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Film Tipp - A Single Man

A Single Man - Wunderbares Autorenkino



Seit 8. April läuft in Berlin "A Single Man" von Tom Ford mit Colin Firth in der Hauptrolle eines äußerlich standfesten Professors, der aber durch tragischen Verlust seines geliebten Freundes innerlich ein zerbrochener Mann ist. Wir vom Berliner Arbeitskreis Film e.V. (BAF) haben uns den Film im Berliner Delphi Kino angesehen. Eine wunderbare Breitbildprojektion, bei der jedes Bild farblich angepasst ist und jeder Ton stimmungsvoll komponiert ist. Der Film ist in seiner Thematik und Tragik vielleicht noch am ehesten vergleichbar mit Luchino Visconti Meisterwerk "Der Tod in Venedig" aus dem Jahre 1971 nach der Novelle von Thomas Mann. Vielleicht hat deshalb Colin Firth für seine Rolle eines Liebenden die Auszeichnung des »Besten Darstellers« auf dem letzen Filmfest von Venedig 2009 erhalten, das dieses Jahr als ältestes Filmfestival der Welt vom 1.-11. September zum 67. Mal stattfinden wird. In unserer Rubrik Filmkritik lassen wir diesmal Ulrike Schirm vom Berliner Film und Fernsehverband (BFFV) zu Worte kommen. Engere Kontakte mit dem Verband ehemaliger DEFA-Mitarbeiter bestehen schon seit längerem, sodass eine Fusion mit dem BAF angepeilt wird.

A SINGLE MAN
Da kommt doch so ein Modemacher daher, macht seinen ersten Film und bringt ein grandioses Meisterwerk auf die Leinwand. Chapeau!

Tom Ford, Ex-Designer von Gucci schafft eine Atmosphäre, die von der ersten bis zur letzten Einstellung eine umwerfende Ästhetik ausstrahlt. Colin Firth spielt großartig wie nie. Als er am Telefon erfährt, dass sein Partner, mit dem er sechzehn Jahre in einer glücklichen Beziehung lebt, mit dem Auto tödlich verunglückt ist, bricht für ihn eine Welt zusammen. Dezent macht man ihm klar, dass er auf der Beerdigung unerwünscht ist. Voller Schmerz, versucht er zu funktionieren. Wie schwer es ihm fällt, gegen die eigene Todessehnsucht anzukämpfen, ist äußerst sensibel und behutsam inszeniert. Firth macht kein schwules Drama daraus, sondern ist ein Liebender, der den Kampf aufnimmt, sich wieder selbst zu finden. Wunderbar auch Julianne Moore in der Rolle der frustrierten Freundin. Unglaublich schön erinnert sie an Antonionis Muse Monica Vitti. Trotz des melodramatischen Geschehens, einer der schönsten Filme bisher in diesem Jahr. Jedes Bild brillant komponiert.


Ulrike Schirm (BFFV)

Delphi-Filmpalast am Zoo
12A Kantstraße
10623 Berlin
Tel: 030 / 3121026
Web: www.delphi-filmpalast.de

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