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Nachrufe zum Totensonntag 2022

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Julee Cruise 9. Juni 2022
Die "Twin Peaks"-Sängerin Julee, die 2018 an der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes erkrankt war, verstarb im Alter vom 65 Jahren. Sie arbeitete über mehrere Jahre mit Regisseur David Lynch zusammen. Ihre Musik passte perfekt zu seinen Filmen. Ihr größter Erfolg war der Song »Falling«, der als Titelmelodie für die Mystery-Serie „Twin Peaks“ diente. Die Zusammenarbeit mit David Lynch begann im Jahr 1986. Während der Dreharbeiten zu „Blue Velvet“ suchte der Regisseur erfolglos nach einer eindringliche Stimme für den Soundtrack, woraufhin der italienische Komponist Angelo Badalamenti die damals 30-Jährige ins Spiel brachte. Cruise sang »Mysteries of Love« für den Kultfilm, Lynch schrieb die Texte und Badalamenti komponierte. Ein Trio für den Soundtrack war geboren. 1991 sang Julee Cruise auch in Wim Wenders' Film "Bis ans Ende der Welt" eine Coverversion des Elvis Presley-Songs »Summer Kisses, Winter Tears«. Zwei Jahre später tourte sie mit der US-Rockband The B-52's durch Amerika und Europa, daneben veröffentlichte sie mehrere Soloalben wie z.B. »Floating Into The Night« oder zuletzt »My Secret Life« (2011).

Peter Reusse 11. Juni 2022
Der ehemalige DDR-Schauspieler Peter Reusse verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Nach einem Studium an der Babelsberger Filmhochschule machte Reusse vor allem in Filmen und auf der Bühne Karriere. Bevor er Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin wurde und dort u.a. den Claudio in Shakespeares "Maß für Maß" spielte, trat er an verschiedenen Theatern der DDR auf. Seine erste Hauptrolle vor der Kamera übernahm er 1965 in "Denk bloß nicht, ich heule" von Frank Vogel. Der Film über Probleme der Nachkriegsjugend in der DDR landete nach Probeaufführungen bis zur Wende im Giftschrank. Reusse stammte aus Teltow in Brandenburg. Wegen seines jugendlichen Aussehens wurde er in den 60er und 70er Jahren auch mal als James Dean des Ostens bezeichnet. In der Komödie "Ein irrer Duft von frischem Heu" spielte er 1977 unter der Regie von Roland Oehme einen LPG-Bauern und Parteisekretär. Nach dem Ende seiner Schauspielkarriere aus gesundheitlichen Gründen widmete sich Reusse ab 1993 der Malerei und Bildhauerei, schrieb Gedichte, Erzählungen und Drehbücher.

Philip Baker Hall 12. Juni 2022
Der "Seinfeld"-Darsteller Philip Baker Hall verstarb im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Hollywood. Geboren wurde der US-amerikanischer Schauspieler in Toledo, Ohio. Nach seinem Filmdebüt im US-Drama "Cowards" spielte er zunächst kleinere Rollen für Film und Fernsehen, teilweise in Filmklassikern wie zum Beispiel "Die Truman Show" oder "Rush Hour". Als großartiger Nebendarsteller hatte er über 185 Auftritte in Film und Fernsehen. Berühmt wurde er allerdings erst mit seinen Auftritten in den Spielfilmen "Boogie Nights" (1997) und "Magnolia" (1999) sowie als Charakterdarsteller in der 1990er-Jahre-Sitcom "Seinfeld", wo er 1991 in zwei Episoden einen Gastauftritt als Detektiv Joe Bookman hatte.

Tyler Sanders 16. Juni 2022
Tyler Sanders, der junge US-amerikanische Schauspieler aus „911: Lone Star“ und „Fear the Walking Dead“, verstarb mit 18 Jahren in seinem Haus in Los Angeles. Der Schauspieler trat neben den Serien „Fear the Walking Dead“ und „The Rookie“, auch in dem Spielfilm „The Reliant“ und in den Fernsehfilmen „What About Barb?“ sowie “Escaping My Stalker“ auf. Seine erste anerkannte Rolle hatte er in der Fernsehserie „JLW Academy“. Zudem hatte Sanders gerade zwei Projekte abgeschlossen, die zum Zeizpunkt seines Todes noch nicht veröffentlicht wurden: den Action-Thriller „The Price We Pay“ und den Thriller-Kurzfilm „Shock!“, in dem er die Hauptrolle spielt. Für seine Arbeit als Leo in „Just Add Magic: Mystery City“ von Amazon Prime Video hatte Sanders eine Daytime-Emmy-Nominierung erhalten.

Raymundo Garduño Cruz & Juan Francisco González Aguilar
16. Juni 2022
Bei einem schweren Auto-Unfall am Set der Netflix-Serie „Der Auserwählte“ (Original: „The Chosen One“) kamen die beiden Serien-Stars Raymundo Garduño Cruz & Juan Francisco González Aguilar ums Leben. Auf dem Weg von Santa Rosalía zum örtlichen Flughafen auf der mexikanischen Halbinsel Baja California Sur, sollen die beiden Darsteller mit einem Van von der Straße abgekommen sein. Auch sechs weitere Crew-Mitglieder wurden verletzt, sollen aber außer Lebensgefahr sein. Die US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft »Screen Actors Guild« hat sich wegen dieses Vorfalls mit Netflix und der mexikanischen Schauspielergewerkschaft ANDA in Verbindung gesetzt und untersucht die Umstände mit der lokalen Produktion. Die Netflix-Serie läuft seit 2019 beim Streaming-Dienst. Die Geschichte basiert auf einer Comic-Reihe, in der ein 12-jähriger Junge plötzlich herausfindet, dass er der zurückgekehrte Jesus ist. Sein Ziel ist es, die Menschheit zu retten.

Jean-Louis Trintignant 17. Juni 2022
Der Schauspieler Jean-Louis Trintignant, neben Jean-Paul Belmondo einer der großen Stars des französischen Films, verstarb im Alter von 91 Jahren. Trintignant spielte in etwa 160 Filmen und Theaterstücken, darunter in "Ein Mann und eine Frau" von Claude Lelouch und in Michael Hanekes Drama "Liebe", für das er 2012 den César als bester Darsteller erhielt. Bekannt wurde er, als er 1956 in der Rolle des schüchternen Ehemanns an der Seite von Brigitte Bardot in dem Film von Roger Vadim "Und ewig lockt das Weib" auftrat - und dann eine Liaison mit der Schauspielerin einging. Trintignant wurde in Piolenc in Südfrankreich als Sohn einer wohlsituierten Industriellenfamilie geboren. Seine Karriere begann er zunächst im Theater, dem er zeitlebens treu blieb. Auch in seinen härtesten Rollen konnte er diese sanfte Melancholie in den Gesichtszügen nie ganz ablegen – ob als schweigender Rächer in dem Italo-Western „Leichen pflastern seinen Weg“, als soziopathischer Faschist in „Der große Irrtum“, Bernardo Bertoluccis definitivem Meisterwerk des europäischen Siebziger-Kinos, oder als Killer auf der Flucht in Jacques Derays Thriller „Brutale Schatten“. Trintignant war kein eiskalter Engel, er besaß auch nicht die unterkühlte, leicht abgehobene Makellosigkeit des jungen Alain Delon. Filme wie „Meine Nacht bei Maud“ und „Drei Farben: Rot“ machten ihn international zum Star. Mit Costa-Gavras drehte er den Politthriller „Z“. Seine Rolle als Untersuchungsrichter brachte ihm 1969 auf den Filmfestspielen in Cannes die Auszeichnung als bester Schauspieler ein. Es folgten der „Lügner“ von Alain Robbe-Grillet, „Der große Irrtum“ von Bernardo Bertolucci oder „Das wilde Schaf“ mit Romy Schneider, in dem er einen Frauenverführer verkörpert.

Ernst Jacobi 23. Juni 2022
Der 1933 in Berlin geborene Theater- und Filmschauspieler sowie Hörspiel- und Synchronsprecher, Ernst Jacobi, der zumeist in München lebte, ist im Alter von 88 Jahren in einem Wiener Pflegesanatorium friedlich eingeschlafen. Berühmt wurde er als Gauleiter Löbsack in Volker Schlöndorffs Grass-Adaption "Die Blechtrommel". Bekannt war er für schwierige Charakterrollen, hauptsächlich im Fernsehen und beim Theater. Bis 2017 schlüpfte er in über 200 TV-Rollen. Seine künstlerische Laufbahn begann beim Rundfunk, wo er als 14-Jähriger Sprechrollen beim RIAS in Berlin-Schöneberg erhielt. Nach seinem Abitur absolvierte er ab 1951 eine dreijährige Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin und studierte anschließend bei Jacques Lecoq an der Stage d’éte sur le mime in Paris und London. Von den Berliner Bühnen aus zog es ihn unter anderem nach Wien ans Burgtheater und nach Zürich ans Schauspielhaus. Zum Film kam Ernst Jacobi erst Ende der 1950er-Jahre und trat anfangs mit kleineren Rollen in Kinofilmen wie in Gerd Oswalds Krimi "Am Tag, als der Regen kam" (1959) in Erscheinung. Jacobi war zudem als Synchronsprecher tätig sowie in verschiedenen Hörbuch- und Hörspielproduktionen zu hören, z. B. Ken Folletts "Die Säulen der Erde" und auch als Erzähler in Michael Hanekes Film "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" (2009). Seine letzte Fernseh-Rolle spielte er 2017 im "Polizeiruf 110", seitdem lebte er zurückgezogen.

Mary Mara 26. Juni 2022
Die aus Serien wie „Emergency Room“ oder „Law & Order“ bekannte US-Schauspielerin Mary Mara ertrank laut US-Polizei beim Schwimmen im Sankt-Lorenz-Strom während eines Besuchs bei ihrer Schwester in Cape Vincent im Bundesstaat New York. Der Sankt-Lorenz-Strom fließt von den Großen Seen bis zum Atlantik und durchquert dabei Kanada und die USA. Mary Maras TV- und Filmkarriere begann 1989, als sie in dem Film "Mord ohne Motiv mitwirkte". Es folgten zahlreiche weitere Fernseh- und Filmrollen, darunter mehrere Episoden in Serien wie „Dexter“ oder „Star Trek: Enterprise“, in denen sie zumeist Nebenrollen spielte. Am bekanntesten wurde sie durch ihre Rollen in „Nash Bridges“, „Emergency Room (ER)“ und „Ray Donovan“, wie der US-Sender CNN schrieb. Zuletzt stand sie demnach 2020 für den Film „Break Even“ vor der Kamera. Mara wurde nur 61 Jahre alt.

Cüneyt Arkın 28. Juni 2022
Mit Cüneyt Arkın (bürgerlich Fahrettin Cüreklibatır) verstarb im Alter von 84 Jahren einer der bekanntesten türkischen Schauspieler, Drehbuchautoren, Filmregisseure und -produzenten. Er galt als Ikone des klassischen türkischen Kinos und hat in mehr als 300 Filmen gespielt. Seine Spezialität war der melodramatischer Actionfilm. Arkin wurde als Sohn von Auswanderern der Krim im Dorf Karaçay nahe der anatolischen Stadt Eskişehir geboren. Nach dem Gymnasium studierte Arkin in Istanbul Medizin und praktizierte dort ab 1961 als Arzt. 1968 erhielt Arkin das Angebot, in einem Film die Rolle eines Arztes zu spielen und blieb in dem Metier. Gewissen Unterhaltungswert haben die Filme mit ihm aus Sicht von Filmliebhabern wegen der teilweise recht ulkigen Kampfszenen – etwa im ersten türkischen Science-Fiction-Streifen "Dünyayı Kurtaran Adam" (Der Mann, der die Welt rettet), für den Cüneyt Arkın auch das Drehbuch schrieb. Darin sind Szenen des Raumschiffpiloten (Arkın) mit aus "Star Wars" kopierten Szenenbildern gegengeschnitten. 2006 kam eine Fortsetzung als "DKAO - Türken im Weltall", bei der Arkın auch mitspielte, in deutsche Kinos. Darüber hinaus sind einige weitere seiner Titel wie "Lionman" oder "Kara Murat" auch in deutschsprachiger Fassung erhältlich.

William Cohn 30. Juni 2022
Der in Kolumbien als Markus Kühne geborene deutsche Schauspieler, Synchronsprecher, Sänger und Autor William Cohn, verstarb plötzlich und unerwartet in Basel im Alter von 65 Jahren. William Cohn kam erst spät in die Fernsehbranche. Millionen Fernsehzuschauer lernten ihn als Ansager und Sidekick des Entertainers Jan Böhmermann kennen. Er war bei der damaligen ZDF-Sendung "Neo Magazin Royale" in fast jeder Folge dabei. Sein Paradestück blieb jedoch Zeit seines Künstler-Lebens die Rolle des intriganten Waffenhändlers Kaspar im Erfolgsmusical "Ludwig 2".

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mit Leonid Schwarzman, der am 2. Juli 2022 verstarb.
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