Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2024
Die 67. Ausgabe von DOK Leipzig, dem internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, blickt zurück auf eine über 60-jährige Geschichte.
Vom 28. Oktober - 3. November 2024 präsentiert DOK Leipzig vier Wettbewerbe und zwei Sektionen außer Konkurrenz. In den Wettbewerben werden die Festivalpreise – die Goldenen und Silbernen Tauben – vergeben, über die Gewinnerfilme entscheiden unabhängige Jurys. Daneben werden weitere zahlreiche dotierte Preise verliehen.
Neben den Wettbewerben werden auch mehrere kuratierte Reihen gezeigt, in denen sich das Festival filmhistorischen Themen oder dem Schaffen herausragender Filmkünstler*innen widmet. Dazu gehören eine Retrospektive, Hommagen, Matineen und Filme für Kinder und Jugendliche (Kids DOK).
Tracing Light eröffnet DOK Leipzig.
Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) wird am 28. Oktober 2024 mit einem Beitrag zum Phänomen Licht eröffnet.
Die Dokumentation des in München lebenden Regisseurs und Kameramanns Thomas Riedelsheimer mit dem Titel "Tracing Light" vereint wissenschaftliche Erkenntnisse mit künstlerischen Perspektiven.
In „Tracing Light“, koproduziert von ZDF/3sat, geht Riedelsheimer dem Phänomen Licht auf die Spur und bringt dafür zwei Disziplinen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise damit auseinandersetzen – die Kunst und die Physik. Für seinen Film habe er Wissenschaftler sowie Künstler u.a. in Großbritannien und Deutschland begleitet.
Zwischen Superzeitlupen, Lasertischfußball, „Firestacks“ und Quantentheorie gehen internationale Wissenschaftler*innen und Künstler*innen den Fragen nach: Was ist Licht als Material? Wie verhalten sich Photonen? Wie nehmen wir die Welt um uns herum wahr – und auf welche Weise?
Im Deutschen Wettbewerb präsentiert der Camino Filmverleih mit der Weltpremiere von "IM PRINZIP FAMILIE" die vierte abendfüllende Dokumentation des preisgekrönten Regisseurs Daniel Abma, welche von der Berliner Produktionsfirma Bandenfilm erstellt wurde. Abmas Werk ist einer der neun Langfilme, die offiziell für den Wettbewerb ausgewählt wurden.
Hier der Trailer:
Viele der Filme im Deutschen Wettbewerb widmen sich politischen und gesellschaftlichen Fragen. Sie beobachten Jugendliche in einer sozialpädagogischen Wohngruppe und hinterfragen die EU-Migrationspolitik. Andere begleiten nomadisch lebende Menschen in Deutschland oder widmen sich sexpositiven Erkundungen von Nähe und Lust.
Die Kurzfilme reflektieren (dys)funktionale Familienverhältnisse, die Fähigkeiten von Technologie und Algorithmen, die Einschreibung von Geschichte in Gebäude und Denkmäler oder die erste Mallorcareise von DDR-Bürger*innen nach der Wende.
Im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm sind acht Langfilme nominiert.
Sie erzählen von einer Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihr kleines Stück Land in Kyjiw bewirtschaftet, zeigen Genderidentität und soziale Herkunft als Facetten des Alltags oder sind dem Vermächtnis eines katalanischen Architekten gewidmet. Sie beobachten den Goldabbau in Venezuela und den Versuch, die eigene Großmutter durch das Arrangieren von Erinnerungsobjekten zu verstehen, setzen sich mit dem Massenmord an der haitianischen Bevölkerung in der Dominikanischen Republik 1937 auseinander und hinterfragen die Auswirkungen eines US-Satellitenkommunikationssystems in Sizilien auf die dort lebenden Menschen.
Die elf Kurzfilme im Wettbewerb blicken auf Sehnsüchte nach Heimat und Akzeptanz, unseren Umgang mit ‚der Natur‘, die koloniale Vergangenheit oder die Kulturgeschichte der Geburtstagstorte.
Die nominierten Langfilme im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm erkunden vielfältige Geschichten – manche beruhen auf wahren Begebenheiten, wie die von drei Freunden in Ungarn, die nach der Wende Zugtickets fälschen, um in den Westen zu reisen. In anderen Filmen geht es skurril zu: etwa wenn sich eine Elfjährige mit einer sprechenden Riesenkatze anfreundet, ein junges Mädchen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einem mysteriösen Hotel festsitzt oder wenn eine Mensch-Amphibie in der Postapokalypse nach Wasserquellen sucht.
Die animierten Kurzfilme bieten ebenfalls faszinierende künstlerische Ansätze und bewegende Erzählungen, unter anderem über Körper und damit verbundene Machtstrukturen oder das Verhältnis von Mensch und Maschine.
Unter den zehn langen Dokumentarfilmen im Publikumswettbewerb sind ausgewählte Highlights, die bei anderen Festivals gefeiert wurden. Ihr beobachtet eine Astrologin bei Lebenskonsultationen oder lernt eine Drag Queen kennen, die tagsüber Rabbi ist.
Einige Weltpremieren erzählen von kraftvollen Unterfangen: Frauen in Indien solidarisieren sich nach den Suiziden ihrer Männer; eine Waldaktivistin legt sich mit der finnischen Forstindustrie an. Nicht zuletzt reflektieren zwei der Wettbewerbsfilme den Nahostkonflikt und erzählen von Bemühungen um Verständigung.
Highlights auch fürs Heimkino!
Täglich ein neuer Film im DOK Stream.
Nicht nur Filme gibt es in der Festivalwoche zu sehen. Filmschaffende wie Dominique Cabrera und Isabel Herguera laden zu Meisterklassen ein.
Auch zum Thema Animation werden noch zwei weitere Events angeboten. Bei Animation Perspectives stellen die Künstlerinnen Moïa Jobin-Paré und Gudrun Krebitz ihre Filme und Arbeitsweisen einander und dem Publikum vor. Darüber hinaus wird die Animation Night ein berauschender Abend aus optisch-kinetischen Wundern in acht Filmen und einem Live-Set von Sculpture aus London.
Am Freitag zeichnen Wegbegleiter*innen ein Bild von Thomas Heises Leben und Werk: Ein Erinnerungsabend. Der Abend wird in Kooperation mit German Films und 3sat realisiert.
Leider wird der Sender 3sat - trotz Protesten - möglicherweise nicht mehr lange bestehen bleiben, denn die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben sich in ihrer heutigen (25.10.2024) Sitzung in Leipzig auf eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt.
3sat soll zukünftig gemeinsam mit dem deutsch-französische Sender arte zu einer europäischen Plattform ausgebaut werden, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk digitaler, schlanker und moderner aufzustellen.
Dazu schreibt der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, folgendes:
Link: www.dok-leipzig.de
Vom 28. Oktober - 3. November 2024 präsentiert DOK Leipzig vier Wettbewerbe und zwei Sektionen außer Konkurrenz. In den Wettbewerben werden die Festivalpreise – die Goldenen und Silbernen Tauben – vergeben, über die Gewinnerfilme entscheiden unabhängige Jurys. Daneben werden weitere zahlreiche dotierte Preise verliehen.
Neben den Wettbewerben werden auch mehrere kuratierte Reihen gezeigt, in denen sich das Festival filmhistorischen Themen oder dem Schaffen herausragender Filmkünstler*innen widmet. Dazu gehören eine Retrospektive, Hommagen, Matineen und Filme für Kinder und Jugendliche (Kids DOK).
Tracing Light eröffnet DOK Leipzig.
Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) wird am 28. Oktober 2024 mit einem Beitrag zum Phänomen Licht eröffnet.
Die Dokumentation des in München lebenden Regisseurs und Kameramanns Thomas Riedelsheimer mit dem Titel "Tracing Light" vereint wissenschaftliche Erkenntnisse mit künstlerischen Perspektiven.
In „Tracing Light“, koproduziert von ZDF/3sat, geht Riedelsheimer dem Phänomen Licht auf die Spur und bringt dafür zwei Disziplinen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise damit auseinandersetzen – die Kunst und die Physik. Für seinen Film habe er Wissenschaftler sowie Künstler u.a. in Großbritannien und Deutschland begleitet.
Zwischen Superzeitlupen, Lasertischfußball, „Firestacks“ und Quantentheorie gehen internationale Wissenschaftler*innen und Künstler*innen den Fragen nach: Was ist Licht als Material? Wie verhalten sich Photonen? Wie nehmen wir die Welt um uns herum wahr – und auf welche Weise?
„Thomas Riedelsheimers Dokumentarfilme feiern ein ergötzliches Fest aus Licht und Klang“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. „Sie schärfen unsere Sinne. Wir sind stolz, unser Festival 20 Jahre nach „Touch the Sound“ nun auch mit „Tracing Light“ eröffnen zu können.”
Im Deutschen Wettbewerb präsentiert der Camino Filmverleih mit der Weltpremiere von "IM PRINZIP FAMILIE" die vierte abendfüllende Dokumentation des preisgekrönten Regisseurs Daniel Abma, welche von der Berliner Produktionsfirma Bandenfilm erstellt wurde. Abmas Werk ist einer der neun Langfilme, die offiziell für den Wettbewerb ausgewählt wurden.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Fast wie Familie, aber immer auf Zeit: Zwischen Elternliebe, Bürokratie und Jugendamt geben drei Erzieher*innen alles, um für Kinder ein Zuhause zu schaffen. Ein Film über die Superkraft, ein Kind großzuziehen und Familie in all ihren Facetten.
Viele der Filme im Deutschen Wettbewerb widmen sich politischen und gesellschaftlichen Fragen. Sie beobachten Jugendliche in einer sozialpädagogischen Wohngruppe und hinterfragen die EU-Migrationspolitik. Andere begleiten nomadisch lebende Menschen in Deutschland oder widmen sich sexpositiven Erkundungen von Nähe und Lust.
Die Kurzfilme reflektieren (dys)funktionale Familienverhältnisse, die Fähigkeiten von Technologie und Algorithmen, die Einschreibung von Geschichte in Gebäude und Denkmäler oder die erste Mallorcareise von DDR-Bürger*innen nach der Wende.
Im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm sind acht Langfilme nominiert.
Sie erzählen von einer Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihr kleines Stück Land in Kyjiw bewirtschaftet, zeigen Genderidentität und soziale Herkunft als Facetten des Alltags oder sind dem Vermächtnis eines katalanischen Architekten gewidmet. Sie beobachten den Goldabbau in Venezuela und den Versuch, die eigene Großmutter durch das Arrangieren von Erinnerungsobjekten zu verstehen, setzen sich mit dem Massenmord an der haitianischen Bevölkerung in der Dominikanischen Republik 1937 auseinander und hinterfragen die Auswirkungen eines US-Satellitenkommunikationssystems in Sizilien auf die dort lebenden Menschen.
Die elf Kurzfilme im Wettbewerb blicken auf Sehnsüchte nach Heimat und Akzeptanz, unseren Umgang mit ‚der Natur‘, die koloniale Vergangenheit oder die Kulturgeschichte der Geburtstagstorte.
Die nominierten Langfilme im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm erkunden vielfältige Geschichten – manche beruhen auf wahren Begebenheiten, wie die von drei Freunden in Ungarn, die nach der Wende Zugtickets fälschen, um in den Westen zu reisen. In anderen Filmen geht es skurril zu: etwa wenn sich eine Elfjährige mit einer sprechenden Riesenkatze anfreundet, ein junges Mädchen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einem mysteriösen Hotel festsitzt oder wenn eine Mensch-Amphibie in der Postapokalypse nach Wasserquellen sucht.
Die animierten Kurzfilme bieten ebenfalls faszinierende künstlerische Ansätze und bewegende Erzählungen, unter anderem über Körper und damit verbundene Machtstrukturen oder das Verhältnis von Mensch und Maschine.
Unter den zehn langen Dokumentarfilmen im Publikumswettbewerb sind ausgewählte Highlights, die bei anderen Festivals gefeiert wurden. Ihr beobachtet eine Astrologin bei Lebenskonsultationen oder lernt eine Drag Queen kennen, die tagsüber Rabbi ist.
Einige Weltpremieren erzählen von kraftvollen Unterfangen: Frauen in Indien solidarisieren sich nach den Suiziden ihrer Männer; eine Waldaktivistin legt sich mit der finnischen Forstindustrie an. Nicht zuletzt reflektieren zwei der Wettbewerbsfilme den Nahostkonflikt und erzählen von Bemühungen um Verständigung.
In der Programmübersicht kann das komplette Filmprogramm nach Themen, Sektionen, Filmtypen und Länge gefiltert werden. Insgesamt 73 Filme konkurrieren in diesem Jahr um die Goldenen und Silbernen Tauben, darunter 33 Weltpremieren.
Täglich ein neuer Film im DOK Stream.
Während der Festivalwoche zeigt DOK Leipzig jeden Tag einen neuen Film, der kurz zuvor auf der Kinoleinwand Festivalpremiere feierte, online im DOK Stream für diejenigen, die nicht im Kino dabei sein können.
Jeder Film ist 24 Stunden lang als Video-on-Demand deutschlandweit verfügbar, von Mitternacht bis Mitternacht. Nur auf dok-leipzig.de, nur vom 29. Oktober bis 3. November 2024. Einzeltickets kosten 5,- €.
Nicht nur Filme gibt es in der Festivalwoche zu sehen. Filmschaffende wie Dominique Cabrera und Isabel Herguera laden zu Meisterklassen ein.
Auch zum Thema Animation werden noch zwei weitere Events angeboten. Bei Animation Perspectives stellen die Künstlerinnen Moïa Jobin-Paré und Gudrun Krebitz ihre Filme und Arbeitsweisen einander und dem Publikum vor. Darüber hinaus wird die Animation Night ein berauschender Abend aus optisch-kinetischen Wundern in acht Filmen und einem Live-Set von Sculpture aus London.
Am Freitag zeichnen Wegbegleiter*innen ein Bild von Thomas Heises Leben und Werk: Ein Erinnerungsabend. Der Abend wird in Kooperation mit German Films und 3sat realisiert.
Leider wird der Sender 3sat - trotz Protesten - möglicherweise nicht mehr lange bestehen bleiben, denn die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben sich in ihrer heutigen (25.10.2024) Sitzung in Leipzig auf eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt.
3sat soll zukünftig gemeinsam mit dem deutsch-französische Sender arte zu einer europäischen Plattform ausgebaut werden, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk digitaler, schlanker und moderner aufzustellen.
Dazu schreibt der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, folgendes:
„Es ist höchst bedauerlich, dass der unglückliche Entwurf des Reformstaatsvertrags heute die Zustimmung der Ministerpräsidenten und -präsidentinnen gefunden hat. Die Reduzierung der Rundfunksender, Hörfunk wie Fensehen, bedeutet: Weniger Kulturberichterstattung, weniger Informationen über Kultur in den Regionen, weniger kultureller Diskurs, kurz noch weniger Kunst und Kultur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk als bislang! Mit dieser Entscheidung gefährden die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, denn die Kulturberichterstattung ist einer der zentralen Gründe, warum es die ARD und das ZDF überhaupt gibt.“
Link: www.dok-leipzig.de
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