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In Berlin lebende Regisseurin gewinnt Nachwuchs-Oscar | TIFF-Hauptpreis an »American Fiction«

Die deutsche Regisseurin Tamara Denić erhält für ihren Kurzfilm „Istina“ den Oscar für Studierende (vormals Studenten und Studentinnen).



Die in Berlin lebende 31-jährige Regisseurin Tamara Denić zählt zu den Gewinnern der diesjährigen Studenten-Oscars.

Denić ist mit dem 30-minütigen Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit), ihrem Abschlussfilm bei der Hamburg Media School, unter den Gewinnern in der Sparte „Narrative/Erzählung“. Zu ihrem Team gehören außerdem Christian Siée (Produzent), David M. Lorenz (Drehbuch) sowie André Stahlmann (Bildgestaltung).

Hier der Trailer:



Der in Serbien gedrehte Film dreht sich um eine Fotojournalistin, die in Belgrad von rechtsextremen Gruppierungen bedroht wird. Daraufhin flieht sie mit ihrer kleinen Tochter nach Deutschland, doch auch dort erlebt sie bei ihrem Einsatz auf Demonstrationen in Hamburg immer stärkere Anfeindungen und Gewalt.

Offenbar ein international relevant gewordenes Thema über Leute mit Migrationshintergrund, sagt die 1992 in Banja Luka in Bosnien und Herzegowina geborene Regisseurin, die Fake News sowie die Skepsis gegenüber der freien Presse als Ursache der Erscheinungen sieht.


Die Preisträger wurden am letzten Freitag, den 15. September 2023, in Los Angeles von der Oscar-Akademie bekannt gegeben.

Im 50. Jahr der Studenten-Oscars setzten sich 14 Nachwuchsregisseure aus aller Welt durch. Insgesamt sind in diesem Jahr 1443 Beiträge von 720 Studieneinrichtungen eingegangen.

Neben der Berliner Filmemacherin schafften es zwei Nachwuchsregisseure aus Österreich und Norwegen unter die Gewinner in der Erzähl-Sparte.

Die Preisträger sollen am 24. Oktober 2023 in Los Angeles ausgezeichnet werden. Bis dahin bleibt es für die jeweils drei Preisträger in den Sparten "Animation", "Narrative" und "Dokumentarfilm" spannend, denn erst bei der Verleihung wird die Reihenfolge der Preise - Gold, Silber oder Bronze - bekannt gegeben. Alle Preisträger*innen können mit ihren Filmen auch in den Kurzfilm-Sparten beim Oscar-Wettbewerb 2024 mitmachen.

Im vorigen Jahr waren drei deutsche Filme von Absolventen der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit Studenten-Oscars ausgezeichnet worden.

Link: www.oscars.org/saa

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Toronto: "American Fiction" gewinnt.

Cord Jeffersons beißende Satire "American Fiction" über einen afroamerikanischen Akademiker, der ein stereotypes Gespräch zwischen zwei schwarzen Gangstas in der Literaturindustrie anprangert, ist der Siegerfilm beim 48.Toronto International Film Festival (TIFF), das vom 07. - 17. September 2023 stattfand.

Basierend auf Percival Everetts Roman „Ausradiert“ porträtiert Jeffersons Regiedebüt einen desillusionierten Autor (Jeffrey Wright), der sich darüber ärgert, dass Bücher von schwarzen Schriftstellern offenbar nur dann Erfolg haben, wenn sie sich auf Sklaven-, Trauma- oder Armutsgeschichten beschränken.

Als ihm sein Agent (John Ortiz) sagt, dass sein neustes Werk eben nicht „schwarz genug“ sei, heckt Thelonious „Monk“ Ellison (Wright) einen Plan aus: Unter einem Pseudonym schreibt er ein Buch, das seiner Meinung nach die schlimmsten und anbiederndsten Klischees der Darstellung von Schwarzen enthält. Doch das als Parodie gedachte Werk wird zum sensationellen Erfolg - und Monk muss die Scharade fortsetzen.

Wright spielt den verärgerten Monk mit zynischer Präzision: Sein Frust über die Frage, wer das „Schwarze“ definiere, macht ihn schnell selbst zu jemandem, der andere in Schubladen steckt. Seine Besessenheit, zu beweisen, dass er nicht dem Klischee des armen, inhaftierten Schwarzen entspricht, wird für seine schwarzen Schriftstellerkollegen zur Beleidigung und macht ihn zunehmend herablassend.

„American Fiction“, in dem auch Sterling K. Brown und Tracee Ellis Ross mitspielen, begeisterte das Publikum in Toronto, das beim TIFF traditionell anstelle einer Jury den Gewinner wählt.

Der zweite Platz ging an Alexander Paynes "The Holdovers" („Die Überbleibsel“) mit Paul Giamatti in der Hauptrolle als griesgrämiger Internatslehrer, der in den 1970er Jahren eine Handvoll Schüler über die Weihnachtsferien bei sich aufnehmen soll.

Hier der Trailer:



Hayao Miyazakis Anime-Film "The Boy and the Heron" des japanischen Zeichentrickfilmstudios GHIBLI kam auf Platz drei.

Hier der Trailer:



Zum besten Dokumentarfilm wählte das Publikum Robert McCallums „Mr. Dressup: The Magic of Make-Believe“ über das Leben und die Karriere des Kindershow-Entertainers Ernie Coombs. Platz zwei ging an „Summer Qamp“ von Jen Markowitz, gefolgt von Lucy Walkers „Mountain Queen: The Summits of Lhakpa Sherpa“.

Den Platform Award, der von einer internationalen Jury vergeben wird, erhielt das Drama „Dear Jassi“ von Tarsem Singh Dhandwar.

Bei dem zehntägigen Filmfest im kanadischen Toronto konkurrierten knapp 240 Filme um die Gunst der Zuschauer. Unter anderem feierten auch Hanna Slaks Drama „Kein Wort“ mit Maren Eggert, sowie „Achilles“ von Farhad Delaram und das Roadmovie „Arthur & Diana“ (Sara Summa) beim TIFF Weltpremiere.

Aufgrund des Hollywood-Streiks kamen allerdings wesentlich weniger Stars nach Kanada als in den Vorjahren.

Link: www.tiff.net

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