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BAF Filmemacher-Treffen in Berlin-Steglitz

Basis-Film Verleih lädt zum Wiedersehen ein.



Clara Burckner, Geschäftsführerin von Basis-Film und einst filmpolitische Sprecherin des Berliner Arbeitskreis Film e.V. (BAF) hat sich zurück gemeldet. Sie gehörte vor fast 40 Jahren mit zu den Gründern unseres Verbandes, war einst im Filmrat der Länder der Bundesregierung Deutschland vertreten und außerdem Mitglied in zahlreichen Gremien sowie Mitglied der Sektion Film und Medien in der Akademie der Künste. Als es ca. 10 Jahre nach der Wende mit dem Ost-Berliner Film- und Fernsehverband e.V. (BFFV) zu einem Disput über die Richtung und Führung der von ihr mitbegründeten BuFI, der Bundesvereinigung Film kam, zog sie sich plötzlich und radikal aus allen politischen Ämtern und Gremien zurück.

Leider äußerte sich 2003 auch der Verband der Filmverleiher e.V. (VDF) dahingehend, dass der vom Kulturstaatsminister (BKM) geforderte Filmrat der Länder eigentlich überflüssig sei. BuFi und AG Spielfilm, der heutigen Produzentenallianz, konterten damals, dass in einem zukünftigen Rat die "Filmkultur" überhaupt nicht mehr vertreten sei.

Flucht ins Umland
Es ist besser sein Alter zu genießen und etwas Neues aufzubauen, als sich in der Politik rumzustreiten, war danach offensichtlich Clara Burckners Motto, was die plötzliche Meinungs- und Richtungsänderung erklärte. Tatsächlich gelang es ihr in der mecklenburgischen Residenzstadt Neustrelitz am nördlichen Rande von Brandenburg und ganz in der Nähe des Müritzer Nationalparkes, sich eine zweite Heimat und Ruhesitz zu schaffen. Doch ganz abgeschieden war sie dennoch nie, denn sie errichtete dort eine Basis-Kulturfabrik ganz nach ihren Wünschen. Es gibt dort eine Dependance des Berliner Basis-Film- und DVD-Verleihs, ein Basis-Kino, eine Basis-Kneipe, ein Ökohotel und Ferienhäuser zum entspannen.

Es lohnt einen Ausflug in den Ort sozialer Nachhaltigkeit und Lebensmittelpunkt mit familien-, senioren- und bürgerfreundlichem Klima zu machen. Die barocke Residenzstadt Neustrelitz an der mecklenburgischen Seenplatte ist allerdings nicht nur ein Ort zum Wohlfühlen, sondern auch ein Ort des Technologieschwerpunktes mit Zukunft. Ein regionales Zentrum der Bioenergie und dadurch moderner Wirtschafts- und Dienstleistungsstandort mit guten Einkunftsmöglichkeiten.

Kulturelle Highlights rund um Berlin
Nur 30 Autominuten oder knapp 30 Kilometer von Neustrelitz entfernt, hat der bekannte Latücht Film und Medien e.V. seinen Sitz in einer umgewidmeten alten Neubrandenburger Kirche. Dort wurde ein kommunales Kino für die Region geschaffen. Eine Medienwerkstatt, ein Jugendmedienfest sowie ein dokumentART Medienfest ergänzen alljährlich die Aktivitäten des Medien Vereins Latücht, mit denen er weit über die regionalen Grenzen hinaus bis nach Berlin bekannt geworden ist. Auf der naheliegenden Burg Stargard veranstaltet Latücht vom 19.- 21. Juli 2011 ein reizvolles Open-Air-Kino, das vom 11. - 21. August mit den Neubrandenburger Sommerfilmtagen auf dem Latücht-Hof seinen glanzvollen Abschlus findet. Bereits vom 4.–11. Juli 2011 führt der Latücht Verein sein 5. Deutsch-Polnisches Sommerjugendmediencamp in der Jugendbegegnungsstätte Golm auf der Insel Usedom durch. Auch dieses Jahr ist es wieder für Jugendliche im Alter von 15 – 25 Jahren aus der Pommerania Region bestimmt. Und die Vorbereitungen für die 20. dokumentART, dem Europäischen Dokumentarfilmfestival, das vom 04. - 09.11.2011 wieder zeitgleich in Neubrandenburg und Stettin/Polen stattfindet, haben auch bereits begonnen.

Zurück nach Berlin
Wie man sieht, muss es nicht immer Berlin sein. Es gibt genügend Gelegenheiten, um kulturelle Film-Highlights rund um Berlin bei Ausflügen in die Region genießen zu können. Dennoch ist Clara Burckner regelmäßig immer wieder in Berlin anzutreffen. In ihren Basis-Film-Geschäften in der Neue Promenade 7 am Hackeschen Markt oder in der Zentrale nähe Rathaus Berlin-Steglitz. Von dort ist es nur einen Katzensprung zum wieder eröffneten Schloßparktheater neben dem Adria Kino in Steglitz. Auf der Bühne des Theaters stehen manchmal gute alte Bekannte. Das Theater war lange geschlossen, bevor der Dessauer Komiker Dieter Hallervorden, vom Kabarett Die Wühlmäuse, sein Geld als Investition für die Herrichtung eines anspruchsvollen Boulevard Theaters steckte. Der renommierte BAF-Filmemacher Ottokar Runze führte Regie in dem noch vor der Sommerpause wiederaufgeführten Klassiker "Arsen und Spitzenhäubchen". Bereits nach dem Abitur besuchte Runze von 1947 bis 1948 die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin, wo er 1948 sein Bühnendebüt gab. Erst später kam er zum Film, wurde Regisseur und erfolgreicher Produzent und ist bis heute Mitglied im BAF-Filmverband. Doch Bühnenarbeit ist noch anspruchsvoller als Filmarbeit behauptet der 74 jährige Star-Intendant Claus Peymann vom Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm und wettert zugleich über die Berliner Kulturpolitik, die zumindest mit der Tilgung des Schiller-Theaters, seiner Meinung nach, den Grundstein für den Untergang der Berliner Theaterlandschaft gelegt haben könnte.

Filmschauspieler auf der Bühne
Für Schauspieler ist es oft eine Herzensangelegenheit, sich nicht nur von den TV-Sendern vermarkten zu lassen, mangels guter Filmangebote, sondern sich ihrem Publikum hautnah auf der Bühne zu stellen. Dies ist auch für die Protagonisten oft ein Grund nach Berlin zu ziehen, denn wer in dieser Stadt lebt, erfährt als Erster etwas über neue Jobangebote. Diesen Tipp gab der seit 40 Jahren in der West-Berliner City lebende Schauspieler Otto Sander, der übrigens gestern seinen 70. Geburtstag feierte, dem Tatort Darsteller und westfälischen Filmschauspieler Joachim Król im Restaurant Florian am Savignyplatz, das als Treffpunkt der Filmszene jedem wohl bekannt ist. Seitdem hat auch Król, der von Regisseur Tom Tykwer besonders geschätzt wird, ein Appartement in Berlin.

Auch Clara Burckner hat sich nach ihrer Rückkehr aus Neustrelitz wieder bei unserem Arbeitskreis Film e.V. in Berlin-Charlottenburg gemeldet. Über unsere plötzlichen Zerwürfnisse mit dem Ost-Berliner Film- und Fernsehverband e.V. wollte sie dankenswerterweise Näheres wissen. Klaus Schmutzer, Geschäftsführer vom BFFV war seit Januar beim Amtsgericht Charlottenburg auch als neuer Geschäftsführer unseres Vereines eingetragen worden. Doch sein Amt wollte er erst ausüben, wenn alle unsere Mitglieder seinem Verband beigetreten wären. Danach wollte er unseren Verband auflösen. Da hatte man sich wohl missverstanden. Dies führte zu einem Proteststurm unserer Mitglieder und auch Clara Burckner, als eine der Mitbegründerinnen unseres Verbandes, war strikt gegen die Tilgung des BAF e.V.

BAF-Treffen in Steglitz
Nun sind wir wieder auf uns allein gestellt. Der Traum eines größeren Verbundes der Berliner Filmschaffenden in der Region ist vorerst ausgeträumt. Auch Clara Burckner glaubt nicht mehr, dass filmpolitische Arbeit noch viel Sinn macht. Die Zeiten haben sich geändert. Filmpolitik wird vom Medienboard Berlin-Brandenburg bestimmt, nicht mehr von Verbänden. Doch Basis-Film möchte die Filmemacher und unsere Mitglieder weiter zusammenhalten und bietet an, uns wieder mehr zu unterstützen. Ihre Räumlichkeiten bieten genug Platz, um sich mehrmals im Jahr zu verammeln, zu verständigen und Erfahrungen im Plausch auszutauschen. Das nächste Treffen und Wahl des neuen BAF-Vorstandes ist am Donnerstag, 07. Juli 2011 um 19:00 Uhr vorgesehen. Infos zum Treffpunkt gibt es für Mitglieder per Mail. Anfragen für eine Mitgliedschaft oder Teilnahme an dem Treffen bitte an baf-berlin@web.de.

PS: (Post Scriptum)
Jede neue Mitgliedschaft hilft unserer Film-Community:
Den Antrag finden Sie als Download auf unserer Homepage unter: Mitgliedschaft.

Der BAF ermöglicht u.a. vereinfachte Akkreditierungen bei Filmfestspielen sowie Erfahrungsaustausch unter Profis. Das Magazin "black-box" ist außerdem zum Vorzugspreis wieder über den Verband erhältlich. Für besondere Verdienste - z.B. für die Mitarbeit im BAF-Blog - kann eine Reduzierung oder sogar Befreiung von den Mitgliedsbeiträgen vorgenommen werden.
Link: www.baf-berlin.de


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rastafarai am :

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