Malta: First Mediterrane Film Festival 2023
The Mediterrane Film Festival 2023 zeigte vom 25. - 30. Juni 2023 neun außergewöhnliche Filme aus Zypern, Frakreich, Griechenland, Italieny, Malta, Portugal, Slovenien, Spanien, and Kroatien um den globalen Filmmarkt zu stärken und den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den MED9 Mittelmeerländern zu fördern.
Auf MALTAS First Mediterrane Film Festival 2023 wurden am 30. Juni 2023 mit den »Golden Bee Awards« zehn Filmpreise vergeben.
Best Feature Film: "ALCARRAS" von Carla Simón (Spanien) [Gewinner der Berlinale 2022]
Vier Preise gingen an "NOSTALGIA" von Mario Martone (ITALIEN) [u.a. bester Schauspieler}
Drei Preise gingen an "ALMA VIVA" von Cristèle Alves Meira (Portugal) [u.a. beste Schauspielerin]
Ein Preis ging an "SAINT OMER" von Alice Diop (Frankreich) [bestes Drehbuch]
Ein Preis ging an "SAFE PLACE" von Juraj Lerotić (Kroatien) [beste Regie]
Die meisten der Filme sind auch bei uns in Deutschland bereits bekannt geworden, doch ist dies nicht der einzige Grund, sich mit Maltas Filmlocation näher vertaut zu machen, denn Ridley Scott dreht gerade "GLADIATOR 2" auf Malta, während die Babelsberger Studios mehr oder wenier leer stehen. Vom Film-Set im Studio ist das Dach des Colloseums weithin sichtbar, schreibt unsere Korrespondentin Katharina Dockhorn.
Malta: A place to shot
Die Insel stärkt ihren Platz auf der Filmlandkarte mit ihrem 1. Filmfestival.
„Alcarras“ ist der erste Gewinner der „Goldenen Biene“ des Mediterrane Film Festivals auf Malta. Neun Filme aus den neun EU-Anreinerstaaten des Mittelmeeres stellten sich Ende Juni den Juroren. Darunter bekannte Titel wie „Saint Omer“ aus Frankreich, Italiens „Nostalgia“ und „Safe Place“ aus Kroatien. Diese Titel machten gemeinsam mit „Alma Viva“ aus Portugal die Preise unter sich aus.
Lange war es ein Kopf-an-Kopfrennen zwischen Italien (vier Preise: MakeUp, Kostüm, Production Design, männl. Hauptrolle) und Portugal (drei Preise: Kamera, Score, beste weibl. Hauptrolle) aus. In die Phalanx konnte nur „Saint Omer“ (Preis für das beste Drehbuch) und Juraj Lerotic als bester Regisseur für „Safe Place“ einbrechen.
Hollywood-Star Eric Bana blieb es vorbehalten, den letzten Preis zu verkünden: Die „Goldene Biene“ für den Besten Film geht an Berlinale-Gewinner „Alcarras“.
Auch aus Malta wurden zwei Filme im umfangreichen Programm gezeigt. Im Wettbewerb „Carmen“ mit Natasha McElhone. Sie spielt eine Frau jenseits der 50, die auf der Suche nach einem Neuanfang in ihrem Leben ist. Außerhalb der Konkurrenz wurde „Monstri“ gezeigt, eine wilde Mischung aus Horror- und Schauergeschichte mit Kriminalstory und Verschwörungstheorien.
Vollauslastung bis 2030
Die Filmindustrie unter Leitung von Film Commissioner Johann Grech ist im Aufschwung, die Stimmung positiv. Zu Beginn des Jahres hat die Regierung die Steuerermäßigungen für Filmproduktionen auf der Insel von 30 auf 40% angehoben. Bis 2030 will Grech, der seit sechs Jahren im Amt ist, eine Rundumauslastung der Fachkräfte auf der Insel erreichen.
Mit den Einnahmen aus den zahlreichen internationalen Produktionen wird der Ausbau des Studios und der Infrastruktur ebenso finanziert wie die Professionalisierung der Crews und der einheimischen Produktion. Das zweite Herzstück des Festivals die gleichzeitig stattfindende Konferenz für Produzenten und Filmemacher aus der Region.
Filmfinanzierungsmodelle der einzelnen Länder wurden vorgestellt, in den europäischen Kontext eingebettet und mit denen in GB und den USA verglichen. Die Vernetzung der Industrie in den neuen Staaten ist Grechs Ziel. Später sollen auch Nicht-EU-Staaten und die Länder von der anderen Seite des Mittelmeeres in die Aktivitäten einbezogen werden.
Eric Bana zurück auf der Insel
Neben Gesprächen zum Austausch und zur Anbahnung von Koproduktionen bot die Konferenz zahlreiche Masterclasses. Mehr als 70 Minuten lang sprach zum Beispiel Eric Bana, der hier „Troja“ unter Wolfgang Petersen und „Munich“ unter Steven Spielberg drehte, über Rollenauswahl aus dem Bauch heraus, Empfehlungen von Kollegen wie Brad Pitt, Textlernen, Improvisation und die Arbeit am Set.
Dazu kam ein Nachwuchswettbewerb, für den sich zehn Teams oder einzelne Filmschaffende qualifiziert hatten. Sie hatten die Chance, in einem Workshop ihre Ideen zu entwickeln und sich hinter der Kamera auszuprobieren. Das Gewinnerteam freute sich über eine Prämie von 100.000 Euro.
24 Filme in 2023
Möglich sind solche Aktivitäten durch die beständige Auslastung des Studios und der Locations auf der Insel, wovon sich jeder Tourist auf Schautafeln überzeugen kann. Längst ist die Buchung von „Games of Thrones“-Touren zu den spektakulären Drehorten der Serie möglich. Valetta-Besucher ahnen indes kaum, dass sie gerade über den Hafen auf das Set von Ridley Scotts „Gladiator 2“ blicken. Im Fort Ricasoli baute er das antike Rom einschließlich des Colloseums nach.
Drittes Wasserbecken bis 2025
Die beiden riesigen Wassertanks, in denen zahlreiche Meisterwerke in den vergangenen Jahrzehnten gedreht wurden, stehen nach den Dreharbeiten von „Last Breath“ und „Not without hope“ für ein paar Tage leer. In dem ein gutes Fußballfeld großen alten Bassin wurde das Wasser abgelassen. Für den nächsten Dreh wird der Boden neu schwarz gemalert, um den Eindruck des Aufenthalts auf dem Meer zu verstärken. Da dieses Becken mehr als 60 Jahre auf dem Buckel hat und die Nachfrage steigt, ist ein drittes Bassin in Planung und soll in spätestens 24 Monaten fertig sein.
24 Produktionen waren und werden in diesem Jahr auf der Insel ganz- oder teilweise entstehen, darunter Ridley Scotts mit Spannung erwartetes Epos „Napoleon“. Und auch deutsche Filmemacher nutzen die Möglichkeiten nicht nur für Großproduktionen wie die Serie „Das Boot“.
Sebastian Erlenwein filmte vor der Insel und im Studio im vergangenen Jahr seinen Unterwasser-Thriller „Dive“, der einen Tag nach seiner Uraufführung beim Filmfest München auf Malta seine Gala-Premiere feierte. Am Tag zuvor gab es auf dem Teppich großes Gekreische vor allem der weiblichen Fans. „Gossip Girl“- Star Ed Westwick stelle seinen neuen Thriller „Deep Fear“ vor. Auch dies ein nicht unerheblicher Nebeneffekt der Festival-Idee. Warum sollen die Filmemacher Premieren in London, Paris und Berlin feiern und nicht auf die Insel zurückkehren?
Katharina Dockhorn
Link: mediterrane.com
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