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21. Neiße Filmfestival im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien

Ab 14. Mai 2024 präsentiert der sächsische Kunstbauerkino e.V. aus Großhennersdorf wieder länderübergreifend an der Neiße ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen aus Deutschland, Polen, Tschechien und weiteren osteuropäischen Ländern.



Das Neiße Filmfestival im Dreiländereck von Sachsen, Tschechien und Polen geht in eine neue Runde. Vom 14. - 19. Mai 2024 sind insgesamt 90 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu erleben, wie die Veranstalter in Großhennersdorf (Kreis Görlitz) mitteilten. Preise werden in drei Wettbewerben vergeben.

In der Reihe »Regionalia« sind Beiträge von Filmschaffenden zu sehen, die sich unter anderem dem Leben in der Lausitz, an der Grenze und dem sorbischen Film widmen. Das aktuelle Filmschaffen in Polen, Tschechien und Deutschland spiegeln die Länderreihen wider.

Die Fokus-Reihe des 21. Neiße Filmfestivals schenkt unter dem Titel „Female Perspectives“ den weiblichen Perspektiven besondere Aufmerksamkeit. Präsentiert werden Filme, die den Blick von Frauen auf unsere Gesellschaft zeigen bzw. unter der Regie von Frauen entstanden sind.

Passend dazu ist der Eröffnungsfilm „Ellbogen“ von Aslı Özarslan nach dem gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir ein atmosphärisch dichtes Porträt einer jungen Frau, die einen hohen Preis zahlt, um sich von den Projektionen der Gesellschaft zu befreien.

Hier ein Ausschnitt:


Regisseurin und Co-Drehbuchautorin Aslı Özarslan erzählt in der Roman-Adaption „Ellbogen“ von Hazal aus Berlin-Wedding, die türkische Wurzeln hat und Alltagsrassismus erlebt. An ihrem 18. Geburtstag entlädt sich Hazals Wut in einer unüberlegten Tat, die ihr Leben verändert.

Hazal will mit ihren Freundinnen im coolsten Club Berlins feiern. Um ihren Alltag zu vergessen, den Aushilfsjob in einer Bäckerei, die Erwartungen der Familie, die vielen erfolglosen Bewerbungen. Doch der Türsteher lässt die Frauen abblitzen. Sie machen sich frustriert auf den Heimweg, wo eine übergriffige Anmache in der U-Bahn in einer folgenschweren Tat eskaliert. Hazal flieht überstürzt nach Istanbul. In der völlig fremden Stadt muss sie sich alleine zurechtfinden und ihr Leben zwischen Heimatlosigkeit, Ambitionen und persönlicher Schuld neu justieren...

Bei der Premiere auf der 74. Berlinale in diesem Jahr in der Sektion »Generation 14plus« wurde das Spielfilmdebüt von Aslı Özarslan von Presse, Filmkritik und Publikum begeistert aufgenommen. Zur Eröffnung des Neiße Filmfestivals in Zittau wird als Filmgast u.a. Co-Autorin Claudia Schaefer erwartet.

Die Eröffnungsveranstaltung der 21. Ausgabe des Neiße Filmfestivals findet am 14. Mai 2024 um 19:00 Uhr im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau statt. Anschließend ist „Ellbogen“ am 16. Mai 2024 um 22:00 Uhr im CamilloKino in Görlitz und am 19. Mai 2024 um 16:00 Uhr im Kunstbauerkino Großhennersdorf zu sehen.

Ein weiterer, ruhiger, aber landschaftlich besonders schöner Film, kommt mit dem Titel "ULTIMA THULE" aus Polen von Klaudiusz Chrostowski und ist im Spielfilmwettbewerb zu sehen.

Hier der Trailer:


Synopsis:
Nach dem unerwarteten Tod seines Vaters reist der 30-jährige Bartek auf die Insel Foula, den abgelegensten Ort Großbritanniens. Er trifft den Einsiedler Magnus, der ihm Arbeit und eine einfache Unterkunft anbietet. Fortan prägen raues Wetter, harte Arbeit, Einsamkeit und die Fürsorge für ein junges Schaf sein Dasein. Allmählich findet er durch die kraftvolle Schönheit der Landschaft und mit Hilfe von Magnus seinen Platz in der Welt. Mit großartigen Bildern dokumentiert der Film, der beim Gdynia Fllmfestival ausgezeichnet wurde, eine Besinnung auf sich selbst.


Ein aberwitziges Werk zwischen Realität und Fiktion, Theater und Musical ist das Debütwerk "SHAHID" (Märtyrer) der Regisseurin Narges Kalhor. Der Film, der in der Sektion »Forum« der 74. Berlinale seine Premiere feierte, kann nun im Spielfilmwettbewerb des 21. Neiße Filmfestivals nochmals einem breiteren Publikum präsentiert werden.

Hier der Trailer:


Synopsis:
Der Debütfilm der Regisseurin Narges Shahid Kalhor ist ein politisches Drama und gleichzeitig eine verzweifelte Komödie. Es geht um historische Helden, heutige Verbrecher und wie moderne Frauen damit umgehen. Doppelbödig und autofiktional, mit Bilderbögen, Liedern und Gedichten: eine tragikomische, widerständige Selbstermächtigung im Exil. Shahid ist ein persönlicher Film, der alle möglichen radikalen Ideologien in Frage stellt - und sich dabei selbst nicht immer ganz ernst nimmt.


Im Wettbewerb Dokumentarfilm ist u.a. "ECHOS FROM BORDERLAND" der Regisseurin Lara Milena Brose zu sehen. Der Film der HFF-München-Absolventen über eine 15-Jährige, die vor den Taliban fliehen musste, feierte erst gerade beim DOK.fest München seine Premiere und ist dort auch noch bis zum 20. Mai 2024 im Online-Stream zu sehen.

Hier der Trailer:


Synopsis:
Gezeigt wird die erschütternde Realität der Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina, noch fern einer EU-Grenze. Unter ihnen ist die 15-jährige Nahid aus Afghanistan, die nach einer entbehrungsreichen Flucht hier gestrandet ist. Sie lernt Menschen wie Ferida oder Elvir und damit eine menschliche Seite inmitten des Elends kennen. Während Nahid mit alltäglichen Herausforderungen kämpft, konfrontiert Feridas wiederauflebende Vergangenheit sie mit den tiefen Narben des Ortes. Der Film offenbart, wie Krieg und Hoffnung untrennbar miteinander verknüpft sind, auch über Grenzen und Epochen hinweg.


Neben den cineastischen Beiträgen widmen Marion Brasch und Masha Qrella einen Abend mit einem Mix aus Texten, Filmen und Indie-Pop-Songs dem Werk von Thomas Brasch. Außerdem kann man sich auf ein Konzert freuen mit der preisgekrönten ukrainischen Rapperin alyona alyona und eine Ausstellung über Frauen, die mit ihrem Leben und ihren Taten unsere Gesellschaft verändert haben.

Darüber hinaus zeigt das Neiße Filmfestival länderübergreifend an 20 Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien rund 90 aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus den drei Nachbarländern und aus Osteuropa.

Das Programm bietet bis zum 19. Mai 2024 neben drei Wettbewerben und verschiedenen Filmreihen auch eine Lesung, Konzerte, eine Ausstellung und vieles mehr.

Ein Höhepunkt der Festivalwoche ist das Konzert der ukrainischen Rapperin alyona alyona am 18. Mai 2024 im Kühlhaus Görlitz. Hier findet ebenfalls am 18. Mai 2024 um 18:00 Uhr auch die Preisverleihung mit der feierlichen Übergabe der Neiße-Fische an die diesjährigen Preisträger*innen im Kühlhaus Görlitz statt.

Seit 2004 bietet das Neiße Filmfestival jungen Filmemacher*innen ein Forum, stellt dem Publikum etablierte Filme und Regisseur*innen vor und widmet sich Schwerpunktthemen. Besonders und einzigartig ist dabei sein genreübergreifender und trinationaler Charakter mit Veranstaltungen an mehr als zwanzig Spielorten in den drei Ländern entlang der Neiße. So hat sich das Festival zu einer kulturellen Brücke für Filmfans und Programmkinos aus den Nachbarländern entwickelt. Mit mehr als 900 Einreichungen ist für die 21. Ausgabe des Neiße Filmfestivals ein neuer Rekord aufgestellt worden, der ein gelebtes Europa in der Dreiländerregion an der Neiße aufzeigt.

Jedes Jahr richtet das Filmfest den Blick auf Bezüge und Beziehungen zwischen den Menschen Osteuropas und auf die jeweilige filmische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart. Das länderübergreifende Programm bietet neben drei Wettbewerben und verschiedenen Filmreihen auch Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und mehr.

Schirmherren des 21. Neiße Filmfestivals sind Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Martin Půta, Hauptmann der Region Liberec, und Rafał Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec.

Das 21. Neiße Filmfestival wird gefördert durch und mit Mitteln von: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, Landkreis Görlitz – Wokrjes Zhorjelc, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Mitteldeutsche Medienförderung, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Partnerschaft für Demokratie - Landkreis Görlitz und Liberecký kraj. Diese Einrichtung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Das komplette Festivalprogramm gibt es online auf der Webseite des Festivals.

Link: www.neissefilmfestival.net

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