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Genrevielfalt beim 33. FilmFestival Cottbus 2023

Heute Abend, 7. November 2023, startet im brandenburgischen Cottbus das Festival des osteuropäischen Films.



Insgesamt 17 Filme feiern vom 7. - 12. November 2023 beim diesjährigen FFC ihre Weltpremiere, 4 Filme werden als internationale Premieren gezeigt und 59 Filme feiern ihre Deutschlandpremiere und nach fast jedem Film gibt es ein Q&A mit den Filmschaffenden. Sechs Tage lang gibt es die bunte, melodramatische, spannende, schrille, verrückte, humorvolle, experimentelle und hochpolitische Welt des osteuropäischen Kinos.

Im Mittelpunkt des FFC stehen die drei Wettbewerbe um den besten Spiel-, Kurz-, und Jugendfilm. In acht weiteren Programmsektionen gibt das 33. FFC einen Überblick über das aktuelle Filmschaffen in Mittel- und Osteuropa. In allen Kinos laufen die Filme in der Originalsprache, mit englischen Untertiteln, werden aber auf Wunsch per Kopfhörer simultan ins Deutsche übersetzt.

Der Eröffnungsfilm der diesjährigen Festivalausgabe ist der neue Dokumentarfilm von Grit Lemke BEI UNS HEISST SIE HANKA / PLA NAS GRONJE JEJ HANKA / POLA NAS RĚKA WONA HANKA, eine dokumentarische Reflexion über das Sorbische – den Druck von außen, dass Wir-Gefühl von innen und gegenwärtige Neu-Interpretationen.

Wettbewerb Spielfilm

Im Wettbewerb Spielfilm konkurrieren zwölf Filme aus 19 (Ko)Produktionsländern um den mit 25.000 Euro dotieren Hauptpreis, gestiftet von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF), den Spezialpreis für die beste Regie (7.500 Euro, Rundfunk Berlin-Brandenburg) und den Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung (5.000 Euro, Sparkasse Spree-Neiße) mitsamt der begehrten Preisskulptur LUBINA (sorbisch: die Liebreizende). Elf dieser Filme feiern beim FFC ihre Deutschlandpremiere.

Vergeben werden diese Preise von der Internationalen Festivaljury, die in diesem Jahr aus Nana Janelidze, Regisseurin und Drehbuchautorin aus Georgien, Avelina Prat, spanische Autorin und Regisseurin, Schauspielstar Rauand Taleb und Gregorz Stępniak, dem künstlerischen Leiter des polnischen Mastercard OFF CAMERA International Festival of Independent Cinema besteht.

„Der Wettbewerb ist in diesem Jahr so vielfältig wie noch nie“, sagt Programmdirektor Bernd Buder und ergänzt: „Wir zeigen Filme vom Polit-Thriller LIBERTATE (Tudor Giurgiu, RO/HU 2023), der auf wahren Begebenheiten beruhend die Ereignisse während des Sturzes des Ceauşescus Regimes in Timișoara nachzeichnet– bis zur Kung Fu-Komödie THE INVISIBLE FIGHT (Rainer Sarnet EE/GR/LV/FI 2023), indem fliegende Mönche das Leben eines Heavy Metal Fans ganz schön durcheinander wirbeln.“


In PATIENT #1 reflektiert Regisseur Rezo Gigineishvili am Beispiel eines siechen sowjetischen Polit-Funktionärs ein politisches System, dass ihre Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. Ein Film, der durchaus Parallelen zur derzeitigen Weltlage ziehen lässt.

Auf unterschiedlichste Art und Weise interpretieren, zeigen und verstehen gleiche mehrere Wettbewerbsbeiträge das Thema Liebe, gepaart mit Gesellschaftskritik: BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY (Elene Naveriani, GE/CH 2023 erzählt die Geschichte einer Frau Ende 40, die zwischen der Magie einer romantischen Begegnung und dem unbedingten Willen zur Unabhängigkeit steckt.

COLD AS MARBLE (Asif Rustamov, AZ/FR 2022) ist eine etwas andere Dreiecksgeschichte rund um einen verkappten Künstler, ein sarkastischer Film über eine Gesellschaft, die nur den Erfolg und die Macht würdigt.

Die Genrevielfalt reicht von der einfühlsam inszenierten Achterbahn der Gefühle in LIGHT LIGHT LIGHT (Inari Niemi, FI 2023), der beim FFC Deutschlandpremiere hat und auf berührende Weise die Liebesgeschichte der Teenagerinnen Mariia und Mimi erzählt, die aufgrund der Herkunft der Liebenden aus unterschiedlichen sozialen Schichten zum Scheitern verurteilt ist, bis hin zur Dokumentation RUSSIA VS LAWYERS von Masha Novikova (DE/NL), in dem sich ein Team von Menschenrechtsanwälten gegen den repressiven russischen Staat stellt.

In WHERE THE ROAD LEADS (Nina Ognjanović, RS 2022) kommt mit dem Auftauchen eines Fremden Verwirrung in das geregelte Leben eines kleinen Dorfes – die Einwohner beäugen jedes Anzeichen von Andersartigkeit argwöhnisch.

IMAGO (Olga Chajdas, PL/NL/CZ 2023), beruht auf der wahren Geschichte von Ela Góra, einem Star der Punk-Underground-Bühnen im Polen der späten 1980er-Jahre: unpolitisch-politischer Protest in bewegten Zeiten, erzählt aus feministischer Perspektive.

THREE THOUSAND NUMBERED PIECES (Ádám Császi, HU 2022) reflektiert die unterschiedlichen Schichten systemischen Rassismus und Antiziganismus – zwischen plumpem Vorurteil und vermeintlich aufgeklärtem Kulturbetrieb. Ein Wutschrei, der auf dem Theaterstück „Gypsy Hungarian“ basiert, das von den Mitgliedern einer Rom*nja-Theatergruppe geschrieben wurde, die gegen Diskriminierung und Stigmatisierung ihres Volkes kämpft.

Pandemische Situationen kommen in zwei Wettbewerbsfilmen auf die Leinwand: APOKAWIXA (Xawery Żuławski, PL 2022) ist eine ekstatische Mischung aus Zombie-Film und Öko-Thriller: Ein Neureichensohn feiert eine wilde Post-Corona-Party, bei der alle badenden Partygänger zu Zombies werden, denn Papa macht seine Millionen mit der Verklappung von Giftstoffen im Meer.

In dem nordmazedonischen Fantasyfilm M (Vardan Tozija, NMK/HR/XK/FR/LU 2023) sind die Menschen nach einer Pandemie zu Zombies geworden, der achtjährige Marko muss sich, gemeinsam mit seinem am Down-Syndrom leidenden besten Freund, in einer zum Lost Place gewordenen Welt zurechtfinden.

Am 8. November 2023 feiert das Spielfilmdebüt CLARA des rumänischen Regisseurs Sabin Dorohoi auf dem 33. Filmfestival Cottbus in der Sektion „Spectrum“ in Anwesenheit des Filmteams seine Weltpremiere. Mit intensiver Bildsprache nimmt Dorohoi ein sensibles, gesellschaftliches Thema in den Blick: Über fünf Millionen Rumäninnen und Rumänen haben ihre Heimat und Familien zurückgelassen, um der Armut in ihrem Land zu entkommen und im Ausland für sich und ihre Familien Geld zu verdienen. Hunderttausende rumänische Kinder wachsen ohne ihre Eltern auf. CLARA erzählt eine solche Geschichte und zeigt, was es für Eltern und Kinder und die rumänische Gesellschaft bedeutet, wenn ein gemeinsames Leben nicht möglich ist.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die junge Rumänin Clara hat ihr Zuhause in dem kleinen an der Donau gelegenen rumänischen Fischerdorf Dubova, und damit auch ihren 12-jährigen Sohn Ionut, verlassen, um in Deutschland Geld für die Familie zu verdienen. Sie lebt nun tausende Kilometer stromaufwärts bei einer deutschen Familie – ihrem kleinen Ziehkind Johanna, das sie wie eine Mutter liebt, dessen Vater Markus und der Großmutter Edith. Ionut wird mehr und mehr zu einer fernen Stimme am Telefon. Die elegante süddeutsche Donau-Stadt mehr und mehr ihr neues Zuhause. Doch dann ist Ionut, der in der Obhut seines Großvaters lebt, auf einmal verschwunden. Eine Katastrophe, die mit einem Schlag die ausweglose Lage, in der Clara sich befindet, offenbart. Sie nimmt sich frei, um in die ferne Heimat zu reisen, nicht wissend, ob ihr Kind noch lebt, ob sie Johanna und ihr neues Zuhause wiedersehen wird und wie es überhaupt weitergehen soll.


CLARA ist eine rumänisch-deutsche Ko-Produktion der WTS – Western Transylvania Studios des rumänischen Produzenten und Regisseurs Sabin Dorohoi, des rumänischen Produzenten Dan Burlac („4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“) sowie der Chainsaw Europe Studio und der deutschen Eyrie Entertainment („Der Pfad“) von Produzent Daniel Ehrenberg. Als deutsche Koproduzenten sind ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE an Bord.

Wettbewerb Kurzfilm

Im Wettbewerb Kurzfilm konkurrieren in diesem Jahr zwölf Filme um den mit 2.500 Euro von der Druckzone dotierten Hauptpreis und den Spezialpreis für die beste Regie, der in Höhe von 1.500 Euro von Tiede+ vergeben wird.

Mit dabei ist AS IT WAS, ein Film von Anastasia Solonevych (PL/UA 2022) und Damian Kocur, der beim FFC 2022 für BREAD AND SALT den Spezialpreis für die beste Regie gewonnen hat. AS IT WAS zeigt den Versuch eines Alltagslebens inmitten des Krieges in Kyjiw.

PRISHTINA (Trendeline Halili, XK 2022) und THE REAL TRUTH ABOUT THE FIGHT (Andrea Slaviček, HR/ES 2023) erzählen von den Herausforderungen der Pubertät, NIGHT STOP (Khadar Ayderus Ahmed, FI 2022) verlegt Twin-Peaks-Horror in die finnische Provinz und CHILD’S PLAY (Silver Õunz, EE 2023) zeigt mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor, wie ein Wochenende auf dem Lande aus dem Ruder läuft.

Die Jury des Wettbewerb Kurzfilm besteht aus der kasachischen Produzentin Yuliya Kim, der Development Producerin Franziska Gärtner aus Berlin und dem Potsdamer Schauspieler Thomas Drechsel, bekannt aus der TV-Serie „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“.

U18 Wettbewerb Jugendfilm

Im U18 Wettbewerb Jugendfilm sind in diesem Jahr neun Filme vertreten, die sich alle Hoffnungen auf den mit 5.000 Euro - von der Stadt Cottbus - dotierten Preis für den besten Jugendfilm machen dürfen. Die Filme zeigen Rebellion und Melancholie der jungen Wilden, die ihre Fragen an die Elterngeneration mit Nachdruck und Härte stellen: sensible Außenseiter und hartgesottene Aussteigerinnen zwischen Endzeitanklängen und Kriegstraumata, echter Liebe und der Suche danach.

WUT AUF KUBA (Naira Kavero Orihuel, DE 2022) wurde in Cottbus gedreht und ist ein unkonventionelles Roadmovie über eine sehr junge alleinerziehende Mutter auf der Suche nach Abenteuer und der ganz großen Freiheit.

BROYS (Marcin Filipowicz, PL 2022) zeigt die Sinnsuche der Skateboard-Brüder im stylishen Schwarzweiß-Hipster-Look.

In BRUTAL HEAT (Albert Hospodářský, CZ/SK 2023) rast ein Stück von der Sonne auf die Erde zu. Ob und wann es auf dem Planeten aufschlägt ist unklar, die Hitze ist allerdings schon zu spüren und die Menschen fangen an, sehr seltsam miteinander umzugehen.

Feinfühlig inszenierte Coming-of-Age-Filme sind EXCURSION (Una Gunjak, BA/HR/RS/FR/NO 2023), SUMMER ENDS SOON (Yana Skopina, KZ/RU 2022) und SWEET SORROW (Kosta Đorđević, RS 2022).

DYAD (Yana Titova, BG 2023) ist ein schonungsloser Schulhof-Schocker aus Bulgarien, in dem ein junges Mädchen zu krassen Mitteln greift, um eigentlich nur eins zu bekommen: die Liebe ihrer Mutter.

In ROLE MODEL (Nejc Gazvoda, SI/CZ/IT/RS 2023) ist die Pandemie ein Thema und Mobbing ein anderes, beides zusammen gipfelt in einer dysfunktionalen Mutter-Sohn-Beziehung. Um eine Vater-Tochter-Beziehung geht es dagegen in THE DREAM IS GONE (Maria Batova, RU 2021). Alyona will ihren Erzeuger kennenlernen und trifft dabei auf einen Mann, der ein schwer traumatisierter Kriegsveteran ist.

Ukrainischer Tag und Close up: Kazakhstan

Im Programm des diesjährigen FFC sind unter anderem auch Wettbewerbsbeiträge aus der Ukraine, die zeigen, dass ukrainisches Kino mit insgesamt zehn Filmen weiterhin zu den kreativsten Filmlandschaften Europas gehört. Die Filme werden sektionsübergreifend im Spotlight: Ukraine, im Wettbewerb, im Spektrum und in EcoEast gezeigt. So gibt FOREVER FOREVER von Anna Buryachkova (UA/NL) einen seltenen Einblick in die komplexe Gefühlswelt des Erwachsenwerdens der postsowjetischen „90er Jahre Kids“ in Kyjiw, eine fesselnde Hommage an eine Generation, die so anders ist als die heutige. Ebenfalls in Kyjiw spielt YOU KNOW IT´S GOING TO BE ABOUT WAR (Olha Tsybulska, NO/UA) und zeigt die Underground- und Party-Szene zwischen exzessivem Feiern und Kriegstrauma. Auch LESSONS OF TOLERANCE ist ein Film, der in Kriegszeiten entstand und dennoch eine Komödie ist: Spielerisch kratzt Arkadii Nepytaliuk an osteuropäischen Vorurteilen gegen die LGBTQIA+-Community und betreibt Aufklärung mit dem notwendigen Un-Ernst.

Das Close up: Kazakhstan bietet einen Überblick über die ungeahnte Vielfalt des kasachischen Kinos. Von Rachid Nougmanovs Cannes-Klassiker THE NEEDLE über einen Rockstar (gespielt vom legendären KINO-Frontmann Viktor Tsoi), Drogen und Kasachstan in den 80ern, über das Kleinganoven-Roadmovie THE START (Yernar Nurgaliev), in dem ein Athletik-Coach das Lauf-Talent zweier Brüder auf der Flucht vor der Polizei erkennt, bis zu THE VILLAGE, in dem Regisseur Serik Aprymov Stadt-Land-Gegensätze mit subtilem Humor reflektiert. Das Close up zeigt Filme eines Landes, das geopolitisch zwischen der Russischen Föderation und China gelegen, auf der Such nach einer eigenen Identität ist. Kasachische Filmschaffende beteiligen sich kreativ daran, zwischen künstlerischer Reflexion und spannender Unterhaltung. Zwei Panel-Diskussionen ergänzen das Programm.

Polnische Filmreihe

In der Filmreihe Polskie Horyzonty: Der weibliche Blick zeigt das FFC beispielhaft eine Auswahl ganz unterschiedlicher Filme polnischer Regisseurinnen. Im Zentrum steht das noch junge Schaffen von Agnieszka Smoczyńska: Ihr Debutfilm und Genre-Crossover aus Musical, romantischer Komödie und modernem Märchen THE LURE (PL 2015), das tiefgründige Porträt einer Mutter in FUGUE (PL/CZ/SUI 2018) und THE SILENT TWINS (PL/USA/GB 2022), das Schicksal von Zwillingsschwestern, die nach Jahren des Schweigens und der Rebellion im Teenageralter in eine Klinik eingewiesen werden. Mit AUTUMN GIRL (PL 2021) inszenierte Katarzyna Klimkiewicz die Emanzipationsgeschichte von Kalina Jędrusik, die in den 1960ern als die „Marylin Monroe Polens“ galt. VIKA! von Agnieszka Zwiefka (PL/DE 2023) bringt die wahre Geschichte der mit 84 Jahren ältesten DJane Polens auf die Kinoleinwand.

Retrospektive und Sektion Heimat

Wie haben die Menschen in Osteuropa gegen die kommunistischen Diktaturen revoltiert? Dieser Frage geht die Filmreihe Was von Geschichte übrig bleibt nach. Moderne Klassiker wie GOOD BYE LENIN! von Wolfgang Becker treffen auf Andrzej Wajdas DER MANN AUS EISEN, der 1981 in Cannes die Goldene Palme gewann und WEHE DEN BESIEGTEN – der 17. Juni 1953 (Andrea Ritterbusch DDR 1990), der mit Archivaufnahmen und Zeitzeugen-Interviews von einem der schwärzesten Tage der DDR erzählt. Mit dabei ist auch JOHNNY&ME: A JOURNEY THROUGH TIME WITH JOHN HEARTFIELD (Katrin Rothe DE/AT/CH 2023) ein Animations- und Dokumentarfilm über den Fotocollage-Pionier John Heartfield, eine bildgewaltige Reise durch Ideologien und Zeitgeschichte. Alle Filme bieten einen spannenden Einblick in die Geschichte des Widerstands gegen kommunistische Diktaturen in Osteuropa. Hochrelevant im Angesicht wiedererstarkender totalitärer Strukturen.

Werke der Filmschaffenden aus der Ober- und Niederlausitz werden ab der 33. Ausgabe unmittelbar in das Festivalgeschehen integriert und künftig in der Sektion Heimat | Domownja | Domizna gezeigt in der es zum ersten Mal auch die „Lange Nacht der kurzen Lausitzer“ | „Dłujka noc krotkich łužyskich filmow | Dołha nóc krótkich łužiskich filmow“ gibt. Jene Beiträge, welche die Themen des sorbischen/wendischen Volkes aufgreifen und die sorbische Sprache einbeziehen, konkurrieren um den Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk. Des Weiteren wird in SERBSKA UTOPIJA von Erik Schiesko die sorbische Zukunft diskutiert und mit VOM SUCHEN UND FINDEN (Luka Golinski, Mira Dubian) ist der erste niedersorbische Coming Out- Film im Programm. Außerdem erzählt LET THE RIVER FLOW (Ole Giæver, NO), der während der Umweltproteste gegen das Alta-Staudammprojekt spielt, von der Verdrängung der Minderheit der Sàmi, ein Film, der viele Parallelen zu den sorbischen Erfahrungen in der Lausitz aufzeigt. Zum 60. Geburtstag des Cottbuser Filmemachers Donald Saischowa zeigt das FFC darüber hinaus eine Auswahl seiner Werke.

Außerdem gibt es im FFC-Programm wieder die bereits vertrauten Sektionen Spectrum mit Filmen zwischen Geschichtsreflexion und durchgedrehter Comedy, Hits, die in ihren Produktionsländern für ausverkaufte Kinosäle sorgen und Kids im Kino, in diesem Jahr mit dem Sonntagsfilm DAS MÄRCHEN VON DER ZAUBERFLÖTE (Marvin Litwak DE 2023), in dem Jessica Schwarz die Königin der Nacht spielt. Das FullDome-Programm bietet im Cottbuser Raumflugplanetarium wieder eine einzigartige Gelegenheit, sich in den Bann einer 360 Grad Projektion ziehen zu lassen.

Nachhaltigkeit und ökologische Themen

In EcoEast werden, im zweiten Jahr in Folge, Filme zu ökologischen Themen und Nachhaltigkeit gezeigt, zwischen Forstwirtschaft in den ukrainischen Karpaten in BARTKA (Volodymyr Baku, UA), einer Weltpremiere, die nach dem Sinn des Abholzens der Wälder fragt, bis hin zum Öko-Thriller VOICE OF THE GLACIER (Yadykar Ibraimov, KZ) über den schmelzenden Tujuksu-Gletscher in Kasachstan.


Das FilmFestival Cottbus wird maßgeblich gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Stadt Cottbus sowie dem Media-Programm der Europäischen Union.

Link: www.filmfestivalcottbus.de


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