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Der Krise trotzen - kleines Verbandstreffen

Liebe Mitglieder des BAF, liebe Kolleginnen und Kollegen,



in den Sendern und Medienunternehmen regiert der Rotstift. Und das nicht erst, seit in der Krise die Werbeeinnahmen wegbrechen. Die Heuschrecken, die noch in guten Zeiten Deutschland überzogen, sind inzwischen zwar wieder abgezogen. Aber nach wie vor beherrscht kurzfristiges, profitorientiertes Kostendenken das Handeln der Medienhäuser, Fernsehanstalten und Produktionsunternehmen.

Gespart wird am Personal, in den Redaktionen und bei den Honoraren für Freie. Funktionen werden gekoppelt, ganze Abteilungen zusammengelegt und wegrationalisiert. Mit den Arbeitsplätzen schrumpft auch die Qualität, nicht immer sofort erkennbar für jeden Beteiligten, aber unausweichlich auf mittlere Sicht. Gleiches gilt für Fernsehjournalisten und ihren Kollegen bei Print und Hörfunk.

Not macht erfinderisch, heißt es. Manche machen sich selbst auf die Suche nach Alternativen zu klassischen Berufsfeldern. Das Internet lockt mit seinen scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, sich neuen Betätigungsfeldern zu widmen auch journalistisch wie im BAF-Blog. Doch nicht alle schaffen damit den Sprung in die Existenzgründung, oder können wirklich davon leben und eventuell ihren neuen Arbeitsplatz ausbauen und auf lange Zeit sichern.

Die Gewerkschaften und andere Berufsverbände sind deshalb an uns herangetreten und haben nachgefragt, wie wir die Situation sehen. Wie ist es tatsächlich um die Beschäftigung in der Filmbranche bestellt? Auch für uns vom Berliner Arbeitskreis Film e.V., der als einer der ältesten Berliner Filmverbände seit 35. besteht, ist der Umbruch eine große Herausforderung, so dass wenig Zeit zum Feiern bleibt.

Immer wiederkommen Anfragen, wo Jobs zu vergeben sind. Was kann man gegen Lohndumping tun? Warum werden Honorare nicht pünktlich ausbezahlt? Mit all diesen Fragen werden wir neuerdings wieder stärker konfrontiert und sogar das Verlangen regelmäßige Stammtische zu reaktivieren kommt plötzlich nach Jahren der zurückhaltenden Beteiligung unter den Medienschaffenden wieder auf. Die erstaunlich reghafte Beteiligung am 8. Juni, beim Treffen der filmcomission (BBFC) vom Medienboard Berlin-Brandenburg (siehe BAF-Blog vom 31. Mai. 09) war Anlass für uns, schnellstmöglich ein Treffen mit anderen Berliner Verbänden zu organisieren, um neue Strategien zur Bewältigung der Krise zu überlegen.

Auch junge Filmabsolventen der Filmhochschulen und anderer Ausbildungsstätten klopfen bei uns wieder an, da Sie auf die quälenden Fragen in der Netcommunity doch nicht alle Antworten bekommen. Leider schrecken den Berufsanfängern in Zeiten der Arbeitslosigkeit immer wieder die mehr oder weniger hohen Beiträge ab, die Verbände nun leider nehmen müssen, um selbst überleben zu können. Bei den Gewerkschaften ist es nicht anders. Auch ver.di und DJV und wie sie alle heißen, kümmern sich wieder mehr um ihre Mitglieder, und organisieren z.T. große Informationsveranstaltungen, die natürlich bezahlt sein müssen.

Am 25. Juni 2009 um 17.30 Uhr, ist es wieder einmal soweit.
Der DJV lädt seine Mitglieder ins
Automobil Forum
Unter den Linden 21
10117 Berlin
ein, das die Konzernrepräsentanz der Volkswagen AG dem Verband freundlicherweise für die Veranstaltung zur Verfügung stellt. Natürlich nicht ganz uneigennützig, denn der Automobilbranche geht es besonders schlecht, auch wenn "VW" unter allen Firmen noch am Besten da steht. So können bei dem Podiumsgespräch
"Wie trotzen wir der Krise?"
nebenbei die neusten Automobile im automobilforum-berlin begutachtet werden. Die Veranstaltung steht allen DJV-Mitgliedern offen. Anmeldungen können auf der Website unter www.djv-berlin.de noch vorgenommen werden. Allerdings ist auf dem Podium kein Vertreter aus den Bereichen Film oder Fernsehen anwesend; dafür zwei Vertreter des Hörfunks und der Webradios, ein Onlinejournalist und Kenner des Internets sowie zwei weitere Vertreter aus dem Printbereich, davon einer stellvertretend für die freien Berufe.

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Auch der BAF e.V. plant ein kleines Treffen in Charlottenburg,
am: Dienstag den 23.06.09 um 19:00 Uhr
bei schönem Wetter evtl. sogar draußen im Vorgarten der Kneipe

"Zur weißen Kastanie"
Schloßstraße 22
14059 Berlin
Kontakt und Anmeldung siehe Impressum!

Teilnehmen wollen voraussichtlich die Vorstände des Cutterverbands, die Kostümbildner, die Gewerkschaft ver.di, die Vereinigung „Die Filmschaffenden“ die AG Dok der Vorstand des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler BFFS e.V. und alle die gerne noch dazustoßen möchten, denn es gibt viel zu besprechen:
RTL hat angekündigt weitere Stellen zu streichen und die Produktion mehrerer langjähriger Fernsehserien plötzlich einzustellen. Auch das ZDF, nicht nur Förderer des "Kleinen Fernsehspiels", sondern auch Coproduzent großer internationaler Filmproduktionen, will alles auf den Prüfstand stellen und plant drastische Einschnitte vorzunehmen, wurde uns aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt. Darüber hinaus dürften die nächsten Tarifauseinandersetzungen mit den Sendern nicht einfach werden und die Freien spüren die Streichungen von Stellen schon seit Monaten.
Mit den Diskussionen möchten wir die Lage nüchtern analysieren und vielleicht manchen Rat geben und Perspektiven aufzeichnen, auch wenn es Patentlösungen für jeden Einzelnen nicht geben wird, aber vielleicht die Zuversicht, dass es irgendwann wieder aufwärts geht.

Weitere Deteils zur Podiumsdiskussion Unter den Linden des DJV finden Sie hier in der erweiterten Ansicht.




Thema: „WIE TROTZEN WIR DER KRISE?“

Es geht um Analysen und Strategien wie Journalisten sich in der Krise selbst helfen können.

Ausgangspunkt sind neun Thesen zum Strukturwandel der Medien von Prof. Dr. Klaus Meier (Hochschule Darmstadt).
Anschließend zeigt Wolfgang Kiesel, DJV-Coach und Autor des Ratgebers
"Von Beruf frei", Szenarien auf, welche Strategien Journalisten jetzt verfolgen können, um die Krise zu überstehen.

Auf dem Podium erwarten Sie des weiteren Referenten, Journalistinnen und Journalisten, die in den letzten Jahren ihr eigenes Medium gegründet und sich so ihre Arbeitsmöglichkeit selbst geschaffen haben:

- Gerhard A. Pfeffer ist seit einigen Jahren am Markt und schaffte es mit seinem Online-Magazin „Pr-Journal.de“ schwarze Zahlen zu schreiben;

- Klaus Schnabel-Koeplin initiierte rockradio.de, ein Internetradio, das von einem gemeinnützigen Verein getragen wird;

- Ruben Jonas Schnell gründete in Hamburg das Internetradio „Byte.FM“, das zu den 24 Nominierten für den Grimme Online Award 2009 gehört;

- Heide-Ulrike Wendt, Chefredakteurin des Medienmagazins „Berliner Journalisten“ und Autorin u. a. für „stern“, „AMICA“, „ZEIT“, „Focus“, berichtet über ihre Erfahrungen mit etablierten und nicht etablierten Medien;

- RA Arno Metzler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe, steht Rede und Antwort zum Thema, wie sich die Situation in den anderen europäischen Ländern darstellt.

Moderation Jörg Wagner (Medienmagazin „radioeins“).

Ort:
Automobilforum Unter den Linden
(inmitten der aktuellen Ausstellung
des Zeitungsmuseums Saarbrücken)
Unter den Linden 21 / Ecke Friedrichstraße
10117 Berlin

Termin: 25. Juni 17.30 Uhr.
Anmeldung unter info@djv-berlin.de

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