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Nachrufe zum Totensonntag 2022

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Julia Reichert 1. Dezember 2022
Die US-amerikanische Dokumentarfilmerin Julia Reichert verstarb im Alter von 76 Jahren. Sie erlag in Ohio einem Krebsleiden, wie ihre Familie mitteilte. Reichert erzählte in ihren Arbeiten die Geschichte gewöhnlicher Amerikanerinnen und Amerikaner. Ihre Themen reichten von Werksschließungen bei Autoarbeitern über Mitglieder der kommunistischen Partei Amerikas bis hin zu weiblichen Gewerkschaftsaktivisten in den 1930er Jahren. Einen Oscar gewann sie 2020 mit ihrem Partner Steven Bognar für "American Factory".

Karl Merkatz 4. Dezember 2022
Der in der Wiener Neustadt geborene österreichische Schauspieler Karl Merkatz verstarb laut Aussage seiner Familie im Alter von 92 Jahren in seinem Zuhause im Salzburger Land. Im Laufe seiner Karriere war Merkatz in über 250 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Bekannt wurde er u.a. für seine Rollen in der TV-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" (1975-1979) und in der Filmreihe "Der Bockerer", für die er 1982 das Filmband in Gold des Deutschen Filmpreises als bester Schauspieler erhielt. In seinen über 150 Bühnenrollen in Nürnberg, Hamburg, München und am Burgtheater in Wien spielte Merkatz vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren. Sein großer Wunsch, einmal den König Lear zu spielen, war nicht mehr in Erfüllung gegangen.

Kirstie Alley 5. Dezember 2022
Die aus der Komödie "Kuck mal, wer da spricht" und der Sitcom "Cheers" bekannte US-Schauspielerin Kirstie Alley verstarb im Alter von 71 Jahren nach kurzem Kampf gegen den Krebs, wie ihre Kinder mitteilten. In der 1989 von Amy Heckerling gedrehten Liebeskomödie "Kuck mal, wer da spricht" spielte Alley die schwangere Mollie, die während einer Taxifahrt ihre Wehen bekommt. An ihrer Seite John Travolta, der nicht nur den Taxifahrer spielte, sondern ihr auch bei der Geburt hilft, anschließend zum Babysitter und zum Ehemann wird. In der vom US-Sender NBC in den 1980er Jahren ausgestrahlten Serie "Cheers" spielte sie die Figur Rebecca Howe. Für ihre Rolle wurde sie mit einem Emmy ausgezeichnet. Die zweifach geschiedene Schauspielerin hatte weitere Fernsehauftritte in Serien wie "Fackeln im Sturm" und in Filmen wie "Star Trek II: Der Zorn des Khan" (1982) sowie "Liebe ohne Krankenschein" (2015). In der Serie "Fat Actress" (2005) machte sich Alley über den Schlankheitswahn Hollywoods lustig.

Angelo Badalamenti 11. Dezember 2022
Der US-amerikanische Komponist Angelo Daniele Badalamenti, der David-Lynch-Werke wie "Blue Velvet", "Twin Peaks" oder "Mulholland Drive" vertonte, verstarb nach Angaben seiner Familie im Alter von 85 Jahren. Der italienisch-stämmige Grammy-Preisträger und Stammkomponist von US-Regisseur David Lynch wurde vor allem durch die eindringliche, melancholische Musik für die Hit-Serie "Twin Peaks" bekannt. Auch die Soundtracks für "Wild at Heart" und "Lost Highway" stammten von Badalamenti. Nach seinem Musikstudium arbeitete Badalamenti zunächst als Musikproduzent (unter anderem 1987 für die Pet Shop Boys) und als Komponist für Fernsehserien. Nach der Zusammenarbeit mit David Lynch war er in einigen seiner Filme auch in kleinen Nebenrollen zu sehen.

Peter Hallwachs 16. Dezember 2022
Der Schauspieler und Hörspielsprecher Hans Peter Hallwachs verstarb im Alter von 84 Jahren in Berlin, wie aus Familienkreisen bekannt wurde. Hallwachs zählte zu den meistbeschäftigten Charakterdarstellern im deutschen Fernsehen, war jedoch fast immer nur in Nebenrollen zu sehen. So spielte er allein in 16 "Tatort"-Krimis der ARD mit. Die Stimme von Hallwachs hat Kultstatus. Seine Hauptrolle in Edward Boyds "Fünf Finger machen eine Hand" von 1969 gilt als ein Klassiker des westdeutschen Kriminalhörspiels. Seine prägnanteste Arbeit war jedoch die verlorene und sich verlierende Titelfigur des "Fabian" in Wolf Gremms Kästner-Verfilmung von 1980 über das aufkommende Hitler-Berlin.

Mike Hodges 17. Dezember 2022
Der britische Regisseur Mike Hodges verstarb im Alter von 90 Jahren in seinem Haus im südenglischen Dorset, wie sein langjähriger Freund und Produzent Mike Kaplan dem britischen "Guardian" sagte. Erste internationale Anerkennung erhielt Hodges 1971 mit dem Gangsterfilm "Jack rechnet ab", der auch die Karriere von Schauspieler Michael Caine begründete. Beide arbeiteten auch für die Thriller-Parodie "Malta sehen und sterben" zusammen. Hodges' größter Erfolg war "Flash Gordon" um die Comicfigur aus den 1930er-Jahren.

Barbara Noack 20. Dezember 2022
Die Bestseller-Autorin Barbara Noack verstarb in München im Alter von 98 Jahren, wie ihr Verlag mitteilte. Noack war von den
1950er Jahren an mit Unterhaltungsliteratur extrem erfolgreich und lieferte auch Stoffe für TV-Hits wie "Der Bastian" (1973) mit Horst Janson, Lina Carstens und Karin Anselm. Die ZDF-Serie traf das Lebensgefühl der 1970er Jahre. Schon ihr zweiter Roman "Die Zürcher Verlobung" war 1957 von Helmut Käutner mit Liselotte Pulver, Paul Hubschmid und Bernhard Wicki verfilmt worden.

Quinn K. Redeker 20. Dezember 2022
Die beeindruckende Film- und Fernsehkarriere von Quinn K. Redeker erstrecke sich insgesamt über 50 Jahre. Darunter gehörten auch tragende Rollen in Kult-Serien wie „Schatten der Leidenschaft“ oder „Zeit der Sehnsucht“ sowie viele weitere Auftritte in Film und Fernsehen. Wie seine Familie offiziell bekannt gab, verstarb Quinn K. Redeker in Los Angeles an einer natürlichen Todesursache im Alter von 86 Jahren. Seine wohl bekannteste Schauspielrolle feierte der Darsteller zwischen 1979 und 1987, als er in der Kult-Serie „Zeit der Sehnsucht“ den vermeintlichen Bösewicht „Alex Marshall“ in über 800 (!) Folgen verkörperte. Auch in „Schatten der Leidenschaft“ war er als „Rex Sterling“ in über 200 Folgen zu sehen. Letzte Rolle brachte ihm auch mitunter den größten Erfolg ein: So wurde er gleich zweimal als herausragender Nebendarsteller in einer Drama-Serie für einen Emmy nominiert. Insgesamt stehen knapp 80 Rollen in Film und Fernsehen in der Vita des Darstellers zu Buche, darunter in weiteren wichtigen Produktionen wie "CSI: Miami", "Bonanza", "Einsatz in Manhattan" oder "Starsky und Hutch. Spannenderweise brachte ihm ein anderes Projekt großen Ruhm und sogar eine Oscar-Nominierung ein, an dem er tragend beteiligt war: Gemeinsam mit seinem Kollegen Louis A. Garfinkle schrieb Redeker ein Drehbuch namens „The Man Who Came to Play“, das später zu einem Teil des Kultfilms „Die durch die Hölle gehen“ verarbeitet wurde. Der Film von Michael Cimino wurde u.a. für das beste Drehbuch für einen Oscar nominiert. Auch an der Seite von Robert Redford war Redeker mehrfach zu sehen, u.a. in "Bill McKay – Der Kandidat" (1972) und später auch in „Der elektrische Reiter“ (1979).

Ronan Vibert 22. Dezember 2022
Der in Cambridge geborene britische Schauspieler Ronan Vibert verstarb nach einer kurzen Krankheit im Alter von 58 Jahren, ohne nähere Angaben. Bekannt war er unter anderem aus dem 2002 mit drei Oscars ausgezeichneten Drama "Der Pianist" von Roman Polanski. In seiner langen und erfolgreichen Karriere war Vibert 2013 auch in "Saving Mr. Banks" an der Seite der Oscarpreisträger Tom Hanks und Emma Thompson zu sehen. Zudem wirkte er in den vergangenen Jahren in zwei Folgen der Serie "Carnival Row", in einer Episode von "Die Einkreisung" und wiederum in zwei Folgen von "Penny Dreadful" mit. Etwas weiter zurück liegen Engagements in den Historienserien "Die Borgias" und "Rom", in denen er jeweils in einigen Episoden auftrat. Was Kinofilme angeht, so war er etwa 2017 neben Michael Fassbender in "Schneemann" zu sehen sowie in "Shadow of the Vampire" im Jahr 2000 neben John Malkovich. Dem US-Branchenblatt "Deadline" zufolge lebte Vibert zuletzt im US-Bundesstaat Florida. Zuvor verbrachte er den Großteil seines Lebens in London.

Bob Penny 25. Dezember 2022
Der in Alabama geborene US amerikanische Schauspieler verstarb am ersten Weihnachtstag in Huntsville im Kreise seiner Familie. Er wurde 87 Jahre alt. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in der US-Stadt Birmingham als Professor an der University of Alabama. Dort unterrichtete er 21 Jahre lang Poesie und Englisch. Erst in den 1980er-Jahren startete er seine Schauspielerkarriere mit TV-Werbespots. Dann kamen kleinere Rollen in Filmen hinzu, die ihm halfen seine Hypothek zu bezahlen. In den folgenden Jahren spielte Penny in über 30 Filmen und Fernsehserien mit, darunter 1988 in der Fernsehserie "In The Heat of the Night". Zudem übernahm er über 40 Theaterrollen. Seine wohl berühmteste Rolle war die des Kleinstadt-Anwalts Wallace Buford an der Seite von Reese Witherspoon in der romantischen Filmkomödie "Sweet Home Alabama" aus dem Jahre 2002. Außerdem hatte er 1994 eine kleine Rolle in dem Klassiker "Forrest Gump" mit Tom Hanks sowie in dem 2000 gedrehten Drama "The Legend of Bagger Vance" von Robert Redford mit Will Smith.

Dieter Pröttel 26. Dezember 2022
Der Unterhaltungsregisseur Dieter Pröttel, der als Branchenlegende galt und ab den Sechziger Jahren viele Unterhaltungssendungen prägte wie etwa die "Rudi-Carrell-Show", "Die Pyramide", "Talentschuppen" oder "Auf Los geh's los", verstarb am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Familie in Starnberg. Am bekanntesten dürften seine Regiearbeiten bei den Komödien "Die Supernasen" (1983) und "Zwei Nasen tanken Super" (1984) mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk sein. Zudem prägte er bis in die Neunziger Jahre wie kaum ein anderer das deutsche Fernsehen und führte 1967 Regie bei der Einführung des Farbfernsehens auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Erst nach mehr als 3000 Produktionen beendete der promovierte Volkswirt 2006 seine aktive Arbeit als Regisseur beim Südwestfunk. Der gebürtige Offenburger arbeitete im Laufe seiner Karriere mit den ganz großen Stars wie Marlene Dietrich, Caterina Valente, Gustav Knuth, Rudi Carrell, Peter Alexander, Hildegard Knef oder Blacky Fuchsberger, hat aber auch viele neue Talente entdeckt und aufgebaut wie zum Beispiel Siegfried und Roy, Michael Schanze oder Hape Kerkeling.

Vivienne Westwood 29. Dezember 2022
Die britische Designerin Vivienne Westwood verstarb im Alter von 81 Jahren in London, wie ihr Modehaus kurz vor Silvester bekannt gab. Westwood feierte in den 70er Jahren Erfolge mit ihrer radikalen Interpretation des urbanen Street Styles. Sie war einflussreich in der modischen Punk-Bewegung und gab Modenschauen in London, Paris und New York. Mit mit ihrem Partner Malcolm McLaren, dem Manager der Punk-Band "Sex Pistols", eröffnete sie 1971 in der Londoner Kings Road ihre erste Boutique unter dem Namen „Let it rock“ in Anspielung an das Chuck-Berry-Lied. Ihren Durchbruch als Designerin schaffte sie 1981 mit einer Show, auf der sie ihre legendäre "Pirate Collection" vorstellte. Sichtbare Nähte, Kapuzenpullover über voluminösen Röcken, als Oberbekleidung getragene Büstenhalter, der Einsatz von Lammfell und Stickereien sowie große Buffalo-Hüte, waren Hauptelemente der Kollektion. Zudem schickte sie Topmodel Kate Moss mit nackten Brüsten und Eiscreme essend über den Laufsteg. Von 1989 bis 2005 nahm sie Lehraufträge für Modedesign an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der Universität der Künste Berlin wahr, bei denen es auch immer wieder Herrenkonfektion unter den Westwood-Kollektionen zu sehen gab. Berühmt wurde sie durch ihre neu und exzentrisch zusammengesetzten Kombinationen von historischer Bekleidung, seltenem Textilgewebe und Webmustern (Dessins). Einen ersten Schritt in die Film- und Theaterwelt unternahm sie 1996 als Kostümbildnerin am Wiener Burgtheater. Dort entwarf sie für "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht die Kostüme. Zahlreiche Film- und TV-Dokumentationen unterstreichen ihr Œuvre, wobei Lorna Tuckers Dokumentarfilm "Punk, Icon, Activist" sogar beim Sundance Film Festival 2017 seine Premiere feierte.

Barbara Walters 30. Dezember 2022
Die in Boston, Massachusetts geborene US-amerikanische Journalistin und Fernsehmoderatorin, die 1976 als erste Frau im US-amerikanischen Fernsehen durch ein abendliches Nachrichtenprogramm führte, verstarb im Alter von 93 Jahren in New York City. Walters präsentierte fast 25 Jahre lang das Nachrichtenmagazin 20/20 auf dem Fernsehsender ABC. Die für ihre Talkshow-Moderationen und Interviews mit schillernden Persönlichkeiten bekannte TV-Ikone sei zuhause im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen. Nach über einem halben Jahrhundert im Fernsehgeschäft hatte die langjährige Gastgeberin der von ABC News ausgestrahlten Talkshow "The View" 2014 ihre Karriere beendet. Begonnen hatte ihre TV-Laufbahn 1961 in der "Tonight Show". Besondere Aufmerksamkeit erfuhren ihre Interviews mit Prominenten wie Fidel Castro, Wladimir Putin, Michael Jackson, Monica Lewinsky, Sylvester Stallone, Katharine Hepburn, Anna Wintour, Sir Laurence Olivier, Caroline von Monaco, Donald Trump und dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad, den sie 2013 von Angesicht zu Angesicht "einen Diktator und Tyrannen" nannte und für Gewalt gegen Kinder verantwortlich machte. Walters interviewte nach Angaben ihres Senders alle US-Präsidenten und First Ladys seit der Ära Richard Nixons.

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Quellen: News.de | Gala | DW | Teleschau | Tagesspiegel | IMDb | dpa | ARD-Text | Wikipedia | SZ | T-Online | Focus | Spiegel | Die Zeit | FAZ | Rolling Stone | Süddeutsche Zeitung | RP-Online | Vip.de | Stern | u.a.

Eine umfassende Übersicht von weiteren verstorbenen Persönlichkeiten listet Wikipedia unter dem Eintrag Nekrolog 2022 auf.


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