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Kinofunk aus dem ORWOhaus

Plattensprung, die Radiosendung aus dem ORWOhaus, zurzeit wöchentlich auf Herbstradio!



Seit Februar 2010 sendet das Herbstradio in Berlin auf (UKW 99.1). Für eine begrenzte Zeit hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg dem englisch-deutschen Kulturradioprojekt eine Sendefrequenz zugeteilt. Anlass sind die transmediale und die anstehende Berlinale, die beide internationales Publikum ansprechen. So wird beispielsweise die Sendung Kinofunk auf Herbstradio jeden Samstag von 16 bis 18 Uhr zusammen mit Resonance FM London zeitgleich in Berlin und London fast ausschließlich in englischer Sprache ausgestrahlt.

Das Programm widmet sich der Film- und TV-Musik und verwandter Arten und wird von Jonny Trunk geleitet. Jede Woche lädt die OST-Show Sammler, Komponisten, Regisseure und Künstler ein, die sich mit einem speziellen Filmmusik-Genre beschäftigen. Live Chats und Song-Wettbewerbe ergänzen die Sendung. Zum transmediale Brunch waren ins Studio im ORWOhaus Jem Finer, Tobias Rapp & Bruce Sterling eingeladen.

Plattensprung - die Sendung aus dem ORWOhaus ist Berliner Underground-Kultur, weshalb ein Spendenaufruf von 5000x10 Euro erfolgt, um freies Kultur-Radio in Berlin etablieren zu können. Im lange leer stehenden ORWOhaus haben sich rund 700 Musiker zu einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen. In dem Haus, das vor der Wende ein Standort des ostdeutschen Film-, Tonband- und Kassettenherstellers "ORWO" (Original Wolfen) war, existieren 100 Proberäume, in denen ca. 200 Bands üben können. In der Musikfabrik ORWOhaus, entsteht täglich ein Stück Berliner Musikkultur. Auf einen Nenner gebracht, ist das ORWOhaus das größte Musikerhaus in Europa. Vielleicht sogar weltweit.

Mit einer Unterschriftenliste haben die Künstler es gemeinsam geschafft, dass ab Mai regulär auf der ehemaligen rbb Multikulti Welle UKW 88,4 MHz ein Zeitfenster für Adventures in Serious music, movies & arts bereitgestellt werden könnte, wenn das Geld dazu reichen würde. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) steht dem Projekt offensichtlich weiterhin sehr skeptisch gegenüber und verlangt hohe finanzielle Sicherheiten, die der Verein allein nicht aufbringen kann. Der Stichtag für den Antrag bei der Medienanstalt ist bereits der 17. Februar, also noch vor Ende der Berlinale.

Jetzt sind alle gefragt: Sendemacher, Veranstalter, Hörer. 5000 Leute. Jede/r einen Zehner und das Projekt hat vielleicht im Mai doch noch eine Zukunft.

PS: Was ist freies Radio? Nehmt einen beliebigen Radiosender und lasst einfach drei Dinge weg: Hits, Profis, Spam. Wir suchen noch selbst die Platten aus, meist von ORWO Leuten. Sie sagen auch gleich etwas dazu! Musik klar, Rotation weg. Ist doch total einfach. Berlin will sein Radio zurück! Und wir wollen dabei sein, also macht mit!

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) möchte dass sich die beiden UKW-Frequenzen 88,4 und 90,7 MHz, die sich in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten ergänzen, für den offenen Kanal der MABB (Alex-Radio) und für ein noch zu entwickelndes Ausbildungsradio genutzt werden. Darüber hinaus vorgesehen sind „nichtkommerzielle Programmschienen“ und eine „Erprobung neuer Formate“. Für diese jetzt ausgeschriebenen Sendeplätze kristallisieren sich als Bewerber verschiedene, zuletzt von September bis November als „Herbstradio“ aktiv gewordene Radioinitiativen sowie das Internetradio Multicult 2.0 heraus.

Die Initiatoren des Herbstradios erklären, temporäre Sender dieser Art werde es in Berlin nicht mehr geben, da sie seitens der MABB „in dieser Form nicht mehr erwünscht“ seien. Stattdessen habe die MABB sie dazu aufgefordert, sich an der jetzigen Frequenzausschreibung zu beteiligen. Die Initiatoren „gehen davon aus“, täglich von 17.00 bis 4.00 Uhr (plus/minus eine Stunde) auf UKW senden zu können.

Dabei wird die MABB lediglich die Senderbetriebskosten finanzieren. Begründet wird dies mit den Worten, „von der Ermächtigung, allgemein nichtkommerziellen Rundfunk zu fördern, hat der Medienstaatsvertrag Berlin-Brandenburg keinen Gebrauch gemacht“. Diese Formulierung benutzt auch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk, um eine finanzielle Unterstützung der Bürgerradios in Sachsen abzulehnen.

Vor diesem Hintergrund werben die Initiatoren des Herbstradios um Spenden, mit denen ein Betrag von 50.000 Euro aufgebracht werden soll, um für zunächst ein Jahr die Gebühren für Musiksendungen (GEMA/GVL) und die Heranführung des Programmsignals zu den Sendern zu finanzieren. Dabei nennen sie auch soziale Projekte, denen die Spenden zukommen werden, falls das Vorhaben scheitern sollte.

Für die verfügbaren Sendeplätze auf 88,4 und 90,7 MHz bewirbt sich ebenso das Internetradio Multicult 2.0, das sein Programm am 31.12.2008 um 22.05 Uhr, wenige Augenblicke nach dem Ende der RBB-Welle Radio Multikulti, begonnen hatte. MABB-Justitiarin Ingeborg Zahrnt erläuterte kürzlich, dass beide Bewerber „mit im Boot sein“ würden, sofern nicht noch weitere Bewerbungen eingehen. Somit dürfte die Sendezeit, die nicht von Alex-Radio und dem noch zu schaffenden MABB-Ausbildungsradio beansprucht wird, zwischen den Radioinitiativen und Multicult 2.0 aufgeteilt werden.

Von Musikern für Musiker:
„Im ORWOhaus haben sich Musiker mit Eigeninitiative ein ideales Umfeld geschaffen, besser hätte sich das ein Städteplaner oder Kulturpolitiker gar nicht ausdenken können...“
(Tim Renner, MotorFM)

Mit zahlreichen Projekten versucht der ORWOhaus e.V. in Selbstverwaltung ein einmaliges Kulturprojekt zu entwickeln. Von Musikern für Musiker. Im März 2009 hat das ORWOhaus endlich die offizielle Nutzungsgenehmigung erhalten. Nach fünf Jahren Leerstand und Zerfall ist die Zukunft des Projekts damit gesichert und der Verein kann sich verstärkt der Kulturarbeit widmen. Von außen sieht das ORWOhaus tagsüber recht unscheinbar aus. Niemand würde vermuten, wie viel Leben und Kreativität hier drin steckt. Doch in den Abendstunden füllt sich der Parkplatz vor dem Haus und bis in die Nacht dröhnt laute Musik aus den bunt erleuchteten Fenstern.

Das Haus befindet sich mitten im Berliner Industriegebiet, zwischen Bahnschienen und der sechsspurigen Landsberger Allee - ein paar Kilometer weiter ragen die Hochhäuser von Berlin-Marzahn in den Himmel. Ein kleines Büroteam und ein ehrenamtlicher Vereinsvorstand kümmern sich täglich um das Paradies und sorgen dafür, dass sich die Bands weiterhin wohl fühlen. Um den Musikern noch mehr bieten zu können als nur günstige Proberäume, werden regelmäßig Konzerte veranstaltet und man plant, im Erdgeschoss die eigenen Clubräume auszubauen. Das Highlight ist aber das jährliche Festival auf dem gesamten ORWOhaus Gelände!

Links: www.orwohaus.de und www.herbstradio.org

Herbstradio Kinofunk: (Radio Spezial) Samstag, 14. Februar 2010 - 16:00 bis 17:30 Uhr Radio auf 99.1 in Berlin einschalten, gute Mucke hören und freies Radio unterstützen!!

More Infos: www.digitalinberlin.de
D/B is a network for music lovers, adventures and individualists. New and contemporary music – away from mainstream, pop-culture and the conventional society; we report on the most breathtaking city in Europe. Because the destiny of Berlin is a continuous journey with out ever arriving. An online maga- zine, events promoter, label, radio and consultant, we are active in all spheres of Berlin sub-culture.

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