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Filmpreise in Ludwigshafen und München vergeben

Ärgerliche Überschneidung der Filmfeste in Ludwigshafen und München.



Gewinnerfilm von Ludwigshafen
Neben den alljährlichen Hofer Filmtagen steht vor allem auf dem Filmfestival in Ludwigshafen der deutsche Film im Fokus. Wer allerdings in der Metropolregion Rhein-Neckar die ganze Zeit auf der schönen Parkinsel am Rhein vom 16. - 26 Juni 2011 beim "7. Festival des deutschen Films" verbrachte, um am Ende auch die Preisverleihung zu sehen, hatte keine Chance die große Eröffnungsveranstaltung des Filmfestes in München zu erleben. Für die Berliner war die Vorführung des Gewinnerfilms in Ludigshafen jedoch ein alter Hut. Ulrich Köhlers Film "Die Schlafkrankheit" hatte bereits auf der Berlinale im Februar eher Stirnrunzeln als Bewunderung verursacht, obwohl der Filmemacher den Silbernen Bären für die «Beste Regie» im Wettbwerb der Internationalen Filmfestspiele erhielt.




Hauptpreise von München
Vom 24. Juni bis 2. Juli fand das 29. Filmfest München statt, das wir am 23.06.2011 ausführlich angekündigt und besprochen hatten. Mit über 200 Deutschlandpremieren war es als eines der besten Festivaljahrgänge angekündigt worden. Und wieder trafen in München, dem zweitgrößten Festival nach der Berlinale, die bekantesten deutschen Filmemacher aufeinandertrafen.

In München ging der Hauptpreis an Aki Kaurismäki für den Cannes-Beitrag "LE HAVRE", der gleichzeitig der Abschlussfilm des 29. FILMFEST MÜNCHEN war. Es war der mit 30 000 Euro dotierte ARRI Preis für den besten internationalen Film. Der mit 12 000 Euro dotierte CineVision Preis für den besten internationalen Nachwuchsfilm, gestiftet von der DZ Bank, ging an das englische Liebesdrama "TYRANNOSAUR" von Paddy Considine. Der Iranische Großmeister Abbas Kiarostami erhielt den CineMerit Award für herausragende Persönlichkeiten. Der Preis, gestiftet von Audi, wurde nach der Deutschland-Premiere seines neuen Films "COPIE CONFORME" überreicht.

Bernhard-Wicki-Filmpreis für Maximilian Schell & Susanne Bier
Bei der glanzvollen Verleihung des diesjährigen Bernhard Wicki Preises am vorletzten Tag des Festivals im Münchener Cuvilliés-Theater wurde Ehrengast Maximilian Schell für sein Lebenswerk geehrt. Ein weiterer Preis war bereits im Vorfeld des Filmfestes München bekannt gegeben worden. Susanne Bier erhielt für ihr Oscar-prämiertes Drama "In einer besseren Welt" den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des Bernhard Wicki Filmpreises - Die Brücke, der am 30. Juni im Rahmen des diesjährigen Filmfest München an sie vergeben wurde. Im Mittelpunkt des Dramas stehen Liebe, Rache, Gerechtigkeit und die Zerbrechlichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen.

"Dass 'IN EINER BESSEREN WELT' dabei nicht pädagogisch daherkommt und so schwierig und uneindeutig wie das Leben selbst ist und sogar eine Art Happy End riskiert, das macht ihn zu einem aufwühlend wertvollen Lebenskrimi. Mit diesem meisterlichen Werk, erzählt in elegant verwobenen, packenden Geschichten und faszinierenden Bildern, getragen von einem herausragenden Schauspielerensemble, ist der dänischen Regisseurin Susanne Bier Großes gelungen", begründet die Jury, zu der u.a. Marco Kreuzpaintner, Gabriele Pfennigsdorf, Fritz Preßmar, Marc Rothemund und Bernhard Wickis Witwe Elisabeth Wicki-Endriss gehört haben, die Auszeichnung.

Außerdem ist der georgische Filmemacher Otar Iosseliani ist auf dem Filmfest München mit dem Cine Merit Award für sein Lebenswerk geehrt worden.
"Er ist einer der letzten ganz großen Vertreter des Surrealismus, des magischen Realismus", sagte Festivalleiter Andreas Ströhl.

Iosseliani hatte seine ersten Werke in der Sowjetunion gedreht, wurde aber immer wieder vom Regime zensiert. Anfang der 80er Jahre ging er deshalb nach Frankreich ins Exil. 2002 holte seine Komödie "Montag Morgen" auf der Berlinale den Silbernen Bären für Regie.

Förderpreis Deutscher Film mit 46 nominierten Kandidaten.
Auf dem Filmfest wurde auch der Förderpreis Deutscher Film vergeben, der seit 2002 von der HypoVereinsbank gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und der Bavaria Film gestiftet und am 29. Juni 2011 verliehen wurde. Den begehrten Preis erhielten die überzeugendsten Nachwuchstalente in den Filmen der Festivalsektion Neue Deutsche Kinofilme. Der vergebene Preis ist mit einem Gesamtwert von 60.000 Euro dotiert.

Die Konkurrenz um einen der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland ist groß.

"Für aufstrebende Talente ist das Filmfest München seit langem das Sprungbrett in die Karriere", so Festival-Leiter Andreas Ströhl. "Aber dieses Jahr wird es besonders eng auf diesem Brett."

Das liegt daran, dass die Filmfestreihe in diesem Jahr fast ausschließlich mit Nachwuchsarbeiten bestückt ist, und sich folglich jede Menge Talente dort tummeln, die die formalen Kriterien für den Förderpreis erfüllen. Auffallend war, dass viele Filme von Kindern in einer feindlichen Umwelt handelten.

In diesem Jahr gingen folgende Talente in den Kategorien Regie, Drehbuch und Schauspiel ins Rennen, die um die Gunst der Jury (Sibel Kekilli, Ewa Karlström und Hans Steinbichler) buhlen:

Nominierungen Förderpreis Deutscher Film Regie (20.000 Euro)
• Markus Busch für "Die Räuberin"
Tim Fehlbaum für "Hell" | Regiepreis
• Jan Fehse für "Jasmin"
• Ben von Grafenstein für "Kasimir und Karoline"
• Enkelejd Lluca für "Frankfurt Coincidences"
• Josef Mayerhofer für "Mischgebiet"
• Lawrence Tooley für "Headshots"
• Nicolas Wackerbarth für "Unten Mitte Kinn"
David Wnendt für "Kriegerin" | Drehbuchpreis
Jan Zabeil für "Der Fluss war einst ein Mensch" | Produktionspreis

Die Gewinner haben wir rot rot markiert.
Den Preis für die «Beste Darstellerin» erhielt Hauptdarstellerin Alina Levshin für "Kriegerin", die bereits aus Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" für ihre gute Leistung bekannt geworden war. In David Wnendts Film überzeugt sie als haßerfülltes Mädchen aus der rechten Szene. Als« Bester männlicher Darsteller» wurde Golo Euler für "Kasimir und Karoline" mit dem Förderpreis Schauspiel geehrt.
Eine Achterbahn der Gefühle mit Trauer, Wut, Glück, Verzweiflung, Liebe, Aggression und Selbstzweifel verkörpert Golo Euler wie selbstverständlich inmitten eines wundervollen Ensembles", so die Jury.

Außerdem im Rennen war Loretta Pflaum aus Lawrence Tooley's Film "Headshots", die als Schauspielerin und Produzentin nominiert war und deren Trailer wir hier eingefügt haben.

HEADSHOTS - a film by Lawrence Tooley from INSOMNIA World Sales on Vimeo.


Der in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebene Nachwuchspreis ging an die Regisseurinnen Yasemin Samdereli und Maggie Peren für "Almanya - Willkommen in Deutschland " bzw. "Die Farbe des Ozeans".

Sonderpreis für einen Verein.
Erstmals vergeben wurde in diesem Jahr ein undotierter Sonderpreis. Er ging an das Projekt "Cinema Jenin", einen Verein, den der Regisseur des Dokumentarfilms "Das Herz von Jenin" ("Heart of Jenin"), Marcus Vetter, im Dezember 2008 in Tübingen mitbegründet hat. Ziel des Vereins war es, das 1987 während der ersten Intifada geschlossene Kino in Jenin/Westbank wieder zu eröffnen. Ein Vorhaben, das bereits im August vergangenen Jahres in die Tat umgesetzt werden konnte. Wir berichteten von dem Film bereits 6. November 2010 im BAF-Blog. Hier nochmals der Trailer:



Ein ausführlicher Bericht über Marcus Vetter's Film ist in der Frankfurter Rundschau vom 14.08.2008 nachzulesen.

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Drei Finalisten bei den Shocking Shorts Awards
Im Rahmen des Filmfestes München vergibt alljährlich auch der TV-Sender 13TH STREET Universal die Shocking Shorts Awards, die in diesem Jahr zum 12. Mal am 28. Juni 2011 verliehen wurden.

Daniel Rakete Siegels "Die Könige der Straße", Andreas Schaaps "Nullpunkt" und Timo Pierre Rositzkis "Profil" waren die drei Finalisten. Doch nur dem von uns "rot" markierten Sieger winkt die Teilnahme am Universal Studios Filmmasters Program in Hollywood. Die Verleihung fand übrigens im Pathologischen Institut der LMU München statt.

Knapp 180 Nachwuchsregisseure hatten ihre Arbeiten zur Teilnahme beim Shocking Shorts Award eingereicht. Der Jury, die über den diesjährigen Gewinner entschied, gehören die Schauspielerinnen Michaela May und Julia Dietze, ihre männlichen Kollegen Uwe Ochsenknecht und Max Tidof, der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Simon Verhoeven, Produzent Quirin Berg sowie Jonathan Bennett, Programmchef von Universal Networks International Deutschland, sowie Sarah Valentina Winkhaus, Modertorin des Sky-Magazins "Kinopolis", an.

Erste Eindrücke von den nominierten Filmen unter: www.13thstreet.de

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Premiere für den neuen Regiepreis "Metropolis"
Genau einen Tag vor dem Beginn des Filmfestes München verlieh der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure (BVR) mit dem Autolimousinen Partner Audi im Audi Zentrum München erstmals einen METROPOLIS Regiepreis, der in sogleich in verschiedenen Kategorien vergeben wurde. Auch wenn der Regieverband mittlerweile sich in Berlin niedergelassen hat, so konnte er offensichtlich seine alten Heimatstadt München nicht ganz vergessen und wartete mit der Preisvergabe nicht bis zur nächsten Berlinale.

Der Preis für den besten Regisseur eines Kinofilms ging an Ralph Huettner für die Komödie "Vincent will meer" mit Frauenschwarm Florian David Fitz in der Hauptrolle. Für den besten Fernsehfilm "Keine Angst" wurde Aelrun Goette ausgezeichnet, die beste Fernsehserie hat nach Einschätzung der Jury Dominik Graf mit dem TV-Film "Im Angesicht des Verbrechens" (Arte/ZDF) produziert. Regisseurin Feo Aladag erhielt den von "Lindenstraße"-Star Marie-Luise Marjan gestifteten Nachwuchspreis für ihren Film "Die Fremde". Der Preis für den Besten Produzenten ging an Thomas Kufus von der Zero One Film GmbH. Mit dem METROPOLIS für die beste schauspielerische Leistung zeichnete die Jury des BVR die Schauspieler Maria Simon und Alexander Fehling aus. Der Preis für sein Lebenswerk wurde dem 81-Jährigen Peter Lilienthal von der der VG Bild Kunst zugesprochen.

Link: www.filmfest-muenchen.de
Quellen: Blickpunkt:Film | Filmfest München | fr-online | BVR




Ergebnis des KALIBER35 Munich International Short Film Wettbewerbs.
Zwei Tage vor dem Filmfest München wurde auch der Gewinnerfilm des neuen Internationalen KALIBER35 Munich Short Film Wettbewerbs von Festivalleiter Martin Blankemeyer bekannt gegeben. Das Publikum hat den Regisseur Ivan Goldschmidt des 19-minütigen Kurzfilms "You Too" (Na Wewe) auserkoren. Die dramatische Geschichte spielt 1994 in Burundi an der Grenze zu Ruanda, wo der Krieg zwischen Hutus und Tutsi an einen Genozid erinnert.

Link: www.kaliber35.de
Quellen: 3Sat | Filmfest München

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