Skip to content

achtung berlin Filmfestival mit ersten Spielfilm-Highlights

Das achtung berlin Filmfestival, vormals new berlin film award, hat das Programm des Spielfilm-Wettbewerbs verkündet.



Die Wettbewerbsbeiträge abendfüllender Spielfilm für die diesjährige Ausgabe des 20. achtung berlin Filmfestival (10. – 17. April 2024) stehen fest. Alle Wettbewerbsfilme werden vor ihrem offiziellen Kinostart präsentiert und erstmalig in Berlin gezeigt.

Allerdings feierten die meisten Filme des Berliner Festivals zuvor bereits ihre Erstaufführung oder sogar Weltpremiere auf anderen Festivals wie den Hofer Filmtagen im letzten Jahr oder beim Max Ophüls Preis im Januar in Saarbrücken.

Die Konkurrenz durch die Berlinale war dagegen diesmal geringer, da die Berlinale Sektion »Perspektive Deutsche Kino« in der bisherigen Form bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin aufgegeben wurde. Noch im letzten Jahr hatte es nämlich einen Wettstreit mit dem Max Ophüls Festival gegeben, wer die besseren oder innovativeren deutschsprachigen Filme zum Beginn des Jahres zeigen würde, wobei Saarbrücken den Vorteil hat auch auf österreichische und Schweizer Produktionen zurückgreifen zu können, die zumeist auch gewannen, während die inzwischen eingestellte Berlinale Sektion sich auf rein deutsche Produktionen beschränken musste.

Beschränkungen gibt es leider auch beim achtung berlin Filmfestival. Hier dürfen im Wettbewerb nur Filme gezeigt werden, die in der Hauptstadtregion einschließlich Brandenburgs gedreht wurden oder deren Regisseure bzw. Regisseurinnen von hier stammen.

Weil jedoch mit der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) und der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg zwei der renommiertesten Filmhochschulen Deutschlands hier ansässig sind, stammt dennoch ein Großteil der aktuellen deutschen Produktionen aus unserer Region.

Schade ist allerdings, dass es dem achtung berlin Festival - trotz Unterstützung durch das Medienboard Berlin-Brandenburg - nicht in den letzten 20 Jahren gelungen ist, mehr deutsche Erstaufführungen nach Berlin zu holen, zumal der Wegfall der Sektion »Perspektive Deutsche Kino« bei der Berlinale ein Anreiz wäre, frühzeitig in Verhandlungen mit anstehenden Produktionen aus der Region zu treten, um den Heim- und Standortvorteil nicht nur für sich, sondern auch zu Werbewecken für die Filme stärker nutzen zu können.

Bei der Überarbeitung des Filmförderungsgesetzes (ffg) sollte es doch möglich sein, dass zukünftig die regionale Filmförderung intensiver mit Standortmarketingmaßnahmen zusammenarbeitet, um Synergien für einen gemeinsamen wirtschaftlichen Aufschwung schöpfen zu können. Andere Länder gehen darin cleverer und erfolgreicher vor.

Doch zurück zum Festival. Am Mittwoch, 10. April 2024 findet die feierliche Eröffnung des Festivals statt, zum zweiten Mal im historischen Saal des Kino Colosseum in Berlin-Prenzlauer Berg. Eröffnungsfilm ist das Drama "Milchzähne" von Sophia Bösch (Buch: Roman Gielke, Sophia Bösch,) nach einer Romanvorlage von Helene Bukowski.

Hier ein internationaler Trailer:



Synopsis:
Milchzähne ist nicht einfach eine merkwürdige Geschichte über ein fremdes Kind, sondern ein Mysterythriller nach dem gleichnamigen Roman von Helene Bukowski, über eine merkwürdige Dorfgemeinschaft, bei der Aberglaube und Misstrauen vorherrschen. Diese Menschen hausen in einer nicht allzu fernen Zukunft irgendwo im Wald und schirmen sich ab, um alleine zu bleiben, autonom und unbelastet von Außen.


In diesem Jahr konkurrieren zwölf Langfilm-Produktionen, allesamt Berlin Premieren, um die new berlin film awards in den Kategorien ‚Bester Spielfilm’, ‚Beste Produktion’, ‚Bestes Drehbuch’, ‚Bestes Schauspiel’, ‚Beste Regie’ und ‚Beste Kamera’, und zum ersten Mal ‘Bestes Szenenbild’ und ‘Bestes Kostüm’.

Ebenfalls in einer unbestimmten Zukunft angesiedelt ist "Wo keine Götter sind, walten Gespenster", in der eine Gruppe junger Aktivist*innen gegen ein totalitäres System rebelliert, um den Menschen die Freiheit zur eigenen Lebensgestaltung zurückzugeben.

Der Journalist Leo hofft in "Good News", mit einer Geschichte über Rebellen in Thailand seinen Durchbruch zu schaffen, verstrickt sich aber zusehends in unmoralische Entscheidungen und Lügen.

Der unter Druck stehende Bauleiter Lutz lässt in "Rohbau" die Leiche eines verunglückten Schwarzarbeiters verschwinden, doch die Begegnung mit dessen Tochter konfrontiert ihn mit seiner Schuld und Verantwortung.

Michael kann in "Fossil" die Schließung des Tagebaus, in dem er sein Leben lang gearbeitet hat, nicht akzeptieren und gerät nicht nur mit seiner Familie aneinander.

Basilio ist in "Der Junge, dem die Welt gehört" auf der Suche nach der wahren Poesie und gerät in einen Konflikt zwischen seinem Mentor und der mysteriösen Karla.

Im autofiktionalen Roadmovie "Arthur & Diana" fährt ein Geschwisterpaar von Berlin nach Paris, doch der Sommertrip wird durch viele turbulente Umwege und Familienstreits zur emotionalen Herausforderung.

Wie in der Liebe mit Ent-täuschung umgehen? Das erforscht "Und das man ohne Täuschung zu leben vermag" in der Beziehung zwischen Merit und Eva.

Robert zieht in "Power of Love" zu seiner Freundin Saara nach Helsinki, doch ihr Alltag ist geprägt vom Spiel mit Geschlechterklischees und Machtverhältnissen, an dem ihre Beziehung zu scheitern droht.

Auch in "Touched" werden sexuelle Grenzen ausgelotet. Die junge Pflegerin Maria beginnt mit ihrem Patienten Mike eine Liebesgeschichte, die schon bald in einen Strudel toxischer Abhängigkeit gerät.

Die talentierte DDR-Schwimmerin Hanna steht in "Jenseits der blauen Grenze" vor einer existentiellen Entscheidung: Ihr großer Lebenstraum ist der Olympiasieg, doch ihr bester Freund Andreas gerät ins Visier der Staatsmacht und will in den Westen flüchten.

Schließlich begleiten wir in "The Diarys of Adam und Eva" nach Texten von Mark Twain das wundersame Miteinander des ersten Paares im Paradies, immer wieder gespiegelt in heutigen Großstadtpaaren.

"Insgesamt ein sehr kreativer, filmisch herausfordernder Wettbewerb“, so Regina Kräh und Sebastian Brose, Leiter*innen des achtung berlin Filmfestival zum diesjährigen Spielfilm-Wettbewerb.


Die Festivalvorführungen finden in Berlin im Colosseum, Babylon, fsk Kino am Oranienplatz, City Kino Wedding, ACUDkino, Lichtblick-Kino, Wolf Kino, Il Kino sowie im Filmtheater Union in Fürstenwalde statt.

Link: achtungberlin.de
Quelle: Steinbrennermüller Kommunikation

Anzeige