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IFA - Intercultural Film Award geht an Samson und Delilah

Gestern Abend wurde im Kino Babylon:Berlin Mitte der Intercultural Film Award an "Samson und Delilah" verliehen.



Zum ersten Mal lobte das noch recht junge Filmfestival »14 Films around the World« den Intercultural Film Award aus. Zum 4. Mal fand die letzten 9 Tage in Berlin das Independent Filmfestival statt. Wie bereits zu Beginn des Festivals am 26. November 09 berichtet, wurden jeden Tag drei bis vier außergewöhnliche Filme des internationalen Autorenkinos in Berlin gezeigt. Berlin ist zwar nicht arm an Filmfestivals, doch die hier gezeigten Filme sprengten die üblichen Sehweisen.

Nicht einmal die Berlinale kann durchweg so spannende, wie außergewöhnliche Filme zeigen, da die Internationalen Filmfestspiele Berlin als A-Festival auch ein wenig auf die amerikanischen Verleiher Rücksicht nehmen müssen und deshalb weder die kommerzielle Schiene noch die Erstaufführungen ganz vernachlässigen können. Ganz anders »14 Films around the World«, die nach eigenem Gusto das Beste von den renommiertesten Festivals der Welt präsentieren konnten. Egal ob Preisträger aus Cannes oder Rotterdam, Locarno oder Venedig, sie alle haben eines gemeinsam: Die gezeigten Filme sind alle bereits ausgezeichnet worden und dennoch hat kein Einziger von Ihnen bisher den Weg in die deutschen Kinos gefunden.

Tatsache ist, dass sich neben dem kommerziellen Kino eine Art Filmkunst etabliert hat, die fast nur auf Festivals zu sehen ist. Das heißt zwar nicht, dass den international ausgezeichneten Filmen prinzipiell der Weg ins deutsche Kino verweigert wird. Nein, das nicht, dennoch ist der Weg schwieriger geworden diese Filme in Deutschland zeigen zu können, denn die Mehrzahl des Kinopublikums erwartet (fast generell) synchronisierte Fassungen ohne Untertitel. Von den hier dieser Tage gezeigten Filmen hat deshalb keiner bisher einen deutschen Verleih gefunden. Dennoch ist das Interesse an den gezeigten Filmen in Berlin groß gewesen. Die Berliner Premiere von dem Film "Villalobos" über den Techno Discjockey Ricardo Villalobos war gänzlich ausverkauft. Bei dem Heimspiel, in Anwesenheit des Hauptdarstellers, waren allerdings nicht nur Filmfreunde anwesend, sondern offensichtlich sämtliche Berliner Eminenzen der Berliner Clubszene. Aber auch weitere Vorstellungen anderer Festivalfilme, zumindest in dem kleineren der beiden bespielten Kinos, waren mehrfach überfüllt. Dabei war die Kost nicht immer einfach und verlangte Durchhaltevermögen. Besonders der argentinische Film "Historias Extraordinarias" spannte den Zuschauer mit 252 Minuten auf die Folter und sprengte dabei jede dramaturgische Regel. Sogar zweimal 10 Minuten Pause musste der Zuschauer über sich ergehen lassen, um das Ende erfahren zu können.

Uns haben am besten der russische Film "Everybody dies but me" und der australische Film "Samson und Delilah" gefallen. Bei Letzterem gab die Schauspielerin Maria Schrader - als Pate des Filmes - eine hinreißende Einleitung vor dem Publikum ab. Auch die Jury fand den Film überragend und vergab den Preis an Warwick Thorton für seine sozialrealistische Außenseiterballade über eine isolierte Aborigine-Community im Herzen Australiens. Mit dem Preis möchte das IFA einen Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs leisten und zeigen, wie Initiativen auf verschiedenen Ebenen unterstützt werden können. Bei dem "ifa" handelt es sich um einen (bislang) undotierten Preis, die "ifa"-Skulptur ist ein abstraktes Objekt.

Link: Around the World in 14 Films
und IFA - Insitut für Auslandsbeziehungen


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