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55 Jahre HFF. 20 Jahre nach dem Mauerfall. Die Geschichte in Filmen.

HFF-Buchpräsentation und Podiumsgespräch: Das visuelle Gedächtnis des Dokumentarfilms.


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „55 Jahre HFF, 20 Jahre nach dem Mauerfall“ lädt der Studiengang Medienwissenschaft der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ zur Buchbesprechung und zum Filmgespräch.

Die DDR ist längst Geschichte, doch unser visuelles Gedächtnis greift immer noch auf Bilder und Motive zurück, die das ostdeutsche Dokumentarfilmschaffen wesentlich mitprägte und die an eine verschwundene Gesellschaft erinnern. Manche der in vier Jahrzehnten entstandenen Filme blieben im Gedächtnis, andere wurden vergessen oder verstauben in Archiven.

Während sich einige Dokumentarfilmschaffende damals der DDR andienten und Geschichtsbilder schufen, die der ideologischen Selbstverortung und der Herausbildung einer historisch fundierten Identität der DDR dienen sollten, versuchten andere, sich das Leben und die Menschen im ersten sozialistischen deutschen Staat genauer anzusehen.

Nach 1989 sahen sich viele ostdeutsche Filmemacher berufen, die umfassenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu dokumentieren und zu reflektieren. Die sogenannten „Wende-Filme“, aber auch später entstandene Dokumentarfilme über die DDR leisten aktive Erinnerungsarbeit, sammeln und sichern Fragmente und dekonstruieren die Mythen der Geschichtsschreibung wie der persönlichen Erinnerung.

Der kürzlich erschienene Sammelband DDR erinnern, vergessen. Das visuelle Gedächtnis des Dokumentarfilms von Tobias Ebbrecht, Hilde Hoffmann und Jörg Schweinitz (Hrsg.) unterzieht bekannte, aber auch nahezu vergessene Dokumentarfilme aus der DDR und über die DDR einer erneuten Betrachtung, die den Wandlungen der Geschichte ebenso Rechnung trägt wie den Möglichkeiten und Grenzen der Gedächtnisfunktion des Dokumentarfilms.

Die Neuerscheinung bietet Anlass für ein Gespräch von Autorinnen, Autoren und Filmschaffenden, in dem es um die Besonderheiten des DDR-Dokumentarfilmschaffens gehen soll. Erörtert werden die Schwierigkeiten, gesellschaftliche Wirklichkeit dokumentarisch zu durchdringen, aber auch die Möglichkeiten, das Medium in kritischer Absicht zu nutzen. Thematisiert wird auch die Frage, auf welche Weise heutige Generationen Dokumentarfilme aus und über die DDR sehen und was sie in ihnen entdecken.

Als Podiumsgäste werden erwartet: Regisseurin, HFF-Professorin und Akademiemitglied Helke Misselwitz, der Kameramann Peter Badel – Inhaber einer Vertretungs-Professur an der HFF, die Dokumentarfilmerin und HFF-Professorin Dr. Kerstin Stutterheim, der Filmhistoriker und DDR-Film-Kenner Dr. Günter Agde sowie Dr. Ralf Forster, vom Potsdamer Filmmuseum. Tobias Ebbrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Mediengeschichte und Mitherausgeber wird das Gespräch moderieren.

Im Anschluss läuft der Dokumentarfilm „Sperrmüll“ (D 1991) von Helke Misselwitz. „Sperrmüll“, so nennen sich vier Jungs, die in den Neubausilos Berlins aufgewachsen sind und ihren Unmut auf Gegenstände trommeln, die andere weggeworfen haben. Was als Porträt einer Gruppe jugendlicher Musikanten im Frühsommer 1989 begann, entwickelte sich in der dokumentarischen Beobachtung unversehens zu einem Porträt der Wende.

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Wann: 19. November 2009, 17:00 Uhr,
Wo: HFF „Konrad Wolf“, Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam, Kinosaal

Anlässlich 55 Jahre HFF "Konrad Wolf" sind weitere Veranstaltungen im hauseigenen Kino geplant.

Darüber hinaus präsentiert der Filmverband Brandenburg e.V. am 24.11.09 um 20.00 Uhr im Filmmuseum Potsdam das Potsdamer Filmgespräch Nr. 165. Gezeigt wird der HFF-Film:
Der Die Das / Regie: Sophie Narr / 2008
in Anwesenheit der Regisseurin sowie der Kamerafrau Anne Misselwitz.

Am 02.12.09 um 20.00 Uhr findet in der Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz eine Sonderveranstaltung statt, auf der folgende HFF-Filme gezeigt werden:
Imbiss / Regie: Thomas Heise / 1978/79
Imbiss Spezial / Regie: Thomas Heise / 1989
MEIN 89 / Episodenfilm von: Ł tepán Altrichter, Banu Kepenek, Konrad Kästner, Josephine Frydetzki, Ester Amrami und Jöns Jönsson.

Der großartige Film MEIN 89 mit sechs Episoden aus den Kindheitserinnerungen der Regisseure/innen zum Fall der Mauer erlebte seine Welturaufführung erst letzte Woche beim Internationalen FilmFestival in Cottbus und ist mit großer Begeisterung vom Publikum aufgenommen worden, wie wir persönlich bestätigen können. Die Idee zu einer der Episoden stammte von einem tschechischen Filmstudenten an der HFF-Potsdam. Als der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) auf das Thema aufmerksam gemacht wurde und sich bereit erklärte das Projekt zu finanzieren, interessierten sich weitere internationale Studenten für die Idee, die Wende und das damals zum Teil aus der Fremde erlebte, wieder im Gedächtnis wachzurufen. Letztendlich kamen so viele Ideen zusammen, dass ein weiterer Teil geplant ist.

Link: www.hff-potsdam.de

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