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9. Edition des Italian Film Festival Berlin

Das Festival findet vom 8. – 13. November 2022 im Cinestar-Kino in der Kulturbrauerei sowie mit den Retrospektiven in drei weiteren Berliner Kinos statt.



Im Anschluss an die 12. Ausgabe des Filmfestivals LITAUISCHES KINO GOES BERLIN, das ab morgen, den 2.11.2022 beginnt und über das wir hier berichteten, startet in unserer Region Berlin-Brandenburg am 8. November 2022 zeitgleich mit der 15. Ausgabe von AFRIKAMERA – Aktuelles Kino aus Afrika und dem 32. FilmFestival Cottbus - Festival des osteuropäischen Kinos, auch die 9. Edition des Italian Film Festival Berlin im CineStar Kino in der Kulturbrauerei.

Wie in den vorangegangenen Jahren werden bis zum 13. November 2022 herausragende Filme der Saison präsentiert, Gespräche und Begegnungen mit interessanten, italienischen Filmschaffenden sowie die sogenannten Business Days des Verbands der italienischen Filmindustrie organisiert und vieles mehr.

Die Hommage/Retrospektive wird in diesem Jahr dem Filmregisseur und Drehbuchautor Gianni Amelio gewidmet.

Das umfangreiche Programm mit 10 Wettbewerbsbeiträgen, einem Dokumentarfilm Special und fünf Retrospektiven, die zudem in den Kinos Bundesplatz , iL und Klick gezeigt werden, lädt Sie wieder auf eine filmische Reise nach Italien ein.

Die Hommage verbunden mit der Retrospektive wird dieses Jahr dem Filmregisseur und Drehbuchautor Gianni Amelio gewidmet, der die Reihe persönlich eröffnen wird.

Die zehn Wettbewerbsfilme werden alle in der italienischen Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt. Darunter ist mit "NOSTALGIA" von Mario Martone auch Italiens Wettbewerbsbeitrag für die Oscars 2023 zu finden, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ermanno Rea.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Nach vierzig Jahren in Ägypten kehrt der Neapolitaner Felice zurück, um seine alte Mutter wiederzusehen. Ihr Tod reißt nie vernarbte Wunden auf.
„Das ist eine universelle Geschichte, weil sie von einer Rückkehr erzählt, vom Labyrinth der Erinnerung, der Nostalgie. Aber es ist auch die Geschichte einer Jugendfreundschaft, einer jener tiefgehenden, die Wunden hinterlassen, und die einer Mutter, die sich aufopfert“, so der Regisseur. „Ein Film voller Gespenster, eine Traumreise, in der die Camorra den Hintergrund für die Innenschau des Protagonisten und seine Suche nach der eigenen Vergangenheit bildet. […] Nostalgia lässt uns tief eintauchen in ein urwüchsiges Neapel.“


Eröffnet wird das Festival mit "L’ARMINUTA - GIRL RETURNED" von Giuseppe Bonito, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Donatella Di Pietrantonio, die 2017 mit dem Premio Campiello den italienischen Literaturpreis erhielt.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Sommer 1975. Ein 13-jähriges Mädchen taucht auf mysteriöse Weise auf einem Bauernhof auf und zieht zu der Familie. Wer ist sie? Was macht sie dort? Basierend auf einem Bestseller aus dem Jahr 2017 erzählt "A Girl Returned" die Geschichte eines Mädchens, das Mitte der Siebziger Jahre widerwillig in die biologische Ursprungsfamilie in den ländlichen Abruzzen zurückgegeben wird, die sie nie kannte und mit ihrem neuen Zuhause und ihrem Gefühl der Verlassenheit rechnen muss. Mit atemberaubender emotionaler Klarheit wiedergegeben, ist der Film eine nachdenkliche Untersuchung von Kindheit, Mutterschaft und den Banden, die verbinden.
„Das Buch hat mich tief im Inneren und so stark berührt, als stünde ich vor einem Spiegel, mitten im Rummelplatz der Gefühle und Konflikte", so der Regisseur.


Vom Wettbewerb des 75. Locarno Filmfestivals kommt "IL PATAFFIO" erstmals nach Berlin. Der Film von Francesco Lagi zeigt Anleihen an Mario Monicellis Klassiker "Die unglaublichen Abenteuer des hochwohllöblichen Ritters Branca Leone" (L’armata Brancaleone) aus dem Jahre 1966, ist aber zuallererst eine Hommage an den großen Naturalisten Luigi Malerba und seinen Roman, den Lagi als Drehbuchautor und Regisseur quasi im Alleingang verfilmt hat.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Eine ungewöhnliche Gruppe von Soldaten und Höflingen, angeführt von Margraf Berlocchio und seiner neuen Braut Bernarda, nimmt ein entferntes Lehen in Besitz. Aber ihre Burg ist eine heruntergekommene Müllhalde und ihre Dorfbewohner sind nicht bereit, regiert zu werden.


Da Drama "FREAKS OUT" von Gabriele Mainetti wurde von Tod Brownings Meisterwerk inspiriert, einem wunderbaren Film, der aber nicht den Ruhm erhielt, den er verdiente.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Rom, während des Zweiten Weltkriegs: Der Zirkus Mezzapiotta präsentiert außergewöhnliche Attraktionen: ein Mädchen, das Blitze werfen kann, ein Albinojunge, der die Insektenwelt beherrscht, ein Wolfsmann und ein Kleinwüchsiger, der Metall verbiegt. Vier „Freaks“, die bald zur Flucht und zu einem dramatischen Überlebenskampf gezwungen sind, weil der Zirkus zerstört wird, und die vier „Freaks“ nun mit der Wirklichkeit draußen ebenso zurechtkommen müssen wie mit der eigenen Unsicherheit im Kampf gegen die deutsche Besatzungsmacht.


Einer der besten italienischen Filme des Jahres soll "IL MUTO DI GALLURA - THE MUTE MAN OF SARDINIA" von Matteo Fresi sein. Diese wahre Geschichte, überliefert durch den gleichnamigen, beinahe zeitgenössischen Roman von Enrico Costa, entführt uns in die sardische Landschaft der Gallura, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Familien Vasa und Mamia eine blutige Fehde austrugen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Hauptfigur ist Bastiano Tansu (Andrea Arcangeli), taubstumm von Geburt an, von Kind an misshandelt und ausgegrenzt, bis er durch seine unglaubliche Treffsicherheit zum perfekten Racheinstrument wird. Verwandtschaft und die Ermordung seines Bruders Michele binden ihn an den Clanchef Pietro Vasa, der ihn zum gefürchtetsten und tödlichsten Killer einer lokalen Blutfehde mit siebzig Toten macht. Weder die Staatsmacht der Savoyer noch die Kirche können ihn stoppen, noch der Frieden von Aggius. Bastiano, der ein Hirtenmädchen liebt und wiedergeliebt wird, entgeht seinem vorgezeichneten Schicksal nicht, für das man ihn von klein auf als Sohn des Teufels brandmarkte.


Im Wettbewerb der 79. Filmfestspiele von Venedig lief "IL SIGNORE DELLE FORMICHE - THE LORD OF THE ANTS" (Herr der Ameisen) von Gianni Amelio. Das Historiendrama ist angelehnt an wahre Begebenheiten um den italienischen Dramatiker und Dichter Aldo Braibanti (1922–2014). Dieser wurde 1968 wegen seiner Homosexualität auf Grundlage eines Gesetzes aus der faschistischen Ära Italiens zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gesetz wurde erst 1981 aufgehoben.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Film erzählt das Leben und die tragische Geschichte des Dichters Aldo Braibanti, der wegen „Unterwerfung“ eines jungen Mannes vor Gericht gestellt wurde – ein aufsehenerregender Fall, der Mitte der 60er Jahre, also knapp vor ‘68, Italien zu spalten vermochte. Der Partner von Braibanti zwang später seinen Sohn, sich mit Elektrokrampftherapie behandeln zu lassen, um ihn von seiner Homosexualität zu befreien.
Ein Film über die Gewalttätigkeit und Dumpfheit der Diskriminierung. […] Ich werde einen Satz nie vergessen, den ich hörte, als ich 16 Jahre alt war: „Ein Homosexueller ist zu behandeln oder umzubringen“, so der Regisseur.


Ebenfalls als Deutschlandpremiere wird gezeigt "IL BAMBINO NASCOSTO - THE HIDDEN CHILD" von Roberto Andò über das Verhältnis der Generationen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Gabriele Santoro lebt in einem Arbeiterviertel von Neapel und ist Professor am Conservatorio San Pietro a Majella, wo er Klavier unterrichtet. Eines Morgens, während er sich rasiert, ertönt der Postbote den Summer, um ihm mitzuteilen, dass ein Paket angekommen ist. Er drückt den Knopf, um die Tür zu öffnen, und bevor er sie aufhebt, bleibt er stehen, um sich das Gesicht zu waschen. In dieser kurzen Zeitspanne schleicht sich ein zehnjähriges Kind in seine Wohnung und versteckt sich. "Il maestro" – so nennt man ihn in der Nachbarschaft – wird ihn erst am späten Abend entdecken. Als er das tut, erkennt er den Eindringling als Ciro, einen Jungen, der mit seinen Eltern und Geschwistern auf dem Dachboden desselben Gebäudes lebt. Als er gebeten wird, den Grund für seine Flucht zu erklären, spricht Ciro nicht. Nichtsdestotrotz beschließt der Maestro instinktiv, ihn in seiner Wohnung verstecken zu lassen, um sich auf eine einzigartige und hartnäckige Missachtung von Ciros Feinden einzulassen.


Das Besondere an "PICCOLO CORPO - SMALL BODY" von Laura Samani ist, dass hier eine „Frauenfrage“ (und, wie wir sehen werden, Genderfrage) ohne Ideologien, Dogmen, Moden und andere Scharfsinnigkeiten behandelt wird.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Agata, die ein totes Mädchen geboren hat, geht auf eine Reise, die zur Verarbeitung ihrer Trauer, aber auch einer beharrlichen Selbstbestimmung führt oder, wie wir heute sagen würden, einem „female empowerment“. Sie ist die instinktive Reaktion und ein kleiner Akt der Rebellion einer Frau, die nicht resignieren kann und will.


In dem Liebesfilm "L’OMBRA DEL GIORNO" von Giuseppe Piccioni wird das Leben des Restaurantbesitzers Luciano, der mit dem Faschismus sympathisiert, durch die Begegnung mit einem Mädchen auf den Kopf gestellt.

Hier der Trailer:



Synopsis:
In dem italienischen Liebesdrama hat sich Kriegsheimkehrer Luciano (Riccardo Scamarcio) hinter den Mauern seines Restaurants verschanzt und betrachtet das dem Faschismus anheimfallende Italien nur durch die Schaufenster. Durch die schaut eines Tages die kluge Anna (Benedetta Porcaroli) nach drinnen. Sie braucht Arbeit, und Luciano stellt schnell fest, dass sie viel mehr kann als nur Bedienen. Während die beiden sich verlieben, wird die Situation in Italien immer extremer und das Geheimnis, das Anna mit sich herumträgt, immer gefährlicher.


Letzter Film im Wettbewerb ist "ENNIO" eine Biografie-Doku von Giuseppe Tornatore über den berühmten Filmkomponisten Ennio Morricone, die ihre Weltpremiere 2021 auf den 78. Filmfestspielen von Venedig feierte.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der frisch diplomierte Komponist Ennio Morricone fühlt sich „gedemütigt“, empfindet die Musik als demütigend, die er zum Lebensunterhalt nutzen muss, statt nach dem Absoluten zu streben. Tatsächlich war er sich seiner Größe nicht ansatzweise bewusst. Sein Gesamtwerk ist kaum zu ermessen.


Ergänzend zum Filmangebot, finden die Business Days des Verbands der italienischen Filmindustrie auch in diesem Jahr im Rahmen des Italian Film Festival Berlin statt. Die Branchenveranstaltung bringt die Kreativen der Filmindustrie aus Italien und Deutschland in Berlin zusammen, um den kulturellen Austausch zu fördern und gemeinsame Produktionen auf dem Weg zu bringen.

Der Vorverkauf hat bereits begonnen und die Karten sind online auf der Website des Festivals sowie an der Kinokasse der Kulturbrauerei erhältlich bzw. in den drei oben genannten kleineren Bezirkskinos für die Vorstellungen der Retrospektive.

Das Italian Film Festival Berlin wird organisiert durch das Tuscia Film Fest, Viterbo, mit Unterstützung der Generaldirektion Film des italienischen Kulturministeriums, der Region Latium, Cinecittà, des Italienischen Kulturinstituts Berlin, der Italienischen Botschaft in Deutschland und Casa Civita.

Link: www.italianfilmfestivalberlin.com


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