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Preisvergaben: Pierrot beim Bayerischen Filmpreis | Neiße Fische in der Lausitz

Ehrenpreis für Sönke Wortmann bei der traditionellen Gala des Bayerischen Filmpreises im Münchner Prinzregententheater am Samstag, 21. Mai 2022.



Regisseur Sönke Wortmann ist am Samstagabend, den 21. Mai 2022, in München mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet worden. Überreicht bekommen hat er den Preis, eine Keramikfigur des Pierrot, von Ministerpräsident Markus Söder, der dabei auf Filme wie "Das Wunder von Bern" oder die Dokumentation "Deutschland. Ein Sommermärchen" von 2006 verwies.

Er habe "spektakulär den Fußball ins Kino gebracht und Kult-Komödien" geschaffen, hieß es zur Begründung.

Der Publikumspreis ging an den Film "Catweazle" mit Otto Waalkes.

Johanna Wokalek und Albrecht Schucht wurden als beste Schauspieler ausgezeichnet. Wokalek bekam den Preis für ihre Rolle als Trainerin in dem Film "Beckenrand Sheriff". Schucht wurde für seine Darstellung des Schriftstellers Thomas Brasch in "Lieber Thomas" geehrt. Der von Andreas Kleinert inszenierte und von Thomas Wendrich geschriebene Film, ist einer der meistbeachteten deutschen Filme des Kinojahres 2021. Albrecht Schuch ist in "Lieber Thomas" auch für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Hauptrolle nominiert.

Dominik Graf wurde für beste Regie seines Films "Fabian oder der Gang vor die Hunde" nach dem Roman "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" von Erich Kästner ausgezeichnet.

Maria Schrader und Jan Schomburg erhielten den Preis für das beste Drehbuch. Prämiert wurde ihr Buch zur melancholischen Mensch-Roboter-Komödie "Ich bin dein Mensch". Der Film wurde bereits als deutscher Kandidat für die Oscars 2022 ausgewählt.

Alle Preisträger im Überblick:

• Publikumspreis: Otto Waalkes mit Julius Weckauf und Timm Oberwelland für "Catweazle"
• Nachwuchsdarsteller: Emil von Schönfels und Mekyas Mulugeta in "Räuberhände"
• Nachwuchsdarstellerin: Sara Fazilat in "Nico"
• Darstellerin: Johanna Wokalek in "Beckenrand Sheriff"
• Darsteller: Albrecht Schuch in "Lieber Thomas"
• Regie: Dominik Graf für "Fabian und der Gang vor die Hunde"
• Nachwuchs-Regie: York-Fabian Raabe für "Borga"
• Drehbuch: Maria Schrader und Jan Schomburg für "Ich bin dein Mensch"
• Kinderfilm: Lars Montag für "Träume sind wie wilde Tiger"
• Bildgestaltung: Hanno Lentz für "Fabian oder der Gang vor die Hunde"
• Dokumentarfilm: Michael Kranz für "Was tun"
• Produktion 1: Fritjof Hohagen mit Stefan Sarazin und Peter Keller für "Nicht ganz Koscher – eine göttliche Komödie"
• Produktion 2: Sebastian Werninger, Herman Weigel und Christoph Müller für "Stasikomödie"
• Schnitt: Maria Speth für "Herr Bachmann und seine Klasse"
• Ehrenpreis: Sönke Wortmann

Link: www.stmd.bayern.de/.../bayerischer-filmpreis/

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Vom 17. bis 22. Mai 2022 ging das Neiße Filmfestival im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien in seine 19. Auflage. Nach zwei Corona-Jahren mit verschobenen Terminen und gekürztem Programm konnte sich das Publikum an der Neiße wieder auf sechs Festivaltage mit rund 90 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen, Filmgespräche mit den Filmschaffenden sowie begleitende Veranstaltungen freuen.

Die feierliche Preisverleihung fand im Landkreis Görlitz am 21. Mai 2022 im sächsischen Filmtheater Ebersbach statt. Vom Kronenkino Zittau und vom Kunstbauerkino Großhennersdorf, dem Veranstalter des Festivals, fuhren Shuttle-Busse zur Preisverleihung und zurück.

Der mit 10.000 Euro dotierte »Neiße-Fisch: Bester Spielfilm« ging an den deutschen Beitrag “Altri Cannibali” (Andere Kannibalen) von Francesco Sossai (DFFB).

Hier der Trailer:



Die Jury musste sich im Wettbewerb zwischen je drei Spielfilmen aus Deutschland, Polen und Tschechien entscheiden.

“Durch seine Dialoge, sein authentisches Szenenbild und die beeindruckende Kameraführung kreiert dieser Film kontrastierende Emotionen, die fast unerträglichen Gefühle hervorbringen. Die extrem originelle, nachdenklich stimmende und überraschende Erzählweise nimmt die Zuschauer mit durch viele unerwartete Ebenen und kombiniert ganz neue Emotionen. Gleichzeitig berührend, traurig und einsam, ist der Film auf eine dunkle Art und Weise auch lustig. Aber hauptsächlich ist er eine existentielle Reise durch die Einsamkeit eines Mannes, der sich nach Freundschaft sehnt…“, so die Juroren mit der deutschen Regisseurin Eline Gehring, dem polnischen Filmkomponisten Adam Walicki und dem tschechischen Regisseur und Drehbuchautor Tomáš Pavlíček.

Der Preis für die beste darstellerische Leistung ging ebenso an “Altri Cannibali” für die Performance von Walter Giroldni.

Ivana Kanhauserová und Antonín Matějovský wurden für ihre Arbeit am tschechischen Spielfilm “Kdyby radši hořelo” ('Wenn es nur brennen würde') von Adam Koloman Rybanský mit dem von der Stadt Görlitz gestifteten Preis für das beste Szenenbild ausgezeichnet.

Hier der Trailer von der Berlinale 2022:



„Mit seiner minimalistischen, sparsamen und genauen Arbeit unterstützt dieses Szenenbild den Blick des Regisseurs auf vielen Ebenen. Ohne die Authentizität des eigentlichen Standortes zu verlieren, kreiert es seine eigene filmische Welt.”, begründete die Jury.


Der Neiße-Fisch für das beste Drehbuch ging mit Adam Koloman Rybanský und Lukáš Csicsely ebenso an die Autoren von “Kdyby radši hořelo”.

Die Jury honorierte damit „… die satirische Art, mit der dieses Drehbuch Themen rund um den Anstieg nationalistischer und konservativer Tendenzen erforscht, ohne in die Falle der Moralisierung zu stolpern. Durch die tschechische New-Wave-Tradition inspiriert, kombiniert es Beobachtung aus der Ferne mit einer empathischen und humorvollen Betrachtungsweise seiner Figuren.“


Bester Dokumentarfilm wurde der polnische Beitrag „Gdy kwiaty nie milcza“ ('Wenn die Blumen nicht schweigen') von Andrei Kutsila. Er erhielt den Preis von der Standortkampagne „So geht sächsisch.“

Die Jury mit dem deutschen Filmemacher und Theaterregisseur Daniel Kötter, der tschechischen Produzentin Hana Blaha Šilarová und dem polnischen Dokumentarfilmer Piotr Stasik hob in ihrer Begründung hervor: „Dem Film gelingt es trotz seiner politischen Aktualität und Dringlichkeit, eine kinematographische Form zu finden. Er arbeitet die große politische Erzählung des revolutionären Kampfes gegen Unterdrückung und Autoritarismus in individuellen, privaten Alltags-Situationen auf und zeigt eine subtiles Verständnis, die politische Dimension des Alltags durch die Augen der beteiligten Frauen zu erzählen und durch vorsichtigen, inszenatorischen Eingriff in die rohe Realität auch über den aktivistischen historischen Moment hinaus Relevanz herzustellen. Wir vergeben den Preis nicht aus politischer Opportunität, aber aus der Überzeugung heraus, dass gerade in der aktuellen Zeit politisches und künstlerisches Filmemachen dringend zusammen gehören.“


Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt der polnische Beitrag “Puszcza: Dyptyk” (Urwald: Diptychon) von Szymon Ruczyński und Katarzyna Małyszko.

Der Film ist inspiriert durch den anhaltenden Konflikt um einen der wertvollsten Wälder Europas - den Urwald von Białowieża - und erzählt eine Geschichte über einen uralten Wald - aus der Perspektive der Natur und der eines Menschen.

In der Begründung der Jury heißt es: „Dieser Film zieht uns fort in seine magische Welt. Er zeigt uns, dass der Begriff Familie mehr als Menschen beinhaltet, und führt uns auf die Reise durch einen aufregenden, mysteriösen, lebendigen Ort, der essentiell für unser gemeinsames Überleben ist: in den ältesten Urwald Europas. Als Jury bewundern wir die ökologische Aufmerksamkeit mit der großartigen Animation und den schrägen Humor.“


Eine besondere Erwähnung im Kurzfilm-Wettbewerb erhielt der polnische Beitrag “Amazonky” (Die Amazonen) von Magdalena Sienicka.

Der Filmverband Sachsen vergab seinen Spezialpreis in diesem Jahr an den Spielfilm “Klondike” von Maryna Er Gorbach.

Der Preis würdigt einen Film aus dem gesamten Programm, welcher sich im Besonderen dem Verständnis für die kulturellen und ethnischen Unterschiede verschiedener Länder oder den vorhandenen Gemeinsamkeiten widmet. In ihrer Begründung erklärte die Jury: “Dieser Film bringt uns auf eine sehr suggestive und zugleich stark engagierte Weise die feine Grenze zwischen Liebe und Hass, zwischen Familienbanden und nationalistischem Wahn, zwischen Leben und Tod nahe. Seine Hauptfiguren bewegen sich in dem Mikrokosmos eines Hauses und seiner unmittelbaren Umgebung. Hier werden sie zu Zeugen und Akteuren der Konzentration von Leiden, Schmerz, Hoffnungslosigkeit, Kommunikationsunfähigkeit, Tod, Wiedergeburt und Hoffnung.”


Seinen Ehrenpreis vergab das Neiße Filmfestival an Katharina Thalbach. Mit Theater und Film verbunden, gehört die kleine Frau zu den großen Schauspielerinnen der Gegenwart und hat hierzulande Bühne und Leinwand intensiv geprägt. Bereits mit vier Jahren stand sie auf der Bühne und gab mit sechs Jahren im Kriegsdrama „Gerichtet bei Nacht“ ihr Filmdebüt. Eine virtuose Stimme, die es in ihrem Metier kein zweites Mal gibt und die es gestattet, selbst Männerrollen zu spielen. Mit ihrem Schaffen im Osten und Westen Deutschlands hat sie Zuschauer*innen und Hörer*innen im ganzen Land in ihren Bann gezogen.

Publikumspreise gehen an den tschechischen Spielfilm “Poslední závod” (Das letzte Rennen) von Tomáš Hodan. Der Film erzählt vom legendären Skirennen im Riesengebirge im Jahre 1913, bei dem der damals erfolgreichste tschechische Skifahrer Bohumil Hanč ums Leben kam. Beliebtester Kurzfilm wurde der deutsche Beitrag “Mona & Parviz” von Kevin Biele.

Link: www.neissefilmfestival.net

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