»FIRE DRILL« der Filmuniversität Babelsberg erhält den Deutschen Kurzfilmpreis
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am 21. November 2024 in Hamburg zum 68. Mal den Deutschen Kurzfilmpreis 2024 verliehen. Passend dazu startet die ARD-Mediathek eine Kurzfilmplattform und auch bei CineBrasil werden in dieser Woche preisgekrönte Kurzfilme aus Brandenburg gezeigt.
Mit der goldenen Lola würdigt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien jedes Jahr herausragende Leistungen bei der Produktion von Kurzfilmen. Von insgesamt 273 wettbewerbsfähigen Vorschlägen waren zwölf Filme für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.
In der Kategorie „Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit“ wurde am Donnerstagabend, den 21.11.2024, der Filmuni-Film "FIRE DRILL" von Maximilian Villwock ausgezeichnet.
Hier ein kurzer Teaser:
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die bedeutendste und höchstdotierte Auszeichnung für die kurze filmische Form in Deutschland. Am gestrigen Abend wurden Prämien von insgesamt 275.000 Euro vergeben.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
Die Nominierten und die Gewinner 2024:
Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit
„Melodies of Barking Dogs“ *Winner
Herstellung: Filmakademie Baden-Württemberg, SWR, Arte
Federführung Produktion: Rebecca Hartung, Alexia Wallemacq
Regie: Daniel Huss
Drehbuch: Nicola Jakobi
Laufzeit: 8 Minuten
Der siebzehnjährige Toni verbringt den Abend mit seinen Freunden im Vereinsheim. Es wird getrunken, einander belauert und sich gegenseitig bloßgestellt. Alles wie immer. Als er im Verlauf des Abends ein älteres Paar beim Tanzen beobachtet, beginnt Toni sich zu fragen, was er eigentlich wirklich will.
Weitere Nominierungen wurden in dieser Kategorie durch die Jury in diesem Jahr nicht vergeben.
Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit
„As If Mother Cried That Night“
Herstellung: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Federführung Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Regie: Hoda Taheri
Drehbuch: Hoda Taheri, Boris Hadzija, Magdalena Jacob
Laufzeit: 19 Minuten
Ein iranisches Paar klammert sich an die Mutterschaft als mögliches Mittel, um in Deutschland bleiben zu können, und entwirrt auf seiner verzweifelten Suche nach Asyl ein Netz aus Unsicherheit und Opfern.
„Bull’s Heart“
Herstellung: Margarita Bagdasaryan, Margarita Amineva-Jester
Federführung Produktion: Margarita Bagdasaryan
Regie: Margarita Bagdasaryan
Drehbuch: Michael Borodin, Margarita Bagdasaryan
Laufzeit: 14 Minuten
Vater, Sohn, sein Geliebter, Hitze, Sommer, Nacht. Eine kleine männliche Welt, ungewöhnlich zart und verletzlich, so wie das gesamte Leben von Migranten in großen Städten.
„Fire Drill“ *Winner
Herstellung: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Federführung Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Regie: Maximilian Villwock
Drehbuch: Maximilian Villwock
Laufzeit: 20 Minuten
Ein junger Ukrainer tritt seine erste Reise auf einem Containerschiff an, doch der plötzliche Ausbruch des Krieges überschattet seinen Übergang ins Erwachsenenleben.
„NUESTRA SOMBRA (Our Own Shadow)“
Herstellung: Agustina Sánchez Gavier mit der Kunsthochschule für Medien Köln
Federführung Produktion: Agustina Sánchez Gavier
Regie: Agustina Sánchez Gavier
Drehbuch: Agustina Sánchez Gavier
Laufzeit: 20 Minuten
Der Himmel birgt schlechte Omen. Wo die Natur verachtet wird, verschwinden Menschen, fallen Bäume und die Sonne wird verschlungen.
„Skin on Skin“
Herstellung: Filmakademie Baden-Württemberg, SWR, ARTE, 3SAT
Federführung Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg
Regie: Simon Schneckenburger
Drehbuch: Simon Schneckenburger, Marie Wagner
Laufzeit: 30 Minuten
Zwei Männer, gefangen in der Hölle der deutschen Fleischindustrie. Etwas liegt zwischen ihnen. Etwas lässt sie wieder träumen.
Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Tako Tsubo“
Herstellung: Eva Pedroza, Fanny Sorgo
Federführung Produktion: Eva Pedroza, Fanny Sorgo, Maria Trigo Teixeira
Regie:Eva Pedroza, Fanny Sorgo
Drehbuch: Fanny Sorgo
Laufzeit: 6 Minuten
Herr Ham entscheidet sich für eine Herzentfernung, um von seinen komplizierten Gefühlen entlastet zu werden. Der Arzt versichert ihm, dass dies in der heutigen Zeit überhaupt kein Problem mehr darstellt.
„Dull Spots of Greenish Colours“ *Winner
Herstellung: Wait a second! Matern-Trigo-Magout-Magnuska-Plucinska-Solomon-Ziolkowska GbRFederführung Produktion: Karsten Matern
Regie: Sasha Svirsky
Drehbuch: Sasha Svirsky
Laufzeit: 11 Minuten
In Zeiten des Krieges wird unsere Aufmerksamkeit zur Kampfzone.
Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Detours while speaking of monsters“ *Winner
Herstellung: Deniz Şimşek
Federführung Produktion: Deniz Şimşek
Regie: Deniz Şimşek
Drehbuch: Deniz Şimşek
Laufzeit: 18 Minuten
Hier, wo selbst Monster politisch sind, hat die Topographie ihr eigenes Gedächtnis. Sie hat den mythologischen Blues. Unterdessen sind alte Gottheiten sauer auf uns und ich bin sauer auf meinen Vater.
„That's All From Me“
Herstellung: Eva Könnemann
Federführung Produktion: Eva Könnemann
Regie: Eva Könnemann
Drehbuch: Eva Könnemann
Laufzeit: 24 Minuten
Ein fiktiver Videobriefwechsel zwischen einer Filmemacherin und einer Schriftstellerin über Zusammenhänge von Mutterschaft und künstlerischer Arbeit. Die eine steckt in der Krise, die andere hat eine hilfreiche Idee.
Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Eine einzelne Tat“ *Winner
Herstellung: Constanze Wolpers
Federführung Produktion: Jonas Eisenschmidt, Constanze Wolpers
Regie: Constanze Wolpers
Drehbuch: Constanze Wolpers
Laufzeit: 19 Minuten
Sechs Wochen nach Hanau wird der 15-jährige Ezide Arkan Hussein Khalaf in Celle erstochen, die Polizei spricht von einem ‚Zufallsopfer‘. Der Film liest in den Ermittlungsakten, taucht durch Archive und Bilder von Kleinstadtidylle und Fußballspielen der deutschen Nationalmannschaft. Eine Annäherung an strukturellen Rassismus über Akten, Fußball und das eigene Aufwachsen der Regisseurin in Celle.
„STADTMUSEUM / Мой Рай“
Herstellung: Boris Dewjatkin
Federführung Produktion: Laurine Irmer
Regie: Boris Dewjatkin
Drehbuch: Boris Dewjatkin, Laurine Irmer
Laufzeit: 26 Minuten
Ein Essayfilm über die Transformation von städtischem Material und urbanen Zeichen zu einem mächtigen Akteur in den Räumen Berlins, welche sich als ein subjektives Paradies offenbaren, in dem menschengemachte Ordnungssysteme immer wieder von chaotischen Kräften überschrieben werden.
Mittellanger Film von mehr als 30 Minuten bis 78 Minuten Laufzeit
(Weitere Nominierungen waren für diese Kategorie nicht vorgesehen)
„Home Sweet Home“ *Winner
Herstellung: Majmun Films
Regie, Federführung Produktion: Annika Mayer
Federführung Produktion: Jakob Krese
Eine westdeutsche Familie in den 60er Jahren auf Super8. Die Geschichte eines gewalttätigen Ehemanns fünfzig Jahre später. Ein Film über die Unsichtbarkeit von häuslicher Gewalt.
Weitere Informationen zu allen Preisträger*innen finden Sie hier.
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kurzfilmpreise erhalten je eine Prämie von 30.000 Euro. Eine Nominierung ist mit 15.000 Euro Prämie verbunden, die auf die Auszeichnungsprämie angerechnet wird. Die Prämie für den mittellangen Film beträgt 20.000 Euro. Die Prämien sind zweckgebunden zu verwenden für die Herstellung, Projektentwicklung oder Projektvorbereitung eines neuen Films mit künstlerischer Qualität.
Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit, Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit und Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert. Darüber hinaus erhalten alle Gewinner- und Nominiertenfilme Punkte für das Referenzfördersystem der Filmförderungsanstalt.
Auf der „KURZ. FILM. TOUR – Der Deutsche Kurzfilmpreis. Im Kino.“ werden alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in kommunalen Kinos präsentiert.
Link: www.deutscher-kurzfilmpreis.de
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Auch die ARD will den Kurzfilm stärker in den Fokus rücken, denn Kurzfilme seien Seismografen gesellschaftlicher Stimmungen und kreative Labore für neue Erzählformen, sagte die ARD-Kurzfilmbeauftragte Daniela Adomat.
Die ARD hat deshalb eine neue Plattform für Kurzfilme gestartet. Unter "ARDkurzfilm.de" finden sich seit Donnerstag rund 70 der schönsten Werke aus den Bereichen Fiktion, Animation, Dokumentation und Experimentalfilm, wie der federführende Sender MDR mitteilte.
Das Angebot werde kontinuierlich erweitert und sei in kuratierten Filmreihen strukturiert. In der ARD-Mediathek findet sich das Angebot in der Themenwelt "Kultur".
Anlässlich der Preisverleihung des Deutschen Kurzfilmpreises präsentiert die ARD mit „Melodies of Barking Dogs“ der Filmakademie Baden-Württemberg einen Gewinner! Darüber hinaus werden ehemalige Preisträger und Nominierte präsentiert.
Abgesehen davon hat der MDR auch in seinem linearen Programm in der Nacht von Freitag auf Samstag jede Woche einen Kurzfilm im Programm, zeigt drei Mal im Jahr Kurzfilmnächte und unterhält mit "unicato" ein monatliches Kurzfilmmagazin, das von Markus Kavka moderiert wird und Einblicke in aktuelle Kurzfilmproduktionen bietet.
Ab 2025 wird der MDR unter redaktioneller Federführung von "unicato" zudem jährlich mehrere Folgen des Arte-Kurzfilmmagazins "Kurzschluss" produzieren.
Link: www.ardmediathek.de
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Preisgekrönte Kurzfilme gibt es neben aktuellen und älteren Spiel- und Dokumentarfilmen auch bei der diesjährigen Ausgabe von CineBrasil zu sehen, die vom 21. - 27.11.2024 wie immer im Kino Babylon Berlin am Rosa- Luxemburg-Platz stattfindet und parallel dazu auch in Frankfurt/Main im Filmforum Höchst vom 21. - 24.11.2024 läuft.
Darunter befindet sich u.a. Felícia Hermanns sechs Minuten langer Kurzfilm “Er schaute zum Mond und winkte” aus 2024, der ausnahmsweise mal nicht Brasilien, sondern auf einem Bauernhof in Brandenburg gedreht wurde.
Der Kurzfilm läuft noch einmal zum Abschluss des Festivals in Berlin am Mittwoch, den 27.11.2024 um 19:30 Uhr als Vorfilm von "A Festa de Léo" des Regieduos Luciana Bezerra & Gustavo Melo.
Der effektiv von der jungen brasilianischen Theatergruppe »Nós do Morro« gedrehte 85 Minuten lange Spielfilm begeisterte ganz besonders auf dem 25. Rio Film Festival 2023 und zeigt, warum Kino eine kollektive Kunst ist.
Hier der Trailer:
Der Familien-Thriller aus Rio, der in dem sozialen Labyrinth der berüchtigten Favela Vidigal inszeniert wurde, zeigt authentisch die dort auf Fußballplätzen und Dächern herrschenden eigenen Gesetze, deren bewegte Bilder in den engen Gassen von der Kamera geschmeidig umgesetzt wurden.
Link: www.cinebrasil.info
Mit der goldenen Lola würdigt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien jedes Jahr herausragende Leistungen bei der Produktion von Kurzfilmen. Von insgesamt 273 wettbewerbsfähigen Vorschlägen waren zwölf Filme für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.
In der Kategorie „Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit“ wurde am Donnerstagabend, den 21.11.2024, der Filmuni-Film "FIRE DRILL" von Maximilian Villwock ausgezeichnet.
Hier ein kurzer Teaser:
Synopsis:
Ein junger Ukrainer erfüllt sich seinen Traum, auf einem Containerschiff zu arbeiten. Doch der Krieg in der Heimat und die Gefahren an Bord machen sein Erwachsenwerden zu einer Feuerprobe.
Jurybegründung:
„Zwischen Flucht und Zuflucht erzählt Fire Drill ebenso fragil wie berührend von den Prüfungen des Erwachsenwerdens und der Suche nach Hoffnung. Regisseur und Autor Maximilian Villwock ist tief in jene Welt eingetaucht, aus der er seine Geschichten schöpft. In der scheinbaren Leichtigkeit seiner präzisen Beobachtungen spüren wir die Monate der intensiven Milieurecherche auf dem offenen Meer. Über 156 Tage entspinnt sich eine zutiefst menschliche Erzählung, in der das Fiktive zur Wahrheit und die Lebensgeschichten der Menschen an Bord zu verdichteter Wirklichkeit werden. Die Bildsprache von Marco Müller und der außergewöhnliche Score verwandeln die rauen Eindrücke des Alltags auf einem Containerschiff zu impressionistischen Innenbildern, die ihr Publikum tief berühren. "FIRE DRILL" ist kein radikaler Film, sondern ein leises, lyrisches Werk voller Hoffnung. Es schöpft aus der Wirklichkeit die poetische Kraft des Kinos“.
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die bedeutendste und höchstdotierte Auszeichnung für die kurze filmische Form in Deutschland. Am gestrigen Abend wurden Prämien von insgesamt 275.000 Euro vergeben.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
„In 68 Jahren Deutscher Kurzfilmpreis war und ist allen Nominierten eines gemein: Die Liebe zum Kurzfilm als das filmische Format der Vielfalt und der Kreativität. Kurzfilme haben ihre eigene Ästhetik, ihre eigene Sprache und entfalten damit auch eine ganz eigene Wirkmacht auf der Leinwand. Von der experimentellen Pionierarbeit der Kurzfilmkünstlerinnen und -künstler profitiert die Filmkunst in Deutschland und der Welt. Insbesondere die großartigen Werke, die wir heute mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ehren, sind cineastische Entdeckungsreisen mit bleibendem Wert. Damit stehen sie für jenen kulturell anspruchsvollen Film, den wir mit der geplanten Filmreform weiter stärken wollen. Unser Ziel ist eine kohärente, kulturell orientierte Bundesfilmförderung, die sowohl den erfahrenen Profis als auch den Talentfilmschaffenden eigenständige, voneinander unabhängige Budgets ermöglicht. Angesichts der anstehenden Neuwahlen appelliere ich daher an alle relevanten Akteure, ihre Verantwortung für die Filmkultur und die Filmwirtschaft ernst zu nehmen, so dass wir diese dringend notwendige Reform jetzt zügig umsetzen können.“
Die Nominierten und die Gewinner 2024:
Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit
„Melodies of Barking Dogs“ *Winner
Herstellung: Filmakademie Baden-Württemberg, SWR, Arte
Federführung Produktion: Rebecca Hartung, Alexia Wallemacq
Regie: Daniel Huss
Drehbuch: Nicola Jakobi
Laufzeit: 8 Minuten
Der siebzehnjährige Toni verbringt den Abend mit seinen Freunden im Vereinsheim. Es wird getrunken, einander belauert und sich gegenseitig bloßgestellt. Alles wie immer. Als er im Verlauf des Abends ein älteres Paar beim Tanzen beobachtet, beginnt Toni sich zu fragen, was er eigentlich wirklich will.
Weitere Nominierungen wurden in dieser Kategorie durch die Jury in diesem Jahr nicht vergeben.
Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit
„As If Mother Cried That Night“
Herstellung: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Federführung Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Regie: Hoda Taheri
Drehbuch: Hoda Taheri, Boris Hadzija, Magdalena Jacob
Laufzeit: 19 Minuten
Ein iranisches Paar klammert sich an die Mutterschaft als mögliches Mittel, um in Deutschland bleiben zu können, und entwirrt auf seiner verzweifelten Suche nach Asyl ein Netz aus Unsicherheit und Opfern.
„Bull’s Heart“
Herstellung: Margarita Bagdasaryan, Margarita Amineva-Jester
Federführung Produktion: Margarita Bagdasaryan
Regie: Margarita Bagdasaryan
Drehbuch: Michael Borodin, Margarita Bagdasaryan
Laufzeit: 14 Minuten
Vater, Sohn, sein Geliebter, Hitze, Sommer, Nacht. Eine kleine männliche Welt, ungewöhnlich zart und verletzlich, so wie das gesamte Leben von Migranten in großen Städten.
„Fire Drill“ *Winner
Herstellung: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Federführung Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Regie: Maximilian Villwock
Drehbuch: Maximilian Villwock
Laufzeit: 20 Minuten
Ein junger Ukrainer tritt seine erste Reise auf einem Containerschiff an, doch der plötzliche Ausbruch des Krieges überschattet seinen Übergang ins Erwachsenenleben.
„NUESTRA SOMBRA (Our Own Shadow)“
Herstellung: Agustina Sánchez Gavier mit der Kunsthochschule für Medien Köln
Federführung Produktion: Agustina Sánchez Gavier
Regie: Agustina Sánchez Gavier
Drehbuch: Agustina Sánchez Gavier
Laufzeit: 20 Minuten
Der Himmel birgt schlechte Omen. Wo die Natur verachtet wird, verschwinden Menschen, fallen Bäume und die Sonne wird verschlungen.
„Skin on Skin“
Herstellung: Filmakademie Baden-Württemberg, SWR, ARTE, 3SAT
Federführung Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg
Regie: Simon Schneckenburger
Drehbuch: Simon Schneckenburger, Marie Wagner
Laufzeit: 30 Minuten
Zwei Männer, gefangen in der Hölle der deutschen Fleischindustrie. Etwas liegt zwischen ihnen. Etwas lässt sie wieder träumen.
Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Tako Tsubo“
Herstellung: Eva Pedroza, Fanny Sorgo
Federführung Produktion: Eva Pedroza, Fanny Sorgo, Maria Trigo Teixeira
Regie:Eva Pedroza, Fanny Sorgo
Drehbuch: Fanny Sorgo
Laufzeit: 6 Minuten
Herr Ham entscheidet sich für eine Herzentfernung, um von seinen komplizierten Gefühlen entlastet zu werden. Der Arzt versichert ihm, dass dies in der heutigen Zeit überhaupt kein Problem mehr darstellt.
„Dull Spots of Greenish Colours“ *Winner
Herstellung: Wait a second! Matern-Trigo-Magout-Magnuska-Plucinska-Solomon-Ziolkowska GbRFederführung Produktion: Karsten Matern
Regie: Sasha Svirsky
Drehbuch: Sasha Svirsky
Laufzeit: 11 Minuten
In Zeiten des Krieges wird unsere Aufmerksamkeit zur Kampfzone.
Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Detours while speaking of monsters“ *Winner
Herstellung: Deniz Şimşek
Federführung Produktion: Deniz Şimşek
Regie: Deniz Şimşek
Drehbuch: Deniz Şimşek
Laufzeit: 18 Minuten
Hier, wo selbst Monster politisch sind, hat die Topographie ihr eigenes Gedächtnis. Sie hat den mythologischen Blues. Unterdessen sind alte Gottheiten sauer auf uns und ich bin sauer auf meinen Vater.
„That's All From Me“
Herstellung: Eva Könnemann
Federführung Produktion: Eva Könnemann
Regie: Eva Könnemann
Drehbuch: Eva Könnemann
Laufzeit: 24 Minuten
Ein fiktiver Videobriefwechsel zwischen einer Filmemacherin und einer Schriftstellerin über Zusammenhänge von Mutterschaft und künstlerischer Arbeit. Die eine steckt in der Krise, die andere hat eine hilfreiche Idee.
Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit
„Eine einzelne Tat“ *Winner
Herstellung: Constanze Wolpers
Federführung Produktion: Jonas Eisenschmidt, Constanze Wolpers
Regie: Constanze Wolpers
Drehbuch: Constanze Wolpers
Laufzeit: 19 Minuten
Sechs Wochen nach Hanau wird der 15-jährige Ezide Arkan Hussein Khalaf in Celle erstochen, die Polizei spricht von einem ‚Zufallsopfer‘. Der Film liest in den Ermittlungsakten, taucht durch Archive und Bilder von Kleinstadtidylle und Fußballspielen der deutschen Nationalmannschaft. Eine Annäherung an strukturellen Rassismus über Akten, Fußball und das eigene Aufwachsen der Regisseurin in Celle.
„STADTMUSEUM / Мой Рай“
Herstellung: Boris Dewjatkin
Federführung Produktion: Laurine Irmer
Regie: Boris Dewjatkin
Drehbuch: Boris Dewjatkin, Laurine Irmer
Laufzeit: 26 Minuten
Ein Essayfilm über die Transformation von städtischem Material und urbanen Zeichen zu einem mächtigen Akteur in den Räumen Berlins, welche sich als ein subjektives Paradies offenbaren, in dem menschengemachte Ordnungssysteme immer wieder von chaotischen Kräften überschrieben werden.
Mittellanger Film von mehr als 30 Minuten bis 78 Minuten Laufzeit
(Weitere Nominierungen waren für diese Kategorie nicht vorgesehen)
„Home Sweet Home“ *Winner
Herstellung: Majmun Films
Regie, Federführung Produktion: Annika Mayer
Federführung Produktion: Jakob Krese
Eine westdeutsche Familie in den 60er Jahren auf Super8. Die Geschichte eines gewalttätigen Ehemanns fünfzig Jahre später. Ein Film über die Unsichtbarkeit von häuslicher Gewalt.
Weitere Informationen zu allen Preisträger*innen finden Sie hier.
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kurzfilmpreise erhalten je eine Prämie von 30.000 Euro. Eine Nominierung ist mit 15.000 Euro Prämie verbunden, die auf die Auszeichnungsprämie angerechnet wird. Die Prämie für den mittellangen Film beträgt 20.000 Euro. Die Prämien sind zweckgebunden zu verwenden für die Herstellung, Projektentwicklung oder Projektvorbereitung eines neuen Films mit künstlerischer Qualität.
Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit, Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit und Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert. Darüber hinaus erhalten alle Gewinner- und Nominiertenfilme Punkte für das Referenzfördersystem der Filmförderungsanstalt.
Auf der „KURZ. FILM. TOUR – Der Deutsche Kurzfilmpreis. Im Kino.“ werden alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in kommunalen Kinos präsentiert.
Link: www.deutscher-kurzfilmpreis.de
++++++++++++
Auch die ARD will den Kurzfilm stärker in den Fokus rücken, denn Kurzfilme seien Seismografen gesellschaftlicher Stimmungen und kreative Labore für neue Erzählformen, sagte die ARD-Kurzfilmbeauftragte Daniela Adomat.
Die ARD hat deshalb eine neue Plattform für Kurzfilme gestartet. Unter "ARDkurzfilm.de" finden sich seit Donnerstag rund 70 der schönsten Werke aus den Bereichen Fiktion, Animation, Dokumentation und Experimentalfilm, wie der federführende Sender MDR mitteilte.
Das Angebot werde kontinuierlich erweitert und sei in kuratierten Filmreihen strukturiert. In der ARD-Mediathek findet sich das Angebot in der Themenwelt "Kultur".
Anlässlich der Preisverleihung des Deutschen Kurzfilmpreises präsentiert die ARD mit „Melodies of Barking Dogs“ der Filmakademie Baden-Württemberg einen Gewinner! Darüber hinaus werden ehemalige Preisträger und Nominierte präsentiert.
"Mit dem neuen Stammplatz des MDR in der Mediathek schafft die ARD eine zentrale Anlaufstelle für Filmfans und setzt ein deutliches Zeichen für die Bedeutung des Genres im digitalen Raum", ergänzt Jana Brandt, kommissarische Programmdirektorin der Programmdirektion Leipzig und ARD-Kulturkoordinatorin.
Der MDR sieht die Plattform "auch als Sprungbrett für junge Talente und eine Bühne für außergewöhnliche Geschichten".
Abgesehen davon hat der MDR auch in seinem linearen Programm in der Nacht von Freitag auf Samstag jede Woche einen Kurzfilm im Programm, zeigt drei Mal im Jahr Kurzfilmnächte und unterhält mit "unicato" ein monatliches Kurzfilmmagazin, das von Markus Kavka moderiert wird und Einblicke in aktuelle Kurzfilmproduktionen bietet.
Ab 2025 wird der MDR unter redaktioneller Federführung von "unicato" zudem jährlich mehrere Folgen des Arte-Kurzfilmmagazins "Kurzschluss" produzieren.
Link: www.ardmediathek.de
++++++++++++
Preisgekrönte Kurzfilme gibt es neben aktuellen und älteren Spiel- und Dokumentarfilmen auch bei der diesjährigen Ausgabe von CineBrasil zu sehen, die vom 21. - 27.11.2024 wie immer im Kino Babylon Berlin am Rosa- Luxemburg-Platz stattfindet und parallel dazu auch in Frankfurt/Main im Filmforum Höchst vom 21. - 24.11.2024 läuft.
Darunter befindet sich u.a. Felícia Hermanns sechs Minuten langer Kurzfilm “Er schaute zum Mond und winkte” aus 2024, der ausnahmsweise mal nicht Brasilien, sondern auf einem Bauernhof in Brandenburg gedreht wurde.
Der Kurzfilm läuft noch einmal zum Abschluss des Festivals in Berlin am Mittwoch, den 27.11.2024 um 19:30 Uhr als Vorfilm von "A Festa de Léo" des Regieduos Luciana Bezerra & Gustavo Melo.
Der effektiv von der jungen brasilianischen Theatergruppe »Nós do Morro« gedrehte 85 Minuten lange Spielfilm begeisterte ganz besonders auf dem 25. Rio Film Festival 2023 und zeigt, warum Kino eine kollektive Kunst ist.
Hier der Trailer:
Synopsis:
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Der Familien-Thriller aus Rio, der in dem sozialen Labyrinth der berüchtigten Favela Vidigal inszeniert wurde, zeigt authentisch die dort auf Fußballplätzen und Dächern herrschenden eigenen Gesetze, deren bewegte Bilder in den engen Gassen von der Kamera geschmeidig umgesetzt wurden.
Link: www.cinebrasil.info
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