21. Filmfestival Münster 2025 zeichnete irischen Spielfilm aus
„Christy" von Brendan Canty gewann am 28. September 2025 den Spielfilmwettbewerb beim 21. Filmfestival Münster.

Während am Sonntag, den 28. September 2025, mit Spannung die Ergebnisse der Stichwahlen in NRW erwartet wurden und die Grünen erstmals den Oberbürgermeister in der Universitätsstadt Münster stellen konnten, die AFD dagegen überall leer ausging, wurden im Schlosstheater Münster die Preise des 21. Filmfestivals verkündet.
Das Filmfestival Münster ist eine Veranstaltung der Filmwerkstatt Münster. Es findet alle zwei Jahre statt, im Wechsel mit LITFILMS - Literatur Film Festival Münster, jeweils im Herbst der ungeraden Jahre.
Am 12. Sept. 2025 startete für 10 Tage das Filmfestival Münster mit der Deutschlandpremiere des niederländischen Films „Alpha“. Insgesamt waren rund 70 Filme in der Studentenstadt zu sehen.
Mit einem vielseitigen Programm im Schloßtheater Münster begeistert das Festival vor allem junge Leute.
Den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die beste Regie im europäischen Spielfilmwettbewerb für Debütfilme gewann das irische Coming-of-Age-Drama "Christy" von Regisseur Brendan Canty, das im Frühjahr seine Weltpremiere auf der 75. Berlinale gefeiert hatte und zum Best Feature Film der Sektion »Generation« in Berlin gewählt worden war. Hauptdarsteller Diarmuid Noyes nahm den Preis in Münster stellvertretend entgegen.
Hier der Trailer:
Der Film "Christy" wird auch vom 7. bis 12. Oktober 2025 im Wettbewerb des 40. Filmfests Osnabrück - Festival des Unabhängigen Films stehen.
Der mit 3.000 Euro dotierte Großer Preis der Filmwerkstatt ging in der European Short Film Competition an den deutschen, knapp 24 Minuten langen Dokumentar-Kurzfilm "Eigentlich wollte ich nicht lange bleiben" von Andreas Grützner über den Umgang mit Menschen mit Behinderung.
Der mit 1.500 Euro dotierte Preis der Westfalen Connection für den besten Film über 30 Minuten ging an "Viel Nebel im November" von Anna Lena Höhne, die damit ihren Bachelorabschluss absolvierte.
Den mit 1.000 Euro dotierten Preis der Westfalen Connection für den besten Film unter 30 Minuten ging an den sieben Minuten langen Kurzfilm "How to kill your family" von Dominic Wittrin, der seit 2024 szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert.
Link: filmfestival-muenster.de

Während am Sonntag, den 28. September 2025, mit Spannung die Ergebnisse der Stichwahlen in NRW erwartet wurden und die Grünen erstmals den Oberbürgermeister in der Universitätsstadt Münster stellen konnten, die AFD dagegen überall leer ausging, wurden im Schlosstheater Münster die Preise des 21. Filmfestivals verkündet.
Das Filmfestival Münster ist eine Veranstaltung der Filmwerkstatt Münster. Es findet alle zwei Jahre statt, im Wechsel mit LITFILMS - Literatur Film Festival Münster, jeweils im Herbst der ungeraden Jahre.
Am 12. Sept. 2025 startete für 10 Tage das Filmfestival Münster mit der Deutschlandpremiere des niederländischen Films „Alpha“. Insgesamt waren rund 70 Filme in der Studentenstadt zu sehen.
Mit einem vielseitigen Programm im Schloßtheater Münster begeistert das Festival vor allem junge Leute.
„Viele ausverkaufte Vorstellungen, volle Säle und ein Publikum, das den Filmen mit Begeisterung und Neugier folgte, spiegeln die positive Resonanz des Festivals wider. Besonders gefreut hat uns, wie stark Studierende und Erstbesucher*innen die Atmosphäre geprägt haben", resümiert Risna Olthuis, die das Festival gemeinsam mit Carsten Happe leitet.
„Mit mehr als 100 anwesenden Filmemacher*innen, die ihre Filme persönlich vorgestellt haben, unterstreicht das Festival seine Rolle als bedeutende Plattform für Begegnung und Austausch", ergänzt Festivalleiter Carsten Happe. „Gerade in Zeiten globaler Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen ermöglicht die Filmkunst, den Blick zu weiten und verbindende Momente zu schaffen".
Den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die beste Regie im europäischen Spielfilmwettbewerb für Debütfilme gewann das irische Coming-of-Age-Drama "Christy" von Regisseur Brendan Canty, das im Frühjahr seine Weltpremiere auf der 75. Berlinale gefeiert hatte und zum Best Feature Film der Sektion »Generation« in Berlin gewählt worden war. Hauptdarsteller Diarmuid Noyes nahm den Preis in Münster stellvertretend entgegen.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Der 17-jährige Christy steht an einem Scheideweg. Er ist gerade aus seiner Pflegefamilie in der ruhigen Vorstadt geworfen worden und bei seinem älteren Bruder Shane eingezogen, der im Arbeiter*innenviertel im Norden der irischen Stadt Cork wohnt. Für Shane ist das nur eine vorübergehende Lösung, aber Christy beginnt, sich bei ihm zu Hause zu fühlen, lässt sich auf die Menschen vor Ort ein und findet Freund*innen. Über die erweiterte Familie – so schlecht ihr Ruf auch ist – kann er sogar wieder an seine Vergangenheit anknüpfen. Shane versucht jedoch, ihn von der Verwandtschaft fernzuhalten. Er will um jeden Preis ein besseres Leben für Christy, selbst wenn das bedeutet, dass er ihn von sich stoßen muss. Nach vielen Jahren der Trennung stehen die Brüder vor der Aufgabe, sich mit ihren turbulenten Vergangenheiten zu versöhnen und zu entscheiden, wie die Zukunft aussehen soll.
Jurybegründung:
„Brendan Cantys Langfilmdebüt "Christy" erzählt mit großer Authentizität und Hoffnung und verhandelt Themen wie Herkunft, Zugehörigkeit, Wut und Verletzlichkeit. Der Film beeindruckt durch sein tiefes Vertrauen in die Figuren und eine filmische Sprache, die Nähe schafft.
Die beiden Brüder Christy und Shane stehen zwischen Wut und Loyalität - ihre schauspielerische Leistung ist herausragend und sicher auch das Ergebnis einer Regie, die Raum lässt und Vertrauen schafft. Wir waren beeindruckt vom Spiel, dem Humor, der Kameraarbeit - von der rohen ehrlichen Kraft des Films. Das ist einem Regisseur zu verdanken, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Canty gelingt das seltene Kunststück, einen tief realistischen Film zu schaffen, der zugleich ein eindringliches Plädoyer für Empathie, zweite Chancen und familiäre Verbundenheit ist. Wir hoffen, dass dieser Preis den Regisseur dazu ermutigt, noch viele weitere Filme zu machen!"
Der Film "Christy" wird auch vom 7. bis 12. Oktober 2025 im Wettbewerb des 40. Filmfests Osnabrück - Festival des Unabhängigen Films stehen.
Der mit 3.000 Euro dotierte Großer Preis der Filmwerkstatt ging in der European Short Film Competition an den deutschen, knapp 24 Minuten langen Dokumentar-Kurzfilm "Eigentlich wollte ich nicht lange bleiben" von Andreas Grützner über den Umgang mit Menschen mit Behinderung.
Inhalt:
Wie reagiert man, wenn man erfährt, dass einer der eigenen Vorfahren genau die Art von Menschen töten wollte, um die man selbst sich 45 Jahre seines Lebens lang liebevoll gekümmert hat? Passiert ist das Andreas Grützner, der als 60-Jähriger erfuhr, dass Gerhard Wagner sein Urgroßonkel war, ein Bruder seines Urgroßvaters – „Reichsärzteführer“ Gerhard Wagner, der sich im „Dritten Reich“ wie kein anderer für „Euthanasie“ und Zwangssterilisation einsetzte.
Statement der Kurzfilm-Jury:
„Einmal mehr wurde in diesem Wettbewerb mit 36 Kurzfilmen klar, wie wichtig gerade jetzt künstlerische Stimmen sind, die nach neuen Formen suchen.
Der Film, den wir für den großen Preis der Filmwerkstatt ausgewählt haben, schafft etwas sehr Ungewöhnliches: nämlich unseren emphatischen Blick zu schärfen, historische Zeitabschnitte undidaktisch zu verbinden und Gedanken zu stiften, die unser Verhältnis zur eigenen Vergangenheit hinterfragen lassen. Dabei wählt die Regie einen extrem persönlichen Ansatzpunkt und bewegt sich in sehr autarken, dokumentarischen Bildern tief hinein in die Abgründe deutscher Vergangenheit - nämlich in den Umgang mit Menschen in Heil- und Pflegeanstalten. Von den 30er-Jahren, über die 70er bis ins Heute.
Der direkte und dabei enorm behutsamen Blick auf die porträtierten Personen in Kombination mit einem Voice Over der Regie, das die eigene Familiengeschichte hinterfragt - all das macht diesen Film zu einem erschütternden wie animierenden Plädoyer für Inklusion wie Empathie im gesellschaftlichen Miteinander. Ein Film, der also zum genau richtigen Zeitpunkt kommt und der von Vielen gesehen werden sollte".
Der mit 1.500 Euro dotierte Preis der Westfalen Connection für den besten Film über 30 Minuten ging an "Viel Nebel im November" von Anna Lena Höhne, die damit ihren Bachelorabschluss absolvierte.
Inhalt:
Auf der Suche nach Geborgenheit kämpft die junge 17-jährige Paula verzweifelt um ihr einst selbstverständliches Zuhause auf einem Bauernhof und das Leben ihres Vaters, der nach einem Unfall im Koma liegt. Sie besucht ihn nur ein einziges Mal, weil sie sein Zustand in Panik versetzt und überfordert. Stattdessen redet Paula sich nach Geborgenheit suchend ein, dass ihr Vater wiederkommen wird, wenn sein Hof läuft. Erst viel später gesteht Sie sich ein, dass die Hofarbeit ihr zu viel ist, und lernt loszulassen. Denn für ihren Vater gab es keine Hoffnung mehr, aber Mutter und Tochter können ihr Leben im Gegensatz zu ihm noch weiterleben.
Statement der Jury:
„Der Film behandelt ein bewegendes Thema: Um den Familienhof am Laufen zu halten, während der Vater im Koma liegt, arbeitet die Protagonistin mit Verbissenheit und Hingabe, die für die Zuschauer*innen deutlich sichtbar wird. Der im Münsterland gedrehte Film zeigt den Familienzusammenhalt, aber auch die Herausforderungen, die ein Hof mit sich bringt."
Den mit 1.000 Euro dotierten Preis der Westfalen Connection für den besten Film unter 30 Minuten ging an den sieben Minuten langen Kurzfilm "How to kill your family" von Dominic Wittrin, der seit 2024 szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert.
Inhalt:
Während ihre Familie noch in der Kirche ist, deckt Monika den Tisch für das Weihnachtsessen. Endlich will sie es durchziehen: Ihr Outing. Doch wie fängt man an? Eine Trockenprobe soll guttun, nicht, dass es später total eskaliert.
Statement der Jury:
„Dem Film gelingt es, ein schweres und emotionales Thema mit Humor und Leichtigkeit zu erzählen - ganz ohne Cringe und fernab von Pathos. Die Protagonistin trägt das Publikum durch ihr pointiertes Spiel, das zugleich berührt und zum Lachen bringt. Mit feiner Situationskomik gelingt es, in kürzester Zeit die Kunst der Komödie auf den Punkt zu bringen. Ein Film, der uns fühlen lässt und bei dem man sich fast schon auf Weihnachten freut."
Link: filmfestival-muenster.de
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