarbeitete. Zu Beginn der 90er Jahre folgten Filme wie "Manta Manta" und "Voll normaaal!", bevor sie sich nach Michael Kreihsls "Heute heiratet mein Mann" im Jahr 2006 zur Ruhe setzte.

Link: www.filmplus.de
Quellen: filmplus.de | Filmzeitung | Filmforum NRW | Claudia Rische & Co. PR


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