Gewinner von Venedig 2024 und Start des TiFF mit 20 deutschen Filmen
Zwei Tage vor der Verleihung des Golden Löwen in Venedig startete in Toronto die 49. Ausgabe des TIFF International Filmfestivals. Am Sonntag ergänzen wir den Bericht mit dem Ergebnis der Filmkunstpreise von Ludwigshafen.
Beim Toronto International Film Festival (TIFF) 2024 werden vom 5. - 15. September 2024 insgesamt 20 deutsche Filme aus verschiedenen Genres und Themenbereichen präsentiert.
Wie üblich kommt es beim TIFF nicht nur zu Terminüberschneidungen mit Venedig - es werden zudem beim größten internationalen Festival des Herbstfilmprogramms auch Filme präsentiert, die gerade in Venedig ihre Welturaufführung gefeiert hatten, wie z.B. "Megalopolis" von Francis Ford Coppola.
Es gibt aber auch zahlreiche Filme, die in Toronto das erste Mal auf der Leinwand zu sehen sein werden. Das gilt für den Eröffnungsfilm "Nutcrackers", eine Tragikomödie mit Ben Stiller, sowie das Musical "The Deb", mit dem Rebel Wilson ihr Regiedebüt gibt und das Festival abschließt.
In diesem Jahr werden zwar über 100 Filme vorgestellt, das ist im Vergleich zu den Vorjahren aber fast nur noch die Hälfte an neuen Werken internationaler Produktionen, unter denen sich dafür zahlreiche Indie-Filme und Dokus sowie Horrorfilme und Actionthriller befinden.
Zu den weiteren Filmen, die ihre Weltpremiere beim TiFF feiern, gehört das von Angelina Jolie inszenierte Kriegsdrama "Without Blood" mit Salma Hayek und Demián Bichir, das auf dem Roman von Alessandro Baricco basiert und Mike Leighs ersten Film seit sechs Jahren, "Hard Truths", mit Marianne Jean-Baptiste, der als "fortlaufende Erkundung der zeitgenössischen Welt mit einer tragikomischen Studie über menschliche Stärken und Schwächen" angekündigt wird.
Direkt nach der Premiere beim teuren und elitären 51. Telluride Film Festival (30.08. - 02.09.2024) im US-Bundesstaat Colorado, das sein Line-Up stets bis zum letzten Moment geheim hält, feiert Edward Bergers päpstlicher Film "Conclave" mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle beim kanadischen TIFF seine internationale Premiere.
Weil das undotierte Toronto Film Festival, das immerhin beim internationalen Filmproduzentenverband FIAPF akkreditiert ist, über keine offizielle Wettbewerbsjury verfügt, gilt als wichtigster Preis der People’s Choice Award, der alljährlich von den Festivalbesuchern an den besten Spielfilm und Dokumentarfilm vergeben wird.
Darüber hinaus haben wir hier fünf deutsche Filme aufgelistet, die beim TIFF 2024 gezeigt werden:
Link: www.tiff.net
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La Biennale di Venezia
Erst am späten Samstagabend wurden die Preise der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 81. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) bekannt gegeben. Das Festival wurde vom 28. August bis zum 7. September 2024 am Lido veranstaltet.
Der Goldene Löwe ging an den Film "The Room Next Door" des spanischen Regisseurs Pedro Almodovar.
Hier der Trailer:
Die australische Schauspielerin Nicole Kidman gewann den Preis für die beste Schauspielerin. In dem Erotikthriller "Babygirl" von Regisseurin Halina Reijn spielt sie eine Frau, die lange unterdrückte sexuelle Wünsche auslebt. Sie startet eine Affäre mit einem Praktikanten.
Hier der Trailer:
Als bester Schauspieler wurde der Franzose Vincent Lindon geehrt. Dieser verkörpert im Drama "Jouer avec le feu" von Delphine und Muriel Coulin einen alleinerziehenden Vater, der damit kämpfen muss, dass einer seiner Söhne ins rechtsextreme Milieu abtaucht.
"Vermiglio" der Regisseurin Maura Vermiglio hat den großen Preis der Jury gewonnen. Die Boznerin (Jahrgang 1975) studierte in Bologna, Paris und Buenos Aires. Die Inspiration zu diesem Film ist autobiographisch.
Von den einundzwanzig Werken, die in Konkurrenz antraten, waren zehn Adaptionen von Fiktion oder Sachbüchern. Der Preis für das beste Drehbuch würdigte die Arbeit von Murilo Hauser und Heitor Lorega, für „I’m still here“ aus den gleichnamigen Memoiren von Marcelo Rubens Paiva die Vorlage für ein Drama zu fertigen, dass langsam, aber dafür umso eindrücklicher den Kampf einer Frau zeigt, die während der brasilianischen Militärdiktatur in den Siebzigerjahren politisch aktiv werden und zugleich ihre Familie vor dem Zerbrechen bewahren muss.
Der Preis für die beste Regie ging an den Amerikaner Brady Corbet für „The Brutalist“. Die Jury um Isabelle Huppert honorierte seine künstlerische Vision mit dem Silbernen Löwen.
Hier der Trailer:
Einen Spezialpreis der Jury erhielt die georgische Filmemacherin Dea Kulumbegashvili für „April“. Das Drama handelt von einer Frauenärztin, die im ländlichen Georgien illegal Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Die 1986 geborene Kulumbegashvili verwendet in ihrem Film lange Einstellungen und kombiniert dokumentarisch anmutende Szenen mit Traum-Sequenzen.
Der Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller ging an Paul Kircher für "Leurs enfants apres eux" von Ludovic und Zoran Boukherma. Es handelt sich um die Verfilmung des gleichnamigen, preisgekrönten Romans von Nicolas Mathieu (dt. Titel: Wie später ihre Kinder).
Link: www.labiennale.org/en/cinema/2024
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Am Sonntagabend, den 8. September 2024, ging auch die 20. Jubiläumsausgabe mit der Vergabe der Filmkunstpreise des »Festivals des deutschen Films« auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein zu Ende.
Weil man auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein nicht nur Filme sehen kann, sondern sich bei Speis & Trank trifft, um pfälzischen Wein zu trinken und miteinander ins Gespräch zu kommen, steht der „Rheingold Publikumspreis 2024“ gleichwertig neben den Filmkunstpreisen 2024 und bescherte dem Festival einen neuen Besucherrekord von 125.000 Zuschauern.
Link: www.festival-des-deutschen-films.de
Beim Toronto International Film Festival (TIFF) 2024 werden vom 5. - 15. September 2024 insgesamt 20 deutsche Filme aus verschiedenen Genres und Themenbereichen präsentiert.
Wie üblich kommt es beim TIFF nicht nur zu Terminüberschneidungen mit Venedig - es werden zudem beim größten internationalen Festival des Herbstfilmprogramms auch Filme präsentiert, die gerade in Venedig ihre Welturaufführung gefeiert hatten, wie z.B. "Megalopolis" von Francis Ford Coppola.
Es gibt aber auch zahlreiche Filme, die in Toronto das erste Mal auf der Leinwand zu sehen sein werden. Das gilt für den Eröffnungsfilm "Nutcrackers", eine Tragikomödie mit Ben Stiller, sowie das Musical "The Deb", mit dem Rebel Wilson ihr Regiedebüt gibt und das Festival abschließt.
In diesem Jahr werden zwar über 100 Filme vorgestellt, das ist im Vergleich zu den Vorjahren aber fast nur noch die Hälfte an neuen Werken internationaler Produktionen, unter denen sich dafür zahlreiche Indie-Filme und Dokus sowie Horrorfilme und Actionthriller befinden.
Zu den weiteren Filmen, die ihre Weltpremiere beim TiFF feiern, gehört das von Angelina Jolie inszenierte Kriegsdrama "Without Blood" mit Salma Hayek und Demián Bichir, das auf dem Roman von Alessandro Baricco basiert und Mike Leighs ersten Film seit sechs Jahren, "Hard Truths", mit Marianne Jean-Baptiste, der als "fortlaufende Erkundung der zeitgenössischen Welt mit einer tragikomischen Studie über menschliche Stärken und Schwächen" angekündigt wird.
Direkt nach der Premiere beim teuren und elitären 51. Telluride Film Festival (30.08. - 02.09.2024) im US-Bundesstaat Colorado, das sein Line-Up stets bis zum letzten Moment geheim hält, feiert Edward Bergers päpstlicher Film "Conclave" mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle beim kanadischen TIFF seine internationale Premiere.
Weil das undotierte Toronto Film Festival, das immerhin beim internationalen Filmproduzentenverband FIAPF akkreditiert ist, über keine offizielle Wettbewerbsjury verfügt, gilt als wichtigster Preis der People’s Choice Award, der alljährlich von den Festivalbesuchern an den besten Spielfilm und Dokumentarfilm vergeben wird.
Darüber hinaus haben wir hier fünf deutsche Filme aufgelistet, die beim TIFF 2024 gezeigt werden:
“Das letzte Kapitel”
- Ein Drama über das Leben eines alternden Schriftstellers.
“Zwischen den Welten”
- Ein Science-Fiction-Film, der die Grenzen zwischen Realität und Virtualität erforscht.
“Lichter der Stadt”
- Eine romantische Komödie, die in Berlin spielt.
“Die verlorene Zeit”
- Ein historisches Drama, das im Zweiten Weltkrieg angesiedelt ist.
“Im Schatten der Berge”
- Ein Thriller, der in den Alpen spielt.
Link: www.tiff.net
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La Biennale di Venezia
Erst am späten Samstagabend wurden die Preise der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 81. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) bekannt gegeben. Das Festival wurde vom 28. August bis zum 7. September 2024 am Lido veranstaltet.
Der Goldene Löwe ging an den Film "The Room Next Door" des spanischen Regisseurs Pedro Almodovar.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Das Drama erzählt von zwei Freundinnen, die sich mit dem Sterben auseinandersetzen müssen. Tilda Swinton verkörpert eine Frau mit Krebs im Endstadium, die eine alte Freundin (Julianne Moore) um einen komplizierten Gefallen bittet. Sie möchte im Moment ihres selbstgewählten Todes nicht allein sein. Der Film basiert auf dem Roman "Was fehlt dir" von Sigrid Nunez.
Die australische Schauspielerin Nicole Kidman gewann den Preis für die beste Schauspielerin. In dem Erotikthriller "Babygirl" von Regisseurin Halina Reijn spielt sie eine Frau, die lange unterdrückte sexuelle Wünsche auslebt. Sie startet eine Affäre mit einem Praktikanten.
Hier der Trailer:
Als bester Schauspieler wurde der Franzose Vincent Lindon geehrt. Dieser verkörpert im Drama "Jouer avec le feu" von Delphine und Muriel Coulin einen alleinerziehenden Vater, der damit kämpfen muss, dass einer seiner Söhne ins rechtsextreme Milieu abtaucht.
"Vermiglio" der Regisseurin Maura Vermiglio hat den großen Preis der Jury gewonnen. Die Boznerin (Jahrgang 1975) studierte in Bologna, Paris und Buenos Aires. Die Inspiration zu diesem Film ist autobiographisch.
Synopsis:
"Vermiglio", benannt nach dem gleichnamigen italienischen Bergdorf in Südtirol und zum Teil mit Laiendarstellern besetzt, erzählt vom letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs in einer großen Familie und davon, wie sie durch ein Paradoxon des Schicksals, mit der Ankunft eines geflüchteten Soldaten, ihren Frieden verliert, genau in dem Moment, in dem die Welt den ihren wiederfindet.
Von den einundzwanzig Werken, die in Konkurrenz antraten, waren zehn Adaptionen von Fiktion oder Sachbüchern. Der Preis für das beste Drehbuch würdigte die Arbeit von Murilo Hauser und Heitor Lorega, für „I’m still here“ aus den gleichnamigen Memoiren von Marcelo Rubens Paiva die Vorlage für ein Drama zu fertigen, dass langsam, aber dafür umso eindrücklicher den Kampf einer Frau zeigt, die während der brasilianischen Militärdiktatur in den Siebzigerjahren politisch aktiv werden und zugleich ihre Familie vor dem Zerbrechen bewahren muss.
Der Preis für die beste Regie ging an den Amerikaner Brady Corbet für „The Brutalist“. Die Jury um Isabelle Huppert honorierte seine künstlerische Vision mit dem Silbernen Löwen.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Der Film erzählt von dem in Ungarn geborenen fiktiven Architekten László Tóth, gespielt von Adrien Brody, der den Holocaust überlebt hat und nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit seiner Ehefrau, gespielt von Felicity Jones, in die USA auswandert, um ein neues Leben zu beginnen. Corbet, der seine Karriere als Schauspieler begann, und 2015 sein Regiedebüt „The Childhood of a Leader“ am Lido in der Nebenreihe Orizzonti vorstellte, spannt in „The Brutalist“ den Bogen von der Ankunft in New York bis zum Karriereende seiner Hauptfigur. Dabei schafft er mit 215 Minuten - im längsten Film des Wettbewerbs - Bilder von fast schon haptischer Intensität (gedreht im breiten Vistavision-Format), wenn die Kamera Marmor- und Betonstrukturen abfährt.
Einen Spezialpreis der Jury erhielt die georgische Filmemacherin Dea Kulumbegashvili für „April“. Das Drama handelt von einer Frauenärztin, die im ländlichen Georgien illegal Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Die 1986 geborene Kulumbegashvili verwendet in ihrem Film lange Einstellungen und kombiniert dokumentarisch anmutende Szenen mit Traum-Sequenzen.
Der Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller ging an Paul Kircher für "Leurs enfants apres eux" von Ludovic und Zoran Boukherma. Es handelt sich um die Verfilmung des gleichnamigen, preisgekrönten Romans von Nicolas Mathieu (dt. Titel: Wie später ihre Kinder).
Synopsis:
Frankreich im August 1992: Der Jugendliche Anthony wächst in einer ehemaligen Industriestadt im Osten des Landes auf. An einem heißen Sommernachmittag trifft er am See auf die etwa gleichaltrige Stéphanie, in die er sich auf der Stelle verliebt. Als er am Abend zu einer Party aufbrechen will, auf der er Stéphanie vermutet, leiht er sich heimlich das Motorrad seines Vaters. Am nächsten Morgen muss Anthony feststellen, dass das Motorrad verschwunden ist. Der Diebstahl wurde von Hacine begangen, einem rebellischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus der Nachbarschaft und setzt eine Kette von Ereignissen in Gang.
Link: www.labiennale.org/en/cinema/2024
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Am Sonntagabend, den 8. September 2024, ging auch die 20. Jubiläumsausgabe mit der Vergabe der Filmkunstpreise des »Festivals des deutschen Films« auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein zu Ende.
Filmkunstpreis 2024 – Bester Film
Angelina Maccarone für „Klandestin“
Filmkunstpreis 2024 – Beste Regie
Thomas Arslan für „Verbrannte Erde“
Filmkunstpreis 2024 – Bestes Drehbuch
Oliver Ziegenbalg für „One For The Road“
Ludwigshafener Auszeichnung
Aylin Tezel für ihr Erstlingswerk "FALLING INTO PLACE"
Senita Huskić für "TRAPPS SOMMER!"
Meret Becker und Luise Landau für "FAMILIE IS NICH"
Rheingold Publikumspreis
Christian Klandt für "STERBEN FÜR BEGINNER"
Preis für Schauspielkunst 2024
Liv Lisa Fries / Joachim Król / Christoph Maria Herbst
Weil man auf der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein nicht nur Filme sehen kann, sondern sich bei Speis & Trank trifft, um pfälzischen Wein zu trinken und miteinander ins Gespräch zu kommen, steht der „Rheingold Publikumspreis 2024“ gleichwertig neben den Filmkunstpreisen 2024 und bescherte dem Festival einen neuen Besucherrekord von 125.000 Zuschauern.
Link: www.festival-des-deutschen-films.de
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