72. IFFMH - International Film Festival Mannheim-Heidelberg
Nachdem im Spätsommer am linken Rheinufer in Ludwigshafen das 19. Festival des deutschen Films stattfand, folgt nun rechtsseitig in der Metropolregion Rhein-Neckar die 72. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg.
Zum 72. Mal findet in der Metropolregion Rhein-Neckar vom 16. - 26. November 2023 das International Film Festival Mannheim-Heidelberg statt, das zwar nicht ganz so groß, aber immerhin fast genauso alt ist wie die Berlinale, die im Frühjahr ihre 73. Ausgabe gefeiert hatte.
Zur Einstimmung folgt hier ein Festivalteaser:
Das 1952 in Mannheim als Kultur- und Dokumentarfilmwoche gegründete Filmfestival ist ein Treffen des internationalen Autorenkinos und zählt zu Deutschlands wichtigsten Filmfestivals.
Seit 1994 ist die Nachbarstadt Heidelberg zweiter Standort. Der Fokus des Festivals liegt auf der Entdeckung und Förderung junger Talente – gezeigt werden hauptsächlich Erst- oder Zweitwerke junger Regisseure, deren Gewinner mit dem „International Newcomer Award“ für talentierte junge Nachwuchsregisseure ausgezeichnet werden.
Neben dem Wettbewerb etablierte sich ab 1996 die neue Sektion „Internationale Entdeckungen“. Auch der „Projekt-Markt“, der Filme aus ganz Europa berücksichtigt, wurde integraler Bestandteil des Festivals.
Von 1992 bis 2019 war Michael Kötz Festivalleiter, der 2005 auch auf der anderen Seite des Rheins, in der Partnerstadt Ludwigshafen, das im Sommer in Zelten auf der Rheininsel stattfindende Festival des deutschen Films gründete. Es wurde zuletzt mit über 100.000 Besucher*Innen zum zuschauerstärksten Publikumsfilmfestival Deutschlands nach der Berlinale.
Sogar während der Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 & 2021 konnte das Festival Mannheim-Heidelberg mittels einer Onlineerweiterung zumindest digital stattfinden. Seit letztem Jahr ist es wieder physisch in den Kinos der Metropolregion mit zahlreichen internationalen Gästen und Publikumsgesprächen zu erleben.
Ehrengäste sind in diesem Jahr die französische Kamerafrau Agnès Godard, die mit einer Hommage gefeiert wird und der dänische Regisseur und Drehbuchautor Nicolas Winding Refn, der den GRAND IFFMH AWARD erhält.
Ergänzt wird das Programm durch eine Retrospektive und von einem Kinderfilmfestival mit internationalen Werken wie dem niederländischen "Totem" von Regisseur und Drehbuchautor Sander Burger. In der Ko-Produktion aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland, geht es um eine bewegende Einwanderungsgeschichte, in der ein elfjähriges Mädchen das magische Erbe ihrer Herkunft entdeckt und um die Zukunft in der neuen Heimat kämpft.
Hier der Trailer:
Zur offiziellen Eröffnung am heutigen Donnerstag, den 16.11.2023, wird die Deutschlandpremiere von ›Day of the Fight‹, dem Regiedebüt des britischen Schauspielstars Jack Huston präsentiert, der als Gast bei der Opening Night anwesend sein wird.
Jack Huston, Jahrgang 1982, erlangte Berühmtheit durch seine Rolle als Richard Harrow in "Boardwalk Empire" und seine Auftritte als "Ben-Hur" (2016), in "American Hustle" sowie den Serien "Fargo" und zuletzt "Mayfair Witches".
Als Centre Piece hat das 72. IFFMH in diesem Jahr ›All of Us Strangers‹ von Andrew Haighs ausgewählt. Die erotisch-emotional aufgeladene Geistergeschichte mit Andrew Scott und Paul Mescal in den Hauptrollen sorgt seit ihrer Weltpremiere auf dem Telluride Filmfestival Ende August für Furore und wird als großer Anwärter auf die wichtigsten internationalen Preise gehandelt.
Hier der Trailer:
Andrew Haigh, dessen Karriere im Schneideraum von Ridley Scott begann, inszeniert einen ganz außergewöhnlichen, geheimnisvollen Film, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart, Trauer, Verlust und Neuanfang auf mystische Weise verdichten. Bereits mit der Liebesgeschichte "Weekend" gelang Andrew Haigh 2011 eine Festivalsensation. Auf der Berlinale 2015 gewann "45 Years" beide Schauspielpreise.
Insgesamt werden auf dem Film Festival Mannheim-Heidelberg 75 Filme gezeigt (ein Großteil sind deutsche Erstaufführungen) inklusive eines Clips des Videokünstlers und Musikers Kelman Duran, der Mitglieder der Sioux First Nation in der Pine Ridge Indian Reservation im Norden der USA auf einer Vernissage porträtiert.
Für Duran ist die filmische Auseinandersetzung mit dem Reservat der Versuch eines Archivs von unten, einer Art Gegen-Archiv. Ganz bewusst soll es Chaos zulassen. Die dokumentarischen Szenen werden collagiert mit Verweisen auf die Geschichte unterdrückter Bevölkerungsgruppen in den beiden Amerikas. Etwa auf Oscar Micheaux, den ersten schwarzen Filmregisseur des amerikanischen Kinos.
Link: www.iffmh.de
Zum 72. Mal findet in der Metropolregion Rhein-Neckar vom 16. - 26. November 2023 das International Film Festival Mannheim-Heidelberg statt, das zwar nicht ganz so groß, aber immerhin fast genauso alt ist wie die Berlinale, die im Frühjahr ihre 73. Ausgabe gefeiert hatte.
Zur Einstimmung folgt hier ein Festivalteaser:
Das 1952 in Mannheim als Kultur- und Dokumentarfilmwoche gegründete Filmfestival ist ein Treffen des internationalen Autorenkinos und zählt zu Deutschlands wichtigsten Filmfestivals.
Seit 1994 ist die Nachbarstadt Heidelberg zweiter Standort. Der Fokus des Festivals liegt auf der Entdeckung und Förderung junger Talente – gezeigt werden hauptsächlich Erst- oder Zweitwerke junger Regisseure, deren Gewinner mit dem „International Newcomer Award“ für talentierte junge Nachwuchsregisseure ausgezeichnet werden.
Neben dem Wettbewerb etablierte sich ab 1996 die neue Sektion „Internationale Entdeckungen“. Auch der „Projekt-Markt“, der Filme aus ganz Europa berücksichtigt, wurde integraler Bestandteil des Festivals.
Von 1992 bis 2019 war Michael Kötz Festivalleiter, der 2005 auch auf der anderen Seite des Rheins, in der Partnerstadt Ludwigshafen, das im Sommer in Zelten auf der Rheininsel stattfindende Festival des deutschen Films gründete. Es wurde zuletzt mit über 100.000 Besucher*Innen zum zuschauerstärksten Publikumsfilmfestival Deutschlands nach der Berlinale.
Sogar während der Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 & 2021 konnte das Festival Mannheim-Heidelberg mittels einer Onlineerweiterung zumindest digital stattfinden. Seit letztem Jahr ist es wieder physisch in den Kinos der Metropolregion mit zahlreichen internationalen Gästen und Publikumsgesprächen zu erleben.
Ehrengäste sind in diesem Jahr die französische Kamerafrau Agnès Godard, die mit einer Hommage gefeiert wird und der dänische Regisseur und Drehbuchautor Nicolas Winding Refn, der den GRAND IFFMH AWARD erhält.
Ergänzt wird das Programm durch eine Retrospektive und von einem Kinderfilmfestival mit internationalen Werken wie dem niederländischen "Totem" von Regisseur und Drehbuchautor Sander Burger. In der Ko-Produktion aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland, geht es um eine bewegende Einwanderungsgeschichte, in der ein elfjähriges Mädchen das magische Erbe ihrer Herkunft entdeckt und um die Zukunft in der neuen Heimat kämpft.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Die elfjährige Ama möchte ein Schwimmstar werden. Doch sie stammt aus dem Senegal und lebt mit ihrer Familie ohne offizielle Erlaubnis in Rotterdam. Trotzdem fühlt sie sich als Holländerin. Eines Abends aber werden ihre Mutter und ihr Bruder von der Polizei festgenommen. Die Abschiebung droht. Daraufhin macht sich Ama ganz allein auf den Weg, um ihren Vater zu finden. Unterwegs erkennt sie ihre afrikanischen Wurzeln und stößt auf ihr Totemtier, ein riesengroßes Stachelschwein. Von nun an hat Ama einen Begleiter. ›Totem‹ verbindet Fragen von Flucht und Einwanderung mit einem Hauch von Magie und gibt uns den Glauben an die Menschlichkeit zurück.
Zur offiziellen Eröffnung am heutigen Donnerstag, den 16.11.2023, wird die Deutschlandpremiere von ›Day of the Fight‹, dem Regiedebüt des britischen Schauspielstars Jack Huston präsentiert, der als Gast bei der Opening Night anwesend sein wird.
In ›Day of the Fight‹ zeichnet Jack Huston in kraftvollen Schwarz-Weiß-Bildern das Portrait des ehemals gefeierten Boxers Mikey, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zu seinem Comeback antritt. Doch nur Mikey weiß, dass sein Leben bei diesem Kampf auf dem Spiel steht.
Jack Huston, Jahrgang 1982, erlangte Berühmtheit durch seine Rolle als Richard Harrow in "Boardwalk Empire" und seine Auftritte als "Ben-Hur" (2016), in "American Hustle" sowie den Serien "Fargo" und zuletzt "Mayfair Witches".
Festivalleiter Sascha Keilholz:
“Mit ›Day of the Fight‹ haben wir ein tief humanistisches, emotional aufwühlendes Drama als Eröffnungsfilm gewonnen. Die von Peter Simonite eindringlich und lyrisch fotografierte Underdog-Geschichte steht ganz in der Tradition großer Boxerfilme. Damit schließen wir die kuratorische Klammer zur Retrospektive, die ebenfalls am 16. November mit Robert Rossens ›Body and Soul‹ aus dem Jahr 1947 startet und am 26. November mit Martin Scorseses Klassiker ›Raging Bull‹ ihren Abschluss findet. Alle drei Filme sind existenzialistische Parabeln, erzählen von toxischer Männlichkeit, der Gewalt und Fragilität des männlichen Körpers und dem Ring als Metapher des Lebens. Sie zeichnen sich durch die nachdrückliche körperliche Arbeit ihrer Protagonisten aus. Ein Debüt als Eröffnungsfilm passt perfekt zum traditionellen Ansatz des IFFMH, neuen Regiestimmen Gehör zu verschaffen.”
Als Centre Piece hat das 72. IFFMH in diesem Jahr ›All of Us Strangers‹ von Andrew Haighs ausgewählt. Die erotisch-emotional aufgeladene Geistergeschichte mit Andrew Scott und Paul Mescal in den Hauptrollen sorgt seit ihrer Weltpremiere auf dem Telluride Filmfestival Ende August für Furore und wird als großer Anwärter auf die wichtigsten internationalen Preise gehandelt.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Adam (Andrew Scott) kämpft in "All of Us Strangers" ringt mit der Endgültigkeit des Abschieds. Er lebt zurückgezogen in einem gespenstisch leeren Hotel. Als er eine Affäre mit Harry (Paul Mescal) beginnt, ändert sich sein Leben drastisch. Er besucht sein Elternhaus, in dem die vor vielen Jahren bei einem Autounfall verstorbenen Vater und Mutter noch immer zu leben scheinen. Beim Versuch, beide Welten - die ganz gegenwärtige Liebe zu Harry und die übernatürliche Verbindung zu seinen Eltern - zu vereinen, droht er alles zu verlieren.
Andrew Haigh, dessen Karriere im Schneideraum von Ridley Scott begann, inszeniert einen ganz außergewöhnlichen, geheimnisvollen Film, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart, Trauer, Verlust und Neuanfang auf mystische Weise verdichten. Bereits mit der Liebesgeschichte "Weekend" gelang Andrew Haigh 2011 eine Festivalsensation. Auf der Berlinale 2015 gewann "45 Years" beide Schauspielpreise.
Insgesamt werden auf dem Film Festival Mannheim-Heidelberg 75 Filme gezeigt (ein Großteil sind deutsche Erstaufführungen) inklusive eines Clips des Videokünstlers und Musikers Kelman Duran, der Mitglieder der Sioux First Nation in der Pine Ridge Indian Reservation im Norden der USA auf einer Vernissage porträtiert.
Für Duran ist die filmische Auseinandersetzung mit dem Reservat der Versuch eines Archivs von unten, einer Art Gegen-Archiv. Ganz bewusst soll es Chaos zulassen. Die dokumentarischen Szenen werden collagiert mit Verweisen auf die Geschichte unterdrückter Bevölkerungsgruppen in den beiden Amerikas. Etwa auf Oscar Micheaux, den ersten schwarzen Filmregisseur des amerikanischen Kinos.
Link: www.iffmh.de
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